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Cagiva» Yamagiva aka Sushialdente

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halbtroll
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Re: Cagiva» Yamagiva aka Sushialdente

Beitrag von halbtroll »

Schon 2016 und mehr noch 2017 zeichnete sich ab, daß viele Teile im Motor von "geht noch" zu "geht gar nicht mehr" mutierten.
Kam mir langsam vor wie Harry Quiddelbacher aus "Motomania"
https://www.comicguide.de/pics/large/75906.jpg
Der mit der Laverda. Laverda. Trauriges Kapitel bei mir. Ohne Happy End. Mal erzählen. Oder nicht. Egal.

Ich machte also anhand der "KEDO-Bibel" bedeutsame Aufstellungen über die zu erwartenden Kosten bei diversen Tuning-Stufen.
Um die zu erwartende Summe optisch erfreulicher zu gestalten, zog ich die Summen ab, die für die "Standartaufarbeitung" (Zylinder schleifen, neuer Übermaßkolben, Kurbelwellenreparatur) angefallen wären.
Nun gut, ich wählte die Lösung, die mit Serienmaterial (ohne neue Laufbuchse und Aufspindeln des Motorgehäuses) machbar war.
Ich fing also an zu sparen.
Und gegen Ende des Jahres die Teile zu Kedo zu schicken.
Einen verschlissener Zylinder mit letztem Schleifmaß und eine Kurbelwelle mit ausgelaufenen Pleuelauge.
Ich entschied mich für einen Big-Bore-Kolben mit relativ geringer Verdichtung, da ich aus entsprechenden Foren entnommen habe, das der SR-Motor mit hoher Verdichtung noch ruppiger wird. Wollte ich dem Mito-Fahrwerk nicht zumuten. Ist vielleicht mal was für einen Gitterrohrrahmen :mrgreen: .
Als Kolben und Zylinder zuhause waren, schickte ich Kolben incl. allen zugehörigen Tüddelkram zurück zu Kedo, mitsamt der Kurbelwelle.
Ich hatte ein bisschen was über den SR-Cup gelesen und mich dazu entschieden, die Kurbelwelle mit poliertem Serienpleuel und einem exentrischen Hubzapfen instandsetzen zu lassen. Und ich ließ das Ganze feinwuchten. Alternativ wäre auch ein Carillo-Pleuel möglich gewesen. Aber über dieses Bauteil gehen die Meinungen in den Foren auseinander.
Dazu orderte ich dann erstmal eine Ausgleichsplatte aus Alu (1mm), die unter den Zylinderfuß gepackt wird, um den längeren Hub auszugleichen.
Der Kopf war auch einer aus den Fundus und bekam ein größeres Einlaßventil verpasst. Und neue Ventilführungen, gleich aus Bronze.
k-BILD3642.JPG
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halbtroll
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Re: Cagiva» Yamagiva aka Sushialdente

Beitrag von halbtroll »

Zugentlastung wie gehabt:
k-BILD3668.JPG
Steuerzeiten prüfen kennen wir auch:
k-BILD3667.JPG
Die Nockenwelle blieb, die brachte guten Schub von unten und erhöhte Drehfreudigkeit. Und da ich mit der moderaten Verdichtung eh nicht um das letzte 10tel PS kämpfte, war mir ein Motor mit ordendlich Bums von unten Recht. Zudem auf den doch eher kleinen Stecken mit überschaubaren Vollgasanteil, auf denen ich gemeinhin mein Unwesen treibe. Die Ventilfedern behielt ich bei. Haben bisher ausgereicht (außer wenn der Motorenschänder den Drehzahlmesser für Dekoration hielt :unbekannt: ), werden es auch weiterhin tun. Zumal bei den höheren Ventilhub die Federkräfte eh ansteigen. Müßte mal mit jemanden reden, der davon echt was versteht.
Etwas Kopfschmerzem bereitete mir die Steuerkette. Da die Nockenwelle durch die Zwischenlagen jetzt 2 mm weiter von der Kurbelwelle entfernt ist, saß die Kette doch recht stramm, auch ohne Spanner. Hätte ich echt nicht gedacht, daß das soviel ausmacht. Aber, kannst mal sehen.
Von Kedo gibt es eine Steuerkette mit 2 Gliedern mehr, für den Fall, daß mehr als 2 Zwischenlagen verwendet werde. Probeweise habe ich die Kette montiert. Mit dem Teil konnte ich den Kettenspanner soweit reindrehen, daß nur noch ca. 3 Gewindegänge übrig waren, um die Kontermutter draufzudrehen. Das erschien mir reichlich wackelig. Zumal sich dabei die beiden Kettentrums sehr nahe kommen müssten.
Und ich hatte einfach Angst, daß sie evtl. zusammenschlagen könnten. Im ungünstigsten Fall (neue Kette längt sich, oder so).
Also hab ich eine gebrauchte Kette verbaut. Hatte ich ein besseres Gefühl mit.
Deadline war der 1.Mai 2018, wir hatten den 28. April. Also Motor rein, alles zusammengeklütert. Und die andere Baustelle (Kettenflucht) mit einer improvisierten Anlaufbuchse einigermaßen hingedengelt.
Wobei "improvisiert" eher ein Ausdruck mit Rücksicht auf die Eltern ist. Das war schlicht und einfach Pfusch. Ja, kommt auch vor bei mir.
Den Termin 1.Mai in Padborg hab ich dann nicht wahrgenommen. Eisige Temperaturen, sturzbachartiger Regen, Moped solala. Und ich war am Tag vorher auf dem Weg von einer Reparatur nach Hause fast am Steuer eingeschlafen. Ne, ich war dann tatsächlich mal vernünftig.

