Servus ihr Freunde des Altmetalls,
ein User des deutschen Enfield-Forums hat sich an mich gewandt, um einige Dinge zu einem seiner Projekte zu besprechen und da kam die Frage auf, ob man den alten, nicht so gut funktionierenden Chronometric gegen einen indischen "Nachbau" tauschen sollte. Klare Antwort: "Nein!". Denn Nachbau steht hier ganz bewusst in Klammern und obwohl sich diese Anzeigen mit dem Chronometric-Schriftzug schmücken, steckt darin doch nur ein einfacher magnetischer Tacho, der mit einem chronometrischen Anzeiger so viel zu tun hat, wie McDonalds mit Essen: Erfüllt den Zweck, ist aber nicht das Gleiche.
Ich habe ihm also angeboten, mich des Instruments anzunehmen und es wieder gängig zu machen. Im Zuge dessen möchte ich hier Schritt für Schritt dokumentieren, wie ich das mache und wo eventuelle Fallen zu finden sind und natürlich was überhaupt die Besonderheit eines Chronometric ist.
Ok, letzteres vielleicht zuerst:
Die meisten einfachen Tachometer funktionieren nach dem Wirbelstromprinzip, mit einem durch die Tachowelle angetriebenen Magneten, der sich innerhalb einer blechernen Glocke dreht, in dieser einen Strom induziert, der wiederum ein gegengerichtetes Magnetfeld erzeugt. Gegensätzliche Magnetfelder ziehen sich an und diese Kraft nimmt die ebenfalls drehend gelagerte Glocke mit. Diese ist jedoch mit Federn eingespannt und sobald beide Kräfte sich die Waage halten, verharrt die Glocke in dieser Position. Je höher die Drehzahl, desto höher die Kraft und somit ist die Auslenkung der Glocke proportional zu Drehfrequnez der Welle. An der Glocke sitzt eine Welle, an deren Ende die Tachonadel sitzt und somit die Geschwindigkeit anzeigt.
So weit so gut. Oder auch nicht? Wie bekannt ist, sind die Magnetischen Tachos recht anfällig gegen Pendeln (bei nachlassender Öldämpfung), oder reagieren sehr empfindlich auf Stöße und zeigen nicht mehr präzise an. Ebenso können die Federn lahm werden und die Anzeige wird noch ungenauer.
Anders der chronometrische Tacho. Wie der Name schon vermuten lässt, spielt hier eine zeitliche Komponente eine Rolle, oder viel mehr eine Zeitkonstante. Einfach ausgedrückt, misst das Instrument die Anzahl der Umdrehungen an der Antriebswelle über einen gewissen Zeitraum, aktualisiert seine Anzeige nach eben diesem und passt sie dem neu erzeugten Wert an. Dieser Zeitraum beträgt etwa eine 3/4 sekunde, was eine sprungartige Anzeige zur Folge hat, welche aber durch die ausgeklügelte Mechanik äußerst präzise und absolut stabil ist. Stöße und Vibrationen stören die Anzeige ebenso wenig, wie es zum Pendeln neigt.
Nur wie funktioniert das nun genau? Wen ich nun neugierig gemacht habe, der sollte hier unbedingt weiter lesen.
Fortsetzung folgt...
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Smiths Chronometric aufarbeiten - Schritt für Schritt!
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Re: Smiths Chronometric aufarbeiten - Schritt für Schritt!
Ok, zuerst muss das Instrument geöffnet werden. Das gestaltet sich prinzipiell bei diesem sehr einfach, da die Engländer so nett waren, den Chromring nicht einfach umzubördeln, wie das meist der Fall ist, sondern haben ihn und das Gehäuse mit einem Feingewinde versehen und miteinander verschraubt! Der Ring ist also aus massivem verchromten Messing und alleine schon ein Meisterwerk und man kann sich denken, wie teuer diese Dinger sind und auch warum.
Ok, in der Theorie einfach, in der Praxis brauchte es dann doch einiges an Überredungskunst um das seit 60 Jahren verklebte Gewinde lose zu bekommen:
Aber dann:
Noch ein Zwischenring:
Mit zwei Schrauben, welche erstaunlicher Weise (oder besser: Historisch bedingt) tatsächlich metrisches Feingewinde haben, ist die gesamte Mechanik im Gehäuse befestigt.
Werden diese gelöst, kann man die Mechanik entnehmen:
An der Unterseite befindet sich eine Auflage aus Papier, die vorsichtig entfernt wird:
Diese zwei Schlitzschrauben halten die chronometrische Einheit auf dem Gestell:
Zwei kleine Schlitzschrauben am oberen Ende der Ziffernscheibe werden entfernt, um diese ebenfalls vom Gestell zu lösen:
Nun kann man das eigentliche Instrument vom Gestell abheben, an dem sich noch der Antrieb und die beiden Walzen für Gesamt- und Tageskilometerzähler befinden:
Eine Anmerkung vorweg: Sämtliche Aufdrucke, sowohl der Ziffernscheibe, als auch der Walzen sind extremst empfindlich und können schon vom Handschweiß angelöst werden. Es ist dringend zu empfehlen, diese nicht ungeschützt zu berühren und keinesfalls mit Lösungsmitteln, Ölen, oder ähnlichem zusammenzubringen!!!
Jetzt wird es abermals spannend! Die Nadel für die Anzeige sitzt auf einem Konus und dieser ist nach den Jahren meist bombenfest! Da kommt man nur mit einem Abzieher, dosierter Gewalt und ggf. Wärme und etwas Kriechöl weiter. Achtung mit der Ziffernscheibe darunter, da darf absolut kein Öl hin!
So, das soll es erst mal gewesen sein. Morgen kommt mehr, es bleibt also spannend!
