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Yamaha» SR 500 Scrambler (noch eine...)

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Burnie
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Yamaha» SR 500 Scrambler (noch eine...)

Beitrag von Burnie »

Es begann vor einigen Monaten, ein lieber Freund meinte nach dem Film "the greasy preachers hands" dass - sollte ich mal ein Motorrad für wen Anderen bauen - er würde es glatt kaufen. Okay, klar, Samstag Abend, Bier, was weiß ich...
Sicher nicht ernst gemeint. Dachte ich.

Doch er blieb hartnäckig.

Nächster Schritt: Teilelager checken. Hmmm, ein bisschen was ich ja da. Quasi ein Motit - ein Motorad in Teilen.
Und was war es? Natürlich eine SR 500 (2 fahrende hab ich ja schon, eine davon selbst restauriert und komplett neu aufgebaut).

Inventur - was war wirklich alles im Lager?
Ein 86er 48T Rahmen mit Schwinge - rostig, dafür mit deutschen Papieren, was gut passt, denn Matthias ist in Bayern daheim
Ein Tank - nicht schön aber trotzdem ganz gut beinander
Eine Gabel mit leckendem Simmering
Ein Kabelbaum
Seitendeckel
Ein Satz Gussräder
Bremsen
Elektrikzeugs
Armaturen

Kein kompletter Motor...

Ich sagte - zu.

Budget war gefixt, aber unter Freunden ist das sowieso so eine Sache, verdienen will ich da nix (tu ich auch nicht, dazu später mehr).

Ich begann - NICHT mit dem Rahmen, sondern der Gabel. Einfach, weil die sich in meinem Keller mal easy handeln lässt und ich drauf Bock hatte. Zuerst den rechten Holm cleanen, sprich, die nicht benötigten Angüsse für die nicht vorhandene rechte Bremsscheibe entfernen. Damit nimmt man sich die Option auf eine Doppelscheibe aber meiner Meinung nach gehört auf einen so leichten Scrambler keine zweite Bremsscheibe.
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Anschliessend komplett zerlegt (das alte Öl stinkt richtig).
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Alles sauber gewaschen, neue Simmeringe und Gleitstücke rein, statt der alten Stopfen hübsche Gefräste, mit welchen man die Federvorspannung in 3 Stufen einstellen kann und um die fehlende Länge der nun fehlenden Vorspannhülse (die hat nicht mehr Platz, das wäre zu viel Vorspannung) auszugleichen eine Ventilfeder je Seite, dazu das Gute Öl von Öhlins rein und wieder zusammengebaut. Genau so funktionierte die Gabel an einer meiner anderen SRs sehr gut (bis sie auch Gabelfedern von Öhlins bekam).

Anschließend fertiggeschliffen (ich vermeide alles was staubt tunlichst, solange die Gabel nicht zusammengebaut ist - am Foto nur ein Zwischenstand)
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und grundiert
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dann schwarzer 2K Lack aus der Dose drauf.
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Der Lack von Mipa (RAL 9005 - was sonst) ist so hervorragend, das sogar meine bescheidenen Lackierkünste wirklich tolle Resultate ergeben.

Parallel wurde der Tank entlackt:
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Und auch die Gabelbrücke musste Farbe lassen:
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Ein guter Motor fand sich zum sehr fairen Kurs:
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Topend wurde frisch gemacht, sprich Übermasskolben und neue Ventile. Einlasskanal auch ein wenig geschliffen - keine Ahnung, ob es viel bringt, sieht aber ganz gut aus.

Der Chinamann brachte eine Sitzbank:
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und schon bald konnte mal probeweise zusammen, was irgendwann eine leidenschaftliche Verbindung eingehen soll:
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Soll ich weiterschreiben oder schlicht auf meinen Blog verweisen?

LG
Bernhard

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knobi92
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Re: Yamaha» SR 500 Scrambler (noch eine...)

Beitrag von knobi92 »

Gerne hier weiter berichten :)
Mein Umbau: Honda CJ250T, BJ 1979

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saflo
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Re: Yamaha» SR 500 Scrambler (noch eine...)

Beitrag von saflo »

Ja - bitte hier fortsetzen .daumen-h1:

Grüße - Stefan
...und nächtes Jahr will ich weniger müssen müssen, und dafür mehr wollen können !

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Burnie
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Re: Yamaha» SR 500 Scrambler (noch eine...)

