forum logo image
caferacer-forum.de - Das Forum für Petrolheads, Garagenschrauber, Ölfinger, Frickelracer und Alteisentreiber

Isle of Man 2017 Reisebericht und Tips

Reiseberichte, Reiseinfos, Routentipps und Bikerhotels
Benutzeravatar
Jupp100
Beiträge: 5620
Registriert: 12. Okt 2013
Motorrad:: Suzuki GS 850 G, Bj. 1980
Wohnort: Sande

Re: Isle of Man 2017 Reisebericht und Tips

Beitrag von Jupp100 »

desmo749 hat geschrieben: 8. Nov 2017 nein,

ich bin nicht der Typ im grünen Hemd (!)
Das ist doch wohl klar, da reichen die
angegebenen 100 Kg sicher nicht. :wink:
Gruß Stefan





In meiner Realität bin ich Realist!

Benutzeravatar
Bambi
Beiträge: 11866
Registriert: 15. Jan 2014
Motorrad:: Triumph Tiger Trail 750 - Suzuki DR Big 750-Gespann - Suzuki GN 400 - mehrere MZ - Hercules GS 175/7
Wohnort: Linz/Rhein

Re: Isle of Man 2017 Reisebericht und Tips

Beitrag von Bambi »

Fein, zu den TT-Marshals zähle ich mich seit diesem Jahr auch! Bei uns kam der Vorschlag aus der Reise-Gruppe, da waren bereits einige erfahrene Marschals dabei. Meine Frau Iris wollte zunächst ebenfalls mitmachen, zuckte aber bei der Ausführung 'Seid darauf gefasst, Motorräder oder Teile derselben oder Fahrer oder Teile der Fahrer von der Strecke ...' zurück. Ich habe dann im Gegensatz zum Rest unserer Truppe (die Spitzenreiter haben's 6 und 8x gemacht) nur 2 x beim Training den Marshal gemacht. Sonst hätte Iris, da wir gemeinsam auf der Big dort waren, im Quartier oder beim nahegelegenen Abschnitt Bray Hill festgesessen. Nicht wirklich der Sinn des ersten gemeinsamen Urlaubs in 30 Ehejahren (wir hatten zeitweilig EINE MENGE Haustiere).
Schöne Grüße, Bambi
'Find me kindness, find me beauty, find me truth' (Dreamtheater aus 'Learning to live')

Flip76

Re: Isle of Man 2017 Reisebericht und Tips

Beitrag von Flip76 »

Eine schöne Geschichte bisher, ich hoff die geht noch so weiter.

Allein reisen hat auch seine Vorteile.

Benutzeravatar
desmo749
Beiträge: 694
Registriert: 13. Nov 2013
Motorrad:: Moto Guzzi
Griso 1100 Caferacer Bj. 2008
Moto Guzzi
Daytona RS Bj. 1998
Moto Guzzi
California Jackal/Stone Bj. 2001
Royal Enfield
Interceptor 650 Bj 2020
Wohnort: Berlin Charlottenburg

Re: Isle of Man 2017 Reisebericht und Tips

Beitrag von desmo749 »

Vielen Dank für Eure aufmunternden Worte :beten:

Das bestärkt mich allerdings darin, den Reisebericht zu Ende zu verfassen.

Doch bevor jetzt die nächsten Ausführungen über meine Tätigkeit als Marshall folgen und ich der Frage nachgehe, warum John McGuinness nach 23 TT Siegen auch noch Zeit gefunden hatte, meinen Helm zu signieren, stelle ich für @win311 ein Foto der Zapfenlager im Sulby Glenn ein.

Morgen gehts weiter mit dem Bericht :salute:


desmo

Benutzeravatar
desmo749
Beiträge: 694
Registriert: 13. Nov 2013
Motorrad:: Moto Guzzi
Griso 1100 Caferacer Bj. 2008
Moto Guzzi
Daytona RS Bj. 1998
Moto Guzzi
California Jackal/Stone Bj. 2001
Royal Enfield
Interceptor 650 Bj 2020
Wohnort: Berlin Charlottenburg

Re: Isle of Man 2017 Reisebericht und Tips

Beitrag von desmo749 »

Zapfanlage The Sulby Glenn
Du musst registriert und eingeloggt sein, um die Dateianhänge dieses Beitrags sehen zu können.

