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Assistenzsysteme - oder kurz vor dem autonomen Motorrad?

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rayman3d
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Assistenzsysteme - oder kurz vor dem autonomen Motorrad?

Beitrag von rayman3d »

Hey Leute,

ich habe gerade folgenden Artikel gelesen: klick

Ich persönlich fahre Motorrad, weil es Spaß macht und in Berlin besser als ein Auto ist (Parkplatz, Staus).
Ansonsten einfach "sinnlos" durch Brandenburg cruisen und sich den Wind um die Nase wehen lassen und dem Motor lauschen - einfach eine Art des Entspannens. Das kann man dann auch Ausweiten und Reisen unternehmen -> Entspannen und neue Orte kennen lernen.
Hinzu kommt (hier im Forum natürlich verstärkt), dass man viele Sachen selber Machen kann und eben nicht für alles in die Werkstatt muss (außer man hat die Zeit dafür nicht).

Die technische Komponente in den vorgestellten Assistenzsystemen ist zwar spannend, hat für mich aber nichts mit Motorradfahren als solches zu tun.

Die Zielgruppe/ der korrekte Anwendungsbereich wird mir nicht klar. Das (neue) Motorrad ist doch längst nicht mehr Autoersatz. 'N neuer Dacia ist günstiger als viele gebrauchte Mopeds.

Der "Tote-Winkel-Warner" ist doch zum Beispiel großer Unsinn!? Bei Autos wurden die C-Säulen irgendwann so dick, dass es ohne kaum noch geht, aber beim Motorrad? Wo gibt es dort nicht einsehbare Bereiche?
Und bezüglich des Abstandsregeltempomat: Autobahnetappen sind doch eh schon super langweilig und dann soll man nicht mal mehr selber aufpassen und bremsen/ beschleunigen müssen?

Ein Autonomes Motorrad braucht doch niemand oder wie seht ihr das?
Vielleicht kann ja die eine oder andere Meinung meinen Horizont etwas erweitern.

Die Entwicklung in Sachen Schutzbekleidung mit Airbagwesten und Nackenschutz, etc. finde ich super, aber die Entwicklung was die Elektronik angeht finde ich absurt.

In diesem Sinne,
schönen Abend Euch! :prost:

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Hux
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Re: Assistenzsysteme - oder kurz vor dem autonomen Motorrad?

Beitrag von Hux »

Wenn ich mir die aktuelle Entwicklung in Sachen autonomem Fahren mit etwas, das nicht so einfach umfallen kann ansehe, werden wohl einige von uns nicht mehr erleben, dass das auf's Motorrad gebracht wird.
Vielmehr als Warnsysteme erwarte ich da bis auf weiteres nicht.
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AsphaltDarling
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Re: Assistenzsysteme - oder kurz vor dem autonomen Motorrad?

Beitrag von AsphaltDarling »

Nachdem Das Automobil Anfang der 60er Jahre das Motorrad was bis dahin als Nutzfahrzeug fungierte den
Rang abgelaufen hatte... folgte ca. 1965 die Kehrtwende. Die Japaner leisteten in erster Linie ganze Arbeit und
erfanden das Motorrad als Sportgerät komplett neu!

Motorräder sind bis heute Sportgeräte zu Spaß habe und werde das auch bleiben.
Headup Display und ABS etc, sind ja nur Helfer im Passiven sinne.

PS: Klar baut BMW den ganzen Scheiß schon im nächsten Jahr in alle GS ... aber das hat auch nix mit Motorrädern zu tun.
... alles was du nicht selber machst, das machst du auch nicht verkehrt...

SebastianM
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Re: Assistenzsysteme - oder kurz vor dem autonomen Motorrad?

Beitrag von SebastianM »

Ich arbeite im Bereich des autonomen Fahrens. Hier wird viel vermischt; vorallem Fakten und Populismus.

