forum logo image
caferacer-forum.de - Das Forum für Petrolheads, Garagenschrauber, Ölfinger, Frickelracer und Alteisentreiber

Probleme mit 750er Boldor

Technische Fragen und Antworten, Tipps und Tricks für Profis und Bastler
Benutzeravatar
yannixs
Beiträge: 43
Registriert: 8. Feb 2014
Motorrad:: Yamaha Xs 650, BJ.77
Yamaha Xs 400, Bj.77

Probleme mit 750er Boldor

Beitrag von yannixs »

Hallo Forumsmitglieder!

Ich habe Probleme mit meiner Honda. Eine 750er Boldor Bj. 81.
Ich suche schon eine ganze Weile nach dem Fehler, doch so langsam bin ich ziemlich ratlos.
Nun, da hier ja einige Spezialisten im Forum unterwegs sind, hoffe ich evtl. den ein oder anderen Tipp zu bekommen um den Fehler etwas weiter eingrenzen zu können bzw. zu finden.

Zum Problem:
Die Honda springt top an, läuft im Stand und in niedrigen Drehzahlen sehr sauber. Sie zieht gut durch bis ca. 5000 U/min. Aber bricht dann ein, ruckelt und will nicht weiterdrehen. So komme ich im 5 Gang gerade auf max. 120 km/h, mehr ist nicht drin. Besonders auffällig ist es, wenn es zb. Bergauf geht und der Motor richtig was arbeiten muss. Besser ist es hingegen Bergab, da dreht Sie bestimmt 1000-2000 U/ min. weiter, bevor es mit der Ruckelei anfängt. Ohne Last, also im Stand dreht die Maschine hoch, ohne Aussetzer, knallen oder irgendwas in der Richtung. Es ruckelt in jedem Gang!!!
Das komische dabei ist, dass es auch schon Tage gab (als das Problem schon da war) da lief sie fast perfekt, und das Problem war nur minimal vorhanden. Am nächsten Tag lief sie aber wieder wesentlich schlechter, ohne irgendetwas verändert zu haben.

was erledigt ist:

Motor hat ca. 40.000 km Laufleistung. Neues Öl+ Filter, neuer Luftfilter (Hiflo).
Zündkerzen (NGK D8EA), Zündkabel, Kerzenstecker sind Neu. Zündspulen sind von einer cbr 600.
Rote Oki's. Rotor hat ca. 5KOhm, Stator ist auch ok, Spannung bei jeder Drehzahl und bei warmem und kaltem Motor i.O.
Zündzeitpunkt ist abgeblitzt, Impulsgeber haben beide einen Widerstand von ca. 550 Ohm. (Hab versuchsweise auch mal ausgetauscht, keine Verbesserung). Abstände der Impulsgeber zum Nocken ist auf 0,5mm eingestellt.
Vergaser hab ich bereits 3 mal draußen gehabt, gereinigt, alle Düsen kontrolliert und synchronisiert sind sie auch. Auf Falschluft wurde auch geprüft, alle Ansaugstutzen sind dicht.
Die Chokeklappen sind freigängig und sind in der richtigen Position. Chokezug hat Spiel.
Das einzige was mir auffällt ist, dass das Kerzenbild vllt etwas dunkel ist. Nicht Schwarz, sondern eher ein dunkles Rehbraun.
Die beiden Hauptdüsen, sind nicht vertauscht! Vergaser ist ein Keihin VB 52 A.
Es ist KEIN Unterdruckbenzinhahn mehr Verbaut, der entsprechende Anschluss am Vergaser ist verschlossen!
Benzinzufuhr ist gecheckt, läuft ohne Unterbrechung aus dem Benzinhahn.

Nun ein paar Fragen bzgl. Vergaser:

Kann es sein, dass das Gemisch durch den Billigluftfilter etwas fetter/ verändert wird, und somit die Hauptdüse zu groß/falsch ist?

Ich habe davon gelesen, dass es bei der Boldor Ausführungen mit 98er Hauptdüse und mit 102er Hauptdüse gab. Ich habe 102er drin- ist das richtig so?

Meine Vergaser haben 2!! Benzinanschlüsse und einen Entlüftungsanschluss. Dort, wo normalerweise ein durchgängiges Röhrchen von Vergaser 3 zu Vergaser 4 geht ist bei mir ein T-Stück verbaut. Den Anschluss hab ich mal verschlossen, und auch mal den Benzinschlauch angeschlossen- keine Veränderung.
Kann es irgendwas damit zu tun haben?

Ich beschränke mich nun nicht nur auf die Vergaser, aber bei der Zündung habe ich schon alles mehrfach geprüft und ausgetauscht.
Ich kann das Problem einfach nicht zu 100% dem Vergaser oder der Zündung zuordnen.
So langsam hab ich kaum mehr Ideen wo ich weitersuchen kann.

