Anlasserfreilauf XV750SE & Co.

[Saffenbuckel]

Ich habe ja jetzt schon einiges über den Anlasser Freilauf der XV gelesen und mich auch schon sehr über viele Fachgespräche kurz nach dem Start meiner XV gefreut.

Nun steht mal wieder eine Wartung an und ich möchte natürlich auch meinen Anlasserfreilauf warten. Dazu habe ich auch etwas fremdgegoogelt und folgenden Beitrag im TR1-Forum gefunden:

https://www.tr1.de/pages/forum.php?iQue ... 1209989080

Ich hätte nun gerne alle Teile Komplett, bevor ich meinen Seitendeckel öffne, dazu müsste ich aber die Maße der 0,8 mm Passscheibe kennen, die den Abstand zwischen dem hinteren Zahnrad und dem Motorgehäuse wieder ein wenig aufpeppt.

Hat das jemand für mich?

Dann noch ein Gedanke:

Die beiden Federbremsen, die auf den beiden Anlasser-Getrieberitzeln sitzen haben doch die Aufgabe, die Bewegung der Zahnräder so lange zu verhindern, bis der Anlasserfreilauf komplett ausgefahren ist und in den Zahnkranz auf dem Polrad greift.

Ist das ganze Problem nicht eigentlich nur auf eine mangelnde Bremswirkung der Federspange auf dem großen Zahnrad zurückzuführen? Wenn da ausreichend gebremst wird, dann kann doch das Zahnrad erst anfangen zu drehen, wenn es ganz ausgefahren ist. Oder sehe ich da was ganz falsch?

[Saffenbuckel]

Ich habe heute den Motordeckel entfernt und den Anlasserfreilauf ausgebaut. Das hintere Zahnrad, welches also in das Anlasserritzel greift, wie rum gehört das?

So rum?

Quelle:"toeff-forum.ch"

oder so rum?

Quelle: "callacap.com"

Meins war wie auf dem ersten Bild montiert und das Zahnrad hat tüchtig am Kubelwellengehäuse geschrabbelt.

[Saffenbuckel]

Es gibt auch eine Explosionszeichnung, dort ist die es wie auf dem Bild im toeff-forum abgebildet:

Quelle: cmsnl

Nur genau so montiert, schrabbelt es bei mir.

[Saffenbuckel]

Ich habe mir jetzt einfach mal die Laufspruren genau angeschaut. Das hintere Zahnrad (6) gehört definitiv so wie auf der Explosionszeichnung eingebaut, dort ist die Anlauffläche größer. Hier wird auch die größere Anlauffläche benötigt.

Das Schleifen des Zahnrades am Kubelwellengehäuse ist im Schrumpfen der Gummischeibe (11) begründet. Diese gibt es nicht mehr zu kaufen, um das auszugleichen muss zwischen Zahnrad (6) und Gummischeibe (11) eine Scheibe zwischen. Nach etwas Suchen bin ich fündig geworden, das Ersatzteil PI433391 von Piaggio passt! Dabei handelt es sich um eine oberflächengehärteten Anlaufscheibe aus der Variomatik mit folgenden Abmessungen: 17 x 35 x 0,5 mm

Ich habe sicherheitshalber mal zwei bestellt.

Hoffe damit erstmal das Schrabbeln weg zu bekommen. Dann werde ich den Abstand zwischen Zahnkranz am Polrad und Einspurritzel (7) messen und mir eine Hülse zur Reduzierung des Abstandes drehen lassen.

Rückholfeder (10) und Clipse (2 + 8) habe ich noch neu bekommen.

[Saffenbuckel]

Heute sind die Anlaufscheiben eingetroffen. Passen wie für die XV gemacht. Ich habe beide untergelegt und den Seitendeckel aufgesteckt. Das Spiel des Freilaufs kann über den Öleinfüllstutzen ertastet werden. Bei meiner XV war mit zwei Scheiben à 0,5 mm Dicke immer noch ein Milimeter Spiel.

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[Saffenbuckel]

Habe jetzt den Freilauf einmal montiert und ein Abstandsring mit einer Stärke von 3,5 mm Dicke zwischen (6) und (7) würde den Verschleiß auf den Zahnrädern ausgleichen und noch ca. 3 mm Abstand zwischen Einspurritzel (7) und Polradzahnkranz übrig lassen.

Nun mein Gedanke:
Ist es wirklich sinnvoll, den Abstandsring auf den Bund des Zahnrads (6) aufzuschrumpfen oder zu verkleben, oder wäre es besser, den Distanzring mit einer ordentlichen Fase auf der Schnecke wandern zu lassen?

Im Ruhezustand wird der ja sowieso zwischen den Zahnrädern (6) und (7) fixiert, wandern kann der nur beim Einspuren des Anlassers. Ich hätte einfach bedenken, dass der Abstandsring sich doch irgendwann mal lösen könnte und dann der Anlasser nicht mehr ausspuren kann.

[Saffenbuckel]

Nun ist es entschieden, die Distanzscheibe habe ich heute auf das Zahnrad aufgeschrumpft und die sitzt wie festgeschweißt. Die Meinungen zu dem Thema aufschrumpfen oder auf der Schnecke wandern lassen hielten sich die Waage.

Habe den Antrieb dann auch mal mit allen Teilen zusammengesteckt. Am Wochenende möchte ich alles wieder montieren. Bin mal gespannt, ob sich da am Anlasser was verbessert hat.

Hier das Zahnrad mit der frisch aufgeschrumpften Distanzscheibe:

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Und hier drei Bilder vom Anlasserfreilauf und dem Abstand zwischen Einspurritzel und Zahnkranz.

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[Saffenbuckel]

Hier wie versprochen das Ergebnis:
Einmal direkt nach dem Zusammenbau, Zündung noch nicht angeschlossen und nur ölfeucht

<klick>

Und der erste Start nachdem frisches Öl drin ist.

<klick>

Das Rattern am Ende ist nur, weil ich den Starterknopf zu lange gedrückt gehalten habe.

Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden.

[tts]

Super, dass du dir die Mühe machst, das so ausführlich zu dokumentieren, als XV Fahrer kenn ich das Anlasser Problem nur zu gut.

Deine Lösung scheint ja ganz gut zu funktionieren. Ich bin schon auf den Langzeittest gespannt.

[Saffenbuckel]

Ja, bin auch gespannt, ob das dauerhaft hält. Es gibt Stimmen, die sagen, dass es eine dauerhafte Lösung nur mit dem Komplettumbau auf den Freilauf der großen Motoren gibt.

Übrigens hatte ich kurz nach dem Zusammenbau ein neues Problem beim Starten: Mir kam der Starterknopf entgegengehopst. Der hat nach 40 Jahren jetzt aufgegeben und ist zerbröselt. Da es natürlich am Wochenende war, und ich den Bock endlich fertig haben wollte, habe ich die Knopfreste vermessen und mir einfach einen gedruckt . . .

Starterknopf Yamaha

Starterknopf.png