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Bei den Teilen blättert der Klarlack. Sind Teile eines Kunden, wurden aber nicht von mir gemacht. An den Stellen waren zusätzliche Aufkleber die entfernt wurden und den Klarlack mitgenommen haben.
Was wurde verkehrt gemacht? Es gibt mehrere mögliche Ursachen. Mir wäre das nicht passiert, umso trauriger das es von einem Lackfachbetrieb gemacht wurde.

Die Haftung des Klarlacks scheint durchgängig ziemlich mies zu sein.
Weil man bei solchen Mehrfachlackierungen mit dem mehrfachen Trocknen der Lackschichten, um abkleben zu können, in der Regel keine chemische Verbindung wegen der fortgeschrittenen Durchhärtung zwischen zwei 2K-Lacken bekommt, sollte man die ganze Geschichte mit Scotch Brite sorgfältig anschleifen, bevor man den Deckel aus Klarlack drüberlegt.
Wenn ich mir die Lichtreflexe auf Bild 1 von dem entblätterten blauen Lack ansehe, sind da aber nur die Spitzen gekappt worden.
Der Lack ist nicht gleichmäßig matt angeschliffen.
Wenn dann noch nicht richtig entfettet/entstaubt wurde und mit zu kurzer Anziehzeit und falschen Objekttemperaturen gearbeitet wurde, kommt dann so was bei raus.

Aber das weißt Du sicher selbst.
Mir als gelegentlichem Hobbylackierer passiert so was ja laufend.

Die Spitzen die Du ansprichst könnte auch Wasserbasislack sein. Ich vermute die Teile wurden erst weiß lackiert, angeschliffen und das Rot Blau aufgebracht. Um Wasserbasis abkleben zu können machen viele einen Härterzusatz rein und lassen ihn recht lange trocknen. Dann kommt es zu der fehlenden chemischen Verbindung die Du erwähntest.

Ein Grund, weswegen ich als Gelegenheitslackierer lieber mit 1K Kunstharzlack arbeite.
Da hat man auch noch nach Jahren immer noch einen Anlösungseffekt.

Und die Spritzpistole bekommt man auch noch nach zwei Tagen sauber.

Vor allem so benzinfest. Kannst Dir aber sparen. Wenn Dir nicht sicher bist ob der Lack zu lange abgelüftet ist oder nicht sauber genug angeschliffen wurde kannst einmal kurz einen 2K Löser vorspritzen.

Ich hab mittlerweile die ganze Farbpalette von Büchner Erbedol Schlepperlack im Regal stehen.
Der läßt sich gut verarbeiten und nach dem Trocknen/Tempern bei 60° über Nacht kann da auch mal ein Schwall Benzin folgenlos drüberlaufen.
Nur die permanenten Dämpfe um den Tankdeckel führen zu Aufwerfungen.
Ich sperre den Lack an solchen Teilen mit einem firmenfremden 2K-Klarlack, weil es so was von Büchner nicht gibt.
Der Lack ist wirklich einfach zu beherrschen, was das Handling angeht, ist aber nicht so variabel und hochglänzend wie die Sachen, die Du so gewohnt bist.
Aber ist ja auch nur für (Diesel)Schlepper gedacht.

Kenne die Lacke. Um die Tankdeckel sind auch normale 2K Lacke problematisch. Dauernde Benzimdämpfe unterwandern die auch vor allem wenn sie noch nicht Monate alt sind. Die verändern sich nämlich teilweise rund 3 Monate wie ich in Tests festgestellt habe obwohl Hersteller 7 Tage angeben. Am besten Übergang mit klaren Epoxidharz versiegeln. Dann bist auf der sicheren Seite. Greift auch nicht den Schlepperlack an.

Streichst oder spritzt du den Epoxidharz am Tankstutzen?

Drüber laufen lassen. Spritzen kannst vergessen weil das Zeug eh nicht verläuft wie Lack. Schön Waagerecht stellen und mit weichen Pinsel
auf den Übergang Blech-Lack auftragen. Der verläuft dann von selbst. Wenn das Blech direkt am Tankstutzen gerne rostet kannst es auch damit beschichten. Dichtet trotzdem ab. Dann kommen die Dämpfe nicht mehr unter den Lack.

Klarlack löst sich schon unter Fingernageldruck. Es ist in der Tat so wie Bollermann vermutet hat. Jede Schicht wurde wohl mit Klarlack überzogen und nicht gründlich genug angeschliffen. Vermutlich nur angepattet mit grauen Schleifpad. Das reicht nicht aus. Feiner als P1000 sollte man auf keinen Fall gehen. Somit Totalschaden.