Dann will ich Euch mal meinen Umbau vorstellen. Ein Mix zwischen Patina und Neu, Gebraucht und Neuteilen, fernab jeglicher Perfektion. Ein Umbau nach meinen Möglichkeiten.
Mein Ziel war seit langem, einen CR nach meinen Vorstellungen, die mal locker zwei Jahre durch meine Hirnwindungen gegeistert sind, aufbauen,.
Da ich meine Vorstellungen nicht alleine verwirklichen konnte erstmal einen Dank an Freunde und Bekannte, die mich unterstützt haben und ohne die ich nicht weit gekommen wäre:
Karl-Heinz Jäger: Frästeile
Manfred Graf: Schweissarbeiten
Andreas Opdenberg: Werkstattarbeiten und Lack
Werner Müller: Dreharbeiten
Franc Gorican: Sitzbearbeitung
Matthias Becker: Alu-Beschaffung
Darko Pintar: Stahlteile
Jasmin Corluka: Spritzschutz aus Makrolon
Bernd Winterhagen: TÜV Altenkirchen für die Vorbereitung zur Abnahme
Und Euch für die Unterstützung, Teile und Beantwortung meiner Fragen.
Aber zerlegt und wieder zusammengesetzt hab ich die LM4
Basis für den Umbau, ihr werdet es erraten haben, eine LM 4 BJ ´85 vom Drittbesitzer mit nachvollziehbaren 45 Tsd Km. Die war schon umgebaut, mit Lafras, Agostini Fussrasten und offenen Trichtern, kosmetisch in einem ziemlich heruntergerittenem Zustand. Somit eine gute Basis für den Umbau, ohne ein schlechtes Gewissen ein Original zu zerlegen. Bei Ibäh wollte sie Anfang ´13 keiner, also erbarmte ich mich beim zweiten Anlauf. Frühere LM wollte ich nicht zerlegen und eine SP1000 (hier aus unserem Ort mit 25tsd km wollte der Besitzer mir noch nicht verkaufen).
Meine Vorstellungen waren Borrani Speichenräder 18 Zoll, Tank der 1100 Sport, Zubehörsitzbank, tiefe Stummellenker und das alles zu einem moderaten Geldeinsatz. Dies bedeutete auch ein paar für mich akzeptable Kompromisse, wie z.B. den hohen Lenkkopf. Zudem hatte ich in den letzten Jahren schon ein paar Teile, wenn sie günstig gebraucht zu bekommen waren auf Halde gelegt (Tank, Borranis, Batteriekasten...).
Punkt eins: die Karre komplett zerlegen, das geht ja immer schön schnell. Ein paar Sachen habe ich schon vertickert (die Leftovers kommen später noch ins Angebot). Den Antriebsstrang habe ich bei der Kilometerleistung unangetastet gelassen, mit S100 und viel Wasser soweit wie möglich gereinigt. Das wird zwar nicht porentief, aber da ich damit fahren will und sie sowieso wieder dreckig wird, war mir das egal und das Ergebnis ist ok.
Den Rahmen habe ich hinten abgeschnitten, das Rahmendreieck vom Haltern befreit. Um die Elektrik, den Bremsverteiler und die Fußbremspumpe unterzubringen wurden Einschweissungen getätigt und dann zum Strahlen und Pulvern zur Firma Kessler mit der Post geschickt. Das Ergebnis, wenn es auch reichlich lange gedauert hat, ein Rahmen schön wie neu- echt saubere Arbeit- empfehlenswert. Gleichzeitig wurden Teile der Agostini Fussrasten mitbeschichtet.
Punkt zwei: Die Hochzeit und der Wiederaufbau. Die Relais und die Spulen sind auf gefräste Halter unter den Tank gewandert (da war so schön viel Platz), der Regler und die Diodenplatte unter den Sitz. Den Kabelbaum habe ich gekürzt und schön neu gecrimpt. Der Sitz, ein Zubehör von Ricambi, hatte hinten eine Einbuchtung für das Rücklicht. Diese wurde ausgeschnitten und zulaminiert. Die vom Ergebnis haptisch schönste Arbeit, die auch nach dem schwarz glänzend Lackieren nicht erkennbar ist, soooo glatt beim drüberstreichen wie ein Babypopo. Das Polster hab ich mal ausnahmsweise selbst gemacht. Am Tank wurden die alten Halterungen entfernt und neue Halter aufgeschweisst, damit er auf die versetzten Gummihalter passt. Die Batterie wanderte ins Verlies unter das Getriebe.
Verbaut wurden 18 Zoll Borranis mit BT 45 (100 vorne/120 hinten). Um die Umrüstung von 16´´ auf 18“ bremstechnisch mit 300ter Bremsscheiben auszugleichen wurden Tauchrohre einer California eingesetzt. Die Standrohre erneuert. Die Flansche der Nabe und die Distanzhülse mussten abgedreht werden. Das Schutzblech einer GSXR passt auf einen gefrästen Gabelstabilisator der nach meinen Vorstellungen entstand. Die Konis habe ich nur gesäubert. Bremssättel überholt, Stahlflex eingebaut. Die Fussbremspumpe liegt jetzt tiefer montiert über der rechten Fussraste, das Gestänge gekürzt.
Ventildeckel und Endantrieb sind poliert.
Ansonsten: Lenker Telefix 111, Lampe (welch Sakrileg) von einer BMW, das Rücklicht LED aus dem Zubehör von Tante Louise.
Also sind vom alten Mopped verblieben: Rahmen, Konis, Antriebsstrang, Auspufftrakt, Agostinifussrasten.
Und so sieht sie jetzt aus.
Passender Vergleich aus dem Tierreich wäre eine Wespe:
Schwarz/gelb, schmale Taille und hinten einen Stachel
Gestern hat der TÜV seinen Segen gegeben, fehlt nur noch das OK der hessischen Bündlungsbehörde
Hand zum Gruss Bernward
besonders der Daytona Tank 
