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GFK-Sitzbank - So geht's! (am Bsp. einer Honda CX500)

Modifikationen an Rahmen, Tank, Verkleidungen, Höcker, Sitzbank, Fender etc.
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MaPla55
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GFK-Sitzbank - So geht's! (am Bsp. einer Honda CX500)

Beitrag von MaPla55 »

Ich beginne gerade mit einem Umbau einer CX500 zu einem CR.
CR beudeutet für mich in diesem Fall, eine Höckersitzbank muss her.
Etwas plug and play passendes das diesen Anforderungen entspricht konnte ich nirgends finden.
Bleibt also nur,..... selbst Hand anlegen.
Gfk ist allerdings eine u.U. langwierige und vor allem staubige (Formenbau) Angelegenheit. Trotzdem fiel die Entscheidung zu gunsten von Gfk, nicht zuletzt wegen der Reproduzierbarkeit.

Schaut man sich dieses Motorrad von der Seite an, fällt sofort der sehr schräg sitzende Tank ins Auge.
Hier war für mich der erste Ansatzpunkt um eine m.M.n. vernünftige Linie in die Seitenansicht zu bekommen.

Bild

die rote Linie zeigt die ursprüngliche Lage des Tanks, die gelbe das Ergebnis wenn dieser vorne 0,5 cm tiefer
und an der Hinterkante 2,5 höher montiert wird.

Der Schwung im Rahmen sollte zumindest so weit verdeckt sein dass ein durchschauen nicht möglich ist und dadurch und so viel Platz entsteht um das ganze Elektrogerödel vernünftig unterzubringen. Platz für den Akku war im Höcker vorgesehen.

Als erstes braucht es eine an den Rahmen angepasste Grundplatte um darauf den Rest aufzubauen. Dazu braucht es zwei Holzplatten, etwas Alublech und Silikon. In dieser "Wanne" wird die Grundplatte laminiert.

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Bild

In das Belch-Verbindungsstück passt der originale Querbügel des Rahmenhecks.

Aus Kostengründen und der kürzeren Trocknungszeit geschuldet wurde alles mit Polyesterharz laminiert.

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So ist mal eine basis für die nächsten Schritte entstanden.

ABER,........ der Heckbürzel sieht Sch..... aus! der MUSS ab.

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Pappschablonen helfen dann weiter

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falls Interesse besteht, gerne mehr.
netten Gruß
martin

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f104wart
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Re: GFK-Sitzbank - So geht's! (am Bsp. einer Honda CX500)

Beitrag von f104wart »

Hallo Martin,

meine Antwort kennst Du oder kannst sie Dir denken. Ich wollte Dir das gestern schon vorschlagen, als Du mir das gezeigt hast.


...Los, weitermachen. tappingfoot :prost:

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MaPla55
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Re: GFK-Sitzbank - So geht's! (am Bsp. einer Honda CX500)

Beitrag von MaPla55 »

was nun folgt ist reine staubige Fleißarbeit.

Hilfreich ist es wenn man was findet das auch nur annähernd die Form eines Höckers hat.
In meinem Fall war das eine viel zu kleine Höckersitzbank.
Die wird dann eingewachst oder mit Trennlack behandelt, ein- oder zwei Lagen Gewebe drüber laminiert und an das Sitzteil angeklebt.

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Die nächsten Schritte sind spachteln, schleifen,

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spachteln, schleifen

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und weil´s so schön war.... nochmal......

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wenn man alles richtig macht und schön fleißig war entsteht ein genau passendes, tonnenschweres Urmodell.

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netten Gruß
martin

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MaPla55
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Re: GFK-Sitzbank - So geht's! (am Bsp. einer Honda CX500)

Beitrag von MaPla55 »

Hier gehts nun auch weiter.

Jetzt liegt die Negativform an, die wird gebraucht wenn mehr als nur ein Fertigteil entstehen soll.


Hierzu wird genau in der Mitte des Urmodells ein Trennbrett mit möglichst wenig Spalt angepasst,
Um die unvermeidlichen Spalte zwischen Trennbrett und Urmodell abzudichten eignet sich Knet, gelobt sei wer kleine Kinder hat,
Kerzenwachs geht auch, alles was sich gut in Zwischenräume drücken lässt und nicht zu sehr klebt.

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Das Ganze nun mit Wachs oder Trennlack gehandelt.

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Die beiden Bilder zeigen die Vorgehensweise bei der zweiten Formhälfte, die erste wurde schon auf Trennbrett und Urmodell laminiert.

Wenn man dann richtig gearbeitet hat und alles durchgetrocknet ist erhält man eine Negativform aus der man je nach Stabilität mehr als nur eine Sitzbank machen kann.

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Endlich ein Ergebnis ;-)

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netten Gruß
martin

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f104wart
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Re: GFK-Sitzbank - So geht's! (am Bsp. einer Honda CX500)

Beitrag von f104wart »

Hallo Martin,

der letzte Schritt ging etwas schnell. Kannst Du nochmal die Negativform von innen zeigen und erklären, wie die Sitzbank dort hinein laminiert wird?

