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Kompressionsmessung nach langer Standzeit?

Technische Fragen und Antworten, Tipps und Tricks für Profis und Bastler
lutenent
Beiträge: 124
Registriert: 22. Jan 2017
Motorrad:: Joghurtbecher, Yamaha MT01, CB 750 SF

Re: [Motor][Honda]Kompressionsmessung nach langer Standzeit?

Beitrag von lutenent »

Krümmer runter und nachsehen - Vorsichtig ! - ob der Motor überhaupt zündet.
Verstehe ich nicht. Wenn er es nicht täte, wie sollten dann die Krümmer warm/heiß werden?
Die Kompression ermittelt man am warmen Motor bei einer 100% geladenen Batterie und offenen Drosselklappensensor und offener Abgasanlage.
Ischja, Batterie war nagelneu und voll aufgeladen.
Ist dann die Kompression zu gering ist ein Druckverlusttest durchzuführen.
Also so ein Teil kaufen und hoffen, ich bekomme bei abgebautem Ventildeckel die Quelle des Zischens heraus?
Viele Grüße
Mannie

Appenzeller
Beiträge: 57
Registriert: 21. Okt 2014
Motorrad:: Honda CB 9oo F
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Re: [Motor][Honda]Kompressionsmessung nach langer Standzeit?

Beitrag von Appenzeller »

Ich würde den Motor mal im Standgas richtig warm laufen lassen evt. sind die Hydrostössel nicht richtig mit Oel gefüllt, aber die Zylindertemperatur im Auge behalten.
Viel Glück

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EnJay
Beiträge: 1319
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Wohnort: Waltrop

Re: [Motor][Honda]Kompressionsmessung nach langer Standzeit?

Beitrag von EnJay »

Wie lange lief denn der Motor überhaupt warm?

Bei Hydrostößeln kann es natürlich auch schnell passieren dass über die Standzeit das Öl abgelaufen ist und die noch keine Möglichkeit hatten sich wieder neu zu füllen. Wenn die dann "platt" sind kann der Motor nur sehr schlecht Ansaugen und hat damit geringe Kompressionswerte.

Um mal zusammen zu fassen woran es liegen kann:
- Kolbenringe dichten nicht ordentlich(fest, gebrochen, verschlissen)
- Ventile dichten nicht ordentlich (verkokt, verschlissen, krumm)
- Ventilspiel stimmt nicht (Hydros ohne Öl, Hydros halten das Öl nicht mehr)
- Zylinderkopfdichtung bläst vorbei (würde ich eher weniger vermuten)

Bei undichten Kolbenringen dürftest du vermütlich leicht bläulichen Rauch sehen durch Öl was verbrannt wird.

Ich persönlich würd mit der Karre ne kurze Runde um den Block fahren und danach nocheinmal Prüfen. Evtl hat sich das Problem dann schon von selber gelöst.
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tomcatfisch
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Re: [Motor][Honda]Kompressionsmessung nach langer Standzeit?

Beitrag von tomcatfisch »

Die Vorschläge klingen alle gut aber gehen davon aus dar richtig was kaputt ist.

Genau die selben Fehler hatte ich an meiner CBX festgestellt. Herausgestellt hat sich, dass der Kompressionsprüfer
ne Meise hatte und immer nur maximal 6-7bar angezeigt hat egal bei welchem Motor und egal wie warm,
aber viel wichtiger...
die Fehler am Motor mit dem schlechten Lauf und den unterschiedlichen Temperaturen lagen am Vergaser.
Dieser war viel zu Mager(trotz Ultraschall und neuer Düsen). Seit dem der nun richtig eingestellt ist läuft der Motor wie eine Biene.

Eine Frage... Traten die Probleme schon damals beim Abstellen auf? Wenn nicht muss es eine Ursache in der Standzeit haben.
Ein krummes Ventil tritt da selten auf :wink:
Eine gute Verfaserreinigung sollt helfen, wenn sonst nichts weiter kaputt ist.

Mach noch einen Ölwechsel. Die Hydrostößel werden es dir danken.

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Mopedjupp
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Re: [Motor][Honda]Kompressionsmessung nach langer Standzeit?

Beitrag von Mopedjupp »

Ich hatte auch eine Yamaha XS 400 8 Jahre unbenutzt in der Garage stehen,als ich sie dann mal nach der langen Standzeit bewegt hatte zeigte sich folgendes Bild.
Rechter Krümmer lauwarm linker Krümmer war blau angelaufen,also sehr heiß.
Sie lief dabei im unteren Drehzahlbereich unrund im oberen scheinbar normal.
Rausgestellt hat sich aber der rechte Zylinder bekam kein Benzin/Luftgemisch.
Du schreibst die ersten 3 Krümmer hätten nur eine Temperatur von 30-40 Grad,der 4te 80 Grad.
Hört sich an wie bei mir.
Bei meiner XS war einfach nur der rechte Vergaser verharzt,nach einer Ultraschallreinigung war alles OK!
Fazit,bevor Du größere Schritte in Angriff nimmst würde ich das erstmal versuchen.
@ Tomcatfisch stimme ich zu, der Kompressionsprüfer könnte defekt sein.

