Bollermann hat geschrieben: 2. Mai 2023
Steile These.
Nein, Erfahrung.
Ich gehe stark auf die 60 zu und mein Vater war ein leidenschaftlicher Briefmarken und Münzsammler, obwohl er als Schuhmacher nicht gerade auf Rosen finanziell gebettet war. Daher war ich schon als Kind regelmäßig auf den einschlägigen Tauschbörsen.
Und die Sammler sind halt nicht im dicken Mercedes vorgefahren sondern in Käfer, R4 oder mit dem Fahrrad. Und die Fahrräder damals waren keine 4.000,-- EUR E-Bikes.
Ich habe jahrzehntelang die Sammler erlebt und jedenfalls die, die ich kenne gelernt habe, waren keine reichen Leute.
Die Frage ist eher ob mal wieder schlechte Zeiten kommen. Manchen würde es nicht schaden... obwohl ich das keinem Wünsche.
Aber die Argumente in beide Richtungen haben eine gewisse Relevanz. Porsche 356 z.B. noch vor 10-20 Jahren seeehr begehrt, lässt die Faszination für diese Autos nach, weil die Jungs, die den Autos damals hinterhergeschaut haben wegsterben und die Dinger fahrdynamisch einfach kein Highlight sind.
Dazu kommt, dass die Akzeptanz für alles was mit Benzin betrieben wird stetig abnimmt. Wurde bei einer Hochzeit letztes Wochenende fast schon geächtet von einigen, als ich mich zu meiner Leidenschaft für Autos und Motorräder bekannt habe
Ich sage der Markt wird kleiner und exklusiver, da es immer noch den ein oder anderen positiv verrückten Samler mit gut ausgestattetem Konto geben wird. Da gehn dann irgendwann wirklich nur noch die "blauen Mauritien" unter den Sammelobjekten für viel Geld über den Tisch.
Aber bis dahin vergehen nochmal bestimmt 10 Jahre und wer weiß was bis dahin noch so alles passiert. Außerdem bin ich dann nochmal 10 Jahre älter. Daher ist mir das alles reichlich egal und ich freu mich einfach jetzt über schöne Motorräder und schnelle Autos.
nickthequick hat geschrieben: 2. Mai 2023
Aber bis dahin vergehen nochmal bestimmt 10 Jahre und wer weiß was bis dahin noch so alles passiert. Außerdem bin ich dann nochmal 10 Jahre älter. Daher ist mir das alles reichlich egal und ich freu mich einfach jetzt über schöne Motorräder und schnelle Autos.
grumbern hat geschrieben: 2. Mai 2023
Lass da mal die Kinder aus dem Haus, oder selbiges in ausreichender Größe vorhanden sein - da gibt's sicher noch Interesenten.
Ich weiß ja nicht. Mit 16 fuhr ich zwar auch mit sowas rum, aber nur, weil es in dem Alter keine Alternative gab. Geträumt habe ich von was anderem. Und das sind genau die Kisten, die mich heute noch begeistern. Einen nostalgischen Wert mag das ja haben, aber bevor ich diese Kohle quasi für einen Notbehelf meiner Jugend raushaue (und den auch noch in Kartons nach Hause tragen darf), würden mir ganz andere Teile einfallen. Das ist ja nun mal der Punkt, für solche Beträge und auch deutlich weniger gibt es zeitgenössische Alternativen (und dies tlw. im Topzustand), für die die meisten damals ihr Mokick sofort die Klippe runtergeschmissen hätten. Aber jedem sein Pläsier
Motorrad:: 1200er Sporty, BMW F 650 - die Laternenschlampe, CM 400 Roadster - Die Gehhilfe, GPZ 500 Roadster - die Cowasocky, XBR 500 - Nummer 5 (Weil sie lebt!), NSU Lux im Aufbau
Genau so isses, Martin! Ich hab meine Kreidler mit 16 geliebt - aber nachdem ich von nem Nachbarsbub hier aus dem Dorf ne CBR 125 gefahren habe muß ich gestehen - für die hätte ich damals wahrscheinlich getötet!