Ok, in der Theorie einfach, in der Praxis brauchte es dann doch einiges an Überredungskunst um das seit 60 Jahren verklebte Gewinde lose zu bekommen:
Aber dann:
Noch ein Zwischenring:
Mit zwei Schrauben, welche erstaunlicher Weise (oder besser: Historisch bedingt) tatsächlich metrisches Feingewinde haben, ist die gesamte Mechanik im Gehäuse befestigt.
Werden diese gelöst, kann man die Mechanik entnehmen:
An der Unterseite befindet sich eine Auflage aus Papier, die vorsichtig entfernt wird:
Diese zwei Schlitzschrauben halten die chronometrische Einheit auf dem Gestell:
Zwei kleine Schlitzschrauben am oberen Ende der Ziffernscheibe werden entfernt, um diese ebenfalls vom Gestell zu lösen:
Nun kann man das eigentliche Instrument vom Gestell abheben, an dem sich noch der Antrieb und die beiden Walzen für Gesamt- und Tageskilometerzähler befinden:
Eine Anmerkung vorweg: Sämtliche Aufdrucke, sowohl der Ziffernscheibe, als auch der Walzen sind extremst empfindlich und können schon vom Handschweiß angelöst werden. Es ist dringend zu empfehlen, diese nicht ungeschützt zu berühren und keinesfalls mit Lösungsmitteln, Ölen, oder ähnlichem zusammenzubringen!!!
Jetzt wird es abermals spannend! Die Nadel für die Anzeige sitzt auf einem Konus und dieser ist nach den Jahren meist bombenfest! Da kommt man nur mit einem Abzieher, dosierter Gewalt und ggf. Wärme und etwas Kriechöl weiter. Achtung mit der Ziffernscheibe darunter, da darf absolut kein Öl hin!
So, das soll es erst mal gewesen sein. Morgen kommt mehr, es bleibt also spannend!
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Re: Smiths Chronometric aufarbeiten - Schritt für Schritt!
Weiter geht's!
Mit etwas Glück und gutem Willen bekommt man die Nadel auch von der Welle gezogen:
Zwischen Ziffernblatt und Armatur ist wieder eine Unterlage aus Papier:
Der eigentliche Apparat ist nun freigelegt:
Entfernt man diese beiden Schrauben, kann die Deckplatte abgenommen werden:
Die Mechanik wird nun deutlich erkennbar:
Auf der linken Seite sieht man ein Gewicht, das mit einer Feder belastet und in Schwingung gebracht als "Unruh" und damit zeitgebendes Element der Konstruktion wirkt. Feintrimmung wird durch entsprechend dicke Blechplättchen erreicht, die nach Bedarf aufgeklipst werden und so das Trägheitsmoment erhöhen, also auch die Schwingungsdauer verlängern. Angetrieben wird die "Unruh", wie es bei einer Uhr heißt, durch den pendelartigen "Anker" direkt daneben, welcher mit zwei Bolzen die Schrittbewegung der Nockenwelle aufnimmt und ausbremst. Die Nockenwelle selbst wird über ein Zwischenrad vom Hauptantrieb in Drehung versetzt und steuert die Funktion der Federn, die die Zahnräder und einen Ausrückmechanismus auf der Welle rechts im Bild fixieren, oder frei geben. Mehr dazu aber später, jetzt wird weiter zerlegt.
Wird diese Schraube gelöst, kann die Unruh samt Pendel, oder "Anker", bezogen wiederum auf eine Uhr, entnommen werden. Man sieht hier schön die Zusatzgewichte auf der Messingscheibe:
Das Lösen zweier weiterer Schrauben gibt das Federblech frei:
Diese Schraube sichert die Spiralfedern der beiden Räder, Zählerrad und Korrekturrad und dient gleichzeitig als Nullanschlag:
Danach können die Räder von der Achse gezogen werden, zusammen mit dem Ausrückerarm und der Nockenwelle:
Alle Bauteile aufgereiht. Das Antriebszahnrad und die Achse verbleiben auf der Grundplatte, sie sind vernietet:
Die feine Verzahnung des Zählerrades:
Das Zwischenrad aus Pertinax. Das ist ein Verschleißteil und glücklicher Weise noch super erhalten:
Die Nockenwelle:
Diese besitzt auf der Unterseite einen Sicherungsring. Zieht man das Zahnrad etwas davon weg, kann er von der Welle geschoben werden und gibt das Geheimnis dahinter Preis:
Hier offenbart sich der Übergang zwischen Antriebs- und Konstantdrehzahl. Das Zahnrad sitzt frei drehbar auf der Nockenwelle, dazwischen eine dünne federbelastete Glimmerscheibe, die als Rutschkupplung fungiert:
Dadurch wird ein Antrieb der Nockenwelle über die Tachowelle ermöglicht, gleichzeitig aber auch das Ausbremsen dieser auf eine gleich bleibende Drehzahl durch den Anker und die Unruh.
Damit ist die Armatur komplett zerlegt und es kann mit den Kilometerzählern weiter gehen...
Mit etwas Glück und gutem Willen bekommt man die Nadel auch von der Welle gezogen:
Zwischen Ziffernblatt und Armatur ist wieder eine Unterlage aus Papier:
Der eigentliche Apparat ist nun freigelegt:
Entfernt man diese beiden Schrauben, kann die Deckplatte abgenommen werden:
Die Mechanik wird nun deutlich erkennbar:
Auf der linken Seite sieht man ein Gewicht, das mit einer Feder belastet und in Schwingung gebracht als "Unruh" und damit zeitgebendes Element der Konstruktion wirkt. Feintrimmung wird durch entsprechend dicke Blechplättchen erreicht, die nach Bedarf aufgeklipst werden und so das Trägheitsmoment erhöhen, also auch die Schwingungsdauer verlängern. Angetrieben wird die "Unruh", wie es bei einer Uhr heißt, durch den pendelartigen "Anker" direkt daneben, welcher mit zwei Bolzen die Schrittbewegung der Nockenwelle aufnimmt und ausbremst. Die Nockenwelle selbst wird über ein Zwischenrad vom Hauptantrieb in Drehung versetzt und steuert die Funktion der Federn, die die Zahnräder und einen Ausrückmechanismus auf der Welle rechts im Bild fixieren, oder frei geben. Mehr dazu aber später, jetzt wird weiter zerlegt.
