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Alu löten, Motor retten

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TortugaINC
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Re: Alu löten, Motor retten

Beitrag von TortugaINC »

- in dem Link wird TAV3 nicht erwähnt
- Weichlöten ohne Flussmittel funktioniert nicht
- Lot wird wohl eine Flussmittelfüllung (o.ä.) haben, was den Preis erklärt
(vgl Phosphorlote bei Kupfer)
- Unterschied zum konventionellen Weichlöten scheint daher in erster Linie das Handling zu sein (wie höhere Festigkeiten erreicht werden sollen ist unklar).
VG und Danke!

PS: hab beruflich mit Fügetechnik zu tun, daher hatte es mich interessiert.
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onkelheri
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Re: Alu löten, Motor retten

Beitrag von onkelheri »

Ok Ok ... ich habe es jetzt auch mal gelesen und es macht neugierig ...

Ralf, wen empfiehlst Du denn nun als Verkäufer ... RSI oder ???

Gruß Heri
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f104wart
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Re: Alu löten, Motor retten

Beitrag von f104wart »

Hallo Heri,

ich habe in Friedrichshafen mit beiden gesprochen. RSI (Heinz Romanowicz) war aus meiner Sicht der kompetentere Ansprechpartner. Ich hatte den Eindruck, dass er derjenige ist, der aus der Praxis kommt. Er hat alle Fragen beantworten können und verschiedene Arbeitsproben vorgestellt und erläutert.








TortugaINC hat geschrieben: 14. Apr 2019 - in dem Link wird TAV3 nicht erwähnt
TAV 3 ist der andere Anbieter, das Lot aber ist identisch

- Weichlöten ohne Flussmittel funktioniert nicht
Es hat auch niemand etwas anderes behauptet

- Lot wird wohl eine Flussmittelfüllung (o.ä.) haben, was den Preis erklärt
(vgl Phosphorlote bei Kupfer)
Nein, hat es nicht. Das Lot ist NICHT kapillar. Dadurch, dass die Oxiyschicht mechanisch aufgekratzt wird, ist kein Flußmittel erforderlich

- Unterschied zum konventionellen Weichlöten scheint daher in erster Linie das Handling zu sein (wie höhere Festigkeiten erreicht werden sollen ist unklar).
Wahrscheinlich dadurch, dass das Lot selbst eine höhere Festigkeit hat als Weichlot und zum anderen, weil es durch das mechanische Öffen der Oxidschicht tiefer in das Materialgefüge eindrungt.

hab beruflich mit Fügetechnik zu tun, daher hatte es mich interessiert.
Dann bist Du sicher ein kompetenter Gesprächspartner für beide Anbieter. Ruf an, rede mit den Leuten, und klär uns auf.

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TortugaINC
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Re: Alu löten, Motor retten

Beitrag von TortugaINC »

Löten mit TAV3 (oder wie auch immer man das nennt) ist nichts anderes als Weichlöten, TAV3 ist ein Weichlot. Mich hatte der Unterschied zwischen einem konventionellen Weichlot (benannt nach der chemischen Zusammensetzung, z.B. L-CdZn20, wie auch immer) und dem TAV30 Weichlot interessiert- ich bin davon ausgegangen, dass hier jeder weiß was man unter Weichlöten versteht.
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onkelheri
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Re: Alu löten, Motor retten

Beitrag von onkelheri »

Vielleicht nicht JEDER, aber ich denke nach 35 Jahren im Metallbereich weiß ich was man darunter versteht und das es bei Aluminium so ist als ob man in der Wüste nach Wasser gräbt. Das es dises TAV3 Zeug gibt weiß ich nun seit gestern ... weil es mich vorher auch nicht interessiert hat. Kupfer, Messing und Stahl habe ich in den letzten 35 Jahren oft mittels Zinn und Flußmittel "gefügt" und beruflich hatte ich mit Automobil und Gerätebandproduktion hier galvanisch und feuerbeschichtungsanlangen für Zinn, Zink und Kunstoff zu tun. In Konstruktionmechanik bezüglich Aluminium werde ich das o.g. "Lot" gerne mal durch meine Maschinen jagen. Ein bisschen was ist ja vom Job als Materialprüfer hängen geblieben.