Es ist völlig klar und auch zeitlich absehbar, dass mehr und mehr Assistenzsysteme in die Welt der Motorräder Einzug halten werden.
Die selben Argumente, die jetzt auf Stammtisch-Niveau gebracht werden ("hat mit Motorrad nix mehr zu tun", "braucht kein Mensch", blabla) gab es auch damals bei den ersten Autos (und Motorrädern) mit ABS, Airbags etc. Heutzutage sind diese lebensrettenden Systeme nicht mehr wegzudenken.

Das Argument "Motorräder wären bis heute Sportgeräte zum Spaß haben...": Das wird sich auch nicht ändern, aber wäre es nicht trotzdem gut, wenn das Mopped im Fall der Fälle (z.B. Fahrer ist mal unaufmerksam oder schätzt die Situtation falsch ein) den Fahrer bei der Bremsung unterstützt? Oder sogar einem PKW ausweicht?

Assistenzsysteme wird man auf absehbare Zeit immer abschalten können. Es wird also niemand zu seinem Glück gezwungen. Aber wenn trotzdem pro Jahr xx Todesfälle vermieden werden können, warum sollte man das dann nicht tun?

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Kaffeepause
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Re: Assistenzsysteme - oder kurz vor dem autonomen Motorrad?

Beitrag von Kaffeepause »


AsphaltDarling hat geschrieben:
PS: Klar baut BMW den ganzen Scheiß schon im nächsten Jahr in alle GS ... aber das hat auch nix mit Motorrädern zu tun.
[emoji23][emoji23][emoji23]
Wenn der Metzger sich mal einen Salat macht, ist er lange noch nicht ein Gärtner....

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grumbern
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Re: Assistenzsysteme - oder kurz vor dem autonomen Motorrad?

Beitrag von grumbern »

SebastianM hat geschrieben: 18. Jun 2018 den Fahrer bei der Bremsung unterstützt? Oder sogar einem PKW ausweicht?
Ich hasse schon Autos, die mir bei jedem Scheiß hineinquatschen, aber das halte ich für gemeingefährlich. Im Auto bin ich angeschnallt und sitze auf einem "Stuhl". Da schmeißt es mich nicht auf die Fahrbahn, wenn auf einmal die Bremse zugeht. Lass' mal ein Motorrad zur Seite zucken, weil der Fahrer nicht darauf gefasst war, dass etwas vor ihm ist - dann ist er das mit Sicherheit noch weniger auf das wacklige Motorrad, das ihn einfach abwirft...

Was Du als bösartigen Populismus verteufelst, ist eventuell die Stimme derer, die weder bevormundet werden wollen, noch und besonders unnötig Geld für Systeme ausgeben wollen, deren Sinn sich für einen mündigen Fahrer nicht erschließen. Die, die das nicht sind, sollten gar nicht erst fahren. Beim Motorrad noch mehr, als beim Auto.

Ab und an ein Fahrtraining ist da mit 100%iger Wahrscheinlichkeit die nachhaltigere und sicherere Methode. Besonders beim Motorrad, für das man sich im Gegensatz zum Auto freiwillig entscheidet (ja, ohne Auto braucht man zumindest auf dem Land gar nichts wollen und so fährt auch jeder, der das eventuell gar nciht so sehr will), sollte man da schon von einer gewissen Sensibilisierung ausgehen können.
Meine Meinung.
Gruß,
Andreas

SebastianM
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Re: Assistenzsysteme - oder kurz vor dem autonomen Motorrad?

Beitrag von SebastianM »

Glaub mir, wenn so ein System in Deutschland jemals auf die Straße kommen sollte, wird es ausgereift sein.

Ansonsten wird niemand gezwungen werden, sowas zu kaufen.

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rayman3d
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Re: Assistenzsysteme - oder kurz vor dem autonomen Motorrad?

Beitrag von rayman3d »

@sebastianM
Du bist jetzt sogar schon beim Ausweichen. Wenn das geht, ohne Stürzen dann bin ich voll bei Dir (wenn man sonst nichts vom System merkt).

