Die längsten Geschichten beginnen mit dem "nur mal schnell..."
Meine beginnt mit einem langsam aber sicher immer schlechter werdenden Druckpunkt irgendwann gegen Ende letzten Jahres. Da ich zuletzt hauptsächlich am Gespann und Werkstättenorganisation gearbeitet hab, bin ich erst letztes Wochenende dazu gekommen, mich da mal drum zu kümmern. Verdacht Nr.1 - die Bremspumpe hat es hinter sich. Eine gebrauchte Diversion-Pumpe, vor gut 10 Jahren montiert und damals schon nicht neu... Also ein Honda-Teil (ST1100 ABS, 14mm Kolbendurchmesser - feines Teil hab ich genau so am Gespann und läuft wunderbar dort)
Auffällig auch am nächsten Tag kommen da am Anfang wieder ein paar Luftbläschen, so als ob da was nicht dicht wäre...
... long story short, eine der Stahlflexleitung ist offensichtlich direkt hinter der Crimpung gebrochen und hat da ein bissl Luft angesaugt, wenn sich die Leitung bewegt hat. Also ein Satz neue Leitungen in der Farbe der Saison.
Weil zwischen der neuen Bremspumpe und den Bremsleitungen ein paar Tage lagen "noch schnell" die komplett fertigen Lenkerhaltebuchsen gegen starre Buchsen ausgetauscht. Außerdem hat das einen unglaublich positiven Einfluss aufs Handling und durch den durchgängigen Lenkerhalter hab ich vorher schon ordentlich Vibrationen im Lenker gehabt, das macht da keinen Unterschied mehr.
Eine M10-Schraube, eine Mutter und zwei Beilagscheiben und die Sache ist in Null-Komma-Nix erledigt.
Weil der alte Öldruckschalter eigentlich erst ausgelöst hat, wenn eh schon alles zu spät war, hab ich mir vor kurzem einen Öldruckschalter für einen Fendt-Traktor besorgt, der erst bei 1 Bar aufmacht. Erkenntnis: ist der Motor richtig heiß, erreicht er vielleicht noch 0.8-0.9Bar im Leerlauf. Kein Drama, aber beunruhigend, wenn dann die Öldruckleuchte immer etwas aufflackert. Also im Bosch-Katalog geschmökert und dieses hübsche Teil vom Volvo 140 (Bosch 0986 344 033), gefunden, dass schon bei 0.7-0.8 Bar öffnet und ein leicht kegeliges M10x1.0 Gewinde hat, das von Haus auch noch etwas besser dichtet.
Bei der Gelegenheit gleich den Starter innen vom Kohleabrieb befreit, damit auch morgen wieder kraftvoll gestartet werden kann.
Seit Rennsport-Tagen kriegen Öldruckschalter bei mir immer einen KLEINEN Dichtmassekragen und was soll ich sagen, der Motor ist dann (zumindest dort) furztrocken.
Und dann war doch noch diese Geschichte, wo mich mein Kumpel Lars aus Schweden gefragt hat, ob ich eigentlich schon mal die Schwingenlager bei der TR1 gemacht hab, was ich verneint hab, aber da ich beim Pickerl schon ein bissl Spiel bemerkt hab in der Schwinge, hab ich mir leichtfertig gedacht "nur mal schnell" die Schwingenlager mit Diesel auswaschen und neu fetten...
Mehr wollte er sich nicht bewegen, der Hundling.
Also meinen Vater zu Hilfe geholt - der schlägt bei Mopeds, die nicht ihm gehören viel enthemmter zu als ich...
Die Hülse (24x16x144) hatte schon gute Laufspuren auf einer Seite, aber wenn ich ehrlich bin, hätte ich nicht einen kompletten Rep-Satz (eigentlich fürs Gespann) gekauft, hätte ich sie vermutlich noch mal verwendet.
Die Nadellager gehn dann ganz problemlos mit einem etwas längeren Durchschlag raus.
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Da das so lustig war, dass ich das sicher nicht noch mal machen will, kommen jetzt 2 Schmiernippel ran. Einer in den Rahmen:
Und der andere in den Achsbolzen (16x200mm).
Die neuen Nadellager hüpfen dann fast von selber in den Rahmen.
Und der Schmiernippel ist am Ende schön durch die rechte Fußrastenplatte zu erreichen, d.h. da gibts keine Ausreden den nicht zu verwenden. Der am Rahmen ist ein bissl knifflig, geht sich aber mit meinem Eigenbau-Auspuff aus - keine Ahnung, ob das mit einem Serienteil auch gehn würde.
Englische Fassung am Blog:
https://greasygreg.blogspot.com/2021/04 ... ickly.html