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Schwinge Leichtgängigkeit?

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Revace
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Schwinge Leichtgängigkeit?

Beitrag von Revace »

Hi Leute,

Ich habe hier das Problem, dass die Schwinge scheinbar recht schwergängig ist, wenn ich die Schwingenachse mit den vorgeschriebenen 90nm festziehe. Ich habe alles auseinander genommen, gereinigt und neu abgefettet. Messingbuchsen sind als Verbesserung gegenüber dem originalen Kunststoffbuchsen verbaut, es gibt bei der XJ550 keine echten Rollen Lager, siehe: https://images.cmsnl.com/img/partslists ... 5_c079.gif

Ich hänge mal ein GIF an, die Schwinge bleibt ohne Federbeine oder sonstige Abstützung dort stehen wo man sie hin bewegt. Ist das so ok oder muss sie eigentlich direkt runterfallen?
Wenn ich das Anzugsmoment auf 80nm reduziere ist sie ganz leichtgängig, kann ich riskieren so rumzufahren? Zumal die Schwingenachse erstaunlicherweise keine zweite Sicherung wie Splint o.ä. besitzt.

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MichaelZ750Twin
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Re: Schwinge Leichtgängigkeit?

Beitrag von MichaelZ750Twin »

Hi Revace,

ich sehe kein grundsätzliches Problem im gezeigten Verhalten, ist halt kein Rollenlager.
Ansonsten ist sie leichtgängig genug, das sie ihren Dienst versehen wird und hat bestimmt kein Axialspiel.
Gut gefettet wird sie so funktionieren.

Das Verhalten ist sicher dem Alter des Materials geschuldet, das an allen Stellen etwas nachgegeben hat.
Die Schwingenaufnahmen im Rahmen, das Distanzstück auf dem die Schwingenlagerung läuft, dem hohen Anzugsmoment, etc.

Ich würde sie etwas lockerer machen, nur wenig, wohl so bei 85 Nm landen (den Toleranzbereich des Drehmomentschlüssels bedenken) und die Mutter mit etwas Loctite leicht- oder mittelfest aufsetzen.
LG, Michael
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scrambler66
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Re: Schwinge Leichtgängigkeit?

Beitrag von scrambler66 »

Hi,
wahrscheinlich ist der Bund der neuen Messingbuchsen etwas dicker als bei den alten Kunststoffbuchsen. Dadurch ist die innere Hülse zu kurz und beim Anziehen der Mutter ist dann kein Spiel zwischen Rahmen und Schwinge mehr vorhanden, daher die Schwergängigkeit.
Gruß, Michael
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samsdad
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Re: Schwinge Leichtgängigkeit?

Beitrag von samsdad »

Ich schließe mich den Michaels an.
Du kannst aber auch mit den richtigen Paßscheiben das Spiel genau ausgleichen.

https://www.ebay.de/itm/311269235778

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Revace
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Re: Schwinge Leichtgängigkeit?

Beitrag von Revace »

Danke für eure Antworten und den Link, der ist echt hilfreich. Ich hatte früher schon selbst Scheibchen aus Konservendosenblech gefeilt :D
Ich schaue mal, ob ich beim Fahren überhaupt etwas merke , evtl ist sie mit Rad und Fahrer Gewicht usw am Ende doch leichtgängig genug

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sven1
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Re: Schwinge Leichtgängigkeit?

Beitrag von sven1 »

Für mich sieht das aus als ob die Teile 2 und/oder 3 nicht mehr die originalen Maße haben. Versuch doch mal das "Achsrohr" 2, mit einer Beilegscheibe/Paßscheibe etwas zu verlängern, halt so viel das die Teile 3,4,5 nicht mehr die Schwinge einklemmen.

Grüße

Sven
Zuletzt geändert von sven1 am 31. Dez 2019, insgesamt 1-mal geändert.

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samsdad
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Re: Schwinge Leichtgängigkeit?

Beitrag von samsdad »

Ah ja
Mit den Paßscheiben.
Die kosten nicht viel.
Kauf dir paarweise verschiedene Stärken.
Dann jeweils R und L auf die Messingbuchse auflegen.
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sven
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Re: Schwinge Leichtgängigkeit?

Beitrag von sven »

Revace hat geschrieben: 30. Dez 2019 Ist das so ok ...?
Nein, das ist Scheiße so.
Und es ist auch nicht ok einfach das Anzugsmoment des Achsbolzens
so weit zu verringern bis das wieder leicht geht.
Dein Problem ist höchstwahrscheinlich, daß die Schwinge vorn am Querrohr zu-
sammen mit den Kragen der Buchsen #3 und den Anlaufscheiben #4 breiter als
das Lagerrohr #4 lang ist und erstere deshalb vom Rahmen geklemmt werden.
Abhilfe schaffst du indem du das Paket aus #1, #3, #4 verkürzt, am Besten durch
dünnere Anlaufscheiben.
Außerdem solltest du noch überprüfen wieviel Luft #2 zusammen mit den beiden
Abdeckkappen #5 im unverspannten Rahmen hat, wenn da mehr als 0,5mm Spiel
ist solltest du dieses Maß ebenfalls durch geeignete Anlaufscheiben reduzieren.

Viele Grüße
Sven
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MichaelZ750Twin
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Re: Schwinge Leichtgängigkeit?

Beitrag von MichaelZ750Twin »

Das ist natürlich völlig korrekt, aber wenn die Schwinge bei 80Nm selbsttätig runterfällt und bei den vorgeschriebenen 90 Nm sich mit einem Fingerstubs bewegt, dann kann da nicht viel sein. Deshalb eine 0,1mm Passscheibe auf die Lagerachse zu fummeln ?

Wer sagt denn, das sich die Schwinge bei 90 Nm Anzug noch von allein bewegen muss ?
Ist das Gewinde porentief sauber und fettfrei oder ist es gar gefettet ?
Wie genau müssen die 90 Nm eingehalten werden oder gibt es ab Werk einen Toleranzbereich ?
Welche Toleranz darf der Drehmomentschlüssel haben, um für diese Arbeit ausreichend genau zu sein ?

Ich erinnere mich an Honda Lenkkopflager in Alurahmen der frühen 1990er, die wurden so fest angezogen, das sich der Lenker erst mit einer bestimmten Hebellänge und mit xx Gramm gezogener Federwaage aus der Ruhelage bewegen durfte. Hat sich der Lenker schon bei einem Fingerschubs bewegt, war das Lager zu locker.

Wenn wir schon alles richtig machen wollen, dann sollte erstmal der Rahmen vermessen und dabei die Masshaltigkeit der Schwingenachsaufnahmen im Rahmen und die Parallelität ihrer Auflageflächen geprüft und wahrscheinlich hergestellt werden.
Danach kümmern wir uns wieder um das axiale Lagerspiel.
Zuletzt geändert von MichaelZ750Twin am 31. Dez 2019, insgesamt 1-mal geändert.
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sven
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Re: Schwinge Leichtgängigkeit?

Beitrag von sven »

Oben im Link in revace's Eingangspost.
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