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Frage an die Dreher-Experten

Werkzeuge, Werkstatteinrichtung, Be- und Verarbeitungstechnik, Anleitungen, Tipps
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BerndM
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Registriert: 30. Dez 2014
Motorrad:: HONDA CX 500 C Bauj. 1980
Wohnort: 49448 Lemförde

Re: Frage an die Dreher-Experten

Beitrag von BerndM »

Einfach mal Suchmaschine befragt :
https://www.contorion.de/handwerkzeug/h ... PD_BwE:G:s
Ungestufte oder vorgestufte , ungehärtete Backenrohlinge für die Erstellung des gewünschten Spannabsatz auf der Maschine. Für den perfekten Rundlauf, da man sie direkt auf der Maschine und dem verwendeten Futter endbearbeitet. Sofern keine zuordnende
Kennzeichnung zur Grundbacke angebracht ist dies vor Demontage eigenständig durchführen.

Gruß
Bernd

JensSFC
Beiträge: 94
Registriert: 15. Jun 2017
Motorrad:: Laverda 1000, 1975

Re: Frage an die Dreher-Experten

Beitrag von JensSFC »

weiche Backen: es gibt da so einen Körperteil .... wenn mir in der Kurve das Vorderrad wegschmiert... :o


Hier ein Beispiel, wie die aussehen können: https://youtu.be/mGMQ5pQEaLw?t=73 oder hier https://youtu.be/2j_l_YCT5OA?t=162

weiche Backen haben den Vorteil, dass sie recht wiederholgenau sowohl plan als auch zentrisch exakt spannen und das Werkstück nicht gleich zerquetschen. Sie haben den Nachteil, dass Sie erstmal gekauft werden müssen und sich mit der Zeit verbrauchen, wenn man neue Absätze abdreht und auch, daß man vorher den genauen Absatz für das Werkstück erstmal abdrehen muss/darf.

Für deine Aktion brauchst Du die meiner Meinung nach nicht.

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sven
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Motorrad:: Yamaha/Cagiva

Re: Frage an die Dreher-Experten

Beitrag von sven »

Das sind Backen auf die "Klötze" aus gut zerspanbarem Material aufgeschraubt werden.
In dieses kannst du dann einen passenden Absatz drehen in den dann dein Werkstück
"genau reinpasst". Sehr schonend und sicher, aber halt auch zusätzliche Arbeit.
Sind in deinem Fall nicht unbedingt nötig.
Wenn du eine größere Serie hättest würde man über sowas nachdenken da sie even-
tuell das zeitraubende Ausrichten mit der Uhr überflüssig machen.

Gruß
Sven
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f104wart
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Re: Frage an die Dreher-Experten

Beitrag von f104wart »

Ich wusste gar nicht, dass wir so viele Äxpärden haben, die wegen zwei Distanzen solch einen Aufwand treiben.

Was machen die denn, wenn´s mal richtig kompliziert wird? :?


Wenn man sich nochmal den allerersten Vorschlag von Sven auf Seite 1 anschaut, kommt man damit schnell und sicher ans Ziel. .daumen-h1:

...und, es geht sogar auch ohne Messuhr. :wink:


Ich würde es an Sebastians Stelle folgendermaßen machen:

Hinter der Scheibe, wie von Sven beschrieben, einstechen und den Einstich etwas verbreitern. Wenn man möchte, kann man das noch weiter ausdrehen und von hinten nochmal drüberplanen. 5 - 10 mm Plan- oder Einstechtiefe reichen da völlig aus.

Von der Planfläche etwas nach links versetzt so tief wie möglich einstechen und den Rest sägen.


Dann das Teil umspannen.

Das Teil laufen lassen und die angedrehte Planfläche mit einem Edding einfärben.

Anschließend mit dem Drehmeißel langsam herantasten. Da, wo er als ertes kratzt, mit einem schonhammer leicht gegen das Werkstück klopfen und es so im Futter ausrichten.

Wenn der Meißel ringsum gleichmäßig kratzt, läuft das Teil absolut rund. Dazu braucht man nicht mal eine Meßuhr und es ist in nullkommanix erledigt.


Geht man dabei entsprechend behutsam vor, wird noch nicht mal das Werkstück selbst angekratzt, sondern nur die Farbschicht des Eddings.

Will man beispielsweise ein Teil mit einer fertig bearbeiteten Planfläche auf diese Weise ausrichten, kann man zum Schutz der Fläche auch ein Stück Fühlerlehrenband dazwischen halten, den Meißel gegen die Fühlerlehre fahren, den Support festklemmen, den Spalt zwischen Werkstückoberfläche und Meißel messen und das Werkstück entprechend ausrichten.

Eine Meßuhr würde ich nur dann nehmen, wenn´s um weniger als 0,05 mm geht.

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onkelheri
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Re: Frage an die Dreher-Experten

Beitrag von onkelheri »

Willst du das sägen oder drehen, Sebastian...?

Welche Abstechstähle sind vorhanden? Deren stabile(!) Auslage sollte mindestens dem Radius des Aussendurchmessers zum gewünschten Innendurchmesser ~2mm entsprechen („ISKAR“?) ...

