Servus Jungs,
ich richte gerade eine 91er Suzi GS500 E für meine Tochter her und muss Tank und auch die Seitenteile lackieren.
Diese sind ab Werk mit aufgeklebten und mit Klarlack überlackierten Logos/Schriftzügen versehen (recht großflächig).
Wie bekomme ich diese Teile am besten lackierfertig? Beim Metalltank wohl bis aufs Blech abschleifen und dann grundieren, oder?
Wie macht man das am besten mit den Kunststoffteilen? Möchte beim Scheifen ungern die Aufkleber mit in den Kunststoff 'einarbeiten' und dann später Probleme mit Aufstellen der Farbe bekommen.
Freue mich auf Tipps.
Ciao
recycler
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Beklebte und einlackierte Teile lackierfertig vorbereiten
- mrairbrush
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Re: Beklebte und einlackierte Teile lackierfertig vorbereiten
Prüfen ob überlackiert und wenn ja wie dick. Sind scharfe Kanten vorhanden sind sie vermutlich nur geklebt. Je glatter der Übergang Lack-Aufkleber umso dicker ist Lack drauf. Dann den Lack kurz mit 240er Exzenter am besten trocken anschleifen, vorwiegend an den Übergängen und mit einem Heißluftfön die Aufkleber samt Lack ablösen. Aber nicht zu heiß machen das sich die Kunststoffteile nicht verformen.
Sind die Aufkleber runter darf man sich meist noch mit Klebereste rumärgern. Silikonentferner oder noch besser Orangenöl verwenden.
Die Übergänge müssen geschliffen und gefüllert werden, oder besser gleich das ganze Teil damit sich keine Ränder abzeichnen. Das ist eigentlich schon alles.
Sind die Aufkleber runter darf man sich meist noch mit Klebereste rumärgern. Silikonentferner oder noch besser Orangenöl verwenden.
Die Übergänge müssen geschliffen und gefüllert werden, oder besser gleich das ganze Teil damit sich keine Ränder abzeichnen. Das ist eigentlich schon alles.
- recycler
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Re: Beklebte und einlackierte Teile lackierfertig vorbereiten
Vielen Dank. Ja die Aufkleber sind alle überlackiert.
Wenn ich das richtig verstanden habe erst an den Rändern abschleifen, dann versuchen die 30 Jahre alten Aufkleber mittels Heißluftpistole zu entfernen, Klebereste entfernen und grundieren? Würdest Du eine spezielle Kunststoffgrundierung bei den alten Teilen verwenden, eine normale wie bei Blech oder einfach mit 2-K-Acryllack aus dem KFZ-Bereich drüberlackieren?
Schönes Wochenende
recycler
Wenn ich das richtig verstanden habe erst an den Rändern abschleifen, dann versuchen die 30 Jahre alten Aufkleber mittels Heißluftpistole zu entfernen, Klebereste entfernen und grundieren? Würdest Du eine spezielle Kunststoffgrundierung bei den alten Teilen verwenden, eine normale wie bei Blech oder einfach mit 2-K-Acryllack aus dem KFZ-Bereich drüberlackieren?
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- mrairbrush
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Re: Beklebte und einlackierte Teile lackierfertig vorbereiten
Die Ränder soweit schleifen bis Du siehst das auf dem Aufkleber bist. Die Folie macht Krümel anstatt Staub. Es reicht wenn der Klarlack einigermaßen weg ist. Mit etwas Glück kannst die dann samt Klarlack mit Heißluftfön abziehen. Sind die Aufkleber runter von Klebereste reinigen und die Übergänge (Klarlack-Aufkleber) schleifen. Da wo der Aufkleber saß ist die Fläche niedriger. Mußt eben schleifen.
Ein Füller egalisiert das dann. Vorgehensweise kommt auf den Kunststoff an. Manche Kunststoffgrundierungen lösen den Kunststoff sehr an und Dir kommt ein nachfolgender Füller hoch (sieht aus wie Abbeizer).
Dürfte bei Bj. 91 nicht mehr sein. Bei starren Teilen reicht ein ganz normaler 2K Acrylfüller wenn Teile insgesamt gut angeschliffen sind. Altlack P400-P600 und die Ecken und Winkel min. graues Schleifpad.
Spritzbaren Anlöser würde ich vermeiden. Sauber anschleifen ist immer die beste und vor allem sicherste Lösung.
Spezielle elastische Kunststofffüller benötigt man nur bei sehr weichen Teilen die aber kaum noch verwendet werden wie früher so weiche Heckspoiler. Den Füller läßt dann schön durchtrocknen. (am besten 2 Tage Pause machen.) Alles schön mit P800 schleifen und dann kannst nach belieben lackieren. Vorzugsweise halt 2K Acrylautolack.