Wird diese Schraube gelöst, kann die Unruh samt Pendel, oder "Anker", bezogen wiederum auf eine Uhr, entnommen werden. Man sieht hier schön die Zusatzgewichte auf der Messingscheibe:
Das Lösen zweier weiterer Schrauben gibt das Federblech frei:
Diese Schraube sichert die Spiralfedern der beiden Räder, Zählerrad und Korrekturrad und dient gleichzeitig als Nullanschlag:
Danach können die Räder von der Achse gezogen werden, zusammen mit dem Ausrückerarm und der Nockenwelle:
Alle Bauteile aufgereiht. Das Antriebszahnrad und die Achse verbleiben auf der Grundplatte, sie sind vernietet:
Die feine Verzahnung des Zählerrades:
Das Zwischenrad aus Pertinax. Das ist ein Verschleißteil und glücklicher Weise noch super erhalten:
Die Nockenwelle:
Diese besitzt auf der Unterseite einen Sicherungsring. Zieht man das Zahnrad etwas davon weg, kann er von der Welle geschoben werden und gibt das Geheimnis dahinter Preis:
Hier offenbart sich der Übergang zwischen Antriebs- und Konstantdrehzahl. Das Zahnrad sitzt frei drehbar auf der Nockenwelle, dazwischen eine dünne federbelastete Glimmerscheibe, die als Rutschkupplung fungiert:
Dadurch wird ein Antrieb der Nockenwelle über die Tachowelle ermöglicht, gleichzeitig aber auch das Ausbremsen dieser auf eine gleich bleibende Drehzahl durch den Anker und die Unruh.
Damit ist die Armatur komplett zerlegt und es kann mit den Kilometerzählern weiter gehen...
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Re: Smiths Chronometric aufarbeiten - Schritt für Schritt!
Am Tageskilometerzähler wird als erstes die Welle des Rückstellmechanismus entfernt. Diese kann einfach am Zahnrad nach oben herausgezogen werden, zusammen mit der Feder und der Entriegelung für die Zählerklinke:
Das Gehäuse, in dem die Welle sitzt kann danach abgeschraubt werden. Die war in diesem Fall schon völlig locker, weshalb das Zahnrad nicht mehr gegriffen und das Zurückstellen wohl auch nicht mehr funktioniert hat
Das Sicherungsblech kann nach oben herausgezogen werden, wenn man die Zählerwalze ganz nach links verschiebt. Wie man sieht, hat das Blech eine kleine Nase, die es in einer Bohrung am Gehäuse sichert.
Danach kann man die Welle am Zahnrad herausziehen. Vorsicht, die Zahlenräder sind immer noch von links mit der Feder vorgespannt. Da sollte man nichts verlieren
Die Komponenten des Kilometerzählers aufgereiht:
Der Ausbau des Gesamtkilometerzählers funktioniert grundsätzlich genauso, aber vorher muss der Antrieb entfernt werden.
Dazu werden die Mutter und die Schraube entfernt:
Vorsicht, hier sitzen zwei kleine Zugfedern, die von dem Bolzen im Blech auf Spannung gehalten werden und die Zählerfinger einrasten lassen:
Diese Schraube wird entfernt:
Nun kann man den gesamter Zählerantrieb entnehmen:
Die Einzelteile:
In der Mitte sieht man den kleinen Exzenter, der die Vor- und Rückbewegung der Zählerfinger bewirkt. Mit einem Stift ist er mit dem Antriebszahnrad gekoppelt.
Nun kann auch die Antriebswelle ausgebaut werden, auf der die Schnecke für den Zählerantrieb und das Zahnrad für den Tachoantrieb sitzt. Dazu wird diese Schraube und damit das Halteblech entfernt:
Darunter sitzt dann noch eine Blechscheibe unter der sich der Schmierfilz der Antriebswelle versteckt:
Die Einzelteile:
Jetzt wird die Rastfeder der Zählerwalze entfernt:
Dahinter wieder ein Sicherunsblech:
Sollte der Verschiebebereich der Walze nicht ausreichend sein, um das Blech herauszuziehen, kann man den Blechstreifen über der Feder auf der Linken Seite aufbiegen und herausnehmen:
Dann das Zahnrad nach links schieben...
...das Sicherunsblech herausnehmen...
...und die Welle herausziehen:
Sehr gut zu sehen, die Kerbe für das Sicherunsblech:
Alle Einzelteile der Zählerwalze:
Das Gehäuse ist nun leer. Wenn man wollte, könnte man nun noch die beiden Federbleche, sowie die drei Schmierfilze entfernen:
In diesem Fall ist aber alles sauber und in so gutem Zustand, dass das nicht nötig ist. Etwas Reinigung und frisches Öl, dann kann alles wieder zusammen.
Während des Zusammenbaus werde ich versuchen, die Funktionen etwas zu erläutern. Dazu aber die Tage mehr...
Das Gehäuse, in dem die Welle sitzt kann danach abgeschraubt werden. Die war in diesem Fall schon völlig locker, weshalb das Zahnrad nicht mehr gegriffen und das Zurückstellen wohl auch nicht mehr funktioniert hat
Das Sicherungsblech kann nach oben herausgezogen werden, wenn man die Zählerwalze ganz nach links verschiebt. Wie man sieht, hat das Blech eine kleine Nase, die es in einer Bohrung am Gehäuse sichert.
