Re: R65 die 1.000ste
Verfasst: 13. Jul 2017
Hallo,
da will ich mal nicht nur meckern über die BMW-Gaszuggestaltung, sondern auch Lösungsansätze liefern.
Auch ich habe in der Anfangszeit mit meinem Boxer versucht mit der BMW-Lösung zu leben und diese so gut und leichtgängig wie möglich zu gestalten. Meine Q war von Haus aus mit der „Dreizuglösung“ ausgestattet. Erste Ansätze waren Spritschlauch oder auch die /5-Gummitüllen über die Züge und die Einstellschrauben an den Vergasern. War zwar eine Verbesserung, aber richtig gut noch lange nicht. Auch hat mich immer wieder die Einstellerei mit dem Abschließenden kontern an den Stellschrauben genervt. Da haste die Vergaser im Gleichklang und dann kommt die Kontermutter und verdreht die Einstellschraube gleich wieder geringfügig. Aber der absolute Obermist sind meines Erachtens die BMW-Gasgriffe der Boxer (selbst die K hat das noch geerbt). Die Idee war ja nicht schlecht. Der Gasgriff greift über eine Verzahnung in eine Nocke mit Kette ein, wo der Gaszug eingehängt wird. So lassen sich die Drosselklappen der Vergaser mit dem Griff erst nur sehr langsam öffnen, um dann über die Nocke schnell geöffnet zu werden. Nur leider verschleißt diese Verzahnung recht schnell und alles läuft dann alles andere als geschmeidig.
Also Radikallösung. Die Bremspumpe wollte ich auf jeden Fall behalten, deshalb habe ich die Gasgriffarmatur ausgefräst und dort einen MZ-Gasgriff eingesetzt. Von dort mit einem Zug unter den Tank zum selbstgebauten Verteiler, der fest am Rahmen verschraubt ist. Die Hüllen der Bowdenzüge stecken 15mm tief in passgenauen Führungen, kein Abknicken mehr. Das Verbindungsstück der drei Seile im Verteiler „schwebt“ jetzt, keine Berührung mehr zum Verteiler, keine Reibung. Für die Einstellschrauben an den Vergasern habe ich auch lange passgenaue Führungen gedreht und mit 2K-Kleber angesetzt. Somit auch dort kein Abknicken mehr.
Blieb noch das Problem mit dem Kontern. Am rechten Vergaser bin ich bei der Konterlösung geblieben, da ich dort nur das Spiel am Seilzug einstelle. Für die linke Seite habe ich mir eine Klemmung der Einstellschraube überlegt. Dafür wird ein Aluklemmteil mit der Einstellschraube für den Chokezug am Vergaser befestigt. Die Einstellschraube für den Gaszug kann damit nach dem Synchronisieren festgeklemmt werden. Um ein mögliches Spiel des Gewindes der Einstellschraube im Vergaserdeckel auch noch zu reduzieren, habe ich eine Druckfeder zwischen Deckel und Führung gesetzt.
Der Abgleich der Vergaser ist jetzt ein Kinderspiel, kein Verstellen beim Sichern mehr und vor allem sehr wenig Reibung im gesamten System. Die Betätigung geht sehr leicht und die Drosselklappen schließen einwandfrei nach dem Loslassen des Gasgriffes. Auch konnte ich die Rückholfedern an den Vergasern durch deutlich schwächere Ausführungen ersetzen.
Das gleiche System verwende ich auch bei 38er Dellortos mit den schweren 1,5Kg Rückholfedern. Auch dort sind die Betätigungskräfte am Gasgriff recht gering.
Beide Ausführungen sind jetzt schon seit mehr als 10 Jahren so im Einsatz. Ich möchte nie mehr auf die BMW-Lösung zurück.
Gruß
Ralf
da will ich mal nicht nur meckern über die BMW-Gaszuggestaltung, sondern auch Lösungsansätze liefern.
Auch ich habe in der Anfangszeit mit meinem Boxer versucht mit der BMW-Lösung zu leben und diese so gut und leichtgängig wie möglich zu gestalten. Meine Q war von Haus aus mit der „Dreizuglösung“ ausgestattet. Erste Ansätze waren Spritschlauch oder auch die /5-Gummitüllen über die Züge und die Einstellschrauben an den Vergasern. War zwar eine Verbesserung, aber richtig gut noch lange nicht. Auch hat mich immer wieder die Einstellerei mit dem Abschließenden kontern an den Stellschrauben genervt. Da haste die Vergaser im Gleichklang und dann kommt die Kontermutter und verdreht die Einstellschraube gleich wieder geringfügig. Aber der absolute Obermist sind meines Erachtens die BMW-Gasgriffe der Boxer (selbst die K hat das noch geerbt). Die Idee war ja nicht schlecht. Der Gasgriff greift über eine Verzahnung in eine Nocke mit Kette ein, wo der Gaszug eingehängt wird. So lassen sich die Drosselklappen der Vergaser mit dem Griff erst nur sehr langsam öffnen, um dann über die Nocke schnell geöffnet zu werden. Nur leider verschleißt diese Verzahnung recht schnell und alles läuft dann alles andere als geschmeidig.
Also Radikallösung. Die Bremspumpe wollte ich auf jeden Fall behalten, deshalb habe ich die Gasgriffarmatur ausgefräst und dort einen MZ-Gasgriff eingesetzt. Von dort mit einem Zug unter den Tank zum selbstgebauten Verteiler, der fest am Rahmen verschraubt ist. Die Hüllen der Bowdenzüge stecken 15mm tief in passgenauen Führungen, kein Abknicken mehr. Das Verbindungsstück der drei Seile im Verteiler „schwebt“ jetzt, keine Berührung mehr zum Verteiler, keine Reibung. Für die Einstellschrauben an den Vergasern habe ich auch lange passgenaue Führungen gedreht und mit 2K-Kleber angesetzt. Somit auch dort kein Abknicken mehr.
Blieb noch das Problem mit dem Kontern. Am rechten Vergaser bin ich bei der Konterlösung geblieben, da ich dort nur das Spiel am Seilzug einstelle. Für die linke Seite habe ich mir eine Klemmung der Einstellschraube überlegt. Dafür wird ein Aluklemmteil mit der Einstellschraube für den Chokezug am Vergaser befestigt. Die Einstellschraube für den Gaszug kann damit nach dem Synchronisieren festgeklemmt werden. Um ein mögliches Spiel des Gewindes der Einstellschraube im Vergaserdeckel auch noch zu reduzieren, habe ich eine Druckfeder zwischen Deckel und Führung gesetzt.
Der Abgleich der Vergaser ist jetzt ein Kinderspiel, kein Verstellen beim Sichern mehr und vor allem sehr wenig Reibung im gesamten System. Die Betätigung geht sehr leicht und die Drosselklappen schließen einwandfrei nach dem Loslassen des Gasgriffes. Auch konnte ich die Rückholfedern an den Vergasern durch deutlich schwächere Ausführungen ersetzen.
Das gleiche System verwende ich auch bei 38er Dellortos mit den schweren 1,5Kg Rückholfedern. Auch dort sind die Betätigungskräfte am Gasgriff recht gering.
Beide Ausführungen sind jetzt schon seit mehr als 10 Jahren so im Einsatz. Ich möchte nie mehr auf die BMW-Lösung zurück.
Gruß
Ralf