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Royal Enfield» Sixty-Five wird Cafe...

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frm34
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Re: Sixty-Five wird Cafe...

Beitrag von frm34 »

.daumen-h1: .daumen-h1:

Ja, der Rahmen der Enfield ist eben nunmal abfallend... was will man machen?!
Was man eben so macht: das Beste daraus!

Und in dieser Hinsicht gefällt mir die Lösung mit dem ausfüllendem Kasten unter der Sitzbank ausgesprochen gut.
Ich finde, das sieht sehr harmonisch aus ohne dass man den Eindruck hat, dass irgendwas versteckt wird. Es fügt sich alles sehr gut zusammen!!

Was die Leistung angeht - ich hab meine bei Flo auf 535 mit Alpha-Welle umrüsten lassen, einschließlich Kopfüberarbeitung, Ölpumpen, größere Lima, Umritzeln usw.
Ja, das ist schon insgesamt ein teurer Spaß... aber so ist das eben mit Hobbies, sie kosten Geld.
Mit Wirtschaftlichkeit darf man da nicht kommen - nicht nur bei ner Enfield sondern wohl bei vielen der Maschinen hier.

Ich muss unbedingt die Sache mit dem Vergaser klären bei meiner Enfield...





Beim Durchblättern gerade gesehen: Du hast am Gehäuse noch den Wurmfortsatz der alten Kurbelgehäuseentlüftung. Willst Du das noch umrüsten? Wird glaub ich gern empfohlen...

Ein Superrenner wird ne Bullet wohl nie werden, aber man kann sie sicher so hintrimmen, dass sie standfest und zuverlässig im Verkehr mitschwimmen kann.

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achim
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Re: Sixty-Five wird Cafe...

Beitrag von achim »

Hi frm

Klar, wenn`s ein Super Renner hätte sein sollen, wäre es was anderes geworden - aber genauso schön wie die Ennie? Aber jetzt schaun wir (d.h. meine Söhne & ich) erst mal, wie sie so geht, dann sehn wir weiter. Wobei aus rein optischen Gründen wohl schon ein Amal über den Winter seinen weg zu uns finden wird...

Der Kasten ist auch ganz praktisch: neben der Minibatterie und dem Stecker- und Kabelgedöns passt auch etwas Minimalwerkzeug - da ich den Sitz über den Sterngriff abschrauben kann, eine einfache Lösung...

Was meinst Du mit der Entlüftung -hab ich noch nie gehört (bin aber auch Rookie)?

Jetzt, wo die felgen unterwegs sind, geht`s erstmal an das Naben-Finish...

Gruss
Achim
Nabe vor.JPG
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frm34
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Re: Sixty-Five wird Cafe...

Beitrag von frm34 »

Da der Kolben im Zylinder auf und ab geht, verändert sich auch jedesmal das Luftvolumen im Kurbelwellenraum.
Ursprünglich gab es da unterhalb des Zylinders auf der linken Motorseite einen kleinen Anschluss, der nach hinten gerichtet ist - die Enfieldianer nennen den "Wurmfortsatz".
Wenn ich das auf Deinen Bilder richtig sehe, hast Du ihn an Deiner Maschine auch.

Bild

Früher hing dort ein kurzer Schlauch dran, der bis zur Kette ging. Am Ende des Schlauches war ein "Schnatterventil" angebracht - zwei Gummilippen, die wie ein Entenschnabel aufeinanderliegen.
Überdruck im Kurbelwellenraum (Zylinder bewegt sich nach unten) - Gummilippen werden auseinandergepresst und Luft entweicht
Unterdruck im Kurbelwellenraum (Zylinder bewegt sich nach oben) - Gummilippen liegen aufeinander und verschließen halbwegs dicht.

Dadurch entstand ein permanenter leichter Unterdruck, der der Dichtigkeit des Kurbelwellenraums zugute kam.

Leider entweicht da nicht nur Luft, sondern auch etwas Ölnebel - der hat die Kette geschmiert und gut war.


So war es in der "guten alten Zeit", früher, als sogar die Zukunft besser war :mrgreen:


Heute ist das ja nicht mehr zulässig.
Also hat man den Schlauch in einen Abscheider unter dem Batteriekasten geführt. Öl sollte sich dort sammeln und ab und an entleert werden.
Die überschüssige Luft ging dann mit Schlauch in den Luftfilter und wurde wieder mit angesogen.

