Yamaha» xj 600 51J aufstieg zum Cafe Racer

[mane13]

So wieder mal ging es in kleinen Schritten voran:

Teil 10: Ventilspiel kontrollieren und neu abdichten

Da die XJ nun leider 55.000 km hinter sich hat, war mir schon fast bewusst das hinsichtlich des Ventilspiels wohl nicht mehr alles passen würde... und so kam es dann auch leider. Zum Glück ist die XJ ein 2 Ventiler und kein 4 Ventiler = halbe Arbeit
Also erstmal alle Ventile messen, danach Shimps ausbauen und durch neue ersetzen, zum Schluss nochmal messen und fertig.
Zusätzlich habe ich gleich noch alle Dichtungen, die ich geöffnet habe, erneuert (Kupplungsdeckel, Lichtmaschinendeckel, Krümmerdichtungen und Ventildeckeldichtung) in der Hoffnung später bessere Kompressionswerte zu bekommen.

Teil 11: Motor lackieren

Leider schaut der Motor nach über 30 Jahren auch nicht mehr wie neu aus.

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Zuerst habe ich Ihn komplett sauber gemacht (richtige Schei*arbeit kann ich nur sagen...). Das Getriebe / der untere Motorteil sah eigentlich noch ziemlich gut aus, deshalb beschloss ich nur die Motorkühlrippen zu lackieren.

Ich habe mir viel im Forum durchgelesen und beschlossen ihn mit VHT Lack zu lackieren. Alleine das er in Deutschland nicht frei verkäuflich ist (nur an Händler oder Werkstätten) und das er in der USA produziert wurde, ist für mich schon eine Art "Qualitätssiegel".

Anfangs habe ich alles schön abgeklebt, damit auch nichts an ungewollte Stellen kommt.
Zuerst habe ich den Ventildeckel lackiert, um alles ein bisschen zu testen. Danach habe ich noch die Yamaha Logos freigeschliffen.

Ich habe den Motor mehrmals mit VHT Primer grundiert und danach mit schwarzen Motorlack (auch von VHT) überlackiert… zuletzt habe ich mit dem Heißluftföhn versucht, den Lack grob einzubrennen.

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Als alles trocken und eingebrannt war, habe ich noch die Kühlrippen frei geschliffen, was mit einem Vibrationswerkzeug leider nicht so gut funktioniert hat, da es den Lack an den Kanten mit abgezogen hat. Das hieß diese Seite nochmal neu überlackieren… bei genauem hinsehen sieht man leider noch die Unebenheiten...
Auf der zweiten Seite habe ich es mit einem Dremel mit Schleifaufsatz versucht, was auch perfekt funktioniert hat.

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Teil 12: Kupplung überprüfen

Die Reibbeläge wurden schon von der Vorbesitzerin erneuert. Trotzdem wollte ich nochmal nachmessen (Reibbeläge und Stahlscheiben auf Verzug kontrollieren) passte aber alles noch. Was allerdings nicht passte waren die Kupplungsfedern --> gleich mal 5 neue rein...
Zum Glück hab ich nachgeschaut, ganz nach dem Motto:
"Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!"

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Ein Problem hätte ich noch, vielleicht kann mir hier von euch wer helfen:
Was ich nicht ganz verstehe ist, warum die Stahlscheiben in verschiedenen Ausrichtungen angeordnet werden müssen. War leider von der Vorbesitzerin nicht gemacht worden. Ich hab es nun, natürlich nach dem Werkstatthandbuch angeordnet, verstehe den Sinn dahinter aber noch nicht ganz...

[MichaelZ750Twin]

Servus Mane,
die geschliffenen Kühlrippen bekommen ein tolles Finish, wenn alle wirklich auf einer Ebene liegen.
Erreicht man mit einem Schleifklotz und Schleifpapier
Stahlscheiben die speziell ausgerichtet werden müssen kenne ich nicht, da sie alle gleich und schlicht rund sind.
Kann aber mit "Anti-verkleben", ruckfreieres Anfahren, verbesserte Ölzu-/abfuhr oder sowas zu tun haben.
Kraft übertragen sollten sie in jeder Einbauposition.