Dafür dann am 19. Mai nach Geesthacht auf den Heidbergring.
Vorher wurde die Yamagiva noch umgetauft
k-BILD3713.JPG
1. Turn: Die gepfuschte "Anlaufscheibe" ( Mit Schlitz,um den Motorhalter nicht demontieren zu müsse), tat, was sie tun mußte: Sie verabschiedete sich, was ein Ablaufen der Kette zur Folge hatte. Turn meinetwegen unterbrochen. Peinlich.
2. Turn: Kette nachgespannt ohne Rücksicht auf die Kettenflucht. Moped lief gut, bis nach einem Verschalter nix mehr ging. Kompression weg. Turn meinetwegen..... siehe oben. Noch peinlicher.
k-P1170384.JPG
Mit der Duc liefs dann richtig gut und ich hab mich auch mal etwas getraut mit meinem Traum langer Jahre. Auch wenn sie sich im Vergleich zur Mito zuerst wie ein Eisenklotz anfühlte.
Guckst Du:


Und auf dem Weg nach Hause nach diesen durchwachsenen Tag hatte Zeit und Gelegenheit, über mein Tun nachzudenken.
Improvisation und Kreativität ja, gerne. Aber dabei durfte ich nicht unter ein gewisses, nicht zu niedriges Qualitätslevel gehen.
Das mit der abgelaufenen Kette hätte böse enden können. Und nicht nur für mich. Echt Scheiße sowas. Darf ich nicht mehr machen.
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r550
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Re: Cagiva» Yamagiva aka Sushialdente

Beitrag von r550 »

Moin mien Jung,
guck Dir mal die Motoraufhängung der ersten Buell an. Wenn Du zwei Gelenkhebel quer zwischen Rahmen und Motor anbringst (einer vorne, einer Hinten in Flucht zur Kettenzugrichtung), dann kann der Motor nicht mehr seitlich weg, aber noch auf und ab und vor- und zurückschwingen. Damit hast Du immer noch eine Vibrationsentkopplung, aber der Kettenzug dreht den Motor nicht mehr um die Hochachse. Wenn Dein Motorhalter hinten seitlich fixiert, reicht auch ein Hebel am vorderen Motorende. Ich habe mal eine SoS-KTM mit dem ersten LC-4 Motor ohne Ausgleichswelle gebaut. Die Vibrationen waren so schlimm, dass man auf der Geraden dreimal nachfassen musste, damit die Hände nicht abgeschüttelt wurden.
Gruß
Klaus

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grumbern
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Re: Cagiva» Yamagiva aka Sushialdente

Beitrag von grumbern »

Gute Musik-Wahl :D

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sven
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Re: Cagiva» Yamagiva aka Sushialdente

Beitrag von sven »

halbtroll hat geschrieben: 12. Aug 2018 Zugentlastung wie gehabt: ...
Mach die fehlenden beiden auch noch!
Satan is my motor ...

meine XT

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halbtroll
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Re: Cagiva» Yamagiva aka Sushialdente

Beitrag von halbtroll »

r550 hat geschrieben: 13. Aug 2018 Moin mien Jung,
Lange nicht mehr so genannt worden. In letzter Zeit fragen meine Kunden, wann ICH denn in Rente gehe...... :oldtimer:

der grautroll
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r550
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Re: Cagiva» Yamagiva aka Sushialdente

Beitrag von r550 »

