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Kurbelwellen Lagerspiel messen mit Plastigage - Methodikfrage

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spunkzilla
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Kurbelwellen Lagerspiel messen mit Plastigage - Methodikfrage

Beitrag von spunkzilla »

Moin!

ich möchte bei meiner CB 400N das Lagerspiel der Hauptlager prüfen. Den Motor kann ich von unten aufmachen und komme nach Abbau des Lagerbocks auch wunderbar an die unteren Lagerschalen der Kurbelwelle ran. Nun würde ich einfach einen Streifen Plastigage auf die Lauffläche der Kurbelwelle geben und den Lagerbock gemeinsam mit den unteren Lagerschalen mit dem vorgeschriebenen Drehmoment anziehen.
Nach erneuter Demontage kann ich dann auf den Laufflächen das Spiel ablesen.

So weit so einfach und klar.

Nun besteht allerdings ein leiser Verdacht, dass die oberen Lagerschalen vom Vorbesitzer des Motors vertauscht wurden. Und damit kommen wir auch zu meiner Frage.

Kann ich wenn das Lagerspiel an den unteren Schalen i.O. ist davon ausgehen, dass die oberen Schalen an der richtigen Stelle sitzen :?:

Eigentlich drückt sich das doch so zurecht, dass es reichen müsste auf eine Seite zu messen oder sehe ich das falsch? :dontknow:

Und wenn tatsächlich die Lagerschalenpaare durcheinandergewürfelt wurden dürfte das Spiel doch auch nicht mehr passen, oder?

Ich würde mir nämlich gern die neue Kopf und Fußdichtung sparen die fällig würde wenn ich die Kurbelwelle ganz ausbaue, Dafür müsste ich nämlich allerwenigstens die Zylinderkopfschrauben wieder lösen und die Nockenwelle ausbauen. Abgesehen von den Dichtungen längen sich auch die Zylinderkopfschrauben bei dem Modell und können nicht beliebig oft montiert werden.

Gruß,
Carsten

cafetogo
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Re: Kurbelwellen Lagerspiel messen mit Plastigage - Methodikfrage

Beitrag von cafetogo »

Am falschen eck gespart, wenn die tatsächlich vertauscht wurden kann das untere passen das ober kann deswegen auch mehr spiel haben. wenn man schon das messen anfängt macht man die Pleuel auch gleich mit.

Grüße
Roland

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f104wart
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Re: Kurbelwellen Lagerspiel messen mit Plastigage - Methodikfrage

Beitrag von f104wart »

spunkzilla hat geschrieben: 12. Dez 2017Nun besteht allerdings ein leiser Verdacht, dass die oberen Lagerschalen vom Vorbesitzer des Motors vertauscht wurden.
Hallo Carsten,

worauf begründest Du diesen Verdacht?

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spunkzilla
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Re: Kurbelwellen Lagerspiel messen mit Plastigage - Methodikfrage

Beitrag von spunkzilla »

Hi Ralf,

Ich denke halt: Wer die Kolben falschrum einbaut dem ist auch noch anderes zuzutrauen. Wobei ich natürlich nicht weiss ob die Kurbelwelle überhaupt draussen war.

Die starken Vibrationen (Zähne klappern beim Fahrer) die der Motor hat kommen vermutlich von den Ausgleichsgewichten und ich vermute, dass an denen schon gefummelt wurde bzw. deren timing verstellt ist. Vieleicht sind aber auch "nur" deren Lager hinüber.

Immerhin habe ich den Motor schon auf der Werkbank und werde ihn bald öffnen um den Bereich der Mutmaßungen ein Stück weit verlassen zu können. ;) Wenn ich keine Hinweise auf einen Ausbau der Kurbelwelle finde wäre das ja schön.

@Roland

Danke für die Einschätzung, dass die unteren Schalen qusasi nicht "mitgemessen" werden. Die Pleuellager würde ich in der Tat gleich mitmessen, das geht bei dem Motor aber auch problemlos von unten, ohne Ausbau der Kurbelwelle.

Gruß,
Carsten

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f104wart
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Re: Kurbelwellen Lagerspiel messen mit Plastigage - Methodikfrage

Beitrag von f104wart »

spunkzilla hat geschrieben: 12. Dez 2017Die Pleuellager würde ich in der Tat gleich mitmessen, das geht bei dem Motor aber auch problemlos von unten, ohne Ausbau der Kurbelwelle.
Ich kenne den Motor nicht im Detail, aber wenn Du doch die Plauellager demontieren kannst, dann kannst Du doch auch die Kurbelwelle heraus nehmen, oder nicht? :dontknow:

Die Steuerkette kannst Du ja notfalls trennen und hinterher mit einem Kettenschloss wieder schließen und vernieten, wenn Du einen "minimalinvasiven Eingriff" planst. :wink:

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spunkzilla
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Re: Kurbelwellen Lagerspiel messen mit Plastigage - Methodikfrage

Beitrag von spunkzilla »

f104wart hat geschrieben: 12. Dez 2017 Ich kenne den Motor nicht im Detail, aber wenn Du doch die Plauellager demontieren kannst, dann kannst Du doch auch die Kurbelwelle heraus nehmen, oder nicht? :dontknow:
Nee, nicht wirklich. Wenn die Kolben an UT stehen kann man die Pleuellager auch bei eingebauter Kurbelwelle erreichen.

