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Sidecar» Yamaha» Nannos SR500 Gespann

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Mopedjupp
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Re: Yamaha» Nannos SR500 Gespann

Beitrag von Mopedjupp »

Schon Krass,das Du dabei so entspannt bleibst! :dance1:

Gruß Reinhold
Reit' den Stier!

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Bambi
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Re: Yamaha» Nannos SR500 Gespann

Beitrag von Bambi »

Hallo zusammen, hallo Greg,
das erinnert mich an den Anfang meiner Britbike-Zeit: da haben meine Freunde in frisch aus England und den USA re-importierten Triumph- und BSA-Twins Kolben in unterschiedlichen Übermaßgrößen gefunden. Das Erstaunliche: die Dinger liefen immer noch, zum Teil durchaus respektabel.
Schöne Grüße, Bambi
'Find me kindness, find me beauty, find me truth' (Dreamtheater aus 'Learning to live')

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DerSemmeL
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Re: Yamaha» Nannos SR500 Gespann

Beitrag von DerSemmeL »

Dann mal hier meine ganz ölige Anteilnahme,
und ein Daumendrücker, dass das Gehäuse ganz geblieben ist, bei dem Desaster!
Gruß vom SemmeL

Bei manchen Menschen verstehen die Augen mehr die Bilder als die Buchstaben

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nanno
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Re: Yamaha» Nannos SR500 Gespann

Beitrag von nanno »

Danke Jungs - wird schon werden und wenn ned, findet sich auch ein Weg. Eigentlich bin ich ja mit mir und der Welt schon im Reinen, weil ich aus eigener Kraft heimgekommen bin. Das ist mMn. ein Sieg, der einem gar nicht soo oft vergönnt ist.

Egal, es ward ein Post versprochen und zugegebenermaßen ich hätte gern unten drunter geschrieben und heute am Nachmittag hab ich schon ein bissl mit dem Vergaser rumgespielt und die 1xx sind schon gefallen. War halt ned so.

Mein eigentlicher Angstgegner bei dem ganzen Umbau waren die Halteplatten am Lenkkopf, jetzt sind zwar die Papiere so formuliert, dass das legal ist, aber der eigene Anspruch...

Los gehts, wie so oft mit CAD - Cardboard Aided Design. :mrgreen: Wer so wie ich ein 26er Loch braucht, nimmt eine 22er Nuss und klopft die mit dem Hammer durch den Karton. Und schon hat man ein herrlich rundes Loch, das für mich bei den Platten der Hauptbezugspunkt war.

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Und dann fügt man langsam ein Feature nach dem anderen hinzu, bis eine immer komplexere Form entsteht.

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Eine Kartonstärke (ca. 3-4mm) als Abstand zum oberen Beiwagenanschluss, damit auch Platz ist für eine Schweißnaht.

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Dann die Form auf 3mm Stahlplatten übertragen und die Schnittkanten eingezeichnet. Damit beide Platten so identisch wie möglich werden, hab ich sie kurzerhand zusammengeheftet in Bereichen, die ich nachher sowieso wegschneiden werde.

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Der Hauptgrund war aber, damit bei beiden das Loch für die Tankaufnahme am gleichen Fleck sitzt.

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Anprobe:

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Und verschweißt - sicher nicht die schönsten Nähte meines Lebens, aber funktional. An dieser Stelle gibt der Rahmen sicher nicht mehr auf.

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Und zumindest die Nähte in der Fläche kann man guten Gewissens flach schleifen.

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In dem Bild sieht man schon die nächste Katastrophe (ich wusste es nur noch nicht...)

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Damit ich von innen besser die Platten verschweißen kann, hab ich kurzerhand den Zündspulenhalter abgeflext - und mir ein Leck in den Öltank geschnitten. (Mitte rechts im roten Kastl - der Punkt.)

https://blogger.googleusercontent.com/i ... _3019.jpeg

Übrigens, der eigentliche Star dieses Gespannumbaus - der vordere Anschluss (hab ich eigentlich für einen Kumpel fotografiert, aber ich find da sieht man ganz gut, wie massiv das Teil sein darf...)

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Und in einem Anflug von "eh scho wurscht" - mit einem langen Brecher das Rahmensieb aufgeknackt. War eine gute Idee, es war komplett zu mit Spuren der letzten 40 Jahre - hier allerdings schon liebevoll gereinigt.