Danke im Voraus. :prost:

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mrairbrush
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Re: GFK-Sitzbank - So geht's! (am Bsp. einer Honda CX500)

Beitrag von mrairbrush »

Sehr gute Arbeit. Hättest Dir ein paar Sachen jedoch einfacher machen können.
Wenn man die Negativform mit Silikon macht kann man sehr viele laminieren. Und man muss die nicht unbedingt jedes mal mit Trennmittel behandeln. Ist nur von den Kosten Anfangs teurer. Alles gut gemacht aber warum Polyester soviel kostengünstiger sein soll verstehe ich nicht so ganz. Abgesehen vom fürchterlichen Gestank. Es läßt sich lediglich etwas einfacher schleifen. Schrumpft aber mehr. Und über Nacht wird auch ein Epo hart. Statt Knetmasse oder Wachs einfach Industrieclay nehmen. Wird der warm gemacht läßt er sich sehr glatt verarbeiten. Kann man immer wieder verwenden. Die Grundform des Urmodells kann man auch sehr gut mit speziellen PUR Schaum machen.
Läßt sich hobeln, schleifen und ist sehr einfach glatt zu bekommen ohne große Spachtelorgien wie bei einem Fasermodell.
https://www.modulor.de/tecclay-leicht-h ... x-220.html
https://www.modulor.de/sikablock-pur-mo ... ge-nosto-2
Den Schaum gibt es noch feiner. Kann man kleben und nach bearbeiten einfach Füller oder mit einer Lage Polyesterfüller gut glätten.

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MaPla55
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Re: GFK-Sitzbank - So geht's! (am Bsp. einer Honda CX500)

Beitrag von MaPla55 »

@mrairbrush,
du hast natürlich recht, es gibt wie bei allem immer auch einen oder mehrere andere Wege die zum Ziel führen.
In dem Fall hier ist es einfach so dass es sich nicht um ein besonderes High Tech Teil das eine hohe Präzision erfordert handelt
und vor allem vorhandene Restmaterialien verwendet werden sollten.
Wenn es dann noch welche gibt die nach jahrzehntelangem Gebrauch von Epoxydharzen darauf allergisch reagieren steigt man zur Not gerne auf Polyester um.
Beides sollte hier aber nicht das Thema sein, es soll nur als eine Anregung dienen wie man "auch" eine Sitzbank herstellen kann.
Was den Preisunterschied Poyester/Epoxyd betrifft, der ist in solchen Größenordnungen eher unrelevant.

Hier allerdings ist auch der Materialpreis ein durchaus beachtenswertes Kriterium :wink:

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@f104wart,
Ralf, wenn ich die nächste laminiere stelle ich hier mehr Infos ein.
netten Gruß
martin

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cafetogo
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Re: GFK-Sitzbank - So geht's! (am Bsp. einer Honda CX500)

Beitrag von cafetogo »

Hast schon gut gemacht, schaumklotz würde da gar nicht funktionieren das ist eher was zum auflegen muss man über den rahmen schaut es anders aus. Das claytec ist zwar super um ein Modell zu erstellen aber um eine form abzunehmen taugt das gar nichts, gerade bei Polyester das ja richtig warm wird, das zeug wird darunter wieder weich dementsprechend sieht die form aus. Nicht das jemand auf die Idee kommt.

Ist man eher der helle Typ kann es schon mal zur Allergie kommen, in der regel liegt es aber an ungefilterte Plörre zb. aus Ebay, gutes EP-harz kostet zwar etwas mehr dafür arbeitet man auch stressfreier und nimmt man Gewebe anstatt der juckmatten geht es nochmal schöner und man hat nicht so viele Probleme mit eingeschlossene Luft.
Das wird ja auch nur teuer wenn man qm oder liter weiße kauft. wenn man doch öfters was macht und man kauft 10 statt einen liter halbiert sich der preis schnell. nur so als tipp.

Grüße
Roland

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mrairbrush
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Re: GFK-Sitzbank - So geht's! (am Bsp. einer Honda CX500)

Beitrag von mrairbrush »

Ähm mit Schaum kannst gleich eine Negativform abnehmen. Clay und Wärme ist ein Problem. Bin auch von Epoxy ausgegangen. Dafür ist es Klasse. Große Mengen Polyester sollte man nicht im Gefäß reagieren lassen. Zum Glück habe ich keine Allergie.
Juckmatten kommen eh nicht in Frage. Habe etliche Rollen verschiedener Stärken und Bindungen sowie Abreissgewebe rumstehen. Am liebsten arbeite ich mit 160gr Köper. Harz immer Luftfahrt zugelassen. Soviel teurer ist das auch nicht. Funktioniert halt.

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MaPla55
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Re: GFK-Sitzbank - So geht's! (am Bsp. einer Honda CX500)

Beitrag von MaPla55 »

Hi,

ich bringe mal erst das eigentliche Thema zu Ende und antworte dann auf Eure Beiträge und wir können den Thread über Grk-Verarbeitung nutzen.

Aus der Negativform können nun ein- oder mehrere, in dem Fall Sitzbänke, hergestellt werden.
Das hat u.a. den Vorteil dass man ein wenig experimentieren kann oder das Teil mit kleinen Änderungen an verschiedenen Mopeds verwenden kann.

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Die Seitenteile sind bewusst länger gehalten und werden erst wenn alles am richtigen Ort befestigt ist der Tanklinie angepasst.

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Eine Aluplatte die dann gepolstert und überzogen wird vervollständigt das Werk vorerst.

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Am Beispiel meiner NTV, so sieht das dann fertig aus.

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Eine Sitzbank ist ja immer eins der wesentlichen Teile die die Optik beeinflussen, deshalb ist meine Vorgehensweise wie sie ist.
Jetzt folgt Rahmendreick ausräumen und einen ansehnlichen, zweckmäßigen Heckabschluss (möglichst ohne konventionellen Loop) zu gestalten.
netten Gruß
martin

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