Ich erweitere meinen letzten (recht kurzen) Post mal um ein paar Bilder aus der Werkstatt bzw. vom Ort des Geschehens. Alles in allem hat das Ganze ja ein Gutes: die SR wird jetzt sehr viel gründlicher (und damit hoffentlich auch besser) neu aufgebaut als ursprünglich geplant. Dafür muss halt jetzt mein alter Volvo noch eine Saison länger durchhalten.
Bild1: ein romantischer Ort an der Donau-Bundesstraße irgendwo zwischen Wilhering und Linz. Kein Motorradfahrer ist stehengeblieben um auch nur mal kurz zu fragen, ob er/sie helfen kann, mehrere Autofahrer haben sehr hart dran gearbeitet diesen Post dauerhaft zu verhindern (wie schnell kann ein Mensch mit Warnweste der ein Gespann schiebt wohl sein - scheinbar werden mir so rund um die 80km/h zugetraut - schmeichelhaft, aber ein bissl gefährlich!)
Netterweise fahr ich im Beiwagen ja viel Zeugs rum, so auch fast 5L Öl. Und das wurde sehr dringend gebraucht, weil beim Stop in der Pampa war so gut wie nix mehr im Öltank. Wie man das merkt? Plötzlich beginnt die Öltemperatur am Ölmessstab zu sinken... ohne dass man langsamer wird.
Die Ölleitung, die vom Rahmen in den Motor geht hatte sich gelockert - das war auch meine unmittelbare Diagnose - nachgezogen, wieder dicht. (Hätte ich das nicht geglaubt, wäre ich sicher nicht weitergefahren!)
Aber was ein richtig gutes Motorrad ist, weiß einfach, dass die Reise zu Hause endet und lässt einen nicht hängen. 5L Öl auf 25km sind natürlich schon ein bissl eine Ansage...
Wie ich weiß, dass ich die ganzen 5L gebraucht hab? Das ist alles was noch rausgekommen ist.
Erfreulicherweise kaum Abrieb.
Was natürlich ein bissl Hoffnung in Bezug auf die Motor-Innereien macht. Es war natürlich klar, dass der Kolben und Zylinder es hinter sich haben...
Aber das Pleuelauge hats überstanden...
Inkl. Wackeltest mit einem (fast) neuen Kolbenbolzen.
Nockenwelle: alles gut.
Einziger Verlust: Kipphebel Auslassventil und das war vorher schon nicht mehr so besonders. (Ca. so wie jetzt der Kipphebel vom Einlassventil)
Wie im vorigen Post schon angedeutet, Übeltäter war die Schaltwalzenarretierung. Dort wo das Loch ist, sollte eine Kappe mit Feder und Druckstück sitzen...
Aber wenn ich jetzt eh schon Zeit hab, dann kann ich auch so Sachen
machen wie die untere Tankabstützung wieder einschweißen und in den kommenden Tagen auch noch die Halteklammern vom vorderen unteren Anschluss ein bissl überfräsen, damit ich die Ölleitung und (wahrscheinlich) sogar das Rahmenölsieb im Zweifelsfall auch bei eingebautem Motor/montiertem Beiwagen abschrauben kann.
Und nur um zu zeigen, dass auf längere Sicht alles gut werden wird - das sind (fast) 700 Euro, die da auf dem XT-Koffer liegen.
Der Zylinder ist jetzt beim Instandsetzer und ein 87.25er Serienkolben mit neuen Ringen werden zum Einsatz kommen. Außerdem ein besseres Getriebe (5. Gang ohne Pitting) und eine frisch überholte Kurbelwelle. (Sorry, hab ich jetzt einfach so gekauft - aber die jetztige wird vermutlich auf Sicht mal von mir überholt - dann gibts Bilder.)
Der Text im Original:
https://greasygreg.blogspot.com/2022/08 ... n-g-e.html