Hartlöten Tips und Tricks

[MichaelZ750Twin]

Servus Männer,

nochmal kurz zu den Möglichkeiten in der Zahntechnik und den Öfen.
Wir haben einige sehr diffizile Lötungen garnicht mit der Flamme gemacht, sondern im Ofen.

Die zu verbindenden Werkstücke wurden positionsgerecht eingebettet und Streifen vom Lot so präpariert (gebogen, geschliffen), das sie genau über der Lötstelle lagen. Auf Flußmittel konnten wir verzichten, da es sich um Platinlegierungen handelte, die bei den "niedrigen" Temperaturen von ca. 800°C noch keine störende Oxidschicht ausbilden.

Dann das ganze Gebilde in den Öfen vorwärmen und am Ende in einem Präzisionsofen (Toleranz +/- 5°C, max. bis über 1.000°C möglich), gerade so über die Schmelztemperatur des Lots gebracht (waren glaube ich nur 20°C drüber), für wenige Sekunden auf der Temperatur gehalten und dann ganz langsam abkühlen lassen, um einen Verzug des Werkstücks zu vermeiden. Wenige hunderstel Millimeter Verzug hätten aus diesen etwa 5.000,- Euro teuren Werkstücken "Nobelschrott" gemacht.

Der Aufwand solch eine Lötung durchzuführen ist enorm und für die Werkstatt sicher unbrauchbar, sorry für den Abschweif. Diese Lötstellen sind aber die schönsten, weil saubersten und glattesten, die ich gesehen habe.

Das Beispiel soll einfach aufzeigen, das es nicht erforderlich, sondern eher schädlich ist, das Lot explizit mit einer Flamme zu erwärmen. Wenn die Werkstücke und das Lot die richtige Temperatur haben, zieht es das Lot in den Lötspalt.

Viel Erfolg !

[Hajoto]

Hi, ich habe auch nur Erfahrungen aus der Zahntechnik (schon paar Jahre nicht mehr tätig), aber generell ist zu sagen, daß das Flußmittel wichtig ist (vor allem ein geeignetes). Wenn dieses "verbrannt" wird hat man eine Oxidschicht an der Oberfläche, wo kein Lot mehr hinfließt.
Wenn das Lot zu hoch erhitzt wird ist das Ergebnis porös.
Als Tipp, wenn das Lot nicht über eine Fläche fließen soll kann man das durch einen Bleistiftstrich begrenzen.
Wie gesagt, habe ich nur Erfahrungen mit filigranen Teilen, aber wichtig ist, die Werkstücke zu erhitzen und nicht mit der Flamme nur auf das Lot brennen.

[RennQ]

hallo,

...ich habe "meinem dachdecker" den hier in gebraucht abgeluxt!

http://www.ebay.de/itm/DACHRINNEN-LOTSE ... SwajVUR6Dq

der kann mit dem vorgesetzten kupferkopf "normal" löten, - aber auch mit der offenen flamme arbeiten...

aber das beste ist, daß sich am gerät selber die intensität der flamme einstellen läßt.

der macht auch an der propangasflasche "so richtig feuer"

habe letzte woche noch die wasserrohre (stahl und kupfer) im bad neu verlegt, ...ist sogar dicht.

gruß aus schwalmtal
erich

edit sagt: ...die richtige vorbereitung ist auch hier das a und o . werstücke richtig sauber, - mit stahlwolle o.ä. die oberfläche aufrauhen, - oder/und mit säure einpinseln, - evtl die werkstücke vor dem verlöten schonmal getrennt mit dem lot bestreichen, dann fällt das finale zusammenfügen viel leichter.

sohatdermeistermichdatbeigebracht...

[MichaelZ750Twin]

Hi Erich,

bei "die werkstücke vor dem verlöten schonmal getrennt mit dem lot bestreichen" haste dich bestimmt vertan und das bestreichen mit Flussmittel gemeint, oder ?

[MichaelZ750Twin]

Hi hajoto,

ein herzliches Willkommen unter Ex-Kollegen ;-)

[RennQ]

Hi Erich,

bei "die werkstücke vor dem verlöten schonmal getrennt mit dem lot bestreichen" haste dich bestimmt vertan und das bestreichen mit Flussmittel gemeint, oder ?

ja!!

...da war ich wohl beim "weichlöten"...

ich nehme hiermit alles zurück und behaupte das gegenteil!

ausserdem bitte ich das hohe gericht um höchststrafe...



edit sagt: ...gut, daß wenigstens einer immer aufpasst!

[MichaelZ750Twin]

höchste Höchststrafe für Erich:

:friends:

[RennQ]

höchste Höchststrafe für Erich:

:friends:

yep!

...das ist hart.

[schraubnix]

...da war ich wohl beim "weichlöten"...

Da macht man das auch nicht



Gruss

Uli

[RennQ]

...da war ich wohl beim "weichlöten"...

Da macht man das auch nicht



Gruss

Uli

...hat bisher hervorzüglich geklappt, - kommt wahrscheinlich immer auf den einzelfall an!?