Benutzeravatar
desmo749
Beiträge: 694
Registriert: 13. Nov 2013
Motorrad:: Moto Guzzi
Griso 1100 Caferacer Bj. 2008
Moto Guzzi
Daytona RS Bj. 1998
Moto Guzzi
California Jackal/Stone Bj. 2001
Royal Enfield
Interceptor 650 Bj 2020
Wohnort: Berlin Charlottenburg

Re: Isle of Man 2017 Reisebericht und Tips

Beitrag von desmo749 »

Tag 4
von Harwich nach Liverpool zur Isle of Man

7:30 Uhr !! frühstücken !!

Ich komme gut gelaunt in den Frühstücksraum und freudigst grüßt der Bol D´Or Club.

Die Jungs sind ja sensationell organisiert: :jump:

Haben bereits das umfangreiche Gepäck auf den Hondas verstaut (riesige Packtaschen und Top Cases), die Routenpläne liegen auf dem Frühstückstisch aus und einer verkündet mir, dass die Marshall Association meine Bewerbung angenommen habe, ich aber noch ein Passbild benötige.

Toll !!!

Leider kann ich über die Streckenführung nichts genaues sagen, weil ich die folgenden Stunden lediglich als Teil eines Konvois gefahren bin.
Immer versetzt fahrend an Position 4.
Wer genaueres wissen will, nimmt einfach eine Karte von England und malt eine wilde Zick, Zacklinie quer über die Karte nach Liverpool.

Der Reisegruppe ist anzumerken, dass dies nicht die erste gemeinsame Ausfahrt ist.
Vorn fährt der Guide (mit ausgearbeiteter Route), es folgt eine dicke Honda Superfour, dann der Junior mit der kleinen Suzuki, dann Icke und zum Schluß gibt eine weitere Superfour den Lumpensammler.

#allinclusiverundumbetreuung



Das Tempo ist zügig und angepasst, Tank und Zigarettenpausen ergeben sich wie von selbst.
Ich muss an nichts denken, sondern kann mich der Landschaft und dem Linksverkehr widmen.

Ist schon interessant, sich im Linksverkehr zu bewegen.
Eigentlich alles kein Problem, wenn die Fuhre erst einmal rollt.
Aber am ersten Tag ist doch vieles ungewohnt.
Willst Du losfahren, musst Du Dir ständig darüber klarwerden, auf die ungewohnte linke Seite zu wechseln.
Spannend beim Verlassen einer Tankstelle oder eines Rastplatzes.
Auch rechts-vor-links ist als Regel außer Kraft, also stets und ständig wachsam sein und umdenken.
Eine besondere Herausforderungen sind die ständigen die Kreisverkehre, also round abouts
(was die Deutschen ja meist fälschlich mit "ungefähr" übersetzen)

Links anfahren und dann rechtsrum, dazu den einmündenden Verkehr beobachten und selbst auch noch den Kreisverkehr wieder verlassen das fordert doch ein wenig Aufmerksamkeit.

Aber alles "halfs so wild" nach ein paar Stunden und unzähligen round abouts später hat man sich daran gewöhnt und dann ist das Fahren "verkehrt herum" sehr spassig.
Allerdings will auf kleinen Landstrassen die Linie in der Kurve nicht recht klappen.
Als Europäer bist Du ja immer gewöhnt, dass die Rechtskurve enger ist als die Linkskurve. In England ist es andersherum und das führt (jedenfalls bei mir) am ersten Tag zu einem etwas unrunden Kurvenstil mit ständiger Korrektur.

Wir fahren, machen Pause, fahren, machen Pause, fahren, machen Pause und stellen irgendwann fest, dass die heimisch vorbereitete Route, die allein über kleine Landstrassen führt, zwar landschaftlich reizvoll ist, uns aber nur sehr langsam Richtung Liverpool bringt und da gilt es die Fähre pünktlich zu erreichen.

Also nehmen wir ab sofort die Autobahn !!
Verbleibende Strecke bis Liverpool ca 120 km verbleibende Zeit ca 3 Stunden. Da dürfte nichts anbrennen.
Im Nachhinein kann ich gar nicht sagen wo die Zeit letztlich geblieben ist.
Das Verkehrsaufkommen vor Liverpool nahm dramatisch zu und diverse Baustellen verlangsamten das Tempo bis auf Schrittgeschwindigkeit und irgendwann standen wir im Stau ohne Möglichkeit uns irgendwie über die Standspur oder zwischen den PKWs durchzudrängeln.

Mist (!) Aber es bleiben noch 2 Stunden.