Gruß
Reinhold
Reit' den Stier!

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Ratz
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Motorrad:: Mad Martin

Re: [Motor][Honda]Kompressionsmessung nach langer Standzeit?

Beitrag von Ratz »

Wie lange ist denn der Motor überhaupt schon nach der Wiederbelebung gelaufen? Bist du schon mal damit gefahren?
Wenn nicht mach das erstmal damit der Motor mal wieder zum Leben erwacht.

Öl am Zylinder ist zwar gut aber nicht beim Kompressionprüfen. Mit Öl ins Kerzenloch verfälscht (verschönt) man das Messergebnis.

Wie vorher schon gesagt kommst du solchen Problemen am besten mit einer Druckverlustprüfung auf den Grund. Dazu nimmst du eine alte Zündkerze, klopfst den Keramikisolator raus und lötest dir da einen Druckluftanschluß dran. Wichtig natürlich das der zu prüfende Zylinder im Arbeitstakt OT steht und in dieser Stellung blockiert ist. Wenn du Druck drauf gibst kann sich der Kolben nach unten bewegen und das Auslaßventil teilweise öffnen. Wenn sich der Kolben bewegt führt das zu Falscheinschätzungen.
Wenn du keine Angst vor dem Teufel hast brauchst du auch keinen Gott!

lutenent
Beiträge: 124
Registriert: 22. Jan 2017
Motorrad:: Joghurtbecher, Yamaha MT01, CB 750 SF

Re: [Motor][Honda]Kompressionsmessung nach langer Standzeit?

Beitrag von lutenent »

Also Leute, bitte keine Tipps mehr zu Öl- und Zündkerzenwechsel. Das steht im zweiten Satz im Eingangstopic, dass das schon erledigt ist ;)

Hintergrundwissen: Die Karre ist 6 Jahre gestanden und beim Kauf noch nicht gelaufen, WEIL sie eben 6 Jahre stand.
Ich machte also Ölwechsel und ZK-Wechsel, sie ist nun zum ersten Mal seitdem zum Leben erweckt worden.
Bremsen (vorne) sind total hinüber, die Kolben waren fest wie Beton im Sattel. Ich habe die zwar raus, aber noch nicht wieder instandgesetzt, in der Hinsicht ist eine Probefahrt nach dem Kauf und zum jetzigen Zeitpunkt nur bedingt zeitnah möglich (gewesen)….
Da steht erst mal die Bremsen-Instandsetzung an, bevor das gut geht (das wollte ich eigentlich später machen, wenn die ersten Teile zum Lacker gehen bzw. vom Lacker zurück kommen...inkl. Bremssattel...aber nun gut).

Tja, wie lange ist der Motor gelaufen? Gute Frage, mehrmals so 2-3 Minuten (2. Zylinder lief beim aller ersten Start nicht, erst nach ZK-Wechsel).
Insgesamt ca. 1 Liter Sprit weg (sehe ich am Behehlfstank, den ich für den Originaltank installiert habe).
Ist ja auch so, dass der Motor luftgekühlt ist, ich danach noch dran arbeiten will (wie z.B. das Kompressionsmessgerät einen Zylinder weiter stecken) und ich dem Temperatur-Unterschied der Krümmer nicht wirklich traue. Diesbezüglich habe ich den Motor nie länger laufen lassen.

Ich habe auch schon gelesen, dass Kompressionsmessungen und Hydrostößel so 'ne Sache ist, wobei mir der Grund nicht ganz einleuchten will. Im SevenFifty-Forum wird auch beschrieben, dass sich ein solches Verhalten "wegfahren" lässt.
Das ist mir aber etwas zu wage, vielleicht aufgrund meines Erfahrungsschatzes. Vielleicht ist ja alles halb so schlimm.

Ich werden den Vergaser erst mal schallen (lassen), das muss eh gemacht werden, egal ob der nun von Innen gut aussieht oder nicht.
Dann werde ich das mal wiederholen und schauen, wie die Temperaturverteilung dann aussieht, Tomcatfisch und Mopedjupp haben mir da ja Hoffnung gemacht! Danke dafür!
Wenn die Temp ok ist, werde ich den Motor mal länger laufen lassen, um zu sehen, ob sich "Hydrostößel" einlaufen (wenn ich das richtig verstanden habe). Ich werde berichten und in der Zwischenzeit noch weitere Postings aufnehmen. :prost:
Viele Grüße
Mannie

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