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Stehbolzen Abgerissen, mit was Bohren ?

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TortugaINC
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Re: Stehbolzen Abgerissen, mit was Bohren ?

Beitrag von TortugaINC »

grumbern hat geschrieben: 19. Okt 2020 Naja, im Schweißbereich wird die deutlich heißer, als 800°C und wenn sie dann genau in der WEZ bricht, hast Du dort eben eine harte Stelle, die durchaus über 800°C bekommen haben kann. Halt ich nicht für ausgeschlossen.
Gruß,
Andreas
Achso, stimmt. Er hat ja bereits ne Mutter aufgeschweißt- das hatte ich kurz verdrängt. Während im Betrieb der Alublock die Wärme gut hält und dadurch keine hohen Abkühlgradienten zustande kommen, tritt beim Schweißen natürlich der gegenteilige Fall ein: der kalte Block zieht die Wärme sofort ab. Dadurch könnte die Härte zustande kommen, da bin ich bei dir!
Weil es mich interessiert hat: da können durchaus 40HRC aufwärts bei rumkommen...das ist sportlich!
kohlenstoff.jpg
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OlePinelle
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Registriert: 5. Okt 2020
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Re: Stehbolzen Abgerissen, mit was Bohren ?

Beitrag von OlePinelle »

Gewinde Einsatz, helicoil, etc im Alu ganz schnell vergessen. Das führt nur zu weiteren Problemen, vor allem da, wo stehbolzen verwendet werden, ist das eigentlich keine Option. Das alu verliert immer wenn wenn Einsatz und Schraube zusammen arbeiten. Das hält nicht und dann drehst du den Einsatz beim nächsten Mal mit der Schraube oder dem steh Bolzen raus. Und dann brauchst ein noch größeres gewinde.

Ein Foto der schadstelle würde helfen. finde bis jetzt keins, oder bin blind.

Ich habe lange Zeit alte werksmaschinen restauriert. Von standbohrmaschinen, über Drehbanke und tischfräsen, bis hin zu großen furnierpressen und ganzen kanten anleimer Maschinen Straßen.
Es gab keine Maschine an der nicht etwas abgerissen war und keine abgerissene Schraube die mich je besiegt hat.
Als erstes müssen wir überlegen wie wir die Spannung aus dem Gewinde bekommen, wenn der Schraube nicht anders beizukommen ist. Kenne das durchaus, das Schrauben härter sind als alles was in der wekrzeugkiste liegt, das heißt aber nicht, dass man sie damit nicht raus bekommt

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TortugaINC
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Re: Stehbolzen Abgerissen, mit was Bohren ?

Beitrag von TortugaINC »

Mit Helicoils hab ich bislang nur gute Erfahrungen gesammelt.
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OlePinelle
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Re: Stehbolzen Abgerissen, mit was Bohren ?

Beitrag von OlePinelle »

Welche guten Erfahrungen?
Also von 50 helicoils und Gewinde Einsätzen die ich in meinem Leben gesehen hab, hingen 30 beim rausdrehen an der Schraube
Der letzte vor zwei Tagen. Den habe ich aus dem alu Fußrastenhalter meiner cb250rs gedreht. Danach konnte ich mich am montierten halter mit dem dremel und dem Einsatz auf der Schraube rum schlagen, weil der Gewinde Einsatz größer war als die Bohrungen im Auspuff Halter und der Fußraste. Die Verbindung, welche mit der zweit zwischen stahleinsatz und stahlschraube entsteht, ist stärker als die Verbindung von gewindeeinsatz im Alu

Und 40hrc entspräche ja "grade mal" einer 12.9
Ich hole dir auch ne 14.9 da raus. Kenne von Maschinen nur alles ab 10.9 aufwärts

OlePinelle
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Motorrad:: Honda cb 250 rs, bj. 1985

Re: Stehbolzen Abgerissen, mit was Bohren ?

Beitrag von OlePinelle »

Die schlimmsten Fälle bekommt man mit dem Hammer Lose. Wenn sie so hart ist, dass sie das alu zerdrücken kann, kannst du sie ein Stück einschlagen, was das alu gewinde ruiniert. Danach raus drehen.