Mittlerweile ist die Strecke 6 spurig, aber es herrscht Stillstand auf allen Spuren.
Die Zeit verrinnt und wir beschließen, uns nach Berliner Sitte zwischen den Autos durchzumogeln unter gefälliger Verwendung der Standspur und sonstigen "Freiflächen"
Ich darf erwähnen, dass dem distinguierten Engländer, der als höflich und rücksichtsvoll bekannt ist, ein solches Treiben fremd ist und er dieses mit ungläubigem Kopfschütteln quittiert.
Sollte uns die Polizei herauswinken, wäre eine Untersuchung beim Psychiater wahrscheinlicher, als eine Verkehrsstrafe.

Wie auch immer.
In der Gruppe zeigt sich die unterschiedliche motorradliche Sozialisation.
Während ich gewohnt bin, im Berliner Stadtverkehr trotz Stummellenker zwischen den Autos zu fahren, tut sich die hessische Landsmannschaft etwas schwerer (vielleicht liegt es aber auch an den unhandlichen Gepäckaufbauten)
Umgekehrtes gilt für kurvige kleine Landstrassen 3ter Ordnung.

Im wilden Geschlängel erreichen wir die Peripherie von Liverpool. Jetzt darf nichts schiefgehen.

Andererseits wir haben noch eine Stunde.

Ich kürze hier ab:
Wir brauchten noch mehr als 40 min, um endlich den Fährhafen zu erreichen und waren fast die letzten Motorräder, die sich in die Schlagen zur Verladung auf die Fähre einreihten. 10 min nach unserer Ankunft war das check in "closed".

Pooh, Glück gehabt, das wäre nun echt ärgerlich gewesen.

Wenn Du den ganzen Tag unterwegs warst fällt die Anspannung erst langsam von dir ab.
Erst jetzt registriere ich, dass hunderte von Motorrädern auf die Fähre wollen, dass ein grosses Volksfest am Anleger stattfindet mit Fahrgeschäften Zuckerwatte und allem was sonst noch dazugehört.
Wir sind nur durch einen Zaun von den Besuchern des Volksfestes getrennt und werden auf die Motorräder angesprochen.
Vor uns ragt riesig der Katamaran empor , der uns auf die Isle of Man bringen soll.
Es herrscht eine merkwürdig entspannte Stimmung voller Vorfreude und dann rollen wir endlich ins Schiff hinein.

Hunderte Motorräder werden vertäut, frische Luft gibt es praktisch keine.
Also schnelle den Laderaum verlassen und auf gehts an Deck

IOM Wir kommen :dance1:

Benutzeravatar
desmo749
Beiträge: 694
Registriert: 13. Nov 2013
Motorrad:: Moto Guzzi
Griso 1100 Caferacer Bj. 2008
Moto Guzzi
Daytona RS Bj. 1998
Moto Guzzi
California Jackal/Stone Bj. 2001
Royal Enfield
Interceptor 650 Bj 2020
Wohnort: Berlin Charlottenburg

Re: Isle of Man 2017 Reisebericht und Tips

Beitrag von desmo749 »

Tag 4
Du musst registriert und eingeloggt sein, um die Dateianhänge dieses Beitrags sehen zu können.

Benutzeravatar
desmo749
Beiträge: 694
Registriert: 13. Nov 2013
Motorrad:: Moto Guzzi
Griso 1100 Caferacer Bj. 2008
Moto Guzzi
Daytona RS Bj. 1998
Moto Guzzi
California Jackal/Stone Bj. 2001
Royal Enfield
Interceptor 650 Bj 2020
Wohnort: Berlin Charlottenburg

Re: Isle of Man 2017 Reisebericht und Tips

Beitrag von desmo749 »

Einmal auf der Fähre musste ich feststellen, dass der Katamaran, der von Liverpool nach Douglas fährt, wenig gemein hat mit einer Fähre üblichen Aufbaus.

Das fängt schon mal damit an, dass es kein Deck gibt auf das man während der Fahrt ins Freie gehen kann. Die Fähre hat lediglich am Heck einen kleinen Austritt an dem sich alle Abgase der Schiffsdiesel sammeln, von dem man aber sehr beeindruckend zur Kenntnis nehmen kann, mit welcher wahnsinnigen Geschwindigkeit diese Konstruktion über das Wasser schießt.

Im Innenbereich ist es stickig und ohne Sicht nach draussen. Alle sitzen in breiten Sesseln in Fahrrichtung und hoffen endlich anzukommen, dazu kommt der etwas unangenehme Essengeruch von undefinierbaren Speisen, die die Bordküche offeriert.