Ich hoffe Du nimmst keine Spraydosen. Die sind meist ziemlich verdünnt, sprich hoher Lösemittelanteil und somit nicht ideal für Kunststoffteile. Ist der Füller mal drauf und trocken sperrt er gegen den Lack einigermaßen gut ab.
Ein Füller egalisiert das dann. Vorgehensweise kommt auf den Kunststoff an. Manche Kunststoffgrundierungen lösen den Kunststoff sehr an und Dir kommt ein nachfolgender Füller hoch (sieht aus wie Abbeizer).
Dürfte bei Bj. 91 nicht mehr sein. Bei starren Teilen reicht ein ganz normaler 2K Acrylfüller wenn Teile insgesamt gut angeschliffen sind. Altlack P400-P600 und die Ecken und Winkel min. graues Schleifpad.
Spritzbaren Anlöser würde ich vermeiden. Sauber anschleifen ist immer die beste und vor allem sicherste Lösung.
Spezielle elastische Kunststofffüller benötigt man nur bei sehr weichen Teilen die aber kaum noch verwendet werden wie früher so weiche Heckspoiler. Den Füller läßt dann schön durchtrocknen. (am besten 2 Tage Pause machen.) Alles schön mit P800 schleifen und dann kannst nach belieben lackieren. Vorzugsweise halt 2K Acrylautolack.
Ich hoffe Du nimmst keine Spraydosen. Die sind meist ziemlich verdünnt, sprich hoher Lösemittelanteil und somit nicht ideal für Kunststoffteile. Ist der Füller mal drauf und trocken sperrt er gegen den Lack einigermaßen gut ab.
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Re: Beklebte und einlackierte Teile lackierfertig vorbereiten
@mrairbrush: Super Anleitung. Vielen Dank.
Ich grundiere eigentlich immer mit der Sprühdose. Schleife nach dem Trocknen, Silikonentferner und lacke dann mit einer kleiner Lackierpistole den 2-K-Autolack. Ging bisher meist gut.
Liebe Grüße
recycler
Ich grundiere eigentlich immer mit der Sprühdose. Schleife nach dem Trocknen, Silikonentferner und lacke dann mit einer kleiner Lackierpistole den 2-K-Autolack. Ging bisher meist gut.
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- mrairbrush
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Re: Beklebte und einlackierte Teile lackierfertig vorbereiten
Hol Dir eine billige Pistole für den Füller. Ab 1mm kannst auch Füller damit spritzen. Dafür reichen die Chinakracher allemal. Kann auch eine Kleine sein wenn die Flächen nicht groß sind. Spitzt halt 1-2x mehr drauf. Soweit verdünnen das es gerade durch die Düse geht. Immer noch besser wie dieser Sprühdosenrotz der auch noch 1K ist und aus mehr Lösemittel als alles andere besteht. Schleifen must das eh. Ist auch erheblich günstiger. Acrylfüller bekommst doch schon für 15€/ltr inkl. Härter.
Wenn ich kleine Instrumente lackiere nehme ich immer eine kleine Pistole (Sata Minijet mit 1,2mm) weil sonst das meiste daneben geht oder ich Fettränder bekomme die bei Instrumenten die 5stellig (12-40K) kosten nicht akzeptabel sind. Das muss absolut plan und spiegelglatt sein wobei die Glätte nur durch anschließende Politur erreichbar ist weil die Lacke nicht mehr auf maximalen Verlauf ausgelegt sind.
Kriege immer graue Haare wenn ich Sprühdose nur höre. Das ist ok für Kontrollschwarz oder mal eben etwas Kunststoffhaftgrund aber ansonsten ein NOGO. Ich weiß wovon ich rede weil ich seit vielen Jahren Spezialsachen mache und mir da keine Fehler erlauben kann.
Habe gerade erst wieder für 2 Künstler in Kolumbien Instrumente lackiert. Wenn es da Reklamationen gäbe wäre das bei dem Weg fatal.
Mach es so als wenn es für eine Ewigkeit halten müßte. Man bekommt das auch mit einfachen Mitteln hin ohne teure Dosen zu benutzen die auch noch einen Haufen Müll produzieren. Füller kannst sehr lange aufheben, nur der Härter geht relativ schnell kaputt. Darum lieber 2 kleine Gebinde nehmen.
Damit die Deckel nicht verkleben und sie beim wieder öffnen verbiegst einfach eine Lage Frischhaltefolie dazwischen.
Wenn ich kleine Instrumente lackiere nehme ich immer eine kleine Pistole (Sata Minijet mit 1,2mm) weil sonst das meiste daneben geht oder ich Fettränder bekomme die bei Instrumenten die 5stellig (12-40K) kosten nicht akzeptabel sind. Das muss absolut plan und spiegelglatt sein wobei die Glätte nur durch anschließende Politur erreichbar ist weil die Lacke nicht mehr auf maximalen Verlauf ausgelegt sind.