[grumbern]

Ich kenne das nur von gekröpften Stahllamellen, die "tellerförmig" ausgeformt sind und entsprechend richtig verbaut werden müssen. Wie genau meinst Du das mit dem Ausrichten?!

[mane13]

Man kann es leider schlecht erkennen, aber ich meine diese kleinen Ausbuchtungen auf den Stahlscheiben, bis auf diese Beule sind sie komplett rund.

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Xj60017.PNG

[Maggus2303]

Ohne das ich mich jetzt mit Kupplungen auskenne, aber ich würde mal sagen das es bei der unterschiedlichen Ausrichtung eher darum geht keine Unwucht auf die Kupplungswelle zu bekommen. Schadet sonst dem Lager der Welle und würde sich unter Umständen auch durch vibrationen negativ äussern . Warum die "Nasen" aber überhaupt da sind kann ich mir auch nicht erklären...

[RS26]

Ohne das ich mich jetzt mit Kupplungen auskenne, aber ich würde mal sagen das es bei der unterschiedlichen Ausrichtung eher darum geht keine Unwucht auf die Kupplungswelle zu bekommen. Schadet sonst dem Lager der Welle und würde sich unter Umständen auch durch vibrationen negativ äussern . Warum die "Nasen" aber überhaupt da sind kann ich mir auch nicht erklären...

Vollkommen richtig, sollte dem Wuchten dienen...
Taugt aber in der Praxis gar nicht, da im Zubehör die Stahlscheiben keine Nasen mehr haben.
Habe auch neue aus dem Zubehör verbaut weil meine während dem BnB leider Blau angelaufen sind.
Da die Lamellen hinüber waren und die Kupplung ständig gerutscht ist.

[mane13]

Heute geht es mal um die Sitzbank:
Ich versuch es etwas ausführlicher zu schreiben, da es hoffentlich dem ein oder anderem bei seinem Umbau helfen kann.

Teil 13: Sitzbank bauen - GFK laminieren

Nach längeren Infos sammeln und durchlesen etlicher Beiträge habe ich beschlossen, ich versuche es zuerst, zwecks Kostengründe mit Forex (Thermoplast-Blatten).
Leider war das im Nachhinein der größte Reinfall, da es für meine Sitzbank eigentlich unmöglich war, mit dieser Platte eine anständige Grundplatte hinzubekommen… Manche Fehler muss man eben machen, um etwas daraus zu lernen. An sich ist es ein gutes Material, was sich top bearbeiten lässt, für meinen Umbau jedoch völlig ungeeignet.

So kam ich leider um das GFK-Laminieren nicht herum:

Riesen Nachteil ist leider, dass man als Leihe nicht an all das Zeug herankommt und es auch nur wenig Erklärungen im Internet (YouTube) gibt… So sind viele Produkte, wie der Top-Coat nicht erhältlich für jedermann, sondern nur mit Chemie Nachweis zu kaufen.
Nichts desto trotz bekam ich alles, was nötig war für einen einfachen Aufbau.
Polyesterharz, Fieberglasmatten, Filament Gewebe und PVA Trennlack: (Das meiste von PHD24, welches alles anbietet, was das Herz begehrt) leider kam ich so auch auf 150€.

