Ratz hat geschrieben: 8. Jan 2019Ihr habt das terminlich so im Griff das ihr das Teil vom Strahlen abholt, in Tücher wickelt und der Lackierer mit angerührter Farbe schon auf euch wartet?
Ja, jein, nein:-)
Ich hab meine mechanischen Teile immer selbst gelackt. Vom Strahler geholt und 3 Stunden später wars lackiert. Ist man vom Lacker abhängg, versucht man es eben so zu timen, dass möglichst wenig Zeit verstreicht. In solchen Laken eingepackt, kann das beim Lacker aber auch mal gern 2 Tage trocken und warm liegen blieben, das macht nix aus.
Dazu muss ich aber auch sagen, ich hab da auch ne Entwicklung durchlaufen. Zu Anfang hab ich das Zeuch normal strahlen lassen. Das ergibt ne heftig rauhe Oberfläche, die höllisch empfindlich ist. Lagersitze, Gewinde und andere empfindliche Stellen mussten aufwendig abgedeckt werden. Iwann bin ich dazu übergegangen, die Teile zuerst ablaugen/abbeizen zu lassen und hab sie dann zu nem Härtereibetrieb gekarrt. Beim Ablaugen geht bis auf Rost alles ab. Die an sich schon blanken Teile liefen dann durch die Strahlstrasse der Härterei. Da wird normalerweise der beim Härten entstehende Zunder oder auch Anlauffarben mit allerfeinstem Stahlgranulat und niedrigen Drücken entfernt. Ist ein super schonendes Verfahren und hinterlässt ne perfekte Oberfläche. Rost ist Geschichte, Gewinde und Anderes abzudecken wurde überflüssig, erst zum Lacken kommt dann Abklebeband zum Einsatz.
Schaut dann so aus:
gebeizt-gestrahlt.jpg
Leider keine gute Bildqualität, aber ich denke, es kommt ganz gut rüber, wie die Oberfläche danach ausschaut...
Die Geschichte hatte nur einen Nachteil - das Granulat ist so fein, dass es sich innen in den Teilen ansammelt. An sich kein Problem, rausschütteln und gut. Beim ersten Mal hats mich dann auf die Schnauze gelegt in der Werkstatt. Das Material ist schlimmer als Glatteis, wenns erst mal auf dem Werkstattboden liegt:-)))
Gruss
Obelix