Moto Guzzi 850 T - Umbau auf PHF 30 Rundschiebervergaser mit Flammtrichter

[martin58]

Hier sammelt der Hari nun seine Basalerfahrungen mit dem Bedüsen.
Regel Nr. 1: Ruhig bleiben bei Guzzi-Vergasern - es gibt Unmengen von Vorerfahrungen mit Vergasern und Bedüsungen , die auf jeden Fall einigermaßen funktionieren. Halte Dich daran, und das Gerät wird zumindest einigermaßen laufen.
Regel Nr. 2: Warmfahren ist unabdingbar für eine Abstimmung - irgendwelche Phänomene in halbwarmen Zustand sind zu ignorieren. Meine Kawa mit Flachschiebern reagiert kalt oder halbwarm ähnlich auf abruptes Aufreißen wie Du das bei der T schilderst. Wenn die Grüne warm ist, hängt sie perfekt am Gas.

[Kinghariii]

Finde das Thema ja ausgepsrochen interessant und so lernt man seinen Vergaser auch gleich etwas besser kennen. Sollte es gar nicht funktionieren bleibt mir immer noch der Weg zum Prüfstand (sofern ich die Guzzi dorthin bekomme )
1) Bislang habe ich noch keine wirklichen Erfahrungswerte für die 850T finden können. Eben bis auf den einen Umbau und der konnte lediglich mitteilen, wie groß die HD und LLD ist. Gemischschraube ist standarmäßig ca. 1 1/2 raus. Ich bin jetzt auf 2U raus, damit sie etwas fetter läuft. Nadel wie bereits erwähnt ebenfalls nach oben versetzt um den Teilllastbereich anzufetten.
2) Alles klar. Ich werde jetzt auf den Tank und hoffentlich gutes Wetter warten und dann die ersten Testfahrten absolvieren. Wäre natürlich sehr erfrischend, wenn sie warm das Problem nicht mehr hat. Dann möchte ich aber auch wissen, warum das so ist

[martin58]

Lt. einer kurzen Netzrecherche sind zumindest die späteren 850T5 serienmässig mit den Rundschiebervergasern ausgerüstet gewesen. Die Serienbedüsung würde ich mal als Ausgangspunkt nehmen.https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/ ... 7-305-4467

[ichstehaufDKW]

Nach Lesen aller Beiträge möchte ich auch noch was beitragen:
Ich hatte die PHF als 36er längere Zeit an meiner TR1, die waren schon sensibel.
Was sehr wichtig ist, mindestens genauso wichtig wie die HD-Größe, ist die Größe des Zerstäubers. AB262 wurde ja schon genannt, sind die bei dir drin? AB264 würde ich mal probieren falls das so ist, die Dinger sind ja nicht all zu teuer. Teuer sind die Schieber, da wäre ein Versuch mit 60/3 interessant. Die Nadel spielt leider auch eine heftige Rolle, es gibt unzählige Größen. Ich hatte die K4, damit lief es, K18 , nur minimal anders geformt, war unfahrbar.
Mein Fazit damals: kleinste Veränderungen entscheiden zwischen Grinsen beim Fahren oder Unfahrbarkeit,
viel Erfolg, Ali

[Kinghariii]

Ich muss gestehen,dass ich den Zerstäuber noch nicht identifizieren konnte. Daher kann ich nicht genau sagen welcher drin ist. Erste Probefahrten werden noch dauern,weil der Tank noch in Deutschland ist.
Bis der da ist möchte ich den Vergaser noch einmal ausbauen und mich auf die Suche nach besagtem Zerstäuber machen.
Werd mir auf jeden Fall noch ein paar HD besorgen und auf Verdacht ein paar weitere Innereien kaufen.
Vielen Dank für den Input bisher. Ich halte euch auf jedem Fall auf dem Laufenden. Hoffe vor dem ersten Schnee eine einigermaßen passende Abstimmung hinzubekommen ohne den Motor dabei zu schrotten.

