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Re: XS650 Aussetzer, Fehlzündungen

Verfasst: 24. Jun 2019
von marrow
Hi
Ich kriege es leider nicht hin. Die Schwimmerstände sind jetzt gleich, die Kontakte und Zündzeitpunkte neu eingestellt. Der Fliehkraftregler ist in Ordnung. Fehlzündungen gibt´s nach wie vor auf der rechten Seite, im Tieftourenbereich, wenn ich also vom Gas gehe. Meiner Meinung nach sind sie aber ein wenig schwächer als zuvor. Ich versuchte die beiden Vergaser zu synchronisieren über die beiden Schrauben. Die beiden Zylinder drehen einzeln im Standgas ungefähr gleich, wenn die linke Schraube praktisch ganz eingedreht ist und die rechte etwa vier, fünf Umdrehungen raus. Ist die Schlussfolgerung richtig, dass das Gemisch links fetter ist?
Wenn der Motor kalt ist, reagiert das Drosseln des Gashebels nicht sofort, die Touren bleiben einen Moment in der Höhe.
An der Verbindungsstange der beiden Drosselklappen gibt es eine Schraube mit Feder. Kann man da noch etwas einstellen?
Oder gibt´s nur die Lösung Unterdruckuhr (hab ich nicht, müsste ich auswärtig machen lassen).
Oder gibt´s noch andere Ursachemöglichkeiten?
Vielen Dank für Tipps und Grüße
Peter

Re: XS650 Aussetzer, Fehlzündungen

Verfasst: 24. Jun 2019
von tmu64
Da ist doch der Gedankengang falsch!
Du stellst beide Vergaser einzeln ein und synchronisiert dann über die Schraube an der Verbindungsstange.

Meld dich doch im XS Forum an, da gibt es viele Tips zum Thema Vergaser etc.

Re: XS650 Aussetzer, Fehlzündungen

Verfasst: 24. Jun 2019
von marrow
Ich hab schon viel in den Foren gesucht, und beim XS-Forum versuchte ich mich anzumelden, funktioniert aber nicht, da ich in Norditalien wohne. Funktioniert offenbar nur für D, CH und A. In den meisten Foren gibt´s Infos von Spezialisten, die solche Dinge wie Vergaser einstellen schon x-mal gemacht haben und derselbe Schwierigkeitsgrad haben wie eine Scheibe Brot abschneiden. Dementsprechend sind die Tipps. Und es ist für einen Vollprofi vermutlich schwer zu verstehen, wenn einer fragt, wie man das Brotmesser und wie das Brot halten muss. Ich löse oben beschriebene Probleme zum ersten Mal und kapiere vielleicht die Theorie, aber wenn´s dann in der Praxis nicht funktioniert, bin ich am Anschlag. Deshalb wäre ich wahnsinnig froh, wenn mir jemand detaillierte Anweisungen geben könnte, für einen Anfänger. Wenn ich einen Mechaniker in der Nähe hätte, der sich auf solche Teile wirklich versteht, würde ich den Ofen dahin bringen. Gibt´s hier in der Gegend nicht. Die XS ist sehr selten in Italien. Ich hatte meine damals aus der Schweiz importiert.
Also: Ich hab jetzt an der Mittelschraube noch herum gemacht, aber nicht verstanden, was sie anders bewirkt als die Leerlaufschraube. Der Zufall wollte es, dass die Fehlzündungen beinahe verschwunden sind, ohne dass ich aber verstehe, weshalb. (wenn ich zuvor mit yoke fuhr, gab´s keine Fehlzündungen)
Das Problem, das nach wie vor besteht: Wenn ich Gas gebe und schalte, gehen die Touren nicht sofort zurück, sondern verzögert. Im Stand oder mit yoke passiert es nicht. Woran liegt das?
Zudem gibt´s nach wie vor kleine Aussetzer. Die waren zuvor verschwunden, jetzt sind sie wieder da.
Großen Dank!!!
Peter

Re: XS650 Aussetzer, Fehlzündungen

Verfasst: 24. Jun 2019
von obelix
marrow hat geschrieben: 24. Jun 2019Oder gibt´s nur die Lösung Unterdruckuhr (hab ich nicht, müsste ich auswärtig machen lassen).
Du kannst ne ganz einfache Schlauchwaage verwenden, die ist in ner halben Stunde selbst gebaut. Ein langes Holzbrett, ein paar Schlauchschellen um den Schlauch auf dem Holz zu verschrauben und ein paar Meter benzinfesten (idealerweise, nicht zwingend), durchsichtigen Schlauch. Etwas Lampenöl oder Hydrauliköl, irgendwas mit leicht zäher Viskosität, das im Motorinneren keinen Schaden anrichtet, wenns reingezogen wird und fertig. Tante Google wirft tonnenweise Suchergebnisse zu den Suchbegriffen Schlauchwaage und Vergaser aus, ist kein Drama, das selbst zusammenzuschustern. Man brauchtg noch ned mal zwingend ne Skala, es ist ja nur wichtig, dass die Gaser gleich saugen.

Wichtig ist nur, dass der Motor selbst sauber eingestellt ist (Ventilspiel, Steuerzeiten usw) und die Gaser eine ordentliche Grundeinstellung haben. Dann kannst mit der Schlauchwaage perfekt arbeiten.

