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Anhänger "verlängern"

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Bollermann
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Re: Anhänger "verlängern"

Beitrag von Bollermann »

Da das ja ein Eigenbau war, weiß ich nicht, wie der Erbauer die Bodenplatte dimensioniert hat.
Die Hänger, die ich so besitze, erhalten ihre Tragfähigkeit durch die Bodenkonstruktion. Die Braken sind nur Aufbau.
Bei einem Hänger von mir (Einachserhänger für Landwirtschaft) sind sogar alle Braken wegklappbar.
Da würde ich mir wenig Sorgen um die Tragfähigkeit machen.
Deinen Einwand mit der nötigen gegenseitigen Selbstversteifung des Aufbaus kann ich nachvollziehen und würde da Andreas Vorschlag mit den Knotenblechen folgen. Wobei die auf dem Bild zu sehenden Winkelprofile schon ziemlich mächtig sind und, falls ordentlich verschweißt, schon jetzt ordentlich Biegekräfte aufnehmen können.
Bei meinem großen Böckmann Tandemhänger sind die drei Bordwände aber auch nur auf der Bodenplatte leicht verschraubt und erhalten ihre Kippfestigkeit fast nur durch den winkligen Verbund der gegenseitigen Verbindung.
Eine einzeln stehende Bordwand könnte man von Hand umbrechen. Ich weiß das, weil ich den Hänger unlängst neu beplankt habe.

Nur so ne Idee, wenn Du gerne bastelst:
Auf dem vorletzten Bild sieht es so aus, als ob zwischen Vorderrad und Rahmen des Moppeds noch ein demontierbare Querstange von Brake zu Brake durchginge.
Die würde nicht nur den Aufbau deutlich versteifen, sondern auch als Ladungssicherung dienen können.

:edit:
Du hast zwischenzeitlich schon einen weiteren Beitrag geschrieben, auf den ich eingehen möchte.
Es gibt die Möglichkeit, ein oder zwei U-Bügel aus Stahlrohr vorn und hinten an den Braken einsteckbar zu befestigen, daß sie das Motorrad überragen.
Ungefähr so, wie bei ein Spriegelaufbau für eine Plane; nur stabiler.
Damit hast Du dann eine in sich geschlossene Konstruktion, deren Bügel, die ja von außen an den Braken befestigt werden, so dimensioniert sind, daß Du die im Fall der Nichtnutzung am Hänger selbst mitführen kannst, ohne daß sie stören.
Das ist nicht viel Arbeit und wiegt auch nicht viel.
Eigentlich nur zwei Bügel, die ich aus je drei Vierkantrohren 40x40x1 winklig zusammenschweißen würde und die seitlich von außen in entsprechende Hülsen gesteckt werden.
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obelix
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Re: Anhänger "verlängern"

Beitrag von obelix »

Viel gravierender ist in dem Fall die hintere Verzurrung. Durch die Seilführung 90° zur Längsrichtung hats da quasi keinen Rückhalt, wenn die Ladung nach vorn geht, wie bei einem Frontalaufprall. Die stabilisieren lediglich quer zur Fahrtrichtung und geben keine Längssicherheit. Damit wächst natürlich der Druck auf den vorderen Haltepunkt (Radwippe) immens an.

Eine korrekte Abspannung ist entweder längs nach hinten oder aber maximal 45° zur Längsrichtung.

Gruss

Obelix
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Zissel
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Re: Anhänger "verlängern"

Beitrag von Zissel »

Bollermann hat geschrieben: 25. Sep 2022 .. ein oder zwei U-Bügel aus Stahlrohr vorn und hinten an den Braken einsteckbar zu befestigen, daß sie das Motorrad überragen. Ungefähr so, wie bei ein Spriegelaufbau für eine Plane; nur stabiler.
That's it, danke für den Tipp!

Und jetzt vielleicht noch das finale Knockout-Kriterium: Zul. Gesamtgewicht ist 750kg, das ist nicht das Problem, aber es ist ein Hochlader mit Ladebreite 1m .. kann man das wagen? Roller habe ich auf dem Ding schon problemlos transportiert, aber hier kommen halt je nach Moped nochmal 70-100kg dazu und der Schwerpunkt ist höher.

@obelix: Ja, da hast du Recht - so gesehen könnte man aber auch die Vorderachse oder die Rahmenunterzüge nach hinten abspannen. Alle meine Mopeds habe ich allerdings bisher auf einem geliehenen Hänger transportiert, auf dem die vordere Bordwand gegen Verschub nach vorne "sicherte". Das müsste dann jetzt wie bei Johannes eine stabile Wippe übernehmen. Ich denke aber, dass die Fuhre bei einem Frontalaufprall auf ihrem Weg nach vorne maximal gebremst werden kann, auch mit Verzurrung nach hinten..
Gruß Martin

Bollermann
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Re: Anhänger "verlängern"

Beitrag von Bollermann »

Das Anfahren ist ja auch nicht ohne.
Ich verspanne deshalb ein Mopped auf meinem großen Böckmann Hänger auch immer X-förmig mit je zwei Gurten links und rechts.
Also z.B. Griffbügel Sitzbank nach vorne unten neben dem Vorderrad und der zweite Gurt von der Gabel zwischen den Brücken nach hinten unten neben das Hinterrad.
Vorne habe ich die gleiche Wippe wie Du, allerdings stützt die sich an der vorderen Bordwand ab.

