obelix hat geschrieben:Ausserdem sollte man sich klar werden, was man von dem Motor überhaupt erwartet. Drehmomentmaschine mit breitem Drehzahlband oder Drehorgel mit nutzberem Bereich in Taschentuchbreite? Kraft für V-max oder mehr für Durchzug/Beschleunigung usw?
Habe schon einige Motoren dezent überarbeitet, meist mit mehr Kompression. Ein auf Prüfstand oder Autobahn meßbarer Leistungszuwachs ist nach meiner Erfahrung damit nicht erreichbar.
Die vorher genannten 10 bis 15 PS, oder auch nur 10%, sind wirklich nur mit
mehreren Aktionen erreichbar - also Verdichtung PLUS Kopf-Überarbeitung PLUS Nockenwelle PLUS Vergaser; und dann alles aufeinander abgestimmt.
Das ist aufwändig und im Ergebnis auch ungewiss.
Aber wieso braucht man überhaupt mehr Leistung? Will man wirklich auf der Autobahn oder Rennstrecke die Meßwerte verbessern? In der Praxis zählt doch eher gute Gasannahme und gutes Drehmoment ohne Löcher. Und da kann man mit höherer Verdichtung, Kopfbearbeitung und ggf. angepasster Nadel-/Hauptdüse schon einen spürbaren Unterschied erreichen. Siehe auch:
http://www.tuning-fibel.de/kolumne/motorradtuning.php
Wiederum, bei alten Motoren, die schlecht Gas annehmen (und der Vorbesitzer bemerkte "Vergaser müsste mal eingestellt werden"), sind gerne mal die Ventile undicht, dann bringt Einschleifen eine spürbare Besserung. Und bei der Gelegenheit kann man dann auch den Kopf ein paar Zehntel mehr planen usw.
Einen wirklichen aha-Effekt hatte ich aber bisher nur, als ich einen CB-500-four Motor per Umbausatz auf 600 cm3 brachte - nach Vergaser-Abstimmung gabs deutlich mehr Durchzug, Spitzenleistung, das Fahren insgesamt souveräner.
Also, Hubraum ist wirklich schwer zu ersetzen

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