Bohre den Innenteil -1mm und halbiere dann den Klotz mit dem Stechstahl. Drehe einen Absatz bis zur gewünschten Stärke des Adapters /Zentrierbund +1mm. Auf diesen Absatz spannst du nun den Adapter mit genügend Abstand zu den Backen ( da reichen 1mm + der Stechstahlbreite)und bearbeitest beide Planflächen fertig , drehst außen drüber und machst die Bohrung und Kantenbrüche fertig. Abschließend ganz abstechen und jene Kante brechen. Sollte in 20min erledigt sein ...

Gruß heri

der das auch mal gelernt hat und erst kürzlich noch die 270mm Lagerbohrung dieses Dampfmaschinenexcenters nachgearbeitet hat ...
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Macchina
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Re: Frage an die Dreher-Experten

Beitrag von Macchina »

@onkelheri ich mir das jetzt 3 mal durchgelesen und bin mir immer noch nicht ganz sicher ob ich‘s denn richtig verstanden habe.
Man könnte natürlich auch noch einen Kurs in NC Programmierung belegen und die Weiler Matador gegen eine CNC Maschine mit angetrieben Werkzeug tauschen. Dann könnte man die Bohrungen auch gleich fertigen. Oder vielleicht gibts ja auch einen Kombikurs mit CAD zeichnen, dann könnte der G Code Mittels Stepdatein und Conda Cam erstellt werden. Dann muss nur noch die Bearbeitungsstratie festgelegt werden. Werkzeuge vermessen und Nullpunkte aufnehmen nicht vergessen!
Spaß beiseite!
Dein Angaschmo, aus welchen Gründen auch immer, verdient meinen Größten :respekt:
Der Tip mit den weichen Backen ausdrehen kam daher, es ist für Anfänger einfacher die Backen auszudrehen, als das Teil in der Drehmaschine auszurichten. Die Parallelität sollte auch so genau wie möglichst gefertigt werden. Es handelt sich ja um Teile einer Bremsanlage. Eine Ungenauigkeit am Durchmesser 100mm wirkt sich bei montierten Scheiben um ein Vielfaches aus! Ein dadurch dauerndes schleifen am Belag und somit erwärmen des Bremssattels muss ich glaube ich niemanden erklären!
Gruß Christian
P.S. Kurzer Nachtrag aus dem Bereich der Lehrmethodik, „vom leichten zum schweren, vom bekannten zum unbekannten, vom einfachen zum komplexen!“
Haben ist besser als brauchen

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sven
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Re: Frage an die Dreher-Experten

Beitrag von sven »

Ich finde wir sollten jetzt den Sebastian mal machen lassen und für den Fall
daß irgendwas nicht ganz so wird wie er's gern hätte können wir dann immer
noch überlegen wie man das nachträglich korrigiert.
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SebastianM
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Re: Frage an die Dreher-Experten

Beitrag von SebastianM »

Liveticker aus der Werkstatt... Vorderseite ist gedreht. Jetzt wage ich mich ans stechen.. Ob ich komplett absteche oder nur einsteche entscheide ich sltuativ....
IMG_20190511_135735.jpg
IMG_20190511_135310.jpg
IMG_20190511_135334.jpg
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sven
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Motorrad:: Yamaha/Cagiva

Re: Frage an die Dreher-Experten

Beitrag von sven »

Jetzt fertig ausdrehen, anfasen, vorstechen wie beschrieben, Rest absägen
(ist einfach sicherer, das Schwert hat auch schon bessere Tage gesehen).
Umspannen, ausrichten und weiter geht's!
Du machst das schon!
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SebastianM
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Re: Frage an die Dreher-Experten

Beitrag von SebastianM »

Soooo, ich habs überlebt und das Resultat kann sich meiner Meinung auch durchaus sehen lassen :)

Das Einstechen ging eigentlich völlig problemlos - nach 3,5cm war der Drehstahl aber "am Anschlag", und da ich zu Faul war das Ding umzumontieren hab ich den Rest gesägt. Da ich mit etwas Übermaß eingestochen hatte musste ich eh nochmal plandrehen. Anhand der Nut ließ sich das Teil nach dem Umspannen aber bequem justieren.

Anbei nochmal 2 Videos vom Stechen... Anmerkungen werden immer gerne genommen :)





Anbei das "fertige" Produkt:
Oben habe ich auf 36mm Innendurchmesser ausgedreht, damit ein Wellendichtring aufgenommen werden kann.
Unten habe ich eine 60mm Bohrung, damit sich der Adapter auf der Nabe zentrieren kann.

Die Unterseite ist leider etwas "rau" geworden... hat jemand ne Ahnung woran das gelegen haben kann?
Adapter_links.jpg
Adapter_links_unten.jpg
Da ich so gut in Schwung war hab ich gleich auch noch einen Kettenrad-Adapter fürs Hinterrad gedreht (brauche 1cm Versatz für die Kettenlinie).
Kettenrad_adapter.jpg
Danke nochmal für die zahlreichen Ratschläge - insbesondere an Sven für das nette Telefonat :)

mfg

Basti

PS: Jetzt muss ich noch die Bohrungen fürs Bremsscheibe und Kettenrad einbringen - das mach ich aber nicht mehr heute (da fehlt mir schlichtweg das Equipment zuHause).
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