Das, was Ducati da jetzt verbauen wird, ist für mich derzeit einfach überteuerter Schnickschnack. Und scheint für mich im Vergleich zu KurvenABS einfach kein erkennbarer Mehrwert.
Daher hab ich die Diskussion gesucht

Ich werde mal nach (Unfall)Statistiken suchen.

Hier ist vermutlich auch das falsche Forum un einen Goldwingfahrer zu finden, der nen Tempomat mit automatischem Bremsen super findet.

Ich hab mich halt gefragt, wo da Schluss ist.
Ich hätte auch nicht gedacht dass ich ne Halbautomatik im Auto Spitze finde.
Weil da ja Arbeit/ Spaß beim Kuppeln fehlt. Es ist aber super. Für mich ist Autofahren halt aber auch mehr Mittel zum Zweck.

Ich finde auch Elektromopeds super interessant. Aber mehr so als Zweit/ Drittmoped.
Ganz ohne Blubbern wär ich ziemlich traurig.





MfG Ray


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Bambi
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Re: Assistenzsysteme - oder kurz vor dem autonomen Motorrad?

Beitrag von Bambi »

Hallo zusammen, hallo Sebastian,
dieser Absatz im Bericht
'Die ersten Kilometer dort sind herausfordernd: Man muss seine Routinen ausblenden, darf weder selbst bremsen noch beschleunigen, denn sonst schaltet das System ab. Es fällt schwer, ganz bewusst auf einen vorausfahrenden Lkw aufzufahren, denn man weiß: Wenn man drauffährt, fällt man vom Motorrad.'
macht mich stutzig: sind wir etwa vorsichtiger als es von uns angenommen wird? Kalkulieren wir normalerweise mit einem größeren Sicherheitsfaktor als ein natürlich genauer rechnendes System. Ich halte unser Verhalten nicht für falsch, schließlich hängen wir ja am Leben. 'Platzsparend' auf den möglichst genauen Zentimeter auffahren müssen wir mit dem Motorrad nun wirklich nicht ...
Und was bringt der ganze Zirkus, wenn ICH am rechts vor mir fahrenden Auto die rote Blinkleuchte im Spiegel - die ihn auf meine Anwesenheit im toten Winkel hinweisen soll - sehe und er trotzdem rauszieht. Das habe ich schon erlebt; im Grunde hat mir MEIN Überlegen, was denn das rote Licht in seinem Spiegel soll, den Arsch gerettet. Aber eigentlich hätte doch ER aktiv in dem Moment von seinem Assistenz-System rechts gehalten werden sollen. Auf dem moderneren LKW eines Kollegen war ich dabei als er den Spurhalte-Assistenten abgeschaltet hat. Weil dieser in einer Autobahn-Baustelle mit schmalen Streifen (der Kollege war korrekt auf der rechten Spur) ununterbrochen gepiept hat. Und nein, Vitali fuhr keine Schlangenlinien!
Sinn macht das Ganze für mich nur, wenn ein Wagen an der Kreuzung stehenbleibt weil das System erkennt, daß sich ein Motorrad auf der Vorfahrtstraße nähert.
Auch das ABS will ich nicht schlecht-diskutieren. Im Auto mag ich nicht mehr darauf verzichten (doch, muß ich sogar, wenn ich meinen VW Caddy I restauriert habe), meine Motorräder haben aufgrund ihres Alters keines. Erfahrungen mit ABS auf dem Motorrad müsste ich also noch machen, bin aber offen dafür. Allerdings nur im Rahmen einer Probefahrt oder eines Trainings, da ich mir mit 61 keine neue Maschine mehr kaufen werde.
Schöne Grüße, Bambi
'Find me kindness, find me beauty, find me truth' (Dreamtheater aus 'Learning to live')

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rayman3d
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Re: Assistenzsysteme - oder kurz vor dem autonomen Motorrad?

Beitrag von rayman3d »

Also ich hab nen kumpel, der ohne Kurvenabs in na BMW heute unter Umständen anders aussähe.

[emoji6]

MfG Ray


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