Ich würde aber erst mal bohren probieren. Du brauchst halt gedult als würdest du mit nem Streichholz einen Stein gravieren.

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grumbern
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Re: Stehbolzen Abgerissen, mit was Bohren ?

Beitrag von grumbern »

mazze hat geschrieben: 20. Okt 2020 Aber.... was man Härten kann muss ja auch weich zu machen sein
https://www.caferacer-forum.de/viewtopi ... 00#p436200 :mrgreen:


Dürfte nur schwer werden, das Material so stark und vor allem langfristig zu erhitzen. Beim "Weichglühen" von gehärteten Teilen werden die auf hohe dreistellige Temperaturen gebracht und dann über Stunden langsam abgekühlt. Das an einem Kopf hinzubkommen, der bei ~600°C anfängt flüssig zu werden, ist abenteuerlich ;)

@Ole: Coils werden teilweise sogar schon ab Werk eingesetzt, um die Belastbarkeit der Gewinde zu erhöhren (-> Gewindepanzerung) und einen übermäßigen Gewindeverschleiß zu vermeiden. Wird das richtig gemacht, hält es auch.

Gruß,
Andreas

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TortugaINC
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Re: Stehbolzen Abgerissen, mit was Bohren ?

Beitrag von TortugaINC »

Das ein Edelstahl Helicoil mit Schraube aus dem Alu-Zylinderkopf kommt ist mehr als unwahrscheinlich. Der frisst sich in kürzester so fest, dass man den nie wieder aus dem Kopf bekommt...dafür aber die Edelstahlschraube aus dem Edelstahl HeliCoil.
Des Weiteren schrieb ich ab 40HRC. Können auch gut und gern 50 werden (siehe Bild).
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onkelheri
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Re: Stehbolzen Abgerissen, mit was Bohren ?

Beitrag von onkelheri »

@ Matze:

Bei der Ausstattung sollte es einen Versuch geben den Motor komplett auf die Maschine zu spannen.

Für ne andere Lösung sehe ich da nix mehr.

Für Andere mit änlichem Problem : ein ordentlicher Schlosserhammer in der 1-2 kg Klasse und damit ausgeführte Schläge in möglichst lotrechter Richtung zur Flanschfläche auf den Bolzen, sollten dem auf die Sprünge helfen. Wenn eine Drehbank vorhanden ist , kann man einen entsprechend langen Stahlrest nehmen und zentrisch eine dem Gewinderest (6/8mm)entspreche Bohrung einbringen aber nur~ 2mm weniger tief als der Rest noch lang ist.

Dann trifft man immer den Bolzen und nicht die Rippen oder Rahmen und mit etwas Gefühl kann man damit auch hebeln um Lockerung zu ertasten.


Gruß heri
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mazze
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Re: Stehbolzen Abgerissen, mit was Bohren ?

Beitrag von mazze »

So ein kleiner Schrauben Rest wird hie ja zu einem Spannenden Thema.
Habe bisher leider noch keine Zeit für Hobby , habe die Bohrer aber schon vor den Motor gelegt, vielleicht fällt der Stumpf ja vor angst alleine heraus, das wäre aus meiner Sicht die beste Lösung......
Leider laufe ich nicht mit Aluhütchen durch die Welt und glaube an die Verschwörung..... da gibt es für mich kaum Hoffnung das ich ihn Morgen auf dem Boden suchen muss....

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T3Eric
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Re: Stehbolzen Abgerissen, mit was Bohren ?

Beitrag von T3Eric »

Hi, wollte noch einen Gedanken zum Härteeffekt beisteuern (preventiv):

Ich nehme an, dass hier mit MAG geschweißt wurde. Bei Stickstoffzugabe durch das Schutzgas kann sich ein Vergütungsstahl ganz hässlich in der Randschicht nitrieren.
Es ist im Prinzip der gleiche Vorgang wie beim Plasmaschneiden an den Schnittkanten. Da sich hier eine Feile wie auf Glas anfühlt gehe ich sogar von min. 50 - 55 HRC aus. Rückgängig machen, nicht unter 500°C.
Abyssus abyssum invocat.

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