Wie bei mir nicht anders zu erwarten, handelt es sich um einen Kawa Z750Twin-Motor.
Dieser ist aber vor über 25 Jahren getunt worden und nie gelaufen, da der Erbauer plötzlich verstorben ist und nur Mythen über die gemachten Massnahmen existieren.
Eine Besichtigung vor Ort und Untersuchung per Endoskop gab ein sehr zwiespältiges Bild ab. Drehen ließ er sich.
Nach einer Anzahlung habe ich den Motor mitgenommen und in meiner Werkstatt mit der Zerlegung begonnen.
Hier die ersten Ergebnisse:
Geänderte Kolben und Laufbuchsen, die einen Hubraum von 927cm³ ergeben
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Die Highlights: Geänderte Zündung DMC1 von Moto Witt, individuelle Ansaugstutzen für 40er (!) Vergaser, ganz scharfe Nockenwellen mit 11,7mm Hub. Die Nocken dürfen nur mit ausgetauschten Ventilfedern verwendet werden, sonst droht Ungemach. Bin gespannt, ob da tatsächlich stärkere Ventilfedern drin sind.
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Umbau auf Doppelzündung:
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Die Lowlights:
Der innenliegende Ölfilter ist in seinem Gehäuse völlig oxidiert und hat den Freiraum mit weißem Staub gefüllt. Viele Stahlteile des Motors zeigen Rost in verschiedenen Ausprägungen. Der Anlasser samt Freilauf ist ausgebaut, die Ölbohrung unter dem entfernten Freilaufritzel wurde aber nicht verschlossen. Hier geht der Öldruck des rundum (KW und NW) gleitgelagerten Motors verloren, ein kapitaler Motorschaden schon nach kurzer Betriebszeit wäre die Folge gewesen.
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Eine der Kupplungsfedern ist zerbrochen, die Bruchstelle frisch und scharfkantig. Ist wohl beim lösen der Schrauben passiert. Die anderen Federn sehen ebenfalls wenig vertrauenserweckend aus:
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Die Stahlscheiben der Kupplung haben Rost:
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Hier noch das meiste des von mir verwendeten Werkzeugs für diese Zerlegungsarbeit:
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