Also: Diese Fähre ist jedenfalls nicht mein Favorit auch wenn die Fahrzeit mit 4 Stunden nicht allzu lang ist.

Gegen 23.00 landen wir in Douglas und die hessischen Reiseprofis verabschieden sich mit der Bemerkung, dass ihr Hotel an der Promenade in etwa 500m zu erreichen wäre.
Wir verabreden uns für morgen früh 9.00, um rechtzeitig im Büro der Marshals zu sein.
(Auf der Isle of Man gilt es zudem zu beachten, dass mit Beginn jedweder Rennveranstaltung die halbe Insel unpassierbar wird)

Ich muss noch nach Sulby und setze zum ersten mal mein Handy als Navi ein.

Das Navi schlägt zwei Routen vor eine längere links rum und an der Küste entlang und eine kürzere über und durch die Berge.
Ich nehme die kürzere (!) :zunge:

Allerdings wusste ich nicht, dass die mountain road bei Dunkelheit und einsetzendem Nieselregen und Nebel deutlich länger (zeitlich) dauert.

Ich verlasse die hell erleuchtete Hauptstadt und bin kurz darauf in tiefschwarzer Dunkelheit.
Kein Licht, keine Orte mit Beleuchtung und der Nieselregen auf dem Visier macht es nicht besser.
Immerhin sind die Strassen gut ausgebaut, ich passiere einige Strohballen und kleine Tribünen, dann habe ich auf die eigentliche mountain road abzubiegen.

Ich fahre nur noch Schritttempo, weil der Nebel so dicht geworden ist, dass ich gerade einmal den Bereich vor meinem Vorderreifen sehen kann.
Ständig wechselt die Strasse die Richtung und den Belag. Eigentlich sehe ich fast nichts.
Ich passiere ein gelb gestrichenes ( na immerhin) Tor, was offenbar die Schafe davon abhalten soll über die Strasse zu entweichen.

Einen Gedanken werde ich nicht los:
Wenn die Guzzi hier versagt, kommt das nächste Fahrzeug auch erst am nächsten Tag.
Plötzlich steht ein Schaf mitten auf der Strasse und bewegt sich auch nicht, als ich an ihm vorbeirolle.
Mir ist kalt, ich bin müde und mir kommen Zweifel, ob The Sulby Glenn eine gute Idee war.
Das sind die Momente, in denen Du eins wirst mit Deinem Motorrad, jetzt kennst Du jedes mechanische Geräusch.
Ich lege gegenüber der Guzzi den Schwur ab, wenn wir das hier und heute überstehen, bleiben wir zusammen: ein Leben lang. :fingerscrossed:

Irgendwann kurz nach Mitternacht erreiche ich das Sulby Glenn.
Von außen ist alles dunkel, aber als ich die Tür zum Gastraum aufstoße, schlägt mir ein Schwall Wärme und lustige Kneipenatmosphäre entgegen.

Was für ein langer Tag:
Permanent unterwegs von 9:00 früh bis 0:20 nachts und morgen muss ich wieder früh los, wenn ich pünktlich um 9:00 in Douglas ankommen will.

Aber diese Gedanken hebe ich mir für morgen auf :stupid:



desmo

Benutzeravatar
rellek
Beiträge: 25
Registriert: 25. Sep 2017
Motorrad:: Kreidler RS
Mobylette
Zephyr 750

Re: Isle of Man 2017 Reisebericht und Tips

Beitrag von rellek »

Hey Desmo,
freu mich schon auf die Fortsetzung !! :jump:
Macht wirklich Spaß Deine Reise hier nachzuvollziehen :bike1:
Gruß
Rellek

Benutzeravatar
supersingle
Beiträge: 46
Registriert: 6. Sep 2015
Motorrad:: Yamaha SRX600, 1XL, 1986, INDIAN FTR 1200
Wohnort: Dinslaken

Re: Isle of Man 2017 Reisebericht und Tips

Beitrag von supersingle »

da macht das mitlesen richtig Spaß!
Übrigens gilt auch in GB Rechts vor Links. Allerdings gibt es kaum Kreuzungen, wo das zum Tragen kommt. Ich finde den Linksverkehr eher als Fußgänger (bei +3 Pints) schwierig.

Freue mich auf die Fortsetzung, Andreas

Antworten

Zurück zu „Reiseberichte & Reiseinfos“

Axel Joost Elektronik