ich habe gestern nach erfolgreicher Begutachtung meines Umbaus vom TÜV meine CX angemeldet und wollte gleich mal eine Proberunde drehen. Nach kurzer Zeit bemerkte ich ein großes Klapper/Klacker Geräusch im höheren Drehzahlbereich. Als ich entschied lieber um zu drehen und das in der Garage zu analysieren war es dann soweit.
Das Hinterrad blockierte und es gab keine Chance, die CX erneut anzulassen. Irgendwas klemmte. Ich kannte das schon von meiner damaligen RS125 von aprilia daher vermutete ich, dass vielleicht der Kolben fest steckt
Also abgeschleppt zur Garage und angefangen zu demontieren. Motor raus und erstmal Öl ablassen.
Ein Versuch anhand der Schraube die Kurbelwelle zu drehen scheiterte. Da passierte nichts.
Als ich das Öl angesehen habe, musste ich feststellen, dass ich lauter goldene oder bronze farbene Späne im Öl habe. Auch irgendwas schwarzes war mit dabei. Ich glaube es ist wie Kunststoff, aber sicher bin ich mir nicht. Auch an der Ölpumpe waren die Spuren dran.
Anscheinend wurde irgendwas abgehobelt innen drin. Ich habe die vordere und hintere Motorabdeckung entfernt und konnte auch eine defekte Steuerkette ausschließen.
Hatte jemand einen ähnlichen Fall mit seiner CX?
Grüße aus Lauf
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Bin kein CX-Experte, meine aber, die wäre Gleitgelagert. Hat die KW fühlbares Spiel? Eventuell hat es die Hauptlager zerlegt, oder dümmsten Fall's gefressen?! War denn genügend Öldruck vorhanden? Was war an dem Motor gemacht? Wie hoch die Laufleistung?
Gruß,
Andreas
Spiel hat die KW keins. Öldruck hatte sie meines wissens nach.
Das Problem bei diesem Motor ist, dass ich nicht wirklich weiß wieviel Kilometer Laufleistung der Motor wirklich hat. Auf einem TüV Bericht von 2011 hatte sie noch 49000 km und 2 Jahre später auf einmal 96000 km. Der Verkäufer hat behauptet, dass da ein anderer Tacho verbaut war oder so. Nach Demontage war der Motor innen aber relativ sauber muss ich sagen.
Hmmm. Weißt Du zufällig, welches Öl da vorher drin war? Könnte einer der Klassiker sein: Vorbesitzer ist mineralisches Öl gefahren, neuer Besitzer (Du) füllt (teil-) synthetisches Öl ein. Zack, Bumm, Motor tot. Der saubere Motor spricht dafür.
Gruß,
Andreas
Keine Ahnung was der vorher gefahren ist. Ich selber hab mich nach WHB gehalten und das vorgegebene Öl verwendet. Inwiefern soll das so eine Auswirkung haben?
Ganz einfach: Mineralische Öle, besonders die alten, lassen Schmutz und Abrieb absinken, was zu dem bekannten Schmodder im Ölsumpf/Tank führt und ebenfalls in den Leitungen, wo der Durchfluss nicht so hoch ist. Das war gut so, denn die Motoren hatten entweder keine Filtrierung, nur einen Bypassfilter, oder einen relativ groben und der Dreck sollte sich in der Ölwanne absetzen.
Moderne Öle, gerade die synthetischen, sind dafür ausgelegt, dass sie sämtlichen Dreck möglichst lange in "Schwebe" halten und zum mittlerweile standardmäßigen Ölfilter aus Papier/Synthetikfaser transportieren, der das Öl dann sauber hält. Das ist auch gut so und man hat einen wunderbar sauberen Motor. Selbst Ruß, Verkokungen und alter, verharzter Schmier wird von dem Öl angelöst und brav abtransportiert.