Danach kann man die Welle am Zahnrad herausziehen. Vorsicht, die Zahlenräder sind immer noch von links mit der Feder vorgespannt. Da sollte man nichts verlieren
Die Komponenten des Kilometerzählers aufgereiht:
Der Ausbau des Gesamtkilometerzählers funktioniert grundsätzlich genauso, aber vorher muss der Antrieb entfernt werden.
Dazu werden die Mutter und die Schraube entfernt:
Vorsicht, hier sitzen zwei kleine Zugfedern, die von dem Bolzen im Blech auf Spannung gehalten werden und die Zählerfinger einrasten lassen:
Diese Schraube wird entfernt:
Nun kann man den gesamter Zählerantrieb entnehmen:
Die Einzelteile:
In der Mitte sieht man den kleinen Exzenter, der die Vor- und Rückbewegung der Zählerfinger bewirkt. Mit einem Stift ist er mit dem Antriebszahnrad gekoppelt.
Nun kann auch die Antriebswelle ausgebaut werden, auf der die Schnecke für den Zählerantrieb und das Zahnrad für den Tachoantrieb sitzt. Dazu wird diese Schraube und damit das Halteblech entfernt:
Darunter sitzt dann noch eine Blechscheibe unter der sich der Schmierfilz der Antriebswelle versteckt:
Die Einzelteile:
Jetzt wird die Rastfeder der Zählerwalze entfernt:
Dahinter wieder ein Sicherunsblech:
Sollte der Verschiebebereich der Walze nicht ausreichend sein, um das Blech herauszuziehen, kann man den Blechstreifen über der Feder auf der Linken Seite aufbiegen und herausnehmen:
Dann das Zahnrad nach links schieben...
...das Sicherunsblech herausnehmen...
...und die Welle herausziehen:
Sehr gut zu sehen, die Kerbe für das Sicherunsblech:
Alle Einzelteile der Zählerwalze:
Das Gehäuse ist nun leer. Wenn man wollte, könnte man nun noch die beiden Federbleche, sowie die drei Schmierfilze entfernen:
In diesem Fall ist aber alles sauber und in so gutem Zustand, dass das nicht nötig ist. Etwas Reinigung und frisches Öl, dann kann alles wieder zusammen.
Während des Zusammenbaus werde ich versuchen, die Funktionen etwas zu erläutern. Dazu aber die Tage mehr...
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Re: Smiths Chronometric aufarbeiten - Schritt für Schritt!
Die Grundplatte mit Antriebsrad, dem Zwischenrad aus Pertinax und die wieder montierte Nockenwelle. Die "fehlenden" Zähne dienen dem Zweck, die Welle an diesen Stellen eine größere Drehung vollziehen und präziser schalten zu lassen:
Danach der Anker:
Hier die Unruh, mit gut sichtbaren Ausgleichsgewichten und dem Bolzen und der Nut, die in den Anker greifen:
Montiert sieht es dann so aus:
Die Feder wieder fest geklemmt. Man kann die Markierung erkennen, die ich für die korrekte Spannung angebracht habe:
Damit wäre dann auch die Seite fertig, die unabhängig von der Eingangsdrehzahl konstant dreht. Wir erinnern uns: Das Zahnrad an der Nockenwelle wird angetrieben und ist über die Rutschkupplung mit der Welle verbunden, die vom Anker und der Unruh ausgebremst wird. Die Kupplung rutscht durch und die Nockenwelle dreht sich mit konstanter Drehzahl (sofern die Eingangsdrehzahl nicht zu niedrig ist). Die Zeitkonstante, die dem "Chronometric" seinen Namen gibt, ist also fertig
Weiter geht's mit dem Zählerrad. Dieses wird später über eine Zahnwelle angetrieben und sorgt für die Wegmessung:
Die Feder wird schon mal eingehängt:
Danach das Überträgerrad. Ich nenne es mal so, weil es den Zählwert vom Zählerrad auf die Anzeigemechanik überträgt. Auch hier wird die Feder schon an Ort und Stelle eingehängt:
Danach mit dem Sicherungsblech verschrauben. Dabei darauf achten, dass die beiden Räder mit ihren Anschlägen vorgespannt (in Fahrtrichtung) rechts am Anschlagbolzen anliegen:
Über den Anschlag nimmt das Zählerrad das Überträgerrad mit, wenn es sich im Uhrzeigersinn weiter dreht:
Nun kommt die zuvor erwähnte Zahnwelle, die kippbar gelagert auf dem Antriebsrad sitzt, sich mitdreht und das Zählerrad antreibt:
Ebenfalls wird der Ausrückarm aufgesetzt:
In dieser Position der Nockenwelle ist die Zahnwelle eingerückt und das Zählerrad zählt, dreht sich also weiter:
In dieser Position drückt die Nocke gegen den Arm, der die Zahnwelle ausrückt und das Zählerrad nicht mehr weiter zählen lässt:
Das gleiche passiert übrigens auch, wenn der Zeiger das Ende der Skala erreicht. Dann stößt der Mitnehmer auf der Oberseite des Überträgerrades an die Nase des Ausrückerarms und trennt ebenfalls die Zahnwelle vom Zählerrad:
Nun kommt noch das Ausgleichsrad, an dessen Ende später der Zeiger sitzt. Dieses Rad wird durch die Reibung einer der vier Federn gebremst, besitzt eine Kerbe in Nullstellung (auf 12:00) in die die Feder einrastet und hat außerdem etwas Spiel zum Mitnehmer des Überträgerrades:
Hier ist das Spiel deutlich sichtbar:
Das sind alles Maßnahmen, die ein zu ruckeliges und nervöses Ansprechen des Zeigers vermeiden und so zu einer ruhigen Anzeige verhelfen.