Beitrag von Burnie »

Okay okay, also, weiter gings:

Der Rahmen und einige Kleinteile wurden sandgestrahlt (sorry fürs schlechte Foto)
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und ebenso in RAL 9005 pulverbeschichtet.
Hierbei ist zu beachten, das Öl und Fette penibelst vorher entfernt werden müssen, denn wenn die beim Einbrennen rauskommen, dann macht der Beschichter Euch nie mehr was. Zum Glück hab ich hier eine feine Quelle.

Eine Woche später bekam ich den Rahmen und das Kleinzeugs auch schon wieder
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und konnte erstmal im Keller weiterbasteln
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Die Schwinge bekam Gleitlager eingezogen
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Welche auf Mass gerieben wurden
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Die Schwinge wurde penibel ausdistanziert (wichtig für ein gutes Fahrverhalten)
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und der Lenkkopf bekam Kegelrollenlager
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Gabelbrücken montiert
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Und mit den Gabelholmen steht schon ein Chassis vor einem:
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More to come

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Burnie
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Re: Yamaha» SR 500 Scrambler (noch eine...)

Beitrag von Burnie »

Beim Tank gings weiter

Chemisch entrosten
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Zwischendurch mal bewundern:
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in mehreren Durchgängen
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Solange noch was schwarz wird, hat man noch Rostporen
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Irgendwann dann kein Futzelchen Rost mehr, als 2K Grundierung drauf
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Und wieder freuen
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Auch innen wird entrostet und versiegelt
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Lenker probeweise montieren (TRW Aluminium)
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Mit jedem neuen Packerl kommen neue Teile welche sofort mal an ihre Position gehalten werden müssen
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Weiter gehts in Teil 4

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Andy241
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Re: Yamaha» SR 500 Scrambler (noch eine...)

Beitrag von Andy241 »

Richtig lecker, dir dabei zuzusehen. Weiter so :)

Mag jetzt schon die Richtung wos hin geht!

Kurze Frage:
Burnie hat geschrieben: 23. Jan 2020
Hierbei ist zu beachten, das Öl und Fette penibelst vorher entfernt werden müssen, denn wenn die beim Einbrennen rauskommen, dann macht der Beschichter Euch nie mehr was. Zum Glück hab ich hier eine feine Quelle.

und konnte erstmal im Keller weiterbasteln
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Wie machst du das bei dem SR Rahmen, der Ja den Öltank integriert hat?
Auch bzgl. verschließen? Wurde der vorher Sandgestrahlt?

Gruß Andy

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Tomster
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Re: Yamaha» SR 500 Scrambler (noch eine...)

Beitrag von Tomster »

Schöne Geschichte, da bleibe ich mal dran.

Bis dahin
Tom
Chrom bringt dich nicht nach Hause.
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Burnie
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Re: Yamaha» SR 500 Scrambler (noch eine...)

Beitrag von Burnie »

Zu Andy´s Frage:
Ja, der Rahmen wurde penibelst verschlossen vor dem Strahlen und nach dem Beschichten nochnmal mit Reinigungsbenzin gespült.
Ein guter Sandstrahler hat übrigens Gummistopfen in allen Größen und drischt diese auch entsprechend rein. In allen Gewinden waren sogenannte Opferschrauben - ENDLICH hat das Bauhausschraubensortiment der Festigkeitsklasse 4.6 seine Daseinsberechtigung.

Weil ich es grad noch gefunden habe - so sah der Rahmen VORHER aus. Kein so schöner Anblick:
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Weiter geht´s mit Teil 4:
Auch die Laufräder wurden ebenso behandelt: Sandstrahlen und schwarz pulvern. Leider hatte ich keine Speichenräder, aber so hässlich sind die Alugußräder nicht wie ich finde. Außerdem stehen bei Matthias (dem zukünftigen Besitzer) bereits eine Enfield mit Speichen- und eine kleine Honda mit Comstarrädern in der Garage - hat ja auch was.

Also, frisch gestrahlt
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Gepulvert:
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Radlager rein:
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Bremsen solls auch:
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Ja, könnte so klappen:
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Mama sagte, nie ohne Gummi:
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Also rauf damit - Conti TKC 70 sind die Reifen der Wahl:
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Und wieder nach Hause damit:
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Federbeine einer Harley Sportster gibt es in der Bucht für wenig Geld und neuwertig:
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Nur aufgebohrt müssen sie ein bisschen werden.

Wird ja immer besser:
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Und mein Haus- und Hof Lackierer hat auch eine schöne Arbeit abgeliefert. Er war übrigens mit meiner Vorarbeit sehr zufrieden:
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Schön langsam wird es eng in meinem Keller... Mehr dazu in Teil 5.

