Vitag hat geschrieben:Was braucht man denn so zum Anfang? Ich bin mir der Tatsache bewusst das es nicht so einfach ist, wie es ausschaut aber ich habe mir alles beigebracht was ich so kann und bin, wenn ich mich für etwas begeistere, sehr ehrgeizig
Kann man nicht pauschal sagen. Hängt grundsätzlich vom Vorhaben ab. Im Grunde hat du immer genau das Werkzeug zu wenig, das Du eig. grade brauchen würdest:-)))
Für kleine Übungsstücke wie z.B. ne Halbkugel brauchst schon:
-Blechschere (ne linke und ne rechte)
-Feile(n)
-Kugelhammer zum Treiben
-Schlichtstock (ist im Grunde ein Stück Stahlguss, das in eine Aufnahme wie z.B. am Amboss eingesteckt wird, das es in unterschiedlichen Kopfformen gibt mit polierter Oberfläche, um das getriebene Blech zu glätten/schlichten
-Schlichthammer
-Treibstock (z.B. eine Hartholzscheibe oder einen Ledersack) der STABIL irgendwo steht/liegt und idealerweise sehr schwer ist, um die Standfestigkeit zu erzielen und auch die Geräuschentwicklung zu minimieren.
Bei der Blechbearbeitung entsteht kräftig Lärm, das ist in den meisten Fällen ein echtes Problem, so ne kleine Halbkugel mit ~15cm Durchmesser bedeutet bis zu zwei Stunden Kloppen, je nach Fertigkeit und Schnelligkeit. Da brauchts leidensfähige Nachbarn/Familienangehörige:-)
Unsere Mechanikerkollegen haben sich immer lustig gemacht, wenn sie bei uns in der Abteilung gearbeitet haben. die hatten Ihren Werkzeugwagen dabei und fertig. Wir Blechbatscher brauchen je nach Aufgabe nen kleinen Transporter voll Werkzeug und Maschinen:-)))
Je aufwendiuger so ein Werkstück wird, desto mehr Werkzeug wirst Du brauchen. Man kan zwar das Meiste auch von Hand herstellen, benötigt dazu aber ein vielfaches an Zeit und vor allem Übung. Einen Blechumschlag kannst z.B. von hand umkanten. Dazu brauchst dann ne halbe Stunde. Mit ner Abkantbank hast den Umschlag in 45 Sekunden gemacht und schaut besser aus. Ne einfache kleine Sicke kannst auch von Hand klopfen. Bis das optisch sauber ausschaut arbeitest ne gute Stunde (wenn Du keine Treibform und entsprechende Treibklötze rumliegen hast) - die Sickenmaschine erledigt das in 2 Minuten.
Wenn Du Dich ernsthaft mit dem Thema beschäftigen willst, schau doch mal, ob es nicht in Deiner Gegend sowas wie nen VHS-Kurs dazu gibt, oder besuch den Dengelmeister bei einem seiner Workshops:-) Fang mit kleinen, einfachen Übungsstücken an, damit Du erst mal ein Gefühl für das Material entwickelst, das gehört zwingend dazu. Du musst wissen, was das Material macht, weches Material für welche Arbeiten nehmen kannst (ganz speziell bei ALU!) und wieweit sich das Material umformen lässt, bevor es reisst oder spröde wird.
In der Blechnerausbildung machst zu Anfang grade solche Teile wie Halbkugeln, einfache Deckelchen in rund oder eckig, plane Blechstücke mit Drahteinlagen undundund. Erst wenn Du das kannst, gehts dann zu schwierigeren Sachen wie z.B. Trichter, Werkzeugboxen und Tankdeckeldummys. :-)
Vergiss die Filmchen auf U-Tube, da sieht alles aus wie ein Kinderspaziergang. Das hat mit der Realität in der Garage nix zu tun. Dieser Lazze ist ein ausgebuffter Profi, der vmtl. schon im Kindergarten seine Rasseln selber gedengelt hat. In Deiner Garage herrschen ganz andere Bedingungen und Du wirst gar mächtig fluchen.
Gruss
Obelix
Neulich stieg ne hübsche, junge Frau mit grossen Brüsten zu mir in den Aufzug. Sie lächelte mich an und fragte, ob ich Ihr die zwei drücken könne. War wohl ein Missverständnis...