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Kosten für 3D Druck in Eigenregie

Modifikationen an Rahmen, Tank, Verkleidungen, Höcker, Sitzbank, Fender etc.
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mrairbrush
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Re: Kosten für 3D Druck in Eigenregie

Beitrag von mrairbrush »

Der Lacker der das für Umme macht wird das recht selten, nebenbei machen. Wenn er davon leben und Steuern zahlen muss sieht das ganz schnell anders aus. Schau Dir mal die Stundensätze an und dann schau was tatsächlich an Zeit benötigt wird um so Kleinkram vorzubereiten.
Dann siehst ganz schnell den Unterschied zu einem Kotflügel z.B. der womöglich über Versicherung abgerechnet wird.
Hat nix mit Lösemittel zu tun.
Habe gerade erst von einem befreundeten Versicherungsmenschen erfahren das die Karosseriebauer nun teilweise bis 180€/Std. verlangen.

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obelix
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Re: Kosten für 3D Druck in Eigenregie

Beitrag von obelix »

mrairbrush hat geschrieben: 6. Okt 2022Der Lacker der das für Umme macht wird das recht selten, nebenbei machen. Wenn er davon leben und Steuern zahlen muss sieht das ganz schnell anders aus. Schau Dir mal die Stundensätze an und dann schau was tatsächlich an Zeit benötigt wird um so Kleinkram vorzubereiten.
Heisst also, dass ich für mein teures Geld keine Qualitätsarbeit erwarten darf?

Kleines Beispiel. Ein popeliges Gitter für nen Kühlergrill. Der wollte damals schon nen Hunni dafür (issn paar Jährchen her). Na gut, wenns sein muss muss es sein. Die Frau am vereinbarten Abend hingeschickt (ich musste noch schrauben, Wochenende war Treffen). Als sie zurück kam, ist mir in der 3. Sekunde der Hals geplatzt. Der Volltrottel hat das Gitter nur von einer Seite lackiert - und das von der falschen! Nun frage ich mich schon, wenn ich ein blankes Stahlteil zum Lackieren gebe, wieso wird dann nur eine Seite bemalt? Damit ich nach ner Woche wiederkomm und den Rost beseitigen lasse????? Der hat an dem Abend keine gute Laune mehr gehabt, da kannst sicher sein. Ich bin ölverschmiert und voll geladen zu dem gefahren und hab ihn rund gemacht. Schau zu, dass das Ding morgen um 10:00h fertig ist, sonst bin ich nimmer so freundlich. Um 9:00h wars fertig:-)

Auch cool: Nach dem lackieren kamen Blasen durch (Heckspoiler von nem VW, Serienteil, alt und gebraucht). Als ich reklamiert hab, kam sofort die übliche Ausrede: Da haben sich wohl die Materialien nicht vertragen. Da können wir nix dafür. Man merke auf - der Spoiler war werkslackiert, ich habe ihm das auch gesagt. Alles kein Problem, das machen wir, kein Thema. Als ich ihm zu verstehen gegeben habe, dass ich ungern veräppelt werde und als Mann vom Fach solche windigen Sprüche durchaus kenne und ERkenne, hat er sich dann dazu aufgerafft, das Teil ein zweites Mal zu bemalen.

Ich sag ja, ich könnte ein Buch schreiben.

Letzten Endes erwarte ich, dass ein FACHMANN Probleme erkennt und korrekt addressieren kann, fachlich kompetent zu werke geht und mich als Kunden ned versucht zu verarschen. Das ist aber leider heutzutage im Handwerk ne echte Rarität. Nicht bloss bei den Lackern.

Gruss

Obelix
Neulich stieg ne hübsche, junge Frau mit grossen Brüsten zu mir in den Aufzug. Sie lächelte mich an und fragte, ob ich Ihr die zwei drücken könne. War wohl ein Missverständnis...