[balthasar]

Der Zerstäuber ist die Nadeldüse! Dreh die Hauptdüse raus, darunter sitzt direkt oder unter einem Zwischenstück die Nadeldüse. Die regelt von1/4 bis 3/4 der Schieberöffung zusammen mit der Düsennadel das Gemisch. Erst über 3/4 Schieberöffnung kommt die HD ins Spiel. Wenn sich an den seitlichen Bohrungen der Nadeldüse Glibber sammelt, bitte gut putzen...

Schieber bei Aus- und Einbau immer etwas anheben , damit Düsennadelspitze nicht leidet

[alk]

Ich habe die besten Erfahrungen beim Abstimmen der Teillast beim Delo über die Nadelform gemacht. Da bietet Dellorto ja unzählige Varianten.
Aber vor allen Versuchen wie gesagt, warm sollte sie sein. Geht aber zur Not (Frost/Glatteis) und wenn man entspannte Nachbarn hat auch mit 10-15min tuckern lassen in der Garage.
Wenn sie warm immer noch abmagert dann sollte die Teillast fetter werden.
Ich fange immer mit einer recht großen HD an, das Möp soll eben bei Vollast keines falls zu mager laufen. Wenn sie gerade eben nicht mehr stottert bei Vollgas ist die HD erstmal OK.
Dann folgt die Teillast.
Es gibt da eine gute Tabelle mit den Abmessungen der Nadeln von Dellorto. Such dir deine Nadel raus und und such dir ein/zwei die um unteren bis mitleren Bereich schlanker ist, bzw sich stärker zu spitzt. Ich würde max. 2 andere Nadeln versuchen einmal mit moderater Änderung einmal mit sehr starker (natürlich brauchst du die je 2x für die Guzzi) . Da solltest du dann schon einen starken Unterschied im Ansprechen merken.
Bei einer von beiden sollte es dann deutlich besser gehen.
Feineinstellung dann über die Düsen und Stellschrauben. So bin ich zumin. immer vorgegangen.

Wenn das Moped im Stand auf die Gemischregulierschraube gut anspricht, paßt die LLD halbwegs.
Zu groß oder zu klein merkt man eben wenn immer erst bei fast zu bzw. quasi komplett auf eine Änderung hörbar wird.

Und um den Kaltstart zu verbessern gibts unterschiedliche Chokedüsen, da ist größer fast immer besser.

[BoNr2]

nur so: die PHFs haben eine Beschleunigerpumpe, und bei mir spritzen die dermaßen, dass ich ein "Abmagern beim Gasgeben" für ausgeschlossen halte....

[hellacooper]

Moin.

Guter Punkt! Sollte man die Beschleunigerpumpe zum ersten Abstimmen außer Funktion setzen und erst danach dazuschalten? Auch da gibt es ja wieder einige Einstellmöglichkeiten.
Manche fahren die im Allgemeinbetrieb ja komplett außer Funktion.

Ich habe nämlich bei meinem Hobel ein ähnliches Problem, dass sie beim schnellen Aufreißen anfängt zu ruckeln, beim gemächlichen zieht sie durch. Im warmen Zustand. Ich hatte da die BP im Verdacht, dass auf einmal zu viel einspritzt.

Gruß

André

[Zissel]

Normalerweise sind die Pumpen so eingestellt, dass man nix verändern muss. Die Stellschrauben sind deswegen ja auch mit Lack versiegelt. Allerdings ist das Ganze dann auch auf normale Luftfilter ausgelegt. Dann sind da noch zwei Rückschlagventile drin, von denen das obere im Membrangehäuse sehr filigran ist, inkl. des dazugehörigen Kanals. Thema Dreck und Schlonze halt. Vor allem aber wird die Membran gerne hart, insbesondere wenn die lange leer gelegen haben. Weiterhin nutzt gerne der schwarze Plastikhebel im Schiebergehäuse ab, der auf den Pumpenkolben drückt. Nachdem das alles gecheckt und der Vergaser für den konstanten Lauf richtig bestückt ist, könnte man sich mal an die Stellschraube machen und ein höheres Fördervolumen einstellen. Denn die Magerphase scheint ja genau in dem Moment aufzutreten, wo die Pumpe feuert. Aber ohne volle Betriebstemperatur kann man ja eh noch nix Genaues sagen..