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[Anleitung] Loops selber biegen

Modifikationen an Rahmen, Tank, Verkleidungen, Höcker, Sitzbank, Fender etc.
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Mojo
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[Anleitung] Loops selber biegen

Beitrag von Mojo »

Moin,
für diesen Thread wird man mich wahrscheinlich auseinander nehmen aber ich möchte es dennoch posten.
Für meine Kawasaki Er5 brauche ich einen Loop um die beiden offenen Rahmenrohre miteinander zu verbinden.
Eine 3D-Zeichnung mit Bemaßung habe ich dann an sämtliche Metallbauer und Biegereien im Umkreis geschickt. Entweder kahmen Antworten wie "für ein Einzelstück richten wir unsere CNC Biege nicht ein" oder man wolle mit Privatkunden nichts am Hut haben oder es kahm eben gar keine Antwort.

Nach diversen Versuchen mit Sand gefüllten Rohren ist mir eine Idee gekommen.
Die folgende Methode ist zwar sehr aufwändig, jedoch funktioniert sie und es lassen sich beliebige 3D-Biegungen herstellen.

Benötigt werden:
-Ausgangsrohr
-Trennschleifer
-Schweißgerät (vorzugsweise WIG)
-Gasbrenner
-Schleifmaterial (für Trennschleifer)


Zuerst wurden zwei gegenüberliegende Linien auf das Rohr gezeichnet. Mit einer dicken Rohrschelle die ich schmatzig über das Rohr schieben konnte habe ich in 15mm Abständen von der Mitte aus symmetrisch viele Halbkreise um das Rohr gemalt.
2014-09-27-12-48-33_photo.jpg
Das Rohr wird nun immer bis zur Hälfte an unseren Markierungen eingeschnitten. Da meine Bandsäge nur ein Holzblatt hat machte ich das mit dem Trennschleifer.
Anschließend biegt man das Ganze mit den Einschnitten nach innen an einer Holzschablone entlang. Wenn es nicht ganz reicht dann muss man im gebogenem Zustand noch mal mit dem Trennschleifer durch die Schlitze lümmeln bis es passt. Mit einem Hammer kann man das ganze auch ein bisschen gegen die Schablone klopfen bis es überall schön anliegt.
2014-09-27-14-26-56_photo.jpg

Dann punktet man das von beiden seiten fest und Schweißt es durch. Verzug lässt sich später ganz leicht korrigieren. Das Rohr wird an der zu biegenden Stelle mit der Gasflamme glühend heiß gemacht und einfach mit der Hand gebogen. Bis zu einem gewissen Grad lässt sich Rohr biegen ohne dass es platt wird. Mit gutem Augenmaß bekommt man fast jeden Verzug weg.

Ich habe momentan nur ne große Messingdrahtbürste auf dem Schleifbock, deswegen ist bei mir immer alles ein bisschen Gold. Ich weiß das ist nicht so geil wegen Verunreinigung, macht bei mir zumindest aber keinerlei Probleme.
2014-09-27-14-51-44_photo.jpg
2014-09-27-15-56-37_photo.jpg
Muss dann nur noch verschliffen werden. die Innenseite mache ich noch per Hand, mit dem Trennschleifer komme ich da nicht rein..
2014-09-27-16-13-49_photo.jpg

Wenn man ein bisschen schweißen kann und gutes Augenmaß hat dann lassen sich so innerhalb eines Nachmittages nahezu alle Formen und Größen herstellen.
Ich habe jetzt endlich meinen Loop welchen ich noch auf einer weiteren Achse biegen werde (ich will dass er leicht hoch steht) und kann loslegen.