Gruss

Obelix

Re: XS650 Aussetzer, Fehlzündungen

Verfasst: 24. Jun 2019
von brummbaehr
Ich kenne nur die Vergaser der Güllepumpe, nicht der XS, aber so verschieden können die ja auch nicht sein.
Mit der Schraube am jeweiligen Vergaser stellt man das (Standgas?)Gemisch ein.
Da gibt es normalerweise eine Grundeinstellung die im Handbuch beschrieben ist. Schraube ganz reindrehen und dann z.B. 2 Umdrehungen wieder heraus. Bei der Gülle: Je weiter die Schraube heraus gedreht wird, umso fetter das Gemisch.
Mit der "Synchronisation" haben die nix zu tun.

Synchronisiert werden die Drosselklappen zu einander mit der Schraube zwischen den Vergasern.

Re: XS650 Aussetzer, Fehlzündungen

Verfasst: 24. Jun 2019
von tmu64
Normaleinstellung ist: beide Leerlaufschrauben ungefähr 1,5 Umdrehungen raus, synchronisieren und dann die Feineinstellung. Dann hast du zumindest eine Grundeinstellung. Pass beim reindrehen aber auf das du die Spitze der Düse nicht abbrichst!

Re: XS650 Aussetzer, Fehlzündungen

Verfasst: 24. Jun 2019
von onkelheri
Bona siera, Peter
Oh jeee ... nur zum Lesen brauchst du dich nicht anmelden ...

http://forum.xs650.de/viewtopic.php?f=1 ... 4&start=30

Und die Grundeinstellung ist nicht 1,5 sondern eher 1,75 bis 2,5 je nach Schwimmertyp und dann sind bei einer SE möglicherweise BS 34 Vergaser montiert ... und wenn es noch US Gaser sind, kannst du die Leerlaufgemischschrauben nur nach dem entblomben erreichen dort sitzen sie AUF dem Ansaugkanal oberhalb der Drosselklappe senkrecht.

Sollten es BS38 sein, ist mit 1,75 U der Leerlaufgemischschrauben ein guter Grundwert eingestellt. Sämtliche Kanäle sollten reichlich mit Bremsenreiniger gespült worden sein. Besonders die in dem Schwimmerkammerrand ( gilt für beide Typen )

BS38: Falschluft durch krummes Chokegehäuse ist möglich, genau wie schlechte Zentrierung der Drosselklappen und verschlissene Drosselklappendichtringe.

Und für leute OHNE JEDES MESSGERÄT bleibt die Kerzensteckerabziehmethode ein passables - aber wirklich nur kurz einsetzbares Mittel ... :

Drehzahl auf ca. 15oo - 2ooo U/min einstellen, dann jeweils einen Stecker abziehen und Drehzalabfall aufschreiben ... mit mehreren Wiederhohlungen solange die Synchrohnschraube (Mitte!) verdrehen bis der Drehzahlabfahl auf beiden Seiten gleich ist.

Bitte stelle bei der Aktion einen laufenden Ventilator vor das Motorrad.

So stelle ich sie auf der Werkbank ein:

https://www.flickr.com/photos/22328570@ ... 104875322/

Wenn DAS geklappt hat, gehst du nochmal an die Leerlaufschrauben und verdrehst die 1/8U weise soweit bist du merkst das der Motor reagiert entweder mit Drehzahl erhöhung oder absenkung. darauf drehst du in die Richtung 1/8 zurück aus der du kamst ...


Gruß
Heri

Dem du auch nur die Gaser zuschicken kannst ... - Bitte PM oder per WhattsApptelefonie livehilfe :idea:

Re: XS650 Aussetzer, Fehlzündungen

Verfasst: 25. Jun 2019
von kramer
onkelheri hat geschrieben: 24. Jun 2019 Und für leute OHNE JEDES MESSGERÄT bleibt die Kerzensteckerabziehmethode ein passables - aber wirklich nur kurz einsetzbares Mittel ... :

Drehzahl auf ca. 15oo - 2ooo U/min einstellen, dann jeweils einen Stecker abziehen und Drehzalabfall aufschreiben ... mit mehreren Wiederhohlungen solange die Synchrohnschraube (Mitte!) verdrehen bis der Drehzahlabfahl auf beiden Seiten gleich ist.
Die Leute sagen, es sei im Falle von elektronischen Zündanlagen nicht gut, bei laufendem Motor den Stecker zu ziehen.
Stimmt wohl nicht?

Peter

Re: XS650 Aussetzer, Fehlzündungen

Verfasst: 25. Jun 2019
von onkelheri
Bei modernen Anlagen der „Generation Laptop“ mag das sein, bei den alten Anlagen der 70/80er kann ich das nicht bestätigen.

Gruß heri

Re: XS650 Aussetzer, Fehlzündungen

Verfasst: 25. Jun 2019
von marrow
Danke Heri, das waren genau die Sätze, die ich brauchte. Bei 2000 U geht´s auf beiden Seiten auf ca. 1400 runter. Das Teil läuft nun wieder rund, keine Fehlzündungen mehr. Morgen werde ich dann noch die Zündkerzen kontrollieren nach einer längeren Fahrt. Was noch nicht klar ist: der linke Zylinder stirbt allein drehend auf den 1400 nach etwa fünf Sekunden plötzlich ab. Jedes Mal. Verstehe nicht wieso. Deswegen konnte ich die zweite Einstellung mit den 1/8 U nicht machen (nehme an das ist die Feineinstellung). Hab ich auch nicht 100% verstanden: Heißt das, dass ich eine 1/8-Umdrehung nach der anderen vornehme, bis der Zylinder reagiert? Aber in welche Richtung, rein oder raus? Oder in beide Richtungen, bis eine Richtung reagiert?
Vielen Dank nochmals und Grüße aus dem Süden
Peter