Schöne Theorie!
In der Praxis setzte sich aber auch Ölnebel im Schlauch zum Luftfilter ab. Hinzu kommt die Vermengung mit kondensierter Luft - ein cremig weißes Öl-Wasser-Gemisch entsteht - und deswegen hieß diese Abscheider bei den Enfieldianern einfach nur "Nivea-Dose"
"Nivea" setzte gerne mal den Schlauch zum Luftfilter zu, solange bis der Überdruck groß genug war, den ganzen Schmadder eines Tages unverhoft in den Luftfilter auszurotzen - Schön ist irgendwie anders....

Nächste Entwicklungsstufe:
Die Kurbelwellenentlüftung wurde woanders realisiert (ich glaube in den Ventilrieb oder der Zanhradkaskade zur Zündung) Problematisch blieb das Nivea-Problem aber dennoch, weswegen im Enfield-Forum oft angeraten wurde, den Wurmfortsatz wieder aufzubohren und zu nutzen.

Von den einschlägigen Lieferanten gibts einen Aufsatz auf den Öleinfüllstutzen.
Dorthin kommt dann der Schlauch vom Wurmfortsatz. Das Öl kann darin sich absetzen und läuft in den Öltank zurück. Im Idealfall wird das Öl warm genug, um darin gelöstes Wasser "auszudunsten".
Der Aufsatz hat noch nen zweiten Anschluss - klar, die überschüssige Luft muss ja raus - dieser kommt dann offiziell in den Luftfilter oder eben sicher nicht ganz legal mit Schnabelventil zur Kette. Theoretisch kommt ja nicht mehr viel Öl raus, da vorher abgeschieden, praktisch ist das vom Zustand Deiner Ölabstreifringe abhängig.

http://www.hitchcocksmotorcycles.com/ht ... /90060.jpg


Was für ein Roman....

Ich empfehle Dir, da mal selber im Enfield-Forum zu recherchieren - Stichwort ist "Nivea"

Grüße,
Christoph

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achim
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Re: Sixty-Five wird Cafe...

Beitrag von achim »

Wow, Christoph – da habe ich ja gleich eine ganze Menge auf einmal gelernt!

Allerbesten Dank für die ausführlichen Erklärungen: jetzt weiss ich, was es mit dem Schlauch auf sich hat, den ich an einem Paul Henshaw Motorrad mal gesehen habe (=Wurmfortsatz), und warum immer wieder von Nivea geredet wird (hab` ich falsch einfach als «Schmierung» interpretiert) und vor allem, wie man das Thema lösen könnte…

Thanks a lot!

Gruss
Achim
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frm34
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Re: Sixty-Five wird Cafe...

Beitrag von frm34 »

Gern geschehen...

allerdings scheint Dein Wurmfortsatz geschlossen zu sein - aufbohren ist sicher nicht einfach, denn man will ja keine Späne im Motor haben.
Bei Dir ist die Entlüftung des Kurbelgehäuses anders gelöst - aber ich weiß nicht genau wie, denn bei mir ist noch das alte System in Betrieb.

Da musst Du Dich mal im Enfield-Forum schlaulesen. Vielleicht ist es bei Dir auch nicht mehr ganz so dramatisch mit Nivea - hängt ja auch sehr von den Temperaturen im Öl ab.
Die alte Nivea-Dose saß zuweit hinten und war einfach zu kalt - was natürlich die Bildung von Öl-Wasser-Emulsion stark begünstigte.

Ich hab den Aufsatz montiert und auch dort fand ich Nivea, was aber nie störte.

Nun ist meine auf Meteor-Kolben und 535ccm umgerüstet, hat bessere Ölabstreifringe aber auch größere Ölpumpen drin.
Muß erst sehen, wie sich das jetzt mit Nivea einspielt.

Nachteil der alten Vergaserbullet: Die Konstruktion hat ihre Ursprünge in den 30er Jahren und hat reichlich "Schwachstellen", wie die Zeit zeigte.
Vorteil der alten Vergaserbullets: Tausendfach gebaut und tausendfach problematisch - daher gibts für alles ne Verbesserung, ein Upgrade, ne Lösung - was aber wieder dazu führt, diese geschickt miteinander zu kombinieren.

Größere Ölpumpen bringen bessere Schmierung - aber eben mit dem alten Kolben und schlechten Ölabstreifringen auch viel Nivea... usw.

Ein Renner ist sie nicht, die gute Bullet, mag aber Drehzahl (nicht zu untertourig fahren, auch wenn der Langhuber das hergibt) - aber sie ist ein Brot-und-Butter-Motorrad und wenn eigentlich auch sehr zuverlässig.