Wenn man nun vom ersten Tag an Synthetiköl in Verbindung mit einem Feinfilter fährt, ist alles paletti, der Motor optimal geschmiert und bleibt stehts blitzeblank - zumindest innen.
Wurde aber mineralisches, un- oder schwach legiertes Öl gefahren, hat sich in den Jahren davor schon Dreck in verschiedenen Ecken des Motors abgesetzt. Das hat den auch nicht gestört, denn das waren irgendwelche Ecken, in denen sowieso nicht viel Durchfluss geherrscht hat und das meiste wurde ja hoffentlich aus dem Sumpf befördert, wenn der Ölwechsel durchgeführt wurde.
In beiden Fällen funktioniert alles bestens.
Jetzt kommt aber der neue (oder auch der alte) Besitzer auf die Idee, man könnten dem Motor ja etwas gutes tun und ihm ein high-tech-Öl spendieren, nach all den Jahren des Billigöls.
Jetzt gibt es mehrere Optionen:
1. Der Besitzer reinigt den Motor vorher penibelst, inklusive der Ölkanäle, Öltank und Köpfe und verpasst dem Motor einen modernen Filter -> alles top!
2. Der Besitzer macht das Gleiche, hat aber nur den alten Drahtfilter -> auf Dauer schlecht, weil der Dreck ewig im System zirkuliert und wie Schleifpaste alle Lagerstellen vorzeitig abnutzen lässt
3. Der Besitzer lässt einfach das alte Öl ab und füllt mit dem modernen Öl auf -> Supergau!
Warum? Das neue Öl macht genau das, was es neben dem Schmieren noch soll: Es reinigt den Motor und zwar bis in die letzte Ecke. Das aber oft nicht direkt, sondern eben erst, wenn es mal richtig schön heiß wird. Dann löst sich nicht nur der ganze Schlamm aus dem Supf, sondern auch mal die eine, oder andere hartnäckige Verkrustung, die da schon Jahre in einer Ecke des Motors weilt und die nie jemanden gestört hat, jetzt aber als Klumpen im Öl mitschwimmt und mit etwas Glück am Filter, wahrscheinlicher aber in einem Ölkanal hängen bleibt und so gut abdichtet, dass die zu versorgende Schmierstelle leer ausgeht.
Auf diese Weise wurden schon etliche Motoren in vermeintlich guter Absicht innerhalb, oder deutlich vor den ersten 1000km geschrottet.
Daher meine Frage. Dreckiges Öl und sauberer Motor deuten auf Synthetik hin, weil der Dreck aus dem Motor ins Öl gewaschen wird. Mineralisch geschmierte Motoren sind meist nicht so lupenrein sauber. Früher gab es diese Öle aber nicht standardmäßig, oder nur teuer und es wurde meist altmodisch mineralisch gefahren. Seit aber fast jedes Öl mindestens teilsynthtisch und auch billige Öle schon recht hoch legiert sind, kommt es immer wieder zu solchen unglücklichen Lagerstellenversagen, ohne da voreilige Schlüsse ziehen zu wollen. Es war einfach ein Gedanke, der sich mir aufgezwängt hat.
Gruß,
Andreas
Zu retten ist alles - ist nur eine Frage der Sinnhaftigkeit
Falls nur ein Lager den Geist aufgegeben hat, kann das unter Umständen recht einfach erledigt sein.
Gruß,
Andreas
Ja, aber der CX Motor hat eine Feinfilterung des Öls und daß der Vorbesitzer R40 gefahren ist
können wir ausschließen. Sprich Andreas' Erklärung ist zwar insgesamt richtig, trifft aber in die-
sem Fall wohl eher nicht zu. Im Übrigen hat die Reinigungswirkung eigentlich nichts mit der Art
des Grundöls (synthetisch oder mineralisch) zu tun sondern mit der Additivierung (die aber bei
teuren synthetischen Ölen i.A. höher ist als bei preiswerten Mineralölen).
Ich denke daß in diesem Fall was anderes im Argen lag.