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Und weil der Motor schon heraussen ist und die diversen Haltbleche alle ca. 17 Schichten mehr oder minder gut haftenden Lack drauf hatten, hab ich die "mal eben" abgezopft und neu lackiert.

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Weil Lack beim Trocknen zuzuschaun zwar recht meditativ ist (geht echt flott in der Sonne), aber sich ein Motor so nicht richtet...

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Doppelte Direktschmierung (DDS) abmontiert

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Haube runter, Nockenwelle raus

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Und zu dem Zeitpunkt war ich mir absolut sicher, dass der Schaden darin besteht, dass am Einlass die Schaftdichtung ihren angestammten Platz verlassen hat.

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Aber nein... des Rätsels Lösung verbirgt sich genau unter dem Rußfleck.

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Komisches Laufbild, so als würde der Kolben nicht ordentlich tragen...

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... und da muss ich jetzt ein bissl ausholen. Der Zylinder ist auf 88.50mm gebohrt, weil der Instandsetzer meinte, da hat er günstige Kolben auf Lager und kann mir entsprechend einen guten Deal machen. Irgendwie ist da aber ein Kolben mit +1.25 reingerutscht. (Da das Set jetzt mindestens 6 Jahre bei mir und einem Kumpel rumgelegen ist, braucht man da auch nix mehr probieren. Außerdem hat der neue Zylinder 88.00, d.h. der Kolben könnte noch mal eine zweite Chance kriegen...)

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Die Montagehilfe hab ich mir für meine allererste XT vor gut 15 Jahren geschnitzt und ich sags ganz ehrlich: es gibt nix besseres. So einfach lässt sich sonst nie ein Kolben montieren. Holzbrettchen einfädeln, KW zurückdrehen bis der Kolben satt auf dem Holz sitzt, Zylinder auf den Kolben stellen und Ring für Ring in den Zylinder einfädeln, wenn man es nicht zum ersten Mal macht, braucht man keine 3 Minuten und das ganze ohne Fluchen oder Probleme mit den Ringen.

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Und noch was: Greg, warum polierst du immer die Ventile, sieht doch kein Mensch und die Strömung verbessert es an der X-ten Stelle hinterm Komma (wenn überhaupt). Stimmt, aber schon mal Ölkohle von einem polierten Ventil runtergezupft? 5 Minuten und das Ventil ist wieder wie neu. (Und ja das sind TR1/BT1100 Ventile in einer SR...)

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Beim Zusammenbau ist mir dann blöderweise die Steuerkette vom unteren Ritzel gefallen.

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Wie man schön sieht, hat die SR500/XT500 da keine Führung die das verhindern könnte.

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Damit man da hinkommt, muss man den Kupplungsdeckel abnehmen. Wenn man aber das Öl nicht aus dem Block ablässt (u.a. damit die Ölpumpe nicht wieder entlüftet werden muss) und dann einfach den Deckel entfernt, dann erlebt man in etwa das Exxon Valdez Öldisaster im Maßstab 1:1000000. (Bild ist entstanden nachdem ich den größten Teil schon gesäubert gehabt hab.)

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Erfreulicher: keine Nockenwelle ohne Montageöl

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Und dann war er auch schon wieder zusammen.

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Eine neue Zündspulenhalterung aus 3mm Flachstahl war auch noch nötig.

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Und dann war da noch die Sache mit der Ölleitung, die ich beim Ausbau (unbemerkt) verbogen hab... (die hatte übrigens potenziell den letzten Lacher in Bezug auf den Motorschaden heute, weil genau da ist Öl dahergekommen!

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Und dann wäre da eine ziemlich hybsche SR500... ganz ehrlich, die könnte man als zeitlos schön empfinden.

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Und wisst ihr, was ein junger Hund und meine SR zu dem Zeitpunkt gemeinsam haben? Beide können fröhlich mit dem Schwanz (Auspuff) wedeln - anders gesagt, die Lagerbuchse vom Auspuffhalter hats aber sowas von komplett hinter sich...



Alte Buchse raus, bissi POM in die Drehbank und ausgebuchst.