Dat seggt man so bi us to Hus. :grin:
Und ok:
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halbtroll
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Re: Cagiva» Yamagiva aka Sushialdente

Beitrag von halbtroll »

So, Schadensanalyse.
Wie gehabt, Ventil hat aufgesetzt. Diesmal das sauteuere Einlaßventil.
k-BILD3691.JPG
Das Ventil klemmt in der Führung. Mit montierter Ventilfeder.
k-BILD3692.JPG
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Richtig breiter Spalt.
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Und hier die Wurzel allen Übels. ich hatte die Ventiltasche für das größere Ventil ein wenig zu zaghaft vergrößert. Wollten halt nicht zuviel Material wegnehmen. Wegen Feinwuchtung und so. Total beknackt.
Außerdem hatte ich auch ganz leichte Spuren am Kolbenrand bzw. Brennraumrand. Da also auch noch etwas freiarbeiten.
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Re: Cagiva» Yamagiva aka Sushialdente

Beitrag von halbtroll »

k-BILD3697.JPG
Kolben in fertig. Alles von Hand mit den Aldi-Dremel. Ich hab 1975-78 mal Werkzeugmacher gelernt und sehne mich manchmal nach dem Maschinenpark........ :(
Zur Ventilführung. Die hatte natürlich auch etwas mitbekommen. Ich besorgte mir also eine einstellbare Reibahle und rieb die Führung nach und nach auf, bis das neue Ventil spielfrei passte.
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Federn drauf, Bremsenreiniger rein-dicht. Glück gehabt. Mehr als Verstand. Wörtlich zu nehmen.
Motorzusammenbau wie gehabt, jedoch hab ich diesmal flugs das Noniusrad kopiert. Passenden Dorn in die Mitte, Nockenwellenstift in die Standardbohrung und das Noniusrad als Bohrschablone verwendet.
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Erstaunlich die Serienstreuung bei den Nockenwellenrädern.
Diesmal die Ventilfreiheit mit Knetgummi geprüft: Alles im grünen Bereich.
Motor war fertig. Und ehe er jetzt wieder in den Rahmen kommt, kümmer ich mich mal um den Pfusch in Punkto Kette, Kettenflucht und Motorhalter.
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halbtroll
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Re: Cagiva» Yamagiva aka Sushialdente

Beitrag von halbtroll »

Um die Geschichte mit der Kettenflucht in den Griff zu kriegen, begann ich mit einer Teilzerlegung des Möps.
Also erstmal eine Haltevorrichtung in der mir eigenen rustikalen Art gebaut. Zum Ausbau der hinteren Motorhalterung muß nähmlich die Schwingachse raus. Und diesmal sollte es doch etwas Hand und Fuß haben. Zumal die Schwinge im Laufe de Zeit doch ein paar Macken von der Kette bekommen hatte. Ich habe mir seinerzeit mal eine zweite, inzwischen bessere besorgt. Und die sollte jetzt in rein. Wo ich schon mal dabei war.
k-BILD3696.JPG
Heck steht. Waagerecht ausgerichtet.

Für die Motorhalter fertigte ich zunächst eine Buchse, die saugend-schmatzend auf die Schwingachse passte und stramm in die Schwinge in Höhe der Schwingenlagerung. Dies würde nachher mit eben der Schwingachse verspannt und die Bewegungen der Schwinge mitmachen.
Für die Motorhalterung baute ich eine Buchse aus einem Stahlrohr mit einem Lagerbronzekern, den ich auf den Außendurchmesser der Buchse auf der Schwingachse aufrieb. Montiert hatte diese Buchse seitlich ca 2/10 mm Spiel, war also in verschraubten Zustand drehbar.
k-BILD3701.JPG
Die alte Buchse fiel der Flex zum Opfer, ich behielt nur die Motorhalteplatten.

Den Motor hatte ich bisher halbwegs mittig im Rahmen eingebaut. Passte besser und sah "richtig" aus. Nun wollte ich mich strikt nach der Kette richten. Überlegungen mit einem gekröpften Kettenrad hinten hatte ich verworfen. Einfach zu wenig Platz.
Also: Die neue Lagerung für den Motor mitsamt der neuen Schwinge montiert. Hinterrad rein, die bekannte "taube Nuß" mitsamt Kettenritzel mit Holzblöcken und Keilen auf die richtige Höhe gebracht und ausgerichtet.
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Alustab 20x10 mm mit Schraubzwingen am Ritzel befestigt und solange gemacht und getan bis der Alustab spannungsfrei und parallel am Kettenrad anlag. Nochmal überprüft, ob der Motor immer noch waagerecht ist ......
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