MoinZ !
Hier mal wieder ein nettes Beispiel für die Rubrik "Bitte-Nicht-Nachmachen".
Name und Herkunft des Vorbesitzers dieses Motors sind dem Schrauberling bekannt,
werden jedoch nicht veröffentlicht, denn es soll niemand bloßgestellt werden.
Schließlich macht jeder Fehler und man lernt nie aus.
An manche meiner Lehrgeldfehler mag auch ich nicht unbedingt erinnert werden ...
Das Werkstück dient lediglich als Anschauungsmaterial.
Irgendwann vor ein paar Jahren landete ein 97er Triumph TB-S Motor mit internem Wasserverlust in meinem Fundus.
Der Vorbesitzer hatte ihn für einen instandgesetzten Motor m Tasch in Zahlung gegeben.
Kurz nach Reparatur einer (vermutlich) defekten Kopfdichtung durch ihn selber
fand sich Kühlflüssigkeit im Motoröl.
Das hat nun seine Ursache entweder in einer abermals undichten Zylinderkopfdichtung,
oder in nicht richtig abgedichteten Laufbuchsen.
Man wird sehen ...
Nun ist es an der Zeit, sich des Motors mal anzunehmen und ihn nach und nach
wieder fit zu machen, z.B. für den nächsten Umbau oder es findet sich jemand,
der ihn dringender braucht als ich.
Der vormals schwarze Ventildeckel wurde in nicht bekannter Weise seiner Beschichtung
entledigt und man versuchte ihn zu polieren.
Leider stimmte wohl die Drehzahl nicht, was das Material an der Oberfläche anschmelzen ließ.
Unschön, aber es gibt Schlimmeres.
So auch die falsch herum eingesetzten Schraubenkopfdichtungen oben im Ventildeckel.
Wenigstens war man nicht zu sparsam mit der Menge der Dichtmasse für den Ventildeckel.
So ist die Formdichtung leider wegwerfreif.
Zum Thema Dichtwulst gab man sich redlich Mühe.
DAS wurde wenigstens nicht undicht.
#
Wenn schon ab Werk Herstellungsdatum des Motors und Nummerierung der
Lagerböcke der Nockenwellen eindeutig gekennzeichnet sind,
so kann man ruhig mal verwirrende Falschnummerierungen per Edding auftragen.
Der fast richtig neubeschichtete Motordeckel muss eh erst mal ab.
So kann man auch gut die fast richtigen Steuerzeiten ablesen.
Der Steuerkettenspanner jedenfalls hielt auch dicht und fest.
Nahezu formschlüssige Verbindung, die macht ihm so schnell keiner nach.
Also ab in die Kiste mit dem Krempel, das wird später gefittet und geschönt.
Intensive Tiefenreinigung wird wohl auch der Rest des Motors brauchen.
Schön zu sehen, wie sich die Emulsion aus Motoröl und Kühlflüssigkeit
in alle Ritzen und Poren setzt.
Das wird ein Putzfest ...
Fortsezung demnächst ...
Gruss, Jochen !
caferacer-forum.de - Das Forum für Petrolheads, Garagenschrauber, Ölfinger, Frickelracer und Alteisentreiber
Bitte nicht nachmachen ...
Bitte nicht nachmachen ...
Ich würde mich ja gerne entschuldigen, aber es tut mir einfach nicht leid.
- Kinghariii
- Beiträge: 3573
- Registriert: 5. Sep 2018
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Moto Guzzi 850 T BJ 1974
Re: Bitte nicht nachmachen ...
Abend Schinder,
Danke fürs teilhaben lassen! Ich verstehe zwar nicht alles, verfolge solche Berichte aber mit regem Interesse.
Gruß, Harald
Danke fürs teilhaben lassen! Ich verstehe zwar nicht alles, verfolge solche Berichte aber mit regem Interesse.
Gruß, Harald
- saarspeedy
- Beiträge: 595
- Registriert: 16. Okt 2017
- Motorrad:: Honda CM400T - Low-Cost Roadster Umbau
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Honda CM400T - zerlegt und in Lauerstellung - Wohnort: Primstal - Saarland
Re: Bitte nicht nachmachen ...