Jetzt kann auch schon wieder das Deckblech montiert werden, zusammen mit dem Schmierdeckelchen für die Welle der Unruh:
Wer aufmerksam war, wird feststellen, dass noch etwas fehlt und das System so noch gar nicht wirklich funktionieen kann. Als letzten Schritt montiere ich also das Federblech, an dessen Ende sich vier separate Federn ausbilden:
Von der Vorderseite erkennt man auch gut die Funktionen. Die oberste der Federn ist wie bereits erwähnt als Dämpfung und Arretierung des Ausgleichsrades samt Zeigernadel gedacht.
Die zweite ist für die Rückstellung des Ausrückerarmes zuständig.
Die dritte ist die Sperrklinke des Überträgerrades
und die vierte selbiges für das Zählerrad:
Damit lässt sich jetzt auch schön die Funktion erklären.
Dreht sich das Antriebsrad, wird die Nockenwelle in eine Drehung mit konstanter Frequenz versetzt. Bei entsprechender Stellung kuppelt die Zahnwelle ein, das Zählerrad fängt an sich zu drehen und nimmt dabei das Überträgerrad und dieses wiederum das Ausgleichrad mit, der Zeiger wandert im Uhrzeigersinn. Das tut er so lange, bis der Ausrückeram - gesteuert über die Nockenwelle - die Zahnwelle wieder auskuppelt und das Zählerrad aufhört zu zählen. Die beiden Federn (drei und vier) fungieren als Sperre und verhinden das Zurückschnalzen der beiden Räder, halten diese also in ihrer Position fest. Die Zählung über den ersten Zeitraum ist abgeschlossen und der Zeiger zeigt die zu grunde liegende Geschwindigkeit an.
Nun wird die vierte Feder, also die Sperrklinke des Zählerrades von der Nockenwelle gelöst und das Zählerrad schnellt in seine Ausgangslage zurück, worauf hin die Zahnwelle eingekuppelt wird und eine weitere Zählung beginnt. Dreht sich die Welle nun schneller, dreht sich das Zählerrad in der vordefinierten Zeit bis zum Auskuppeln weiter als vorher und nimmt wiederum die anderen Räder mit, was eine höhere Anzeige zur Folge hat. Dreht sie jedoch langsamer, bleibt das Zählerrad stehen, bevor es den Mitnehmerbolzen des Überträgerrades erreicht. Kurz nach dem Auskuppeln der Zahnwelle wird nun Feder drei (die Sperrklinke des Überträgerrades) durch die Nockenwelle gelöst. Wenn es ohnehin am Zählerrad auf Anschlag liegt, bleibt es dort. Tut es das nicht, schnellt es bis zu diesem zurück und der Zeiger wandert entgegen dem Uhrzeigersinn, zeigt somit die niedrigere Geschwindigkeit zum vorherigen Zyklus an.
Bevor die Sperrklinke des Zählerrades für den nächsten Durchlauf nun wieder gelöst wird, wird das Überträgerrad wieder arretiert und behält seine Stellung bei, bis es vom Zählerrad mitgenommen, oder beim Lösen der Sperre zurückgestellt wird.
Der Vorgang ist also wie folgt:
-Zahnwelle einkuppeln, Zählen starten
-Zahnwelle auskuppeln, Zählen beenden
-Überträgerrad entsperren, Zählwert übernehmen
-Überträgerrad sperren, Zählwert als Anzeigewert speichern
-Zählerrad entsperren, Zählwert zurücksetzen
Dann beginnt das Spiel wieder von vorn.
Danach der Anker:
Hier die Unruh, mit gut sichtbaren Ausgleichsgewichten und dem Bolzen und der Nut, die in den Anker greifen:
Montiert sieht es dann so aus:
Die Feder wieder fest geklemmt. Man kann die Markierung erkennen, die ich für die korrekte Spannung angebracht habe:
Damit wäre dann auch die Seite fertig, die unabhängig von der Eingangsdrehzahl konstant dreht. Wir erinnern uns: Das Zahnrad an der Nockenwelle wird angetrieben und ist über die Rutschkupplung mit der Welle verbunden, die vom Anker und der Unruh ausgebremst wird. Die Kupplung rutscht durch und die Nockenwelle dreht sich mit konstanter Drehzahl (sofern die Eingangsdrehzahl nicht zu niedrig ist). Die Zeitkonstante, die dem "Chronometric" seinen Namen gibt, ist also fertig
Weiter geht's mit dem Zählerrad. Dieses wird später über eine Zahnwelle angetrieben und sorgt für die Wegmessung:
Die Feder wird schon mal eingehängt:
Danach das Überträgerrad. Ich nenne es mal so, weil es den Zählwert vom Zählerrad auf die Anzeigemechanik überträgt. Auch hier wird die Feder schon an Ort und Stelle eingehängt:
Danach mit dem Sicherungsblech verschrauben. Dabei darauf achten, dass die beiden Räder mit ihren Anschlägen vorgespannt (in Fahrtrichtung) rechts am Anschlagbolzen anliegen:
Über den Anschlag nimmt das Zählerrad das Überträgerrad mit, wenn es sich im Uhrzeigersinn weiter dreht:
Nun kommt die zuvor erwähnte Zahnwelle, die kippbar gelagert auf dem Antriebsrad sitzt, sich mitdreht und das Zählerrad antreibt:
Ebenfalls wird der Ausrückarm aufgesetzt:
In dieser Position der Nockenwelle ist die Zahnwelle eingerückt und das Zählerrad zählt, dreht sich also weiter:
In dieser Position drückt die Nocke gegen den Arm, der die Zahnwelle ausrückt und das Zählerrad nicht mehr weiter zählen lässt:
Das gleiche passiert übrigens auch, wenn der Zeiger das Ende der Skala erreicht. Dann stößt der Mitnehmer auf der Oberseite des Überträgerrades an die Nase des Ausrückerarms und trennt ebenfalls die Zahnwelle vom Zählerrad:
Nun kommt noch das Ausgleichsrad, an dessen Ende später der Zeiger sitzt. Dieses Rad wird durch die Reibung einer der vier Federn gebremst, besitzt eine Kerbe in Nullstellung (auf 12:00) in die die Feder einrastet und hat außerdem etwas Spiel zum Mitnehmer des Überträgerrades:
Hier ist das Spiel deutlich sichtbar:
Das sind alles Maßnahmen, die ein zu ruckeliges und nervöses Ansprechen des Zeigers vermeiden und so zu einer ruhigen Anzeige verhelfen.