Schönen Gruß aus dem Eutektikum

Heri



PS.: vielleicht schafft es ja einer hier aus der BnB Abteilung, die TAV Leute zu überzeugen einen Motorradrahmen zu sponsoren, der mit ihrem Material gefertig wurde und damit dann auch auf die Strecke geht .... :dance1:
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Re: Alu löten, Motor retten

Beitrag von k3po »

Ich löte Aluminium auch schon seit längerer Zeit, allerdings noch keine Motorteile.
Dazu verwende ich ein Reiblot, was wohl dem TAV30 nahekommt. Das TAV30 hatte ich auch schon mal auf Messen gesehen, aber habe damit noch nicht gearbeitet.

Die Lote hole ich mir von https://www.sonderlote.de/epages/621734 ... miniumlote

Es gibt auch Aluminiumlote mit Flussmittel. Das funktioniert auch sehr gut.

Viele Grüße

Kurt

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TortugaINC
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Re: Alu löten, Motor retten

Beitrag von TortugaINC »

onkelheri hat geschrieben: 15. Apr 2019 PS.: vielleicht schafft es ja einer hier aus der BnB Abteilung, die TAV Leute zu überzeugen einen Motorradrahmen zu sponsoren, der mit ihrem Material gefertig wurde und damit dann auch auf die Strecke geht .... :dance1:
Das wird ein schöner Rohrkrepierer :prost:
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f104wart
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Re: Alu löten, Motor retten

Beitrag von f104wart »

Dazu ist es ja auch nicht gedacht. :roll:


...Vielleicht einfach nochmal den Eingangspost lesen und sich die Anwendungsbeispiele anschauen. :wink:

Garagenschlosser
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Re: Alu löten, Motor retten

Beitrag von Garagenschlosser »

Dieses TAV3 ist ein ganz ordinäres Reibelot wo mittels eines Schraubenziehers oder etwas ähnlichem die Oxidschicht aufgekrazt wird.
Sowas hatten wir schon vor 40 Jahren in der Berufsschule. Allerdings ist dieses Lot von der zusammensetzung echt gut. Man erreicht eine sehr gute Festigkeit der Lötnaht. Ich hab das Zeug selber mal vor ein paar Jahren auf der Veterama in Ulm getestet. Hebt echt verdammt gut und ist mit ein wenig Übung einfach zu verarbeiten. Ich wollte es mir fast zulegen. Hab aber ein WIG Gerät so das ich es nicht brauche. Ein riesen Vorteil ist, das man damit auch hochfestes Alu Löten kann, was sich Schweißtechnisch fast nicht verbinden lässt.

Hebtype14
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Re: Alu löten, Motor retten

Beitrag von Hebtype14 »

Hui,
da hab ich aber ein Fäßle aufgemacht, aber wenn es dazu beiträgt den einen oder anderen Motor oder ein abgebrochens Bauteil zu retten, solls ja recht sein.
Also bei meinem Käfer war das Gewinde des Öldruckschalter ausgebrochen, es war gerade mal noch ein viertel davon da. Also übte ich die Methode des "stopfen" mit Lötdraht aus und anschliessend hab ich ein neues Gewinde reingebohrt. Ferdsch.... Meine VW Werkstatt wollte mir nen neuen Motorblock verkaufen, der hätte 600€ gekostet. So hab ich lediglich 30€ ausgegeben. Ebenso die drei Kührippen an der alten Guzzi.
Flußmittel ist keines drin wie der Meister auf der Messe beschrieb, ebenso wie von anderen Kollegen beschrieben muss die Oxidschicht "geöffnet" werden, damit sich die Alumaterialien verbinden.
Also auf den Videos von TV3 und sieht da alles ganz easy aus, aber die ersten Versuche, sahen aus wie meine erste Lötnaht als Flaschner bei der ich das Flussmittel vergessen habe. ( Also Übung macht den Meister und ohne Hitze keine Verbindung) Einfaches Prinzip der Anschmelzung der Alukomponenten.
Gruss Jürgen

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