Bernhard

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Burnie
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Re: Yamaha» SR 500 Scrambler (noch eine...)

Beitrag von Burnie »

Teil 5:

Viel weiter konnte ich in meinem Keller kaum mehr bauen, denn das enge Treppenhaus würde einen späteren standesgemäßen Betrieb wegen mangelndem Auslauf vereiteln.
Einfacher gesagt: Das große schwere zusammengebaute Trumm bekäme ich da nie mehr raus.

Nachdem auch schon einiges an Zeit verstrichen ist inzwischen durfte die Baustelle in die Werkstatt meines besten Freundes umziehen.
Wenn wir grad nicht an unserem Trophy-Offroader schrauben, sollte doch ein bisschen Zeit sein.
Wir schreiben den Oktober des Jahres 2019. Das Teilesammeln dauert doch schon 2 Jahre...

Der Umzug. Man glaubt es nicht, ALLES hat in einer Fahrt ins Auto gepasst. In meinen Stadtfloh namens Mathilda, ein alter Twingo.
Viele Kisten mit Teilen:
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Rahmen, Motor, Laufräder, Kleinzeugs. Muss mal schauen, wo das Foto davon ist.

Bei Martin sind die Bedingungen natürlich besser. Viel besser. Hier gibt es ALLES was das Schrauberherz begehrt. MIG/WIG Schweissgeräte, Ständerbohrmaschine, Akkuflex, Schleifbock inkl. rotierender Drahtbürste, Bandsäge, Metallkreissäge und das Schmuckstück: Eine Drehbank...

Also hab ich gleich mal den Rahmen auf die Motorradbühne geschnallt
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Und, nachdem der Motor schon so handlich rumstand
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und mein Trainingszustand sowie die perfekte Arbeitshöhe dies auch befürworteten
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ihn gleich mal eingebaut
Ohne einen einzigen Kratzer am Rahmen *stolz*

Eine Bremse verbaut mit einer Stahlflexleitung von Melvin (super Laden - sehr empfehlenswert!)
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Paar Impressionen:
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Die Griffe. Was hab ich mir wegen dieser Griffe anhören dürfen...
Später hab ich resigniert und andere gekauft. Und dann nochmal Andere. Nr. 4 passte dann...
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Die Dämpfer sind leider am unteren Auge auch etwas zu dick. Hmm, könnte man natürlich dünner schleifen, aber wir habens gern aufwändiger
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Für was haben wir denn eine Drehbank:
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Passt! Anmerkung: Mit einem billigen Gewindebohrer von BGS kann man in Edelstahl kein M10x1,25er Gewinde schneiden, da muss schon was qualitativ höherwertiges her.

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So, viele Bilder wieder...

Bis später zu Teil 6.

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Burnie
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Re: Yamaha» SR 500 Scrambler (noch eine...)

Beitrag von Burnie »

Teil 6 - die Kostenfalle

EIGENTLICH war diese SR ja als günstiges Projekt gedacht.
EIGENTLICH sollten einige günstige Teile auch gut passen.
EIGENTLICH war ein gebrauchtes Kombiinstrument von T&T geplant.

Nur - mir war es zu groß. Rein optisch. Der Blick auf den Scheinwerfer mit der genialen Fernlichtkontrolllampe nicht gegeben. Hmmm, okay, ich gebe es zu. Ich hätte nicht zu Louis fahren sollen und den Motogadget Tiny besser nicht in die Hand nehmen sollen. Hab ich aber.
Es war - wie so oft - Liebe auf den ersten Blick. Ist nicht mehr im Budget - schei... drauf. Matthias ist einer der ganz ganz wenigen wirklich guten Freunde im Leben - ist es halt ein Geburtstagsgeschenk.
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Ja, der musste sein:
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Nebenbei auch die hintere Bremse richtig zusammengebaut (da gibt es Mööööglichkeiten...)
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Und das erste Mal probesitzen (ohne Sitzbank...)
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Immer wieder kamen solche Pakete an:
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Wird aber "leider geil"
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Elektrik mag ich eigentlich ganz gerne:
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Hier brachte sie mich etwas um meine gute Laune.

Vergaser im Ultraschall gebadet und neu gedichtet:
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Und das Zündschloß mit dem genialen Halter von KEDO tiefergesetzt:
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War dann die letzte Aktion für 2019 (weil ich drei Wochen November/Dezember auch auf Dienstreise war, sonst wäre sie schon weiter)

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Axel Joost Elektronik