Ich hab nachgezählt -
ich hab sie wirklich nicht mehr alle!
grumbern hat geschrieben: 2. Mai 2023
Vorkriegsmotorräder in günstig? Hab' ich noch nicht gefunden.
Andreas,
Mopedjupp hat geschrieben: 2. Mai 2023
Umso günstiger werden die halt,.....
Gruß Reinhold
Umso günstiger....
Bei uns war mit 16 Puch großgeschrieben, und das im Norden.
Teuer waren die Damals auch, aber das Inserat, ist Unverschämt! Gelinde gesagt!
Mopedjupp hat geschrieben: 2. Mai 2023
das Inserat, ist Unverschämt!
Daran habe ich auch gar nichts zu meckern. Lächerliche Aktion und noch lächerlicherer Preis.
Dass die "Generation 50er" wegstirbt, halte ich aber für Schwachsinn. Kommt und geht und kommt wieder.
Gruß,
Andreas
Gesammelt wurde immer, jeder in seinem Segment, jeder in seiner Preisklasse und in seinem (Interessen) gebiet.
Mal mehr , mal weniger, mal Briefmarken oder Münzen, mal Autos, Bilder, Motorräder oder Salzsteuer.
Mal exklusiv, mal Trödelkram.
Sammeln ist mehr als Geld für irgend eine Macke auszugeben, das ist der Kontakt mit gleichgesinnten, der Austausch von Erfahrungen und nicht mehr benötigtem, Erfahrungen usw.
Was heute die Foren, war früher die Tauschbörse oder das "Clubheim".
Wie alles im Leben, unterliegt auch das Sammeln einem steten Wandel der Gesellschaft, der Interessen und der eigenen Möglichkeiten.
Briefmarken, früher ein täglich benutzter Gegenstand, bekommen heute in der Zeit von Onlinefrankos, Klebemarken, Whatsapp, email und Co. kaum noch Aufmerksamkeit. Und sind wir doch mal ganz ehrlich, wer kennt von früher jemanden, der eine wirklich wertvolle Sammlung hatte?
Ich wage die These, das weiterhin gesammelt wird, nicht mehr das Gleiche wie heute, nicht mehr das Gleiche wie früher.
Vielleicht nicht mehr in dem Maß wie früher oder heute, weil viele die Notwendigkeit des Aufbewahrens nicht mehr kennen (was ja auch eine Art Sammeln ist). Aber auch das wird sich vermutlich im Zuge der Nachhaltigkeit in den kommenden Jahren (hoffentlich) ändern.
"Alles muss sich ändern, damit alles bleibt, wie es ist." (Der Leopard, Giuseppe Tomasi di Lampedusa)
nickthequick hat geschrieben: 2. Mai 2023
Dazu kommt, dass die Akzeptanz für alles was mit Benzin betrieben wird stetig abnimmt. Wurde bei einer Hochzeit letztes Wochenende fast schon geächtet von einigen, als ich mich zu meiner Leidenschaft für Autos und Motorräder bekannt habe
Dahinter muss unsere Generation halt stehen und versuchen, vernünftig und technisch fundiert pro Verbrenner zu argumentieren.
Und wenn die politische und wirtschaftliche bundesdeutsche Führungsriege mal richtig kacken geht, damit das Hirn frei wird und dann die Entwicklung der E-Fuels vorantreibt, dann haben wir, unsere Kinder und Enkel wahrscheinlich die Chance, auch in Zukunft unserem Hobby zu frönen.
Da wird das Hirn nicht frei. Zum Teil fehlt es an einem Schulabschluss und die anderen haben rechtzeitig alle Naturwissenschaften abgewählt. Bei Ideologen ist Hopfen und Malz verloren, da gilt die Parteilinie und die lautet: alles was verbrannt wird, ist böse.
Deswegen brauchen wir ja auch mehr "Kobold"