Vieles habe ich mir trotz allem umsonst gekauft, aber was soll man machen, wenn man etwas zum ersten Mal macht und noch nicht weiß wie es genau funktioniert und was man braucht…

Angefangen habe ich mit der Grundform, bei welcher ich mich völlig an die Tipps meines Polsterers hielt:
- 1-2 mm Abstand zum Rahmen (um später das Leder umzuschlagen)
- Platte bis Rahmenmitte abschleifen
- Schönen Übergang zum Tank finden (einige von euch haben nach meiner Zeichnung schon gesagt, dass ich darauf achten soll)

Also habe ich mir mit dünnen Holz-Platten, welche bei den Möbeln immer als Schutz dabei sind, eine Form gemacht, so habe ich auch die 1-2 mm Abstand perfekt erreicht. Darunter habe ich mir meine Abstandshalter gelegt um später meine Gummipuffer einbauen zu können.
Als ersten Arbeitsschritt habe ich alles mit Glassichtfolie umwickelt und mit PVA Lack eingeschmiert.
Da ich nicht wusste welche und wie viele Lagen später welche Dicke ergibt, habe ich einfach (150-300-450-300-150 Fieberglasmatten und zum Schluss -83 Filament Gewebe) verlaminiert.

Zum Schluss stellte sich raus, dass es fast zu wenig war… Auch könnte ich mir die 150 und 450er Lagen sparen und einfach nur mit 300 Gramm/m2 laminieren. Harz benötigte ich ca. 2 Liter.

Zum Schluss, als alles trocken war, kam ich auf eine Dicke von 2,5 bis 3 mm. Ich wollte jedoch eher so 3 bis 3,5 mm, trotzdem ist die Sitzbank bombenfest und schaut zum Schluss nach dem schleifen meiner Meinung nach für das erste Mal top aus. Ich sah mal wieder, was man durch einfaches ausprobieren/versuchen alles erreichen kann.

Um die Sitzbank auch befestigen zu können habe ich mir folgendes überlegt:
- Vorne eine Aufnahme (mit Nummer – wollte der Tüv so)
- Gummipuffer als Auflage/Stabilisation am Rahmen
- Hinten zwei Schwingungs-Gummipuffer, um sie dann an der eingeschweißten Querstrebe zu befestigen – sitzt bombenfest

Die Aufnahme vorne habe ich genietet und zum Schluss noch überlaminiert damit sie gut hält.
Von der Unterseite habe ich später noch alles lackiert, dass man später keine helle Stelle irgendwo durchsieht.

Auch mein Polsterer war zufrieden, er zeigte mir noch die ein oder andere Stelle, bei der ich das nächste Mal bisschen sauberer arbeiten soll und auf was ich noch besser achten sollte.

Alle Angaben sind Tipps/Werte und Erfahrungen, die ich mir selbst angeeignet und angewendet habe. Ich habe es zum ersten Mal gemacht und bin so definitiv alles andere als ein Profi…

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Teil 14: Polsterer und Beziehen

Großes Lob muss ich noch an meinen Polsterer geben, den dieser hat ganze Arbeit geleistet.
- Dienstag Motorrad mit Sitzbank abgegeben und alles besprochen
- Mittwoch kam der Anruf, dass das Grundpolster fertig ist (anschauen und besprechen)
- Donnerstag kam erneut der Anruf, dass nun die endgültige Form steht, welche ich nochmal anschauen sollte, ob ich zufrieden bin
- Freitagmittag war dann alles fertig und zur Abholung bereit
Zusätzlich hat er mir ein Yamaha-Logo eingenäht und die Unterseite mit schwarzen Fließ abgeklebt so hätte ich mir das lackieren sparen können.

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Alles in Allem bin ich mit dem Endergebnis überglücklich und zufrieden. Ich würde das laminieren jederzeit wieder selber machen, obwohl es eine „Sch**ß“-Arbeit war. Jedoch kann ich behaupten, dass das komplette Motorrad, bis auf das Polster und das Leder aus Eigenarbeit besteht.

[YamahaRalle]

Hallo Martin,
sehr schöne Arbeit mit deiner Sitzbank, das steht mir auch noch bevor.
Sieht sehr schön aus deine Linie vom Motorrad, bin sehr gespannt wie es bei dir weiter geht.
Gruß Ralf

[YamahaRalle]

OK leider weis ich nicht wie man einen dieser Imojis richtig einfügt. Sorry

[hue]

Hallo Martin,

ja die Sitzbank sieht wirklich gut aus.

Gruß hue