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Vergaser neu bedüst und Motor dreht hoch...

Technische Fragen und Antworten, Tipps und Tricks für Profis und Bastler
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BerndM
Beiträge: 2779
Registriert: 30. Dez 2014
Motorrad:: HONDA CX 500 C Bauj. 1980
Wohnort: 49448 Lemförde

Re: Vergaser neu bedüst und Motor dreht hoch...

Beitrag von BerndM »

Hallo Jacop,
Bevor Du ihn ausbaust. Wie sind denn die Gaszüge verlegt ? Hat der Öffner ein paar Millimeter Spiel ? Zieht der Schliesser den
Gasgriff zügig auf Anschlag ? Gas geben und Gasgriff Loslassen.
Stehen beide Chokeklappen bei nicht gezogenem choke Knopf waagerecht ?
Hattest Du die Vergaser beim Reinigen getrennt ? Wenn ja, danach wieder synchronisiert, bzw. Synchronizität überprüft ?
Wenn Du die Vergaser ausgebaut hast prüfe bitte folgende Einstellung.
Standgasschraube zurückdrehen so das diese den Hebel der Drosselklappenbetätigung nicht berührt. blauer Kreis.
Passt der Abstand zwischen dem Hebel des Chokehebels der beim choke betätigen auf den Hebel zur Drosselklappenbetätigung
wirkt ? Abstand 0,8 - 1,0 mm. roter Kreis.
Bild

Jetzt betätige bitte den choke Hebel. grüner Kreis.
Bei voll durchgezogenem choke Hebel sollten sich die Drosselklappen mit einem schmalen Spalt öffnen, soweit das die kleine
Bohrung ( schwarzer kreis ) so gerade voll sichtbar wird.
Bild

Jetzt haben wir erst einmal eine Grundeinstellung für Motorstart mit choke Unterstützung.
Wenn Motor ohne choke rund läuft wird er wahrscheinlich ausgehen. choke wieder ein wenig ziehen, so auf 1.300 U/min und die
Standgasschraube auf 1.400 U/min eindrehen. Choke ganz zurück so das der Hebel nicht mehr auf die Drehzahl wirkt.
Standgasschraube auf ca. 1.100 U/min zurück drehen.
Jetzt kannst Du versuchen das Gemisch einzustellen.
Wenn das Gemisch richtig eingestellt ist sollte sich dein Drehzahlabfall erledigt haben.
Wenn nicht hast Du die Düsen beim Einbau vertauscht oder einer der Gummiproppen der die Leerlaufdüsen verdeckt ist rausgefallen
oder undicht.

Gruß
Bernd

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JustJacob
Beiträge: 64
Registriert: 4. Jun 2020
Motorrad:: Honda CX 500 1981

Re: Vergaser neu bedüst und Motor dreht hoch...

Beitrag von JustJacob »

Guten Mittag,

Ich möchte kurz nochmal sagen, wie dankbar ich bin, dass ihr mir hier so fleißig bei meinem Problem helft! Ich war schon in einigen anderen Foren für meine Vespa unterwegs aber das hier ist ganz anders und viel hilfsbereiter! Also vielen Dank nochmal :)

Zu meinem Problem: Ich habe heute mal den Vergaser auseinander genommen und von ALLEM Fotos gemacht. Ich hab hier einen Link wo ich die Fotos in "Linken" und "Rechten" Vergaser aufgeteilt habe.

3 Sachen mal vorweg:

1. Im linken Vergaser ist di Innenseite der Kappe leicht kratzig aber der Unterdruckkolben läuft flüssig auf und ab. Darf diese Innenseite leichte Kratzer haben oder dichtet da irgendwas?
2. Das Luftsperrventil des linken Vergasers hat leicht geklebt, war leicht "babbig". Könnte das eines der Symptome erklären?
3. Die Stellung der Gasklappen ist nicht Identisch. Die eine Gasklappe steht hinter, die andere vor dieser kleinen Bohrung. Könnte das die Drehzahl im Stand so hoch bringen? Die zwei Fotos habe ich nochmal in einen extra Ordner gelegt ("Klappenstellung")


Hier einmal alle Fotos:
https://www.dropbox.com/sh/isswi4alkyhu ... rXfya?dl=0

Vielen Dank für eure Hilfe, ich freue mich auf eure Rückmeldungen!
LG Jacob

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JustJacob
Beiträge: 64
Registriert: 4. Jun 2020
Motorrad:: Honda CX 500 1981

Re: Vergaser neu bedüst und Motor dreht hoch...