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mrairbrush
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Re: Kosten für 3D Druck in Eigenregie

Beitrag von mrairbrush »

Einiges kann ich nachvollziehen. Blöderweise fällt das auf alle zurück. Für gutes Geld kannst auch gute Arbeit erwarten. Meist ist es aber so das Leute Topp Arbeit erwarten aber man ihnen am besten noch etwas dafür bezahlt. Was meinst wie viel Anfragen ich bekomme mit dem ersten Satz, was kostet xyz ohne das ich nähere Infos habe? :-)
Da brauchst überhaupt nicht antworten, ist reine Zeitverschwendung. Die Anfrage kriegen vermutlich 20 weitere auch, und zum Dümmsten geht er dann.
Werkslackierung bedeutet nix mehr. :-) Oft schlampiger ausgeführt als in externer Werkstatt, zumindest was den Aufbau angeht.

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joho
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Re: Kosten für 3D Druck in Eigenregie

Beitrag von joho »

@Obelix,
Jepp, ist schon manchmal abenteuerlich was so von "gelernten" Fachmännern -innen ;-) abgeliefert oder als Erklärung vorgeschoben wird. Shit happens, da kann sich keiner von frei sprechen und aus eigener Erfahrung weiß ich das beim lackieren, trotz Fachkenntnis und .- können, ab und an auch mal was in die Büx geht, dann kommt es halt nur darauf an wie man die Kuh wieder vom Eis zieht.
Dem Kunden die Wahrheit sagen, den Termin nen Tag verschieben und es halt einfach neu und gut zu machen ist die richtige und einfachste Methode, aber oft ist der Handwerker auch "nur" der Angestellte und will den Murks um alles in der Welt verkaufen weil ihm sein Chef im Nacken sitzt :-/
...wie auch immer, von mir könnte dann die Fortsetzung des Abenteuerbuchs kommen. ..weil nach vielen Jahren hab ich genau nur einen einzigen Handwerker gefunden der bei mir im Haus ohne Aufsicht Werkzeug in die Hand nehmen darf, schon traurig. Ansonsten mach ich lieber gleich alles selber und geh auch gern an Dinge die ich nicht gelernt hab, weil wie heisst das so schön, krumm kann ich selber und dazu noch günstig :grinsen1:

@mrairbrush, diese Leute kenn ich auch gut :-/ , aber man lernt dazu und macht dann am besten direkt einen Preis der total überzogen ist. Entweder die sieht man nie wieder, gut, oder die lassen es trotzdem machen und man kann es gut machen ;-)

Grüße Achim

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obelix
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Re: Kosten für 3D Druck in Eigenregie

Beitrag von obelix »

mrairbrush hat geschrieben: 6. Okt 2022Die Anfrage kriegen vermutlich 20 weitere auch, und zum Dümmsten geht er dann.
JA, ist leider normal.
Ich hab regelmässig Anfragen bekommen, wo die Leutz mir ne Liste abfragten, ich solle doch bitte die für die und die Arbeit notwendigen Teile auflisten mit Preisen und Teilenummern:-) Dann gabs ne Antwortmail mit ner Gesamtsumme und fertig. Ich schreib doch keine Einkaufslisten:-)
Aus dem selben Grund sind bei Peugeot sämtliche Teilenummern auf Kostenvoranschlägen durch nicht-öffentliche Codes ersetzt worden...

Die Welt ist schlecht:-(

Gruss

Obelix
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Karghista
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Re: Kosten für 3D Druck in Eigenregie

Beitrag von Karghista »

Moin,

hab mal grob verschiedene Möglichkeiten verglichen.
Ein wirklich perfekte, gibt es meiner Meinung nach nicht...

1. 3D-Druck:
- man muss selber nen großen Drucker zur Verfügung haben,
- eine sehr lange Druckzeit in Kauf nehmen (geht also nur privat im Keller...sonst unbezahlbar)
- thermostabil in der Sonne ist das auch nicht. Ausser man macht das sehr dick.

2. Form bauen/schnitzen und drüber laminieren.
- nicht ganz so schnell gemacht, wenn die Form zum Anpassen stellenweise hohl oder bereits dünnwandig sein muss.
- danach muss viel gespachtelt und geschliffen werden.
- man hat beim Bearbeiten nur einen Versuch, dass die Form am Ende wirklich perfekt ist.
(im CAD kann man verschiedene Entwürfe abspeichern und vergleichen)


3. Dünne Form im 3D-Druck (Kommentar siehe oben)
- innen zur Verstärkung auflaminieren.
- kaum Schleif und Spachtelaufwand.
- dauerhaft gute Verbindung GFK zum Thermoplast ist fraglich.
- an der Oberfläche zeichnen sich beim genauen Hinsehen die Jahresringe (= Schichten) ab. Also doch zumindest Feinspachteln.