Jetzt kann auch schon wieder das Deckblech montiert werden, zusammen mit dem Schmierdeckelchen für die Welle der Unruh:
Wer aufmerksam war, wird feststellen, dass noch etwas fehlt und das System so noch gar nicht wirklich funktionieen kann. Als letzten Schritt montiere ich also das Federblech, an dessen Ende sich vier separate Federn ausbilden:
Von der Vorderseite erkennt man auch gut die Funktionen. Die oberste der Federn ist wie bereits erwähnt als Dämpfung und Arretierung des Ausgleichsrades samt Zeigernadel gedacht.
Die zweite ist für die Rückstellung des Ausrückerarmes zuständig.
Die dritte ist die Sperrklinke des Überträgerrades
und die vierte selbiges für das Zählerrad:
Damit lässt sich jetzt auch schön die Funktion erklären.
Dreht sich das Antriebsrad, wird die Nockenwelle in eine Drehung mit konstanter Frequenz versetzt. Bei entsprechender Stellung kuppelt die Zahnwelle ein, das Zählerrad fängt an sich zu drehen und nimmt dabei das Überträgerrad und dieses wiederum das Ausgleichrad mit, der Zeiger wandert im Uhrzeigersinn. Das tut er so lange, bis der Ausrückeram - gesteuert über die Nockenwelle - die Zahnwelle wieder auskuppelt und das Zählerrad aufhört zu zählen. Die beiden Federn (drei und vier) fungieren als Sperre und verhinden das Zurückschnalzen der beiden Räder, halten diese also in ihrer Position fest. Die Zählung über den ersten Zeitraum ist abgeschlossen und der Zeiger zeigt die zu grunde liegende Geschwindigkeit an.
Nun wird die vierte Feder, also die Sperrklinke des Zählerrades von der Nockenwelle gelöst und das Zählerrad schnellt in seine Ausgangslage zurück, worauf hin die Zahnwelle eingekuppelt wird und eine weitere Zählung beginnt. Dreht sich die Welle nun schneller, dreht sich das Zählerrad in der vordefinierten Zeit bis zum Auskuppeln weiter als vorher und nimmt wiederum die anderen Räder mit, was eine höhere Anzeige zur Folge hat. Dreht sie jedoch langsamer, bleibt das Zählerrad stehen, bevor es den Mitnehmerbolzen des Überträgerrades erreicht. Kurz nach dem Auskuppeln der Zahnwelle wird nun Feder drei (die Sperrklinke des Überträgerrades) durch die Nockenwelle gelöst. Wenn es ohnehin am Zählerrad auf Anschlag liegt, bleibt es dort. Tut es das nicht, schnellt es bis zu diesem zurück und der Zeiger wandert entgegen dem Uhrzeigersinn, zeigt somit die niedrigere Geschwindigkeit zum vorherigen Zyklus an.
Bevor die Sperrklinke des Zählerrades für den nächsten Durchlauf nun wieder gelöst wird, wird das Überträgerrad wieder arretiert und behält seine Stellung bei, bis es vom Zählerrad mitgenommen, oder beim Lösen der Sperre zurückgestellt wird.
Der Vorgang ist also wie folgt:
-Zahnwelle einkuppeln, Zählen starten
-Zahnwelle auskuppeln, Zählen beenden
-Überträgerrad entsperren, Zählwert übernehmen
-Überträgerrad sperren, Zählwert als Anzeigewert speichern
-Zählerrad entsperren, Zählwert zurücksetzen
Dann beginnt das Spiel wieder von vorn.
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Re: Smiths Chronometric aufarbeiten - Schritt für Schritt!
Das Herzstück des Chronometric ist nun fertig:
Generell ist es bei so einer Arbeit sehr empfehlenswert, alles geordnet aufzubewahren. So weiß man dann auch später noch, wo was hingehört und ist sich sicher, dass noch alles da ist
Als nächstes kümmern wir uns um die Kilometerzählwerke. Der Aufbau der beiden ist relativ gleich. Zuerst montiere ich den Gesamtkilometerzähler.
Dazu setzt man die Welle von rechts ein und fädelt ein Rad nach dem anderen auf. Zuerst das Zahnrad, danach zwei Anlaufscheiben und die Scheibe für den Zählerschritt:
Sehr gut zu sehen die Zählernocke, sowie die Ecke für die geschlitzte Welle, außerdem die Rastfedern der einzelnen Räder.
Die Funktion ist relativ einfach erklärt. Die Zählerwalze funktioniert im Grunde wie eine Scheibenkupplung. Die geschlitze Welle übernimmt die Aufgabe der Kupplungsnabe, die die Reibscheiben mitnimmt. In diesem Fall sind das Scheiben aus Messing, die zwischen den Zählerscheiben sitzen. Die Zählerscheiben selbst fungieren als die Stahllamellen und werden mit der am linken Ende sitzenden Druckfeder an die Messingscheiben gepresst und über die Reibung mitgenommen. Durch der Drehung entgegengesetzt gezahnte Ränder, rasten die Scheiben an den Federblechen ein und die Messingscheiben rutschen durch. Bei jeder vollen Umdrehung drückt eine einzelne, mit der Drehung gezahnte Nocke die Feder der benachbarten Scheibe herunter, gibt diese kurzzeitig frei und die Scheibe dreht sich bis zur nächsten Raststellung mit. So ergibt sich eine Zählerdekade, in allgemein bekannter Weise.
