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Kompressor zum Sandstrahlen und Lackieren welche Leistung ist nötig

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troodon
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Re: Kompressor zum Sandstrahlen und Lackieren welche Leistung ist nötig

Beitrag von troodon »

genau dafür habe ich auch mein Kompressor gekauft, wollte auch einen Gebrauchten, hatte vorher so einen mit 50 Literkessel und den üblichen technichen Leistung. ( Kompressor ist vom Motor undicht geworden und es ist Öl in den Luftkreislauf gekommen sonst lief er noch einbandfrei)
Wollte auch einen Gebrauchten aber da man so einen Fehler nicht direkt merkt habe ich mich für einen Neuen entschieden. Und wenn ich bedenke was so manche noch für einen Preis für alte Kompessoren aufrufen kann man mit dem von mir Vorgeschlagenen aus meiner Sicht nix falsch machen.

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f104wart
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Re: Kompressor zum Sandstrahlen und Lackieren welche Leistung ist nötig

Beitrag von f104wart »

rawberry hat geschrieben:Das Druckinhaltsprodukt errechnet sich aus Volumen x Druck.
So haben wir bereits bei einem bis 11bar zugelassenen 270ltr Behälter ein Druckinhaltsprodukt von 2970.
.daumen-h1: Danke, wieder was dazu gelernt. :prost:

...Ich glaube, ich werde bei meinem 250 Liter Kessel demnächst mal durch die Revisionsöffnung schauen und mir die schon lang ersehnte automatische Entwässerungseinrichtung einbauen. Das Ding hat ja mittlerweile auch schon seine 41 Jahre auf dem Buckel. :wink:


Aber mal Hand auf´s Herz: Platzen die Dinger wirklich mit "einem Schlag" auf oder bläst es nicht vorher schon durch irgendein kleines Rostloch?

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rawberry
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Re: Kompressor zum Sandstrahlen und Lackieren welche Leistung ist nötig

Beitrag von rawberry »

Im normalen Druckbereich geht es eher über Löcher in Stecknadellochgröße.
Den Fall habe ich vor sechs Wochen erst bei einem Kunden wieder gehabt.
Natürlich sofort außer Betrieb genommen, das Ding...

Dann habe ich in einem Schraubenkompressor einen Druckbehälter gehabt, der an einem Stutzen längs entlang der Schweißnaht gerissen ist, ungefähr 5cm lang. Das war allerdings ein Behälter für schwellende Belastungen, also für regelmäßige Lastwechsel. Die sind weitaus dicker und stabiler ausgelegt. Daher zischte es da nur etwas Luft& Öl heraus.

Aber gefährlich werden die Risse bei größeren Behältern, gerade wenn es im Druckbereich über den zulässigen Druck geht. Anders als Wasser lässt sich Luft ja komprimieren, und so ein Riss hat das Verlangen immer weiter aufzugehen. Das sieht dann ungefähr so aus.




Ich habe in meinen Favoriten einen Link zu einem Video, wo ein Boiler in Brasilien explodiert ist.
Den Link kann ich hier nicht einstellen, weil dort mehrere hässliche Dinge zu sehen sind, aber es ist jedenfalls recht eindrucksvoll. :D
Auch hat uns der Tutor auf dem Lehrgang Bilder gezeigt, wo Behälter explodiert sind. Abgerissene Dächer waren da noch das kleinste Übel.

Wenn dein Kesser schon 41 Jahre auf dem Buckel hat, würde ich dir sogar mal empfehlen eine Pumpe zu leihen und das Ding mit Wasser zu prüfen. Alle Anschlüsse dicht machen, Sicherheitsventil ab, und dann für gute 15min. auf das 1.43 Fache des zulässigen Höchstdruck bringen.
Benutze am besten nur zwei Manometer, wenn du nicht gerade ein frisch kalibriertes mit hoher Genauigkeit hast.