4. Dünne Form im 3D-Druck
- aussen auflaminieren, 3D-Druck ist hier eine "verlorene" Form und kann danach entfernt werden
- danach muss viel gespachtelt und geschliffen werden

5. Am Ende habe ich mich für diesen Weg entschieden:

- Form im CAD kreiert mit maßstäblichem Foto als Unterlage
Unbenannt.JPG
- frühere Entwürfe:
Unbenannt2.JPG
Unbenannt 1.JPG


Danach Schnittebenen erzeugt, ausgeschnitten, auf Pappe geklebt und darüber mit GFK laminiert.
Danach viel Spachteln und Schleifen.
Skelett.jpg

Gruß Mat

PS: Wer Hilfe bei der Erstellung von 3D Modellen braucht bzw. die Idee mit dem Pappskelett umsetzen will,
aber keine Möglichkeiten hat, kann mich gerne per PM kontaktieren.
Siehe auch:
viewtopic.php?t=30313&start=20
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Zuletzt geändert von Karghista am 25. Feb 2024, insgesamt 2-mal geändert.

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mrairbrush
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Re: Kosten für 3D Druck in Eigenregie

Beitrag von mrairbrush »

Wenn die Teile schwarz werden sollte der 3D Druck auf jeden Fall bis 100C hitzestabil sein. Im Sommer kann sich so ein Teil schon mal auf 80C aufheizen. Im sonnigen Süden vielleicht noch mehr. Habe in Spanien schon Eier auf einer Motorhaube gebraten um zu testen ob es geht.
Ging fast so schnell wie in eine Pfanne. Hatte schon gedruckte Teile die bei 60C die Biege gemacht machen.

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obelix
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Re: Kosten für 3D Druck in Eigenregie

Beitrag von obelix »

Karghista hat geschrieben: 25. Feb 2024- dauerhaft gute Verbindung GFK zum Thermoplast ist fraglich.
Nö, gar nicht.
Es ist schlichtweg nicht möglich. Da beide Materialien unterschiedliche Wärmeausdehnungen haben, wird so eine Verbindung über kurz oder lang (eher kurz) aufgeben.

Gruss

Obelix
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mrairbrush
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Re: Kosten für 3D Druck in Eigenregie

Beitrag von mrairbrush »

obelix hat geschrieben: 25. Feb 2024
Karghista hat geschrieben: 25. Feb 2024- dauerhaft gute Verbindung GFK zum Thermoplast ist fraglich.
Nö, gar nicht.
Es ist schlichtweg nicht möglich. Da beide Materialien unterschiedliche Wärmeausdehnungen haben, wird so eine Verbindung über kurz oder lang (eher kurz) aufgeben.

Gruss

Obelix
Nimmst Dichlormethan und löst darin etwas Druckmaterial auf. Dann hast einen dicken Kleber. Mit dem klebst innen fusseliges Glasfasermattengewebe so das Fasern reichlich raus stehen. Wenn das Trocken ist (12 Std) kannst das als Koppelschicht nehmen.
Damit kannst auch einzelne Segmente sicher verkleben.

Zu den Kosten hat jetzt aber noch niemand etwas gesagt. :mrgreen: Kenne nur die Kosten für große Teile mit rund 1,2m Höhe. und Grundfläche ca. 40x20cm. Die liegen bei rund 2500€ reine Druckkosten.

Karghista
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Re: Kosten für 3D Druck in Eigenregie

Beitrag von Karghista »

Es dämmert die Erkenntnis, das 3D Druck am Cafe Racer für große, hohle Formen, die temperaturstabil, kostengünstig und ohne viel Nacharbeit sein sollen, nicht funktioniert.

GFK bleibt bei Kanzeln, Seitendeckeln und Höckern unterm Strich die bessere Wahl.

Ausser man kann selber Aluminium dengeln....darüber geht beim Caferacer nichts ;-)

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