Ich hab übrigens den Hänger nachträglich mit solchen Combi Zurrschienen links und rechts an den Braken von innen ausgestattet.
https://www.ebay.de/itm/185515364233?ha ... R8y1hsnuYA
Die kosten nicht die Welt und man hat dann an jeder gewünschten Stelle einen sehr stabilen Anschlagpunkt, wenn man mal was mit anderen Maßen transportieren will. Und die Spanngurte reiben sich dann auch nicht ständig an irgendwelchen scharfen Kanten auf.
Bauen auch nicht sehr hoch; die Verringerung der Ladeflächenbreite ist vernachlässigbar.
Es gibt für dieses System, welche in Cargofahrzeugen eingesetzt wird, jede Menge unterschiedliche Anschlagmittel.
Ich benutze solche:
https://www.ebay.de/itm/323447619560?_t ... 3023817552

Ich hab dazu passend auch noch so was:
https://www.ebay.de/itm/184063771810?ha ... R9SGu8nuYA

Die sind allerdings teuer und für einen kleinen Hänger (der Böckmann hat 1600x3100mm) zur Ladeflächenunterteilung wohl nicht nötig.
Passen aber auch per einfachen Klick in diese Schienen rein.
Vielleicht gut zu wissen, daß es so was gibt.
Zuletzt geändert von Bollermann am 25. Sep 2022, insgesamt 1-mal geändert.
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obelix
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Re: Anhänger "verlängern"

Beitrag von obelix »

Zissel hat geschrieben: 25. Sep 2022@obelix: Ja, da hast du Recht - so gesehen könnte man aber auch die Vorderachse oder die Rahmenunterzüge nach hinten abspannen. Alle meine Mopeds habe ich allerdings bisher auf einem geliehenen Hänger transportiert, auf dem die vordere Bordwand gegen Verschub nach vorne "sicherte". Das müsste dann jetzt wie bei Johannes eine stabile Wippe übernehmen. Ich denke aber, dass die Fuhre bei einem Frontalaufprall auf ihrem Weg nach vorne maximal gebremst werden kann, auch mit Verzurrung nach hinten..
Ähhm... Nö:-)
So ne Bordwand sichert gar nix. Man denke mal an die auftretenden Kräfte und die Winkel (Hebel), die da wirken.

Das grössere Problem ist aber, dass in dem Moment, wenn der vordere Haltepunkt wegfällt, das komplette System kollabiert. Dann ist Dein Mopped quasi "führungslos" und macht, was es (bzw. die Physik) will. Sowas endet nie gut:-)

Wenn ich mit nem Transportanhänger unterwegs bin, sichere ich die Ladung grundsätzlich nach allen Richtungen. Quer, um die Kurvenkräfte aufzufangen und längs nach vorne und hinten, um die Längskräfte einzubremsen. Das selbe gilt übrigens auch für Ladungen in Innenräumen, wie z.B. Transportern.

Ich habe täglich mit dem Thema zu tun, und was ich da manchmal sehen darf (muss) bringt mich dann schon zum Frieren. Die meisten denken auch gar ned dran, dass sie als Fahrer die Verantwortung tragen. Lass da mal was passieren und es treten Personenschäden auf, wirst Deines Lebens nicht mehr froh. Da investiere ich lieber in 5 oder 10 Minuten mehr Arbeitszeit und kann dann sagen - ich hab alles getan, was möglich war.

Ich hab da auch aus eigener Erfahrung ein nettes Beispiel. Hab mal mit nem Kumpel ein Auto auf nem Transporthänger überführt. Hab seine Verzurrung leider nicht kontrolliert. Er hatte das auch nur quer abgespannt. Auf der Autobahn musste er scharf bremsen, richtig scharf. Es tat einen höllen Schlag und die Mühle ist auf dem Transporter nach vorne gesprungen und hing dann mit der Vorderachse über die vordere Ladekante des Anhängers. Das macht echt keinen Spass... Wär das in ner Kurve passiert, würde ich heute vmtl. nicht mehr diesen Text tippen können.