Die Übersetzung ist dabei natürlich so gewählt, dass die erste Scheibe eine Umdrehung pro Meile, oder in diesem Fall pro Kilometer macht. Beim Gesamtkilometerzähler hat diese Scheibe keine Ziffern und ist -wie oben zu sehen- als einfaches Blech ausgeführt.
Folgend noch ein paar Details zu besseren Verdeutlichung.
Das Federblech unbetätigt:
Und durch den Nockenzahn der ersten Blechscheibe betätigt:
Die erste Reibscheibe aus Messing aufgesetzt. Man erkennt gut die Nase, mit der der Formschluss zur Welle erreicht wird:
Die Sperrzähne einer Ziffernscheibe:
Und die Schaltnocke auf der entgegengesetzten Seite:
Hier ist die Ziffernscheibe durch das Federblech gesperrt und kann nicht weiterdrehen:
Hier wird die Feder im Zehnerdurchgang entsperrt und das Ziffernrad dreht sich mit der Welle mit.
Die voll bestückte Zählerwalze, abgeschlossen durch die zwischen zwei Messingscheiben sitzende Druckfeder:
Zum Abschluss wird die Welle mit einem Federblech gesichert:
Das Blech wird auf das Zahnrad geklemmt und in den Einstich der Welle geschoben. Die Nase am oberen Ende sitzt in einer Bohrung im Gehäuse und hält das Blech in Position:
Die Feder wird mit einem Messingstreifen gekapselt:
Generell ist es bei so einer Arbeit sehr empfehlenswert, alles geordnet aufzubewahren. So weiß man dann auch später noch, wo was hingehört und ist sich sicher, dass noch alles da ist
Als nächstes kümmern wir uns um die Kilometerzählwerke. Der Aufbau der beiden ist relativ gleich. Zuerst montiere ich den Gesamtkilometerzähler.
Dazu setzt man die Welle von rechts ein und fädelt ein Rad nach dem anderen auf. Zuerst das Zahnrad, danach zwei Anlaufscheiben und die Scheibe für den Zählerschritt:
Sehr gut zu sehen die Zählernocke, sowie die Ecke für die geschlitzte Welle, außerdem die Rastfedern der einzelnen Räder.
Die Funktion ist relativ einfach erklärt. Die Zählerwalze funktioniert im Grunde wie eine Scheibenkupplung. Die geschlitze Welle übernimmt die Aufgabe der Kupplungsnabe, die die Reibscheiben mitnimmt. In diesem Fall sind das Scheiben aus Messing, die zwischen den Zählerscheiben sitzen. Die Zählerscheiben selbst fungieren als die Stahllamellen und werden mit der am linken Ende sitzenden Druckfeder an die Messingscheiben gepresst und über die Reibung mitgenommen. Durch der Drehung entgegengesetzt gezahnte Ränder, rasten die Scheiben an den Federblechen ein und die Messingscheiben rutschen durch. Bei jeder vollen Umdrehung drückt eine einzelne, mit der Drehung gezahnte Nocke die Feder der benachbarten Scheibe herunter, gibt diese kurzzeitig frei und die Scheibe dreht sich bis zur nächsten Raststellung mit. So ergibt sich eine Zählerdekade, in allgemein bekannter Weise.
Die Übersetzung ist dabei natürlich so gewählt, dass die erste Scheibe eine Umdrehung pro Meile, oder in diesem Fall pro Kilometer macht. Beim Gesamtkilometerzähler hat diese Scheibe keine Ziffern und ist -wie oben zu sehen- als einfaches Blech ausgeführt.
Folgend noch ein paar Details zu besseren Verdeutlichung.
Das Federblech unbetätigt:
Und durch den Nockenzahn der ersten Blechscheibe betätigt:
Die erste Reibscheibe aus Messing aufgesetzt. Man erkennt gut die Nase, mit der der Formschluss zur Welle erreicht wird:
Die Sperrzähne einer Ziffernscheibe:
Und die Schaltnocke auf der entgegengesetzten Seite:
Hier ist die Ziffernscheibe durch das Federblech gesperrt und kann nicht weiterdrehen:
Hier wird die Feder im Zehnerdurchgang entsperrt und das Ziffernrad dreht sich mit der Welle mit.
Die voll bestückte Zählerwalze, abgeschlossen durch die zwischen zwei Messingscheiben sitzende Druckfeder:
Zum Abschluss wird die Welle mit einem Federblech gesichert:
Das Blech wird auf das Zahnrad geklemmt und in den Einstich der Welle geschoben. Die Nase am oberen Ende sitzt in einer Bohrung im Gehäuse und hält das Blech in Position:
Die Feder wird mit einem Messingstreifen gekapselt:
- grumbern
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Re: Smiths Chronometric aufarbeiten - Schritt für Schritt!
Weiter im Text.
Die drei Schmierfilze neu eingeölt, vorher die Schmiernut vom Antrieb gereinigt:
Abdeckscheibe drauf:
Antriebswelle einsetzen und sichern:
Der nächste Schritt ist etwas fummelig, daher gibt es da keine Detailbilder . Es müssen nun die beiden Zählerfinger mit dem Exzenterrädchen und dem Zahnrad dazu eingesetzt werden.
Die Federn und das dazu gehörende Haltblech werden verschraubt und das Blech mit einer extra Schraube gesichert:
Hier noch ein schöner Blick auf den Apparat:
Was auf den oberen Bildern nicht zu sehen ist, ist die Rastfeder für das Zählerzahnrad. Das darf natürlich nicht vergessen werden und wird ebenfalls rechts am Gehäuse verschraubt!