Kauf dir mal einen Oldtimer aus USA. Da ist das alles normal.
- grumbern
- Administrator
- Beiträge: 16118
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- Wohnort: Spessart
Re: Bitte nicht nachmachen ...
Genau desdawegen schraube ich nicht mehr an Landmaschinen,saarspeedy hat geschrieben: ↑16. Dez 2019 Kauf dir mal einen Oldtimer aus USA. Da ist das alles normal.
Harleys, bmw, Ducati und Carbombs.
Drehst Du rechts eine Schraube los, dann fallen links zwei runter.
Ich auch nicht immer, aber frag halt, das ist schon ok so.
Hoffe, ich komme am WE oder zwischendurch mal weiter mit dem verbastelten Ding.
Bin gespannt, welche Überraschungen mich da noch erwarten.
Gruss, Jochen !
Ich würde mich ja gerne entschuldigen, aber es tut mir einfach nicht leid.
Re: Bitte nicht nachmachen ...
Gelump, ein richtiges Motorrad zieht man nach 50 Jahren aus den Salzwasser lädt die Batterie und die läuft Wenn schon was heißt wie eine Strumpfhose
Grüße
Roland
Grüße
Roland
Re: Bitte nicht nachmachen ...
Hm, ich hät das Ölwasser raus gelassen und geschaut wie lang das Ding läuft.
60 Minuten sollten die Notlaufeigenschaften eigentlich bringen. Also das ist so aus Erfahrung die Tax.
Spaß muß sein.
60 Minuten sollten die Notlaufeigenschaften eigentlich bringen. Also das ist so aus Erfahrung die Tax.
Spaß muß sein.
Wenn du keine Angst vor dem Teufel hast brauchst du auch keinen Gott!
Re: Bitte nicht nachmachen ...
Ist halt ein Teekesselchen.
Mach Feuer drunter, dann dampft es.
.
Ich würde mich ja gerne entschuldigen, aber es tut mir einfach nicht leid.
- AceofSpades
- Beiträge: 818
- Registriert: 6. Mär 2016
- Motorrad:: Einige alte Kawasaki Superbikes
Re: Bitte nicht nachmachen ...
Moin Jochen
Da bin ich auch sehr gespannt!
Danke das Du uns daran teilhaben läßt
Gruß Mike
............................. GENDERN IST WICHTIG ...........................
Es ist ein Unterschied ob du von der Leiter fällst, oder von der Leiterin
Es ist ein Unterschied ob du von der Leiter fällst, oder von der Leiterin
Re: Bitte nicht nachmachen ...
MoinZ !
Weiter gehts ...
Erst mal den Motor aufs Gesicht gelegt, so kann ein Teil der Brühe in die Blutrinne ablaufen.
In der Zeit den Kupplungsdeckel entfernt.
Durchgängig waren alle Schrauben ohne das richtige Drehmoment angezogen.
Auch den Deckel über dem Antrieb der Ausgleichwelle mit der
Kurbelgehäusebelüftung bereits abgeschraubt.
Selbstredend war auch hier nicht eine Schraube mit dem richtigen Drehmoment.
Links im Bild der Antrieb für die Ausgleichwelle,
rechts die Ölzentrifuge der Belüftung.
Der Zapfen der Zentrifuge weist mehrere spürbare Riefen von der Polymerdichtung auf,
ist somit bereits zum Schrott verdammt.
Tief im Steuerkettenschacht verbergen sich drei 10.9er Schrauben.
Die sind relevant für die Aussenseite des Schachtes.
Konsequent wurde auch hier kein richtiges Drehmoment angewendet.
In der Mitte noch eine originale Schraube.
Mittels falschem Werkzeug und/oder Ungeschick den Antrieb schön umgeformt ...
Kreativ die beiden anderen Schrauben gegen 8.8er getauscht.
Warum auch mit dem Mainstream gehen ...
Die Stehbolzen des Zylinderkopfes rausgeschraubt.
Wenigstens die war unbeschädigt.