Oki's ? -Möglich?

Ich wäre für jeden Denkanstoss äußerst Dankbar!!!!!

Sorry für den Affig langen Text, hoffe dass alles einigermaßen verständlich ist.

Schönen Feiertag an alle!


:banghead: :banghead: :banghead:

Benutzeravatar
Jupp100
Beiträge: 5620
Registriert: 12. Okt 2013
Motorrad:: Suzuki GS 850 G, Bj. 1980
Wohnort: Sande

Re: Probleme mit 750er Boldor

Beitrag von Jupp100 »

Hi Yannixs,

ich bin zu 100 % kein Boldor-Spezialist, daher die Frage, ob
Deine Boldor eine Zündzeitpunktverstellung mit Federn an
den Fliehkraftgewichten hat?
Ein Freund hatte damals (als die Mopeds noch fast neu waren) ein
sehr ähnliches Problem. Selbst die Hondawerkstatt hat keinen
Fehler finden können. Nach längerer Suche hat er dann die besagten
Federn gegen neue ausgetauscht, und alles lief wieder prächtig. :dance1:
Ist nur eine Idee, aber vielleicht ein günstiger Versuch. :dontknow:

PS.: Was zur Hölle sind Okis? Ich kenne nur OBI.
Gruß Stefan





In meiner Realität bin ich Realist!

Benutzeravatar
yannixs
Beiträge: 43
Registriert: 8. Feb 2014
Motorrad:: Yamaha Xs 650, BJ.77
Yamaha Xs 400, Bj.77

Re: Probleme mit 750er Boldor

Beitrag von yannixs »

Hallo Jupp,

Na ich bin über jeden Tipp echt dankbar. Den Fliehkraftregler habe ich bereits kontrolliert, ist leichtgängig und geht auch wieder komplett zurück. Hab auch gesehen dass er funktioniert, als ich die Zündung abgeblitzt hab. Daran kann es also leider auch nicht liegen.
Danke und Grüße

Benutzeravatar
yannixs
Beiträge: 43
Registriert: 8. Feb 2014
Motorrad:: Yamaha Xs 650, BJ.77
Yamaha Xs 400, Bj.77

Re: Probleme mit 750er Boldor

Beitrag von yannixs »

Ah verdammt, vergessen. OKI'S sind die cdi's der elektronischen Zündung die Honda verbaut hat. (Hoffe das ist so richtig)

Benutzeravatar
Jupp100
Beiträge: 5620
Registriert: 12. Okt 2013
Motorrad:: Suzuki GS 850 G, Bj. 1980
Wohnort: Sande

Re: Probleme mit 750er Boldor

Beitrag von Jupp100 »

yannixs hat geschrieben:Hallo Jupp,

Na ich bin über jeden Tipp echt dankbar. Den Fliehkraftregler habe ich bereits kontrolliert, ist leichtgängig und geht auch wieder komplett zurück. Hab auch gesehen dass er funktioniert, als ich die Zündung abgeblitzt hab. Daran kann es also leider auch nicht liegen.
Danke und Grüße
Die Frage ist nur, wie weit/groß ist die Verstellung bei
welcher Drehzahl?
Auch eine müde Feder federt noch.

Versteh mich bitte nicht falsch, ich will jetzt nicht
auf der Federidee rumreiten. Aber bei dem Moped
von damals arbeitete die Fliehkraftverstellung auch
noch, aber eben durch die ermüdeten Federn mit
einem falschen Timeing. :dontknow:
Ich hoffe für Dich, daß sich noch ein Profi meldet. :fingerscrossed: :fingerscrossed: :fingerscrossed:
Gruß Stefan





In meiner Realität bin ich Realist!

Benutzeravatar
yannixs
Beiträge: 43
Registriert: 8. Feb 2014
Motorrad:: Yamaha Xs 650, BJ.77
Yamaha Xs 400, Bj.77

Re: Probleme mit 750er Boldor

Beitrag von yannixs »

Da hast du natürlich absolut recht!!! Dadurch dass alles leichtgängig war hatte ich das rel. Schnell abgehakt. Mir fällt, jetzt wo ich deinen Beitrag nochmal lese, auch wieder ein, dass ich damals überrascht war, bei welch niedriger Drehzahl der fliehkraftregler auf maximaler Frühzündung war! Ich werde mir das die Tage nochmal anschauen und die Drehzahl beobachten.
Ein neuer Lösungsansatz. Freu mich!!

Benutzeravatar
Ratz
Beiträge: 3170
Registriert: 30. Mai 2015
Motorrad:: Mad Martin

Re: Probleme mit 750er Boldor

Beitrag von Ratz »

Muß ich Jupp zustimmen. Ausgeleierte Federn am Fliehkraftregler sind nicht unüblich, eigentlich schon ein Klassiker.