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Wie man im Video auch sieht, hat der Motor beim Zusammenbau ZIEMLICH geraucht, das hab ich zu dem Zeitpunkt noch mehr aufs Einbauöl geschoben. Ob mir jetzt beim Fahren das Öl ausgegangen und deswegen der Kolben gezwickt hat oder ob da noch mehr ist... Ich weiß es ned. Ist auch egal.

Schön ist sie und die Spur und Sturz sind da auch schon eingestellt.

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Panorama mit Gespann, TR1 und Turbo.

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Fazit: 67km sind selbst für mich als Lebensdauer ein bissl arg kurz, mit ein wenig Glück ist nicht arg viel hin. (Klassischer Fall von, wenn die Kurbelwelle und Pleuel es überstanden haben... alles andere hab ich noch rumliegen. Einiges davon mittlerweile in besserem Zustand als es im Motor zu dem Zeitpunkt drin war. Wie fährt es sich: richtig gut. Die Versteifungen haben dazu geführt, dass man den Beiwagen ausheben kann und da kommt zu keinem Zeitpunkt mehr ein Zweifel auf, weil etwas wackelt. Die Gabel gehört überarbeitet, weil man (also ich) dazu neigt mit vollem Kawumms auf die Kurve zuzustechen, dann hart zu bremsen und auf der Bremse einzulenken. Dummerweise stempelt da die Gabel gnadenlos. Gabelfedern und Öl liegen schon bereit. Die Konis hinten hab ich mal eine Raste härter gestellt, leider war einer ziemlich festgegammelt, aber der ist jetzt schön geölt, sollte sich also ganz gut nachstellen lassen. Vorspur möchte ich noch ein bissl korrigieren, weil sie im Grenzbereich sehr spät anzeigt, dass der Beiwagen jetzt hochkommt.

Brauch' ich also nur einen Motor.

Wer den Blog-Post liest, kann sich ja leise "Hindsight is 20/20" denken: https://greasygreg.blogspot.com/2022/08 ... 40022.html
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sven
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Re: Yamaha» Nannos SR500 Gespann

Beitrag von sven »

nanno hat geschrieben: 7. Aug 2022 Wenn das Motorgehäuse noch lebt, dann gibts bald wieder was zu lesen von dem guten Stück... wenn nicht, dauerts ein bissl länger.
Nötigenfalls hätt ich noch eins für umme ...
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nanno
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Re: Yamaha» Nannos SR500 Gespann

Beitrag von nanno »

DANKE - ich melde mich im Lauf des Tages, nachdem ich den Motor seziert habe.

Mit zumindest einem halben Auge schau' ich aber auch nach einem kompletten Motor.
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DerSemmeL
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Re: Yamaha» Nannos SR500 Gespann

Beitrag von DerSemmeL »

Danke für die sehr ausführliche "Guten_Morgen"-Lektüre!

Kommt gut durch den Tag!
Gruß vom SemmeL

Bei manchen Menschen verstehen die Augen mehr die Bilder als die Buchstaben

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nanno
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Re: Yamaha» Nannos SR500 Gespann

Beitrag von nanno »

Kurzfassung: Kurbelwelle hats überlebt, einen Kipphebel brauch ich, die Nockenwelle hats auch überstanden.

Der Kolben hingegen...

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TortugaINC
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Re: Yamaha» Nannos SR500 Gespann

Beitrag von TortugaINC »

Ich bin kein Kind von Traurigkeit, aber die Nummer am Steuerkopf wäre mir so wie du es gemacht hast doch etwas zu abenteuerlich 😅
Ansonsten schöne Arbeit! Egal was passiert, du lässt dich nicht aus der Ruhe bringen und gibst Gas. Meinen Respekt hast du!
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nanno
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Re: Yamaha» Nannos SR500 Gespann

Beitrag von nanno »

Ach das war ja keine neue Idee von mir, da hab ich ja "nur" Cassens und Walcher kopiert.

So Kurbelwelle ist mir grad eine neuwertige vor die Füße gefallen und ein wirklich neuwertiges Getriebe hab ich auch noch... Nur die Liste beim Kedo wird sch****-teuer. Aber danach sollte der Motor 40.000-50.000km nur mit Wartung überstehen.

Und ich hab ja einen zweiten Block für "Dummheiten". :rockout:
Frei ist, wer frei denkt.

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