Beitrag von JustJacob »

BerndM hat geschrieben: 13. Jun 2020 Hallo Jacop,
Bevor Du ihn ausbaust. Wie sind denn die Gaszüge verlegt ? Hat der Öffner ein paar Millimeter Spiel ? Zieht der Schliesser den
Gasgriff zügig auf Anschlag ? Gas geben und Gasgriff Loslassen.
Stehen beide Chokeklappen bei nicht gezogenem choke Knopf waagerecht ?
Hattest Du die Vergaser beim Reinigen getrennt ? Wenn ja, danach wieder synchronisiert, bzw. Synchronizität überprüft ?
Wenn Du die Vergaser ausgebaut hast prüfe bitte folgende Einstellung.
Standgasschraube zurückdrehen so das diese den Hebel der Drosselklappenbetätigung nicht berührt. blauer Kreis.
Passt der Abstand zwischen dem Hebel des Chokehebels der beim choke betätigen auf den Hebel zur Drosselklappenbetätigung
wirkt ? Abstand 0,8 - 1,0 mm. roter Kreis.
Bild

Jetzt betätige bitte den choke Hebel. grüner Kreis.
Bei voll durchgezogenem choke Hebel sollten sich die Drosselklappen mit einem schmalen Spalt öffnen, soweit das die kleine
Bohrung ( schwarzer kreis ) so gerade voll sichtbar wird.
Bild

Jetzt haben wir erst einmal eine Grundeinstellung für Motorstart mit choke Unterstützung.
Wenn Motor ohne choke rund läuft wird er wahrscheinlich ausgehen. choke wieder ein wenig ziehen, so auf 1.300 U/min und die
Standgasschraube auf 1.400 U/min eindrehen. Choke ganz zurück so das der Hebel nicht mehr auf die Drehzahl wirkt.
Standgasschraube auf ca. 1.100 U/min zurück drehen.
Jetzt kannst Du versuchen das Gemisch einzustellen.
Wenn das Gemisch richtig eingestellt ist sollte sich dein Drehzahlabfall erledigt haben.
Wenn nicht hast Du die Düsen beim Einbau vertauscht oder einer der Gummiproppen der die Leerlaufdüsen verdeckt ist rausgefallen
oder undicht.

Gruß
Bernd
Hallo Bernd,

Habe deine Nachricht leider zu spät gelesen...
Ja ich habe die Vergaser getrennt und habe sie NICHT synchronisiert. Könnte das das Problem sein? Sorry, mit Vergasern hatte ich bisher noch nicht so viel zu tun, deswegen wusste ich das nicht :roll:
Ich werde den Vergaser dann beim nächsten Einbauen synchronisieren!

LG Jacob

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DerSemmeL
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Re: Vergaser neu bedüst und Motor dreht hoch...

Beitrag von DerSemmeL »

Servus Jakob

eine Idee hätte ich auch noch, dass Du, wenn der Vergaser noch draußen ist, mit angeschlossenem Gaszug schaust, ob die Kolben auch so im eingebauten Zustand beweglich sind. Denn vielleicht liegt es auch "nur" am vielleicht nicht leichtgängigen Gaszug selbst.. ?
Der Rat vom Bernd liest sich sehr gut!

Drück Dir die Daumen, dass Du es hinbekommst!

Gruß vom SemmeL
Gruß vom SemmeL

Bei manchen Menschen verstehen die Augen mehr die Bilder als die Buchstaben

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BerndM
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Re: Vergaser neu bedüst und Motor dreht hoch...