Gruss

Obelix
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mrairbrush
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Re: Anhänger "verlängern"

Beitrag von mrairbrush »

Bist Versicherungsvertreter? :-) Die erzählen auch immer was alles passieren kann. :-)
Dafür gibt es Haftpflicht. Natürlich sollte man schon darauf achten das alles einigermaßen sicher ist. Vor allem den Spanngurten nicht mehr zu vertrauen. Mir ist aufgefallen das die in den letzten Jahren massiv nachgelassen haben. Vor kurzen einen gerade mal 2 Jahre alten Spanngurt mit der Hand zerrissen, nachdem der den Sommer draußen als Hundeleine zubrachte. Die können weder UV noch Frost gut ab. Habe noch alte Gurte die nach 15 Jahren noch halten. Und für ganz schwere Sachen noch ein Hanf Glockenseil. Also bei Verzurrung immer 2 Spanngurte benutzen. Wenn einer reißt ist der andere noch da. Rein statistisch nicht sehr wahrscheinlich das beide gleichzeitig reißen.
Neu bedeutet nicht gleich gut und sicher.

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Bambi
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Re: Anhänger "verlängern"

Beitrag von Bambi »

Hallo zusammen,
und sorry, wenn ich mich jetzt auch noch einmische: ist es nicht so, daß die größten Problem erst entstehen, wenn die Ladung bei harter Bremsung oder Einschlag nach vorne 'Anlauf nehmen' kann. Sprich wenn sie Abstand bis zum nächsten starken Rückhalt hat. 'Formschlüssig laden' nennt sich sowas. Ich versuche immer, z.B. das Vorderrad des Motorrades gegen eine stabiles Hindernis zu setzen. Also z.B. auch die rückwärtige Sitzverankerung im Transit. Die Gabel wird dann wie gewohnt mit Ratschengurten gespannt. Und das Heck ebenfalls mit Ratschengurten gegen Hoch- bzw. seitliches Umschlagen gesichert. Wobei ich sagen muß, daß das Thema Ladungssicherung einerseits tatsächlich von vielen Zeitgenossen geradezu sträflich vernachlässigt wird und andererseits auch jeder Experte eine andere Meinung dazu hat. Wie erzählte während meiner kurzen Zeit (3 Jahre als Aushilfe) als Auslieferer im Stahlhandel mal jemand vom BAG: 'Ich kontrolliere und untersage ggf. die Weiterfahrt bis die Ladung korrekt gesichert ist. Ich erkläre nicht wie, das muß der Fahrer selbst wissen bzw. herausfinden. Ich sage nur nachher Okay oder nochmal neu!' Und das Modul für Ladungssicherung bei der Fortbildung hat selbst mir als bis dahin nur interssierten Amateur (mit VW Caddy I und Transit - also vielfältigen Transportmöglichkeiten und 'Aufträgen' aus dem Freundeskreis) nichts Neues gebracht. Vielleicht die Erkenntnis, um wieviel ich die Zurrung vermindern kann, wenn ich Antirutschmatten benutze ... Das Thema ist jedenfalls ein großer Tummelplatz ...
Schöne Grüße, Bambi
'Find me kindness, find me beauty, find me truth' (Dreamtheater aus 'Learning to live')

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Re: Anhänger "verlängern"

Beitrag von Zissel »

Bambi hat geschrieben: 25. Sep 2022 'Formschlüssig laden' nennt sich sowas.
Genau so hab ich's gemeint. Aber klar: bei einem Frontalaufprall bekommt man je nach Tempo Besuch von hinten, wobei sowas generell nicht gesund ist. Aber nach vorne und hinten Abspannen geht ja auch auf einer Ladefläche in Motorradlänge. Was den Besuch aber im Extremfall ebenfalls eher bremst als verhindert. Das mit den Gurten kann ich auch bestätigen: die sind definitiv nicht UV-beständig!

Was ich aber viel kritischer sehe: was sagt ihr zum Thema Hochlader mit Spurweite 1 Meter? Ein Roller ist erwiesenermaßen kein Problem, auch nicht bei scharfen Ausweichern. Aber ein Motorrad? Kennt ihr Fälle, wo ein Hänger mit so einer Ladung auf die Seite gekippt ist? Also nicht durch Sturm oder Unfall, sondern durch Fahrmanöver?
Gruß Martin

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Re: Anhänger "verlängern"

Beitrag von obelix »

mrairbrush hat geschrieben: 25. Sep 2022Bist Versicherungsvertreter? :-) Die erzählen auch immer was alles passieren kann. :-)Dafür gibt es Haftpflicht.
Ne, nur jemand, der beruflich mit KFZ-Aufbauten und Nutzung zu tun hat. Haftpflicht? Nimmt die Dir dann auch den Anblick ab, wenn die Feuerwehr die Reste von nem Kinderwagen unterm umgekippten Anhänger rausholt, der durch wildgewordene Ladung zum Springbock geworden ist?

Ganz ehrlich? Solche Einstellungen sind...
Naja...

Ist aber irgendwie typisch - man redet alles klein, bis einem selbst mal sowas passiert. Die, die sich schon zuvor nen Kopp machen sind ja doof, haben keine Ahnung oder sind Weicheier.

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Re: Anhänger "verlängern"

Beitrag von mrairbrush »

Darum hatte ich ja geschrieben das es trotzdem sicher sein sollte. Einem Versicherungsvertreter geht es ja nicht um die Sicherheit sondern um seine Provision.

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