Grumbern nannte sie mal treffend: Indischer Wanderelefant :mrgreen:
Meine ist Jahre bei mir sehr zuverlässig gelaufen, bis die Kurbelwelle aufgab - hab aber wohl auch immer Fehler beim Ölwechsel gemacht (Floating Bushing).
Bau sie um - Dein Racer wird wunderschön!
Fahr sie, pflege sie und erhalte sie - zuverlässig wie ne CX wird sie nie ganz werden - sieht dafür aber besser aus!
*duckundweg" - wenn Ralf das liest.... :lachen1:

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achim
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Re: Sixty-Five wird Cafe...

Beitrag von achim »

An meinem Motor sind zwei Schläuche unter den Zündungszahnräder angeschlossen - diese wie auch die Dose sind erstaunlich sauber, aber ist vielleicht mal gemacht worden, das Moped war bei seinem Erstbesitzer ja alle 3.000 km im Service :prost: ... (Merkt man auch beim schrauben: alles easy, sauber und nichts vermurkst).

Da ich ja keinen Luftfilter habe, wollte ich das Gedöns sowieso auf die Kette oder ganz ans "Rahmenheck" führen, so wie ich das von früher auch kenne - mit klarem Schlauch, da sieht man gleich was los ist.

Vom sensiblen Pleuellager habe ich schon gehört, aber beim Öl bin ich penibel -auch die Autos kriegen alle 5.000 km neues Öl, besonders der Morgan reagiert dabei auch sehr empfindlich auf zu niedrigen Ölstand. Und vom MG her kenne ich das Thema "zu untertourig" : auch wegen des für einen 1800er relativ guten Drehmoments sind viele der irrigen Annahme, mit niedrigen cruiser Touren ihre Eisenhaufen zu schonen - meiner kriegt bei jeder Fahrt immer mal wieder ordentlich Zunder, die Maschine (Nr. 1) hat jetzt klaglos über 350.000 km auf dem Buckel und klingt und komprimiert immer noch nach mehr :fingerscrossed: ...
Gruss
Achim
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Re: Sixty-Five wird Cafe...

Beitrag von frm34 »

Ich sehe, Sie kommen zurecht :mrgreen:


Bei meiner Ennie hatte ich den originalen Luftfilterkasten - die "Teebox"
Allerdings war da kein originaler Filter drin sondern das Teil diente nur dazu, einen K&N zu verstecken.
Abgestimmt war sie und lief - nun hab ich motormäßig vieles neu und der Vergaser muss noch abgestimmt werden - hab ich dieses Jahr nicht geschafft... Mist, muß höher der Prioritätenliste notiert werden.

Was den Ölwechsel angeht - da gibts ne Anleitung, hab ich aber erst jetzt von Flo bekommen. Es gibt ne gewisse Prozedur einzuhalten. Also einfach nur Ablassen und Aufkippen ist nicht - da kann das Lager schon einen wegkriegen weil es dann beim ersten Start unterversorgt ist. Deswegen Prozedur einhalten...
Kann ich Dir raussuchen, scannen und schicken, wenn Du magst.

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achim
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Re: Sixty-Five wird Cafe...

Beitrag von achim »

frm34 hat geschrieben:Deswegen Prozedur einhalten...Kann ich Dir raussuchen, scannen und schicken, wenn Du magst.
Wenn es Dir nicht zu viel ausmacht, wäre das verdammt nett von Dir! Und wenn wir uns dann mal sehen: :prost: :prost: :prost:

Danke und Gruss

Achim
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achim
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Re: Sixty-Five wird Cafe...

Beitrag von achim »

Hold on Christian !

Falls Du diese Anleitung meinst: habe ich (natürlich vergessen) schon:

http://www.royal-enfield-forum.de/viewt ... el#p113458

:banghead:

Gruss
Achim
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Re: Sixty-Five wird Cafe...

Beitrag von frm34 »

ich hab sie in einer anderen Form, aber das ist die Prozedur.
Wichtig ist das Kicken bis Öl aus der Oil Feed Plug Öffnung herauskommt.

Generel heißt es wohl, die originale Kurbelwelle ist für ca. 25.000 km gut.
Man kann sie aufarbeiten und ertüchtigen lassen, oder eben durch die alpha-Welle ersetzen.
Aber das kommt dann noch früh genug... :wink:

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