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Re: Gabelöl?!
Verfasst: 20. Okt 2017
von BerndM
Ölthemen sind immer gut. Ich verstehe die Beschreibung aus Svens link. Die Vergleichbarkeit zu Hydrauliköl. Und damit die Chance dieses
Öl einsetzen zu können. Was aber sicher neben der Vergleichbarkeit der Viskosität eine Rolle spielen wird sind die kleinen beigemischten
Essenzen die wohl nicht viele auf die Eigenschaften in der Verwendung werden bewerten können.
Langzeitstabilität, Aufschäumverhalten, Angriff welcher Dichtelemente, Reinheitsgrad etc..
Und wer kommt schon günstig an einen halben Liter Hydrauliköl in der richtigen Spezifikation, nach Studium des technischen Beiblatts, ran ?
Einfacher scheint mir ein wenig mehr auszugeben ohne Studium der möglichen Hydraulikölspezifikationen und Eigenschaften.
Obwohl reizen würde mich schon damit mal zu spielen.
Gruß
Bernd
Re: Gabelöl?!
Verfasst: 20. Okt 2017
von Bambi
Hallo zusammen,
für die englischen Triumphs ab 1963 steht im Büchli 10W/30 Mehrbereichsöl, für die TR 7 und T 140 (die 750-er, ab ca. 1974) ATF oder spez. Gabelöl. Die Angabe 'spez. Gabelöl' ist mit einem Sternchen versehen, eine Erklärung z.B. in Form einer Fußnote habe ich dazu aber nicht gefunden. Ich habe in meiner Tiger Trail bisher immer ATF-Öl verwendet, das hat recht gut funktioniert. In den GNs früher übrigens auch ...
Schöne Grüße, Bambi
Re: Gabelöl?!
Verfasst: 20. Okt 2017
von grumbern
Ok, anscheinend habe ich da zu wenig Angaben gemacht.
Die Gabel ist aus einer Royal Enfield, hydraulisch gedämpft, Zweikammernsystem mit Zug- und Druckstufe. Das Design ist aus den frühen 50ern - ich vermute mal, da gab es kein extra Gabelöl zu kaufen. Das Handbuch sagt dazu: "The fork is filled with a light oil (S.A.E.20)"
Daher die Frage, ob diese Öle vergleichbar sind, oder nicht und auf was (also, welches Öl) sich diese Angabe bezieht.
Gruß,
Andreas
Re: Gabelöl?!
Verfasst: 20. Okt 2017
von bosn
Aaaalso : der großeJoe sagt : in der Klassik Rennszene wird grundsätzlich Ray Bay 20 er empfohlen..Also Bay Ray Bel ray
Ray Ban ? Aber er meint ja auch wohl Commando Gabel damit ...praktisch "späte" Roadholder...die ja berühmt sind)
Bei den ollen Gabeln kannst du halt auch Mötorheadöl einkippen-ist etwas härter gedämpft.
ATF mineralisch hat ne Visko von 22
Da die ollen Dinger eben nur mit Phosphorbronzebuchsen ausgestattet sind-dückt sich dünnes Öl gerne daran vorbei
;die Simmerringe halten da auf die Dauer nicht so gerne auf und es fängt gerne schnell an zu schwitzen.
Klaro wird selbst die einfache Dämpungstechnik der Gabel weicher auf 20er Einbereich/spez Gabelöl ansprechen.
Da meine Erfahrungen mich gelehrt haben das ich mit der Motorölsuppe selten die Simmerringe tauschen muss
find ich es völlig ok somit.
Re: Gabelöl?!
Verfasst: 20. Okt 2017
von spunkzilla
Also Motoröl ist für höhere Temperaturen ausgelegt und "funktioniert" erst bei Betriebstemperatur. Da Du aber selbst im Hochsommer selten 80 Grad+ in Deiner Gabel hast ist das suboptimal ;)
Soviel zu der Frage ob Motoröl oder nicht. ATF mit entsprechender Viskosität kann man wohl ruhig nehmen nach meinem Kenntnisstand.
