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Bremssattel reinigen innen

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Schinder
Beiträge: 5097
Registriert: 4. Mär 2013
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Re: Bremssattel reinigen innen

Beitrag von Schinder »

Sicher doch ... :roll:
Ich würde mich ja gerne entschuldigen, aber es tut mir einfach nicht leid.

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mrairbrush
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Registriert: 18. Feb 2019
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Re: Bremssattel reinigen innen

Beitrag von mrairbrush »

So ganz abwegig ist es nicht was f104wart schreibt. Ist die Härte der Glasperlen geringer als des Stahles sollte es tatsächlich nicht viel machen. Kommt darauf an wie hart der Stahl ist und wie hart die Glasperlen.
Der Grundstoff von Glas hat eine Mohshärte von 6,5. Da Glasperlen aus Müll gefertigt werden könnte es je nach Glas auch etwas härter sein. Die Härte von Metall ist auch sehr variabel. Das mit dem umspülen erscheint mir auch logisch da auch noch Kolben mit leichten Rostspuren laufen. Da müßte die Reibung sonst auch zu hoch werden. Mit Siliciumbeschichteten (Siliciumcarbid) Schleifpapier z.b. kann man nur weiche Leicht- und Bundmetalle bearbeiten. Für Stahl muss schon Korund oder Diamant herhalten. Demnach dürfte das Strahlgut höchstens reinigen, max. leicht mattieren. Man könnte nun noch ein anderes Strahlmittel einsetzen um das wieder zu glätten. Je feiner desto glatter. Polieren ist im Grunde auch nur ein Schleifvorgang. Abgetragen wird immer (Stetter Tropfen höhlt den Stein). Je feiner desto glatter und für uns glänzender wird es.

Maxx
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Motorrad:: zwei Hondas

Re: Bremssattel reinigen innen

Beitrag von Maxx »

Zitat:
"Das mit dem umspülen erscheint mir auch logisch da auch noch Kolben mit leichten Rostspuren laufen. Da müßte die Reibung sonst auch zu hoch werden."
Nach dieser Theorie würde ja das Spiel des Kolbens zum Zylinder im Prinzip keine Rolle spielen, solange die Dichtung dichtet. Aber bei zu großem Spiel geht zuviel Druck am Kolben vorbei und dann unverhältnismäßig zuviel auf die Dichtung. Vom möglichen Verkanten ganz zu schweigen. Ich glaube nicht, dass das alles keine Rolle spielt. Dann wären ja auch Verschleißmaße für Zylinder und Kolben, die der Hersteller vorgibt, obsolet.
Liege ich falsch, bitte ich um Aufklärung.
Gruß, Maxx

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Schinder
Beiträge: 5097
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Motorrad:: -

Re: Bremssattel reinigen innen

Beitrag von Schinder »

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Bild




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Ich würde mich ja gerne entschuldigen, aber es tut mir einfach nicht leid.

Maxx
Beiträge: 72
Registriert: 1. Okt 2014
Motorrad:: zwei Hondas

Re: Bremssattel reinigen innen

Beitrag von Maxx »

Vielen Dank für die Aufklärung...

cafetogo
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Motorrad:: Dr 800 big

Re: Bremssattel reinigen innen

Beitrag von cafetogo »

So ein Blödsinn wenn man liest und auch noch einige hinterherlaufen :lachen1: Man strahl keinen sattel an der Dichtfläche und kein normaler mensch würde so einen sattel mit guten gewissen anbauen.

Grüße
Roland

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Revace
Beiträge: 673
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Re: Bremssattel reinigen innen

Beitrag von Revace »

Schinder hat geschrieben: 20. Jul 2019 Bild
cafetogo hat geschrieben: 20. Jul 2019 Man strahl keinen sattel an der Dichtfläche und kein normaler mensch würde so einen sattel mit guten gewissen anbauen.
Mit den Antworten ist hier aber keinem geholfen. Ich würde mich auch für die Begründung interessieren. Bei den Bremszangen, die ich zerlegt hatte, rutschten die Bremskolben jedenfalls recht leicht in die Zangen herein. Erst durch die Dichtgummis saßen sie stramm.

Wer seine Bremssättel mit Wasser, Bremsenreiniger und Zahnbürste sauber bekommen hat, kann sich glücklich schätzen. Das geht bei etwas Korrosion am Metall sicher nicht mehr. Ich habe meine damals mit ganz feinem Sandpapier von innen bearbeitet und danach bremste die Kiste (natürlich mit neuen Dichtungen) 1000mal besser. Hält jetzt auch seit 6 Jahren. Was man sicher nicht strahlen oder schleifen sollte, sind die Bremskolben, da deren Oberfläche zum Rostschutzt verchromt ist. Diese sollten wenn rostig definitiv erneuert werden.

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f104wart
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Re: Bremssattel reinigen innen

Beitrag von f104wart »

Hallo Maxx,

Entscheidend für die Kraft, die ein Druck erzeugt, ist die Fläche, auf die er wirkt.