Vielleicht hilft es dem einen oder anderen ja weiter.
Ich wünsche frohes gelingen :mrgreen:

Gruß,
Mojo
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Stefano
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Re: [Anleitung] Loops selber biegen

Beitrag von Stefano »

Hi Mojo,

super, dauert zwar etwas aber immerhin alles selbstgemacht!
Für die Innenseite gibt´s aber auch ein nettes Werkzeug, nicht teuer und erleichtert die Arbeit ungemein.

http://www.ebay.de/itm/Powerfeile-Elekt ... 3f3c177c60

Vielleicht auch für den ein oder anderen Bauermeister interessant?
OK, kein Profigerät, aber was soll´s?

Ciao
Stef

schraubnix

Re: [Anleitung] Loops selber biegen

Beitrag von schraubnix »

Hallo

Schöne Methode und gut gearbeitet . .daumen-h1:

Gruss

Uli

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bosn
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Re: [Anleitung] Loops selber biegen

Beitrag von bosn »

Jau,haste schön gemacht.

Zumindist wenn man keinen Brenner oder nur "dickwandiges" Rohr parat hat.

Ansonsten kann man bei dünnwandigem Rohr gute Ergebnisse mit Sandfüllung,Biegeronde und Brenner erzielen-
und das erheblich schneller ! .daumen-h1:
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Mojo
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Re: [Anleitung] Loops selber biegen

Beitrag von Mojo »

Habe ich mit 1mm starkem Rohr gleichen Durchmessers versucht.
Mit Sand gefüllt, Sand mit Hammer und Vollmaterial-Rund verdichtet bis echt kein Korn mehr reinging und auf beide Enden ein 5Cent-Stück draufgeschweißt. Ist trotzdem abgeknickt. Obwohl es glühend gelb war. Vielleicht habe ich dafür aber auch einfach kein Talent :(

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Feitel
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Re: [Anleitung] Loops selber biegen

Beitrag von Feitel »

ich kenn das mit dem Biegen auch mit geschmolzenem Blei, mit dem man das Rohr füllt

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Re: [Anleitung] Loops selber biegen

Beitrag von obelix »

Feitel hat geschrieben:ich kenn das mit dem Biegen auch mit geschmolzenem Blei, mit dem man das Rohr füllt

Das wird aber mit nem Loop-Rohr kaum klappen:-)
Bleifüllung wird nach meinem Wissen nur bei kaltem Biegen und dünnem Rohr eingesetzt.
Wenn du so ein Looprohr füllst und warm machst zum Biegen, wird das Blei ja flüssig.
Ist auch ne böse Sauerei und nicht besonders umweltfreundlich, schon alleine die Dämpfe...
Ich hab schon mit Blei Sachen ausgegossen - das ist keine wirkliche Freude.

Gruss

Obelix
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Qaisnoo
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Re: [Anleitung] Loops selber biegen

Beitrag von Qaisnoo »

für 40 Euro biege ich den Loop nach mass mit Stahl oder Edelstahlrohren... 18mm / 25mm / 30mm / 28mm ... mit einer Wandstärke von 2mm.

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obelix
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Re: [Anleitung] Loops selber biegen

Beitrag von obelix »

Qaisnoo hat geschrieben:für 40 Euro biege ich den Loop nach mass mit Stahl oder Edelstahlrohren... 18mm / 25mm / 30mm / 28mm ... mit einer Wandstärke von 2mm.

boah-ey...
So teuer?
*wegrenn*

Ne, Scherz.
Sind da dann auch Einstecker dabei? Hab die Tage mit einem Nachbarn gesprochen, der macht grade auch nen Rahmenumbau, dem sein Tüv'er will Einsteckrohre haben, die das verstärken, stumpfe Ansätze nimmt der nicht ab.

Gruss

Obelix
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Qaisnoo
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Re: [Anleitung] Loops selber biegen

Beitrag von Qaisnoo »

kann ich dir auch machen ,,, aber der Tüver soll mir mal zeigen wie er 2mm dieckes Stahl gebogeben bekommt,,, ist unzerstörbar,, aber na gut,,, wie gesagt stecker sind das kleinste Problem ,,

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