Der Tageskilometerzähler wird wie vorher der Gesamtkilometerzähler eingesetzt.
Hier noch mal die Lasche am Sicherungsblech:
Zählerwalze komplett auf "0000". Man sieht, hier fehlt die erste Blechfeder. Das Rad mit den orangenen Ziffern schaltet also nicht erst beim Zehnerdurchgang eine Stelle weiter, sondern läuft dauerhaft durch, zählt also die 100m Distanz:
Hier eines der Probleme des Tachos:
Das ganze Teil war locker und die Welle verbogen.
Also das Gehäuse befestigen:
Der hier zu sehende Bolzen drückt bei Betätigung den Zählerfinger nach unten und befreit so die Zählerwalze:
Welle gerichtet und kann eingesetzt werden:
So sieht es unbetätigt aus:
Und so mit betätigtem Rückstellrädchen. Das Zahnrad wird in Eingriff gebracht und der Finger ausgehoben:
Jetzt ist alles wieder zusammen und der Chronometer kann eingesetzt werden:
Alles in den Becher:
Papierunterlage nicht vergessen:
Das Ziffernblatt:
Antrieb ein paar mal langsam durchdrehen und so sicher stellen, dass die Anzeige auf null steht. Dann kann die Nadel aufgesetzt werden:
Da sie beim Abziehen etwas gelitten hat, durch Öl, Hitze und mechanische Behandlung, hat sie noch einen neuen Anstrich bekommen:
Zum Schluss den Zwischenring, die Scheibe und den Chromring wieder aufdrehen - Fertig!
Ich hoffe, ihr hattet Spaß dabei und vielleicht traut sich der eine, oder andere ja auch daran - ruhige Finger vorausgesetzt
Gruß,
Andreas
Die drei Schmierfilze neu eingeölt, vorher die Schmiernut vom Antrieb gereinigt:
Abdeckscheibe drauf:
Antriebswelle einsetzen und sichern:
Der nächste Schritt ist etwas fummelig, daher gibt es da keine Detailbilder . Es müssen nun die beiden Zählerfinger mit dem Exzenterrädchen und dem Zahnrad dazu eingesetzt werden.
Die Federn und das dazu gehörende Haltblech werden verschraubt und das Blech mit einer extra Schraube gesichert:
Hier noch ein schöner Blick auf den Apparat:
Was auf den oberen Bildern nicht zu sehen ist, ist die Rastfeder für das Zählerzahnrad. Das darf natürlich nicht vergessen werden und wird ebenfalls rechts am Gehäuse verschraubt!
Der Tageskilometerzähler wird wie vorher der Gesamtkilometerzähler eingesetzt.
Hier noch mal die Lasche am Sicherungsblech:
Zählerwalze komplett auf "0000". Man sieht, hier fehlt die erste Blechfeder. Das Rad mit den orangenen Ziffern schaltet also nicht erst beim Zehnerdurchgang eine Stelle weiter, sondern läuft dauerhaft durch, zählt also die 100m Distanz:
Hier eines der Probleme des Tachos:
Das ganze Teil war locker und die Welle verbogen.
Also das Gehäuse befestigen:
Der hier zu sehende Bolzen drückt bei Betätigung den Zählerfinger nach unten und befreit so die Zählerwalze:
Welle gerichtet und kann eingesetzt werden:
So sieht es unbetätigt aus:
Und so mit betätigtem Rückstellrädchen. Das Zahnrad wird in Eingriff gebracht und der Finger ausgehoben:
Jetzt ist alles wieder zusammen und der Chronometer kann eingesetzt werden:
Alles in den Becher:
Papierunterlage nicht vergessen:
Das Ziffernblatt:
Antrieb ein paar mal langsam durchdrehen und so sicher stellen, dass die Anzeige auf null steht. Dann kann die Nadel aufgesetzt werden:
Da sie beim Abziehen etwas gelitten hat, durch Öl, Hitze und mechanische Behandlung, hat sie noch einen neuen Anstrich bekommen:
Zum Schluss den Zwischenring, die Scheibe und den Chromring wieder aufdrehen - Fertig!
Ich hoffe, ihr hattet Spaß dabei und vielleicht traut sich der eine, oder andere ja auch daran - ruhige Finger vorausgesetzt
Gruß,
Andreas
- 1kickonly
- Beiträge: 1432
- Registriert: 30. Mär 2014
- Motorrad:: AJS M31 Bj.59/Royal Enfield Bullet, Dnjepr MT 16 Gespann/Yamaha TR1 Cafe´Racer/Yamaha XS 650 Scrambler/OSSA 350 BJ77/Honda CX500 Roadster/Susi SV650 Bj.17 -das blaue Luder-, Moto Guzzi T3 Cali Bj.77, Yamaha RD400 BJ77
Re: Smiths Chronometric aufarbeiten - Schritt für Schritt!
Alter! Genial!!
Wie hab ich das bis jetzt übersehen können?
Ehrfürchtige Grüße
Alex
(der über einen Cronometric verfügt, welcher sicher auch mal fällig wird)
"Die Gerade ist gottlos" (F. Hundertwasser)
TR1 Cafe´Racer viewtopic.php?f=179&t=5943&start=200
XS-Scrambler https://www.caferacer-forum.de/viewtopi ... &start=280
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- olofjosefsson
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Re: Smiths Chronometric aufarbeiten - Schritt für Schritt!
Gruss und Danke,
Olof
Olof
Re: Smiths Chronometric aufarbeiten - Schritt für Schritt!
Man sieht ja hier so einige heftig bekloppte Dinge. Aber das hier ist top ten verdächtig. Ehrfurcht vor dieser uhrmacherischen Glanzleistung!!!
Mit faszinierten Grüßen
Hups
Mit faszinierten Grüßen
Hups