Das, was sich dabei eventuell in dem Spalt zwischen Kolben und Zylinder abspielt, kann vernachlässigt werden bzw gleicht sich aus, weil der Druck von allen Seiten gleichmäßig wirkt und dadurch keine Bewegung stattfinden kann. Der Spalt wird von beiden Seiten (Kolben und Zylinderwand) begrenzt und der Druck gleicht sich aus.

Damit ist klar, dass der Kolben nur in eine Richtung gedrückt werden kann: Axial nach aussen. Das tut er solange, bis die Bremsklötze mit derselben Kraft gegen die Scheiben gepresst werden, mit der der Kolben aus dem Produkt aus Druck x Fläche = Kraft aus dem Zylinder geschoben wird.

Da die Auflagefläche der Bremsklötze und den Kolben nicht unbedingt genau senkrecht ist, braucht der Kolben etwas Spiel, um den Winkelfehler ausgleichen zu können.

Die Dichtung muß also wirklich nichts anderes tun, als (radial) dicht zu sein. Die Ringfläche, die die Dichtung in dem Spalt bildet, ist so gering, dass hier keine nennenswerten Kräfte in Axialrichtung wirken.
Zuletzt geändert von f104wart am 20. Jul 2019, insgesamt 1-mal geändert.

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sven
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Re: Bremssattel reinigen innen

Beitrag von sven »

Maxx hat geschrieben: 20. Jul 2019 Liege ich falsch, bitte ich um Aufklärung.
Hi Maxx!

Wo du schon darum bittest: deine Aussage "durch großes Spiel gehe zuviel Druck am
Kolben vorbei und dann unverhältnismäßig zuviel auf die Dichtung" ist nicht richtig.
Unabhängig vom Spiel des Kolbens in der Bohrung breitet sich der Druck gleichmäßig
auch auf den Dichtring aus und erzeugt dort immer dieselbe Kraft (= Druck mal Fläche
des Kreisrings der Dichtung). In dieser Hinsicht macht also das Kolbenspiel keinen Un-
terschied.
Der nächste Punkt ist die Führung des Kolbens in der Bohrung. Dazu sollte man wissen
daß besagtes Spiel von Haus aus deutlich größer ist als das zwischen Kolben und Zylinder
im Motor (Größenordnung 1/10mm bei Nennmaß 38). Ohne Dichtring ist das trocken eine
reichlich klapprige Angelegenheit. Kann sich deshalb dort etwas verkanten? Natürlich nicht,
dazu ist die tragende Länge des Kolbens in der Bohrung viel zu groß, und selbst wenn der
plötzlich doppelt soviel Spiel hätte (was durch einmal glasperlenstrahlen mit Sicherheit nicht
eintritt) könnte das nicht passieren. Also droht auch hier keine Gefahr.
Wie sieht's mit der Oberfläche aus, die ist ja nach dem Strahlen mit Sicherheit rauer als
vorher? Das könnte ein Problem werden wenn der Kolben starken Seitenkräften ausgesetzt
wäre. Das ist aber nicht der Fall, die Reibungskraft die zwischen Scheibe und Belag entsteht
wird nicht über den Kolben in der Bohrung abgestützt sondern über die Trägerplatte auf das
Gehäuse der Bremszange.
Das bedeutet daß die Anforderungen an die Oberfläche der Bohrung nicht allzu hoch sind,
insbesondere Schinders Vergleich mit den entsprechenden Motorbauteilen ist völlig absurd.

Bleibt am Schluß noch die Frage ob es "schön" ist einfach mal so über eine einigermaßen fein
bearbeitete Fläche drüberzustrahlen?
Nein, schön ist es nicht, tut sogar im ersten Augenblick ein bißchen weh, ist aber wie gesagt
eher ein ästhetisches Problem.

Viele Grüße
Sven
Satan is my motor ...

meine XT

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f104wart
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Re: Bremssattel reinigen innen

Beitrag von f104wart »

Revace hat geschrieben: 20. Jul 2019Wer seine Bremssättel mit Wasser, Bremsenreiniger und Zahnbürste sauber bekommen hat, kann sich glücklich schätzen. Das geht bei etwas Korrosion am Metall sicher nicht mehr. Ich habe meine damals mit ganz feinem Sandpapier von innen bearbeitet und danach bremste die Kiste (natürlich mit neuen Dichtungen) 1000mal besser. Hält jetzt auch seit 6 Jahren. Was man sicher nicht strahlen oder schleifen sollte, sind die Bremskolben, da deren Oberfläche zum Rostschutzt verchromt ist. Diese sollten wenn rostig definitiv erneuert werden.
Genau so ist das! .daumen-h1:

...wobei ich imme noch glaube, dass die Gegner des Glasperlstarhlens eine falsche Vorstellung von dem Ergebnis haben, das dabei erzielt wird. Aber das muss jeder mit sich selber ausmachen. :wink:

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