Kriege immer graue Haare wenn ich Sprühdose nur höre. Das ist ok für Kontrollschwarz oder mal eben etwas Kunststoffhaftgrund aber ansonsten ein NOGO. Ich weiß wovon ich rede weil ich seit vielen Jahren Spezialsachen mache und mir da keine Fehler erlauben kann.
Habe gerade erst wieder für 2 Künstler in Kolumbien Instrumente lackiert. Wenn es da Reklamationen gäbe wäre das bei dem Weg fatal.
Mach es so als wenn es für eine Ewigkeit halten müßte. Man bekommt das auch mit einfachen Mitteln hin ohne teure Dosen zu benutzen die auch noch einen Haufen Müll produzieren. Füller kannst sehr lange aufheben, nur der Härter geht relativ schnell kaputt. Darum lieber 2 kleine Gebinde nehmen.
Damit die Deckel nicht verkleben und sie beim wieder öffnen verbiegst einfach eine Lage Frischhaltefolie dazwischen.
- mrairbrush
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Re: Beklebte und einlackierte Teile lackierfertig vorbereiten
weiter gekommen?
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Re: Beklebte und einlackierte Teile lackierfertig vorbereiten
Hallo zusammen,
möchte mich hier einklinken, weil das Thema zu einem meiner aktuellen Probleme passt.
Die Erklärung wie ich überlackierte Aufkleber am besten entferne war schon mal gut. Heißluftföhn- guter Hinweis!
Eine Frage zum Füller hätte ich noch: Aktuell habe ich Kunststoffteile, die schon min. 3x überlackiert wurden. Meine Sorge ist nun, dass sich eventuell eine alte Lackschicht nicht mit dem neuen Lack verträgt- vorgesehen ist 2K aus der Pistole.
Wenn ich es richtig verstanden habe, ist der Füller so etwas wie eine "Lacksperre"? Stimmt das?
Zweite Frage: Ich wollte eigentlich Spritzspachtel verwenden, da doch ziemlich viel Poren in den Kunststoffteilen sind. Was genau ist der Unterschied zwischen Spritzspachtel und Füller? Was würdet Ihr empfehlen?
Danke.
Grüße
Anton
möchte mich hier einklinken, weil das Thema zu einem meiner aktuellen Probleme passt.
Die Erklärung wie ich überlackierte Aufkleber am besten entferne war schon mal gut. Heißluftföhn- guter Hinweis!
Eine Frage zum Füller hätte ich noch: Aktuell habe ich Kunststoffteile, die schon min. 3x überlackiert wurden. Meine Sorge ist nun, dass sich eventuell eine alte Lackschicht nicht mit dem neuen Lack verträgt- vorgesehen ist 2K aus der Pistole.
Wenn ich es richtig verstanden habe, ist der Füller so etwas wie eine "Lacksperre"? Stimmt das?
Zweite Frage: Ich wollte eigentlich Spritzspachtel verwenden, da doch ziemlich viel Poren in den Kunststoffteilen sind. Was genau ist der Unterschied zwischen Spritzspachtel und Füller? Was würdet Ihr empfehlen?
Danke.
Grüße
Anton
- obelix
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Re: Beklebte und einlackierte Teile lackierfertig vorbereiten
Da würde ich eh soweit es geht runterschleifen. so viele Lackschichten lassen Kanten verschwimmen und neigen zur Rissbildung. Bis zum Originallack abschleifen und dann füllern. Mit dem abschleifen dürften sich die allermeisten Poren eh erledigt haben:-)
Gruss
Obelix
Neulich stieg ne hübsche, junge Frau mit grossen Brüsten zu mir in den Aufzug. Sie lächelte mich an und fragte, ob ich Ihr die zwei drücken könne. War wohl ein Missverständnis...
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Re: Beklebte und einlackierte Teile lackierfertig vorbereiten
.....komplett runterschleifen, schon klar. Hatte vergessen zu sagen dass es sich um eine großflächige Vollverkleidung aus GFK handelt und um einen zerklüfteten Höcker. Noch dazu ist die oberste Lackschicht sehr dick. Da schleif ich zwei Wochen bis alles runter istobelix hat geschrieben: ↑29. Aug 2022Da würde ich eh soweit es geht runterschleifen. so viele Lackschichten lassen Kanten verschwimmen und neigen zur Rissbildung. Bis zum Originallack abschleifen und dann füllern. Mit dem abschleifen dürften sich die allermeisten Poren eh erledigt haben:-)
Gruss
Obelix