Das bisserl Rost ist schnell weggebürstet und die Rückstände
der Rostbrühe verschlimmern nur den optischen Eindruck.
Nun kann der Kopf runter, was ohne große Kraftanstrengung ging.
Das Aufquellen der alten originalen Kopfdichtung erleichterte die Sache.
Das seit ein paar Jahren verwendete Material der originalen Dichtung
ist schlicht untauglich, weshalb hierfür eigene Dichtungen angefertigt wurden.
Die vordere Gleitschiene der Steuerkette wude beim Einbau auch
mit viel Mühe in eine andere Form gebracht.
Links ein unbeschädigtes Gebrauchtteil.
Bin neugierig, wo sich die abgebröselten Bestandteile finden werden.
Das Gehäuse ohne Zylinderkopf.
Gut sichbar die nassen Laufbuchsen.
Die Laufflächen sind in leidlich gutem Zustand,
sofern man es auf den ersten Blick beurteilen kann.
Der Zylnderkopf von der Brennraumseite her gesehen.
Wenigstens ein Zylinder (rechts im Bild) lief halbwegs gut mit.
Danach hatte ich erst mal wieder die Nase voll
und eh noch Anderes zu tun am -Heilgen Abend-.
Demnächst gehts weiter .....
Gruss, Jochen !
Weiter gehts ...
Erst mal den Motor aufs Gesicht gelegt, so kann ein Teil der Brühe in die Blutrinne ablaufen.
In der Zeit den Kupplungsdeckel entfernt.
Durchgängig waren alle Schrauben ohne das richtige Drehmoment angezogen.
Auch den Deckel über dem Antrieb der Ausgleichwelle mit der
Kurbelgehäusebelüftung bereits abgeschraubt.
Selbstredend war auch hier nicht eine Schraube mit dem richtigen Drehmoment.
Links im Bild der Antrieb für die Ausgleichwelle,
rechts die Ölzentrifuge der Belüftung.
Der Zapfen der Zentrifuge weist mehrere spürbare Riefen von der Polymerdichtung auf,
ist somit bereits zum Schrott verdammt.
Tief im Steuerkettenschacht verbergen sich drei 10.9er Schrauben.
Die sind relevant für die Aussenseite des Schachtes.
Konsequent wurde auch hier kein richtiges Drehmoment angewendet.
In der Mitte noch eine originale Schraube.
Mittels falschem Werkzeug und/oder Ungeschick den Antrieb schön umgeformt ...
Kreativ die beiden anderen Schrauben gegen 8.8er getauscht.
Warum auch mit dem Mainstream gehen ...
Die Stehbolzen des Zylinderkopfes rausgeschraubt.
Wenigstens die war unbeschädigt.
Das bisserl Rost ist schnell weggebürstet und die Rückstände
der Rostbrühe verschlimmern nur den optischen Eindruck.
Nun kann der Kopf runter, was ohne große Kraftanstrengung ging.
Das Aufquellen der alten originalen Kopfdichtung erleichterte die Sache.
Das seit ein paar Jahren verwendete Material der originalen Dichtung
ist schlicht untauglich, weshalb hierfür eigene Dichtungen angefertigt wurden.
Die vordere Gleitschiene der Steuerkette wude beim Einbau auch
mit viel Mühe in eine andere Form gebracht.
Links ein unbeschädigtes Gebrauchtteil.
Bin neugierig, wo sich die abgebröselten Bestandteile finden werden.
Das Gehäuse ohne Zylinderkopf.
Gut sichbar die nassen Laufbuchsen.
Die Laufflächen sind in leidlich gutem Zustand,
sofern man es auf den ersten Blick beurteilen kann.
Der Zylnderkopf von der Brennraumseite her gesehen.
Wenigstens ein Zylinder (rechts im Bild) lief halbwegs gut mit.
Danach hatte ich erst mal wieder die Nase voll
und eh noch Anderes zu tun am -Heilgen Abend-.
Demnächst gehts weiter .....
Gruss, Jochen !
Ich würde mich ja gerne entschuldigen, aber es tut mir einfach nicht leid.