Die Steuerkette ist das Problem, die zu trennen wäre natürlich noch eine Möglichkeit die ich im Hinterkopf behalten sollte. Allerdings habe ich nur ein Kettennietwerkzeug für Fahrradketten. Keine Ahnung ob das für so eine Steuerkette ausreicht. :dontknow:

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LastMohawk
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Re: Kurbelwellen Lagerspiel messen mit Plastigage - Methodikfrage

Beitrag von LastMohawk »

Seervus,
ganz ehrlich?
wenn du schon den Motor auf der Werkbank hast, du deinem Vorbesitzer nicht übern Weg traust, dann überleg net lang und mach die Kiste auseinander und schau halt alles an... gut sind ein paar Talers mehr, dafür aber auch ein gute Gefühl im Bauch beim Fahren.

Gruß
der Indianer
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f104wart
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Re: Kurbelwellen Lagerspiel messen mit Plastigage - Methodikfrage

Beitrag von f104wart »

Grundsätzlich hast Du natürlich Recht, Harald, aber der Motor war ja "oben rum" schon auseinander. Vielleicht hätte man da besser gleich alles gemacht und auch unten alles geprüft und gemessen.

Aber nu isses zu spät, und wenn´s nur darum geht, die Kurbelwelle auszubauen, dann reicht auch das Trennen der Steuerkette. :wink:


spunkzilla hat geschrieben: 12. Dez 2017Die Steuerkette ist das Problem, die zu trennen wäre natürlich noch eine Möglichkeit die ich im Hinterkopf behalten sollte. Allerdings habe ich nur ein Kettennietwerkzeug für Fahrradketten. Keine Ahnung ob das für so eine Steuerkette ausreicht. :dontknow:
Genau aus diesem Grund gibt es speziell für die CB400N offene Ketten mit Nietschloss oder sogar einzelne Nietschlösser von Tourmax, falls die Kette neu ist und Du sie wiederverwenden möchtest.

Ob Dein Fahrradwerkzeug passt, kann ich Dir nicht sagen, aber im Grunde brauchst Du dazu nue einen etwas schwererer Hammer oder Stahlklotz zum Gegenhalten und einen leichteren Hammer zum Nieten.
:arrow: Zum Nieten kannst Du einen spitz angeschliffefen Dorn/Durchtreiber oder einen Körner nehmen.

Vorher aber nicht vergessen, die Steuerzeiten zu prüfen und den Motor einmal vorsichtich durchdrehen.

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nanno
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Re: Kurbelwellen Lagerspiel messen mit Plastigage - Methodikfrage

Beitrag von nanno »

Zur ersten Frage: Ist das Spiel durch (eine) falsche Lagerschale zu groß, wirst du vermutlich nur ca. den halben Fehler mit dem Plastigauge sehn, ist es zu eng siehst du es an der Kurbelwelle und den Lagerschalen, weil du Überhitzungs- und Laufspuren hast.

Wenn du schon ein paar KWs vermessen hast, kann man das schon machen, es bleibt aber eine Restunsicherheit. Ich würde es mal so vermessen, den Motor kann man nachher immer noch auseinandernehmen.

LG,
Greg
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http://greasygreg.blogspot.com

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sven
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Re: Kurbelwellen Lagerspiel messen mit Plastigage - Methodikfrage

Beitrag von sven »

spunkzilla hat geschrieben: 12. Dez 2017 Kann ich wenn das Lagerspiel an den unteren Schalen i.O. ist davon ausgehen,
dass die oberen Schalen an der richtigen Stelle sitzen?
Nein, nicht wirlich. Es wird bei dieser Messung schon davon
ausgegangen daß gleiche Schalen verwendet werden.


spunkzilla hat geschrieben: 12. Dez 2017 Die Steuerkette ist das Problem, die zu trennen wäre natürlich noch
eine Möglichkeit die ich im Hinterkopf behalten sollte.
Ich kenn den Motor nicht, aber kannst du nicht einfach die Zylinder-
kopfhaube abnehmen, das Steuerkettenrad demontieren, die Nocken-
welle rausziehen und danach beim Kurbelwellenausbau die Kette mit
der Kurbelwelle nach unten durch den Steuerkettenschacht rausnehmen?

Gruß
Sven
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