Gruß,
Carsten
PS:
Wobei BOSN offenbar Erfahrung mit den Antiquitäten hat. Das ist dann wohl auch die bessere Antwort für Deinen Fall

Re: Gabelöl?!
Verfasst: 20. Okt 2017
von bosn
naja eben...nur für den ollen Krempel geeignete Empfehlung.
Aaaber Touren /Alpenerprobt
:-)
Re: Gabelöl?!
Verfasst: 22. Okt 2017
von swol
@sven1,danke für den link.
Ich kenn da eine Werkstatt da steht das "Gabelöl" in 205 Liter Fässern
Wenn ich das richtig sehe sind demnach Gabelöle ganz normale Hydraulik Öle für Bagger, Hydrostatantriebe etc.
Kann man bestimmt in einer LKW Werkstatt für kleines Geld bekommen.
Re: Gabelöl?!
Verfasst: 22. Okt 2017
von sven1
spunkzilla hat geschrieben: 20. Okt 2017
Also Motoröl ist für höhere Temperaturen ausgelegt und "funktioniert" erst bei Betriebstemperatur. Da Du aber selbst im Hochsommer selten 80 Grad+ in Deiner Gabel hast ist das suboptimal ;)
Gruß,
Carsten
Hallo Carsten,
mal abgesehen vom völlig irren Preis für topp modernes vollsynthetisches Motoröl, hat dieses meines Wissen nach eine recht gute "Kaltfließfähigkeit".
War aber nicht Andreas`Frage. Ich werde da mit dem Motoröl mal in der Gabel meiner GS 550 (1979) ausprobieren. Die war vor dem Zerlegen butterweich. evtl. tausche ich dann auch bei meiner BMW das Öl, wenn das Ergebnis zufriedenstellend ist.
Anscheinend wird man zu diesem Thema im historischen Rennsport fündig, und hätte ich jemanden bei mir im Ort wohnen der hier evtl., weiterhelfen kann.
Grüße
Sven
Re: Gabelöl?!
Verfasst: 22. Okt 2017
von FEZE
Moin Andreas,
sehe es wie user Ratz oder bosn, allerdings hat sich in den Jahren an beiden Arten Öle viel getan.
Ein Anruf bei FRS Racing mit gezielter Fragestellung unter Angabe des Dämpfermodell sollte Abhilfe schaffen.
Gruß FEZE
Re: Gabelöl?!
Verfasst: 22. Okt 2017
von grumbern
Wie jetzt, Dämpfermodell?
So schaut "der Gerät" aus.
In neueren Handbüchern steht nun Hydrauliköl, oder SAE10W-30. Andere verwenden 15W-40, oder stinknormales ATF.
Die Dämpfung der Gabel erfolgt in der Druckstufe übrigens unter anderem durch eine art Hutmutter mit seitlichen Bohrungen, die die Dämpferstange fixiert und gleichzeitig als Drossel wirkt, zusammen mit den Ventilen und der "Luft" zwischen Stange und Gleitring. Von dieser gibt/gab es wohl drei verschiedene mit unterschiedlichen Bohrungen auf verschiedenen Modellen.
Mir wird wohl nichts übrig bleiben, außer zu probieren. Für den Primär habe ich ohnehin ATF und im Motor 20W-50, 10W-30 bekommt man quasi überall. Stellt sich nur die Frage, mit was ich anfange.
Eine Empfehlung war mal von bei dickflüssig anzufangen und ggf. weicher zu werden. Könnt ihr das bestätigen, oder doch lieber anders herum, von weich nach hart?! Da die Chief ja eher ein Cruiser wird und ohnehin schon fett bereift, wäre da wohl eine weiche Dämpfung zu bevorzugen, ohne dabei schwammig zu werden.
Gruß,
Andreas