Beitrag von BerndM »

Hallo Jacob,
Es ist noch nichts passiert. Dann einfach andersrum. Erst die Vergaser auf dem Tisch inspizieren, und alles prüfen. Nach dem Einbau
kannst Du die Gaszüge kontrollieren. Ist auch der normale Weg.
Sollten die Vergaser noch auf dem Tisch liegen kannst Du noch schauen ob Du die Einstellschraube zum Synchronisieren wieder richtig zusammengesteckt hast. Schräg rechts oben vom blauen Kreis.
Ich hoffe Du hast die Mutter nicht demontiert und der Siegellack, auf dem Bild der gelbe Klecks, ist noch unbeschädigt.
Wenn Du die Mutter abgeschraubt haben solltest empfehle ich eine Vorsynchronisation mit Kugeln. Zwei kleine Kugellagerkugeln nehmen
je eine in die Duchgangsbohrungen der Vergaser von hinten einlegen. Vergaser mit Drosselklappen zu Dir möglichst waagrecht nach
unten geneigt halten und langsam die Drosselklappen öffnen. Die Kugeln sollten gleichzeitig unter den Drosselklappen rauslaufen.
Das mehrmals durchführen um sicher zu sein welche Drosselklappe später öffnet. Dann mit der Einstellschraube die nicht direkt be-
tätigte Drosselklappe so einstellen das die Kugeln gleichzeitig rausfallen. Das hilft schon mal die Klappen fast synchon eingestellt zu
haben.

Gruß
Bernd

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JustJacob
Beiträge: 64
Registriert: 4. Jun 2020
Motorrad:: Honda CX 500 1981

Re: Vergaser neu bedüst und Motor dreht hoch...

Beitrag von JustJacob »

BerndM hat geschrieben: 14. Jun 2020 Hallo Jacob,
Es ist noch nichts passiert. Dann einfach andersrum. Erst die Vergaser auf dem Tisch inspizieren, und alles prüfen. Nach dem Einbau
kannst Du die Gaszüge kontrollieren. Ist auch der normale Weg.
Sollten die Vergaser noch auf dem Tisch liegen kannst Du noch schauen ob Du die Einstellschraube zum Synchronisieren wieder richtig zusammengesteckt hast. Schräg rechts oben vom blauen Kreis.
Ich hoffe Du hast die Mutter nicht demontiert und der Siegellack, auf dem Bild der gelbe Klecks, ist noch unbeschädigt.
Wenn Du die Mutter abgeschraubt haben solltest empfehle ich eine Vorsynchronisation mit Kugeln. Zwei kleine Kugellagerkugeln nehmen
je eine in die Duchgangsbohrungen der Vergaser von hinten einlegen. Vergaser mit Drosselklappen zu Dir möglichst waagrecht nach
unten geneigt halten und langsam die Drosselklappen öffnen. Die Kugeln sollten gleichzeitig unter den Drosselklappen rauslaufen.
Das mehrmals durchführen um sicher zu sein welche Drosselklappe später öffnet. Dann mit der Einstellschraube die nicht direkt be-
tätigte Drosselklappe so einstellen das die Kugeln gleichzeitig rausfallen. Das hilft schon mal die Klappen fast synchon eingestellt zu
haben.

Gruß
Bernd
Hallo Bernd,

Vielen Dank für die Infos. Ja ich habe die Mutter (wenn die schräg rechts oben vom blauen Kreis gemeint ist) gelöst, allerdings war bei mir da dieses gelbe Teil gar nicht erst dran... Kannst du mir erklären, wie das aussehen sollte und wie ich das so hinbekomme?

Ich probier das mal aus mit der Kugelmethode!

Vielen Dank und liebe Grüße
Jacob

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onkelheri
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Re: Vergaser neu bedüst und Motor dreht hoch...

Beitrag von onkelheri »

Jacob,

das gelbe ist nur "Schraubensicherung's / Siegellack ... brauchen tust du ihn nicht ... daran wir eine Einstellung nicht scheittern.