Wie sieht es den mit dem Ventilspiel aus? Bekommst du genug Gemisch in den Brennraum bei höheren Drehzahlen?
Äußerst selten, aber nicht auszuschließen, sind auch ausgelutschte Ventilfedern.

(Sorry, bin auch kein Bollespezi. Eher viel älter wo die Zündung noch per Handhebel verstellt wurde)

P.S.: Sich selbst kontrollieren kann man nur indem man das Hirn ausschaltet und stupide den gleichen Vorgang nochmal macht. Wenn im Hinterkopf "das hab ich doch schon gemacht" sitzt übersieht man manche Fehler. Ein Kfz Mech der früher Arbeit und Fahrzeugabnahme selbst machen mußte.
Wenn du keine Angst vor dem Teufel hast brauchst du auch keinen Gott!

Drahtspeiche
Beiträge: 3
Registriert: 24. Mai 2017
Motorrad:: Moto Guzzi Le Mans 3, Bj. Mai 1983

Re: Probleme mit 750er Boldor

Beitrag von Drahtspeiche »

Habe das gerade gelesen und kann aus eigener Erfahrung berichten. Meine CB 900 Bol d Or hatte den gleichen Fehler. Es war war der Lichtmaschinenrotor. Er sah unversehrt aus, Widerstand habe ich gemessen,den Wert weiß ich jetzt nicht mehr. Aber Kurzschluß und Kabelbruch konnten ausgeschlossen werden. Ich habe ihn aus einer anderen Honda umgebaut und alles war gut. Erklären kann man nur Temperatur und Fliehkraft ( deswegen bei höherer Drehzahl Aussetzer ) setzen der Wicklung zu und die Spannung fällt ab. Batterie alleine reicht wohl nicht.

Benutzeravatar
yannixs
Beiträge: 43
Registriert: 8. Feb 2014
Motorrad:: Yamaha Xs 650, BJ.77
Yamaha Xs 400, Bj.77

Re: Probleme mit 750er Boldor

Beitrag von yannixs »

Danke für die Antworten! Ich werde mich heute oder morgen ranmachen. Ventilspiel wurde eingestellt, werde ich aber auch nochmal prüfen.

Das mit der Lichtmaschine...Um einen Defekt, wie er bei dir aufgetreten ist, ausschließen zu können, gäbe es ja nur die Möglichkeit einen anderen Rotor einzubauen oder? Oder ich schließe mir ein Messgerät an und dreh damit ne Runde und beobachte die Spannung?! Wie hast du den Fehler damals herausgefunden?

Kann mir eventuell jemand sagen, ab welcher Drehzahl bei der Bolle die max. Frühzündung erreicht sein sollte? Hab zwar schon rumrecherchiert, aber nichts großartig dazu gefunden.

Vielen Dank für eure Hilfe!

Drahtspeiche
Beiträge: 3
Registriert: 24. Mai 2017
Motorrad:: Moto Guzzi Le Mans 3, Bj. Mai 1983

Re: Probleme mit 750er Boldor

Beitrag von Drahtspeiche »

Damals ist auch gerade vier Wochen her. Einen gleichen Fall hatte ich auch bei der Guzzi. Umd das ist ein paar Jahre her. Die Batterie wurde nicht mehr richtig geladen. Von Kelberg bin ich bis kurz hinter Adenau gekommen. Die Guzzi macht Fehlzündungen, nahm kein Gas mehr an und ging aus. Der Anlasser sagte nichts mehr, Ende der Fahrt. Zuhause habe ich einen gebrochen Draht in der Rotorwicklung als Ursache gefunden. Der Rotor wurde neu gewickelt und läuft seit dem wieder störungsfrei. Bei der Honda konnte ich alles was mit Benzin zu tun hatte sofort ausschließen. Tank war sauber und die Vergaser komplett revidiert, synkronisiert und eigenhändig eingestellt. Was kann an der Zündanlage kaputt gehen? Die Verstellung funktioniert oder nicht. Die Spulen ebenso wie die Kabel. Da spielt eher Feuchtigkeit eine Rolle. Bei den OKIS gehe ich auch davon aus das sie funktionieren oder nicht. Bei der Bordspannung wäre für mich der Regler noch in Frage gekommen. Aus der Erfahrung mit der Guzzi und der leichten Möglichkeit aus der zweiten Bol d Or mal den Rotor zu probieren habe ich das zuerst gemacht. Bis jetzt mit Erfolg. Den wünsche ich Dir jetzt auch. Gruß Dieter

Antworten

Zurück zu „Motor/Antriebsstrang“

...cooles Zeug