Ein automatischer Kondensatabscheider ist immer zu empfehlen, egal ob elektrisch oder mechanisch. Denke am besten nur daran ein kleines Sieb davor einzusetzen, da ich bei dem Alter des Behälters davon ausgehe, dass der innen nur lackiert und nicht feuerverzinkt ist.
Dementsprechend wird da Schmand drin sein, der sich in aller Ruhe davor setzt. Und dann freut man sich, dass man momentan so wenig Kondensat im Kessel hat, weil nichts abgeschieden wird- Pustekuchen :D

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f104wart
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Re: Kompressor zum Sandstrahlen und Lackieren welche Leistung ist nötig

Beitrag von f104wart »

rawberry hat geschrieben:Im normalen Druckbereich geht es eher über Löcher in Stecknadellochgröße.

Ein automatischer Kondensatabscheider ist immer zu empfehlen, ...
Danke, das wollte ich wissen. :wink: :prost:


...Der Rest ist zwar spektakulär und eindrucksvoll, aber Berstversuche werden ja bewusst und mit Überdruck gemacht und nicht mit langsam vor sich hin schreitender Korrosion.

Man sollte sich aber - da bin ich bei Dir - der Problematik und Gefahr bewusst sein und ein Augenmerk auf regelmäßige Wartung richten. :wink:

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obelix
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Re: Kompressor zum Sandstrahlen und Lackieren welche Leistung ist nötig

Beitrag von obelix »

f104wart hat geschrieben:Aber mal Hand auf´s Herz: Platzen die Dinger wirklich mit "einem Schlag" auf oder bläst es nicht vorher schon durch irgendein kleines Rostloch?
Yepp, sowas passiert. Ich kenn das aus dem Bereich Druckluftbremsen. Da hatte ich mehrfach geplatzte Alukessel auf dem Tisch, die im Fahrbetrieb einfach auseinandergeflogen sind. Rostlöcher sind da eher weniger der auslösende Faktor, vielmehr ermüden da die Fügestellen oder - auch gesehen - es platzt an Schadstellen (tiefe Kratzer vom Überfahren von irgendwelchen festen Gegenständen, Dellen etc.). Auch das ständige beaufschlagen mit Luft und wieder entspannen durch die Entnahme trägt iwann zur Materialermüdung bei.

Solche Kessel sind vom Hersteller grundsätzlich ohne grosses Aufheben zu machen ersetzt worden - ohne jedwede Diskussion:-)

Geplatzte Kessel sind zugegebenermassen ne Rarität, kommt aber schon mal vor. Und dann isses besser, wenn man ned daneben steht:-))) Man sieht danach meist nimmer so aus wie zuvor. Auf ner Baustelle hab ich mal so einen gesehen, der lief im Dauerstress und ist dann auch noch in der prallen Sonne gestanden. Da ist der Druck dann ganz schnell in kritischen Bereichen, wenn die Sicherheitseinrichtungen nimmer taufrisch sind. Bei dem auf der Baustelle ist die Schweissung komplett aufgeplatzt.

Gruss

Obelix
Neulich stieg ne hübsche, junge Frau mit grossen Brüsten zu mir in den Aufzug. Sie lächelte mich an und fragte, ob ich Ihr die zwei drücken könne. War wohl ein Missverständnis...

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f104wart
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Re: Kompressor zum Sandstrahlen und Lackieren welche Leistung ist nötig

Beitrag von f104wart »

obelix hat geschrieben:...geplatzte Alukessel auf dem Tisch, die im Fahrbetrieb einfach auseinandergeflogen sind. Rostlöcher sind da eher weniger der auslösende Faktor, vielmehr ermüden da die Fügestellen oder - auch gesehen - es platzt an Schadstellen (tiefe Kratzer vom Überfahren von irgendwelchen festen Gegenständen, Dellen etc.). Auch das ständige beaufschlagen mit Luft und wieder entspannen durch die Entnahme trägt iwann zur Materialermüdung bei.
Na ja, es kommt aber eher selten vor, dass wir in unserem Bereich mit einem Kompressor durch unwegsames Gelände fahren. Und das Thema Materialermüdung durch Druckschwankungen betrifft eher Alu- als Stahlkessel. :roll:


...Es wäre der Sache und dem Thema sicher von Nutzen, wenn wir bei realistischen Darstellungen bleiben, die sich auf das beziehen, worum es hier in diesem Thread geht: Einen kleinen oder mittleren Werkstattkompressor mit innen lackiertem oder verzinkten Stahlkessel. :wink:

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ricardo
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Re: Kompressor zum Sandstrahlen und Lackieren welche Leistung ist nötig

Beitrag von ricardo »

Wenn du Strahlen willst, machts wenig Sinn mit weniger als 600L/min anzufangen. Das bedeutet beim Kolbenkompressor 6KW, Schraubenkompressor oder Flügelzellenverdichter etwa 4KW
Ich habe einen 4KW Hydrovane, schalte ich zum Strahlen auf Dauerbetrieb und benutze ihn dann ohne Tank. Vorteil an Flügelzellenverdichtern - liefert 7 Bar auch ohne Tank als Verdichtungsenddruck. Plus: keine Vibrationen oder nervigen Lärm.

Ich hab meinen Hydrovane für um die 230 Euro mit Speditionstransport erstanden, und mir für Drinnen einen Tank aus einer 30L Sauerstoffflasche gebaut - 100%ig durchrostungssicher.
Schraubenkompressoren gibts leider selten mit Lieferleistungen kleiner 1qm... Chinesische Kompressoren würde ich nicht so gern kaufen, ebenso würde ich bei gebrauchten alten bzgl. Öl in der Luft vorsichtig sein. Wenn da die Kolbenringe fertig sind, muss man hinterher viel Kühlen und abscheiden und Filtern, das ist alles so aufwendig.

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Ratz
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Re: Kompressor zum Sandstrahlen und Lackieren welche Leistung ist nötig

Beitrag von Ratz »

Schraubenkompressor oder Flügeldings sind aber auch ne ganz andere Liga. Da geht mal unter 1000 Stecken für was gebrauchts nicht viel. Denke mal nicht das Sven da einsteigen will.
Wenn du keine Angst vor dem Teufel hast brauchst du auch keinen Gott!

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obelix
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Re: Kompressor zum Sandstrahlen und Lackieren welche Leistung ist nötig

Beitrag von obelix »

f104wart hat geschrieben:...Es wäre der Sache und dem Thema sicher von Nutzen, wenn wir bei realistischen Darstellungen bleiben, die sich auf das beziehen, worum es hier in diesem Thread geht: Einen kleinen oder mittleren Werkstattkompressor mit innen lackiertem oder verzinkten Stahlkessel. :wink:
Du hast gefragt, ich habe geantwortet - sorry, kommt nimmer vor...
Ich kenn genug Kompressoren, die aussehen, als hätten sie den Russlandfeldzug miterlebt - und die stehen in ganz normalen Werkstätten und Garagen. Um Beschädigungen in den Kessel zu bekommen, muss man ned im Gelände fahren, da reicht ein gestresster Schrauber, der beim Rangieren ned aufpasst oder das Ding beim Über-den-Hof-Schieben umschmeisst.

Obelix
Neulich stieg ne hübsche, junge Frau mit grossen Brüsten zu mir in den Aufzug. Sie lächelte mich an und fragte, ob ich Ihr die zwei drücken könne. War wohl ein Missverständnis...

Dengelmeister

Re: Kompressor zum Sandstrahlen und Lackieren welche Leistung ist nötig

Beitrag von Dengelmeister »

Zum Thema:

Um halbwegs vernünftig strahlen zu können brauchst du:

Abgabeleistung mindestens: 400-600L
Abgabedruck mindestens : 6-7bar (der sollte im Dauerbetrieb gehalten werden)
Kesselgröße mindestens : 200-300L

Alles darunter ist Spielerei und du strahlst dir nen Wolf bist du den Kram sauber hast, ...wenn überhaupt :oldtimer:

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