Die Gemischschrauben kannst du ruhig auch mal auf 2,5U öffnen...
Deine DropBox zeigt ja die Unterschiedlichen Klappenstellungen jetzt schon. Mit bloßem Auge ist die rechte ja weit offen für Standgas ... also bitte erst die Klappen zu Zentrieren bevor du jetzt "synchronisiert" :d.h. du drehst die Standgasschraube ganz raus und löst die Klappenschrauben, die Synchronschraube verdrehst du so das nur (!) die Slaveklappe anliegt und lässt nun die Klappe ein paarmal zuschnacken. in diesem Zustand schraubst du die Klappenschraucben fest. DANN verdrehst du die Synchronschraube bist diese Klappe offen ist und die Masterklappe zu ist ... wieder mit gelösten Klappenschrauben paarmal schnacken lassen und in dieser Position die Klappenschrauben festziehen.

Das mit den Kugellagerkugeln ist eine Methode die ich nicht wirklich empfehlen kann. Es sei denn du bist ausgebildeter Akustiker oder Musiker. Wenn du Ventile einstellen kannst und hast eine Fühlerblattlehre ist es besser das 0,05 mm Blatt zu benutzen und dann mit der Standgasschraube nun die Masterklappe soweit zu öffnen das die 0,05 "saugend" zwischen Klappe und Kanal gezogen werden kann, alles mit etwas Gefühl und von mir aus WD 40 ... das machst du auf der anderen Seite dann mittels der Synchronschraube und bist in 3minuten damit fertig! Wichtig ist den Schraubendreher beim Kontern gut gegenzuhalten ... alternativ ist stabile dünne Plastikfolie und doppelt aneinandergeklebtes Paketband hierfür erfolgreich benutzt worden ...

Gruß Heri
"mens sana in carburetore sano"
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Bucki
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Re: Vergaser neu bedüst und Motor dreht hoch...

Beitrag von Bucki »

Gruß,

kann dem Synchroniseren und dem zwischendrin genannten Tipp der falschen Grundesintellung nur beipflichten. Hatte bei meiner XJ 550 das selbe Problem. Synchronisieren hat ein mü gebracht, aber dann das Finden der richtigen "Grund-Einstellung" hat es erst zum Funktionukkeln geführt. Vorher ging sie auch von allein immer auf ca 4-5000 U/min ohne das ich irgendwie am Gahshahn gezogen hätte. Lag aber dran, dass ich noch ca 2 Umdrehungen von der fast richtigen Einstellung entfernt lag (nebst Wechsel auf wiederum neue Düsen, da vorher glaube ich zu groß). Auch wenns viele Verschreien, mir hat aber zum ersten groben Einstellen ne Color-Tune ZK geholfen. Danach hab ich dann einfach nach Kerzenfarbe fein-eingestellt.

Kann aber natürlich auch an anderen Punkten liegen, war jetzt nur der Tipp weils mir exakt gleich ging.

Grüße, Bucki
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BerndM
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Re: Vergaser neu bedüst und Motor dreht hoch...

Beitrag von BerndM »

Warum man Musiker sein muss um festzustellen welche Kugel als erste aus dem Vergaser kugelt weis ich jetzt nicht.
Es sollte aber auch eine Fühlerlehre funktionieren.

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onkelheri
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Re: Vergaser neu bedüst und Motor dreht hoch...

Beitrag von onkelheri »

Nun, Musiker hören eben gut ob es "Tick" "Tick Tick" oder "Tick -----Tick macht ... nebenbei sind harte Stahlkugeln und weiche Alu / MS Drosselklappenkanten keine guten Freunde und werden das auch nie ... genau wie Bohrerschäfte ...

Ich kann dieser Methode nicht einen Vorteil abgewinnen ...

Wie ich das sonst in unter 2minuten mache ist ja nun auch kein "Geheimnis" mehr ...

Gruß Heri

https://www.flickr.com/photos/22328570@ ... 4104875322
Zuletzt geändert von onkelheri am 14. Jun 2020, insgesamt 1-mal geändert.
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