Da ich den Original Bremszylinder nicht mehr verwenden konnte besorgte ich mir eine andere 5/8 Zoll Hebelei und bestückte diese mit einem neuen Reparatursatz.
Spender war wiederum eine XJ650 (4KO). Demnach wurde auch ein entsprechendes Reparaturset bestellt. Leider stellte sich beim Auspacken heraus das Kolben und Dichtungen nicht passten, da zu klein. Nächster Reparatursatz, der auch dann passte war von TourMax und gekennzeichnet für Fz750, xt500, XJ650...und nicht explizit nur für die XJ650
Die Kolbenlauffläche sah noch gut aus, ohne Riefen oder übermäßige Abnutzungsspuren. Trotzdem Wurde alles penibel gereinigt und poliert.
In der abgelassenen Bremsflüssigkeit fand sich auch nur wenig Verschmutzung.
Zufällig wurde in den Kleinanzeigen ein Stabi einer VX1000 SE günstig angeboten, den ich dann auch erstand.
Jedoch gefiel mir die Passgenauigkeit nicht so ganz, weshalb ich den Aufnahmedurchmesser der Tauchrohre am Tarozzi ganz leicht in der Drehbank nacharbeitete. Danach passten sie wie angegossen. Die Fertigungstoleranzen bei den Italienern einerseits und den Japanern andererseits waren wohl in den 80ern etwas großzügig.
Die Gabel – Drama in zwei Akten.
Das der rechte Gabelholm etwas nässte bemerkte ich schon bei der ersten Probefahrt nach der Zulassung im Herbst 2018. Also Reparatursatz bestellen und mal schnell die Dichtungen tauschen, dachte ich.
Da die XV zum fetteren Aussehen zwischen den Gabelbrücken zwei Hülsen spendiert bekam, die noch zusätzlich mit Gummidichtringen oben und unten versehen wurden, hielt das ganze bombenfest. Trotz Flutung der Standrohre mit allen erdenklichen Flutschis, es half nichts. Ich musste die Rohre Millimeter um Millimeter mit Hammer und Durchschlag austreiben. Diese Schei….gummis bremsten jeden Schlag. Pro Seite gingen etwa zwei Stunden, mit Erholungspausen, drauf. Nächsten Tag hatte ich Muskelkater.

Klemmt!

Kaputt
Zerlegen ging dann im Vergleich rasant. Die schwarze Brühe, die mal Gabelöl war und der Schlamm, die dann zum Vorschein kamen, lassen auf sehr wenige Wartungsintervalle meines Vorbesitzers schließen. Die demontierten Federn zeigten eine progressive Wicklung bei einer Federgesamtlänge von 631mm. Weiß jemand ob das Originalteile sind?

Bestandsaufnahme
Flux alles gereinigt – aber was ist das !! an beiden Standrohren lauter kleine Spuren wie von Körnerspitzen. Wie kann so etwas passieren? Ab da durchforstete ich das Forum nach alternativen Gabeln. Up Side Down gabeln kamen aber nicht in Betracht wegen der schlechten Bodenfreiheit…..wobei schauen schon geil aus diese Umbauten.

Daher die Undichtheit!? Woher kommt denn sowas?
Da aber eigentlich nur eine leichte Undichtigkeit vorlag, und nach Rücksprache mit dem besten Meister der Welt : Tu das mal ordentlich Polieren dann wird das schon wieder dicht. Entschloss ich mich erstmal für einen Rettungsversuch.

Polierstange mit Vierkantanschluss
Dazu baute ich mir eine Polierstange mit Vierkantantrieb und Wechselaufnahme für die Poliermedien, ( Holz mit Nuss und Poliermatte). Nach dem ersten Poliervorgang sahen die Tauchrohre an den Laufflächen eigentlich kerngesund aus.

Polieren 1
Zum Aufarbeiten der Tauchrohre spannte ich diese in eine doityourself Drechselvorrichtung, die von der Länge, auf den Millimeter passte.

Polieren 2 auf Drechselvorrichtung
Und dann auf Meisters geheiss, Polieren und Polieren und…….
Na ja, mit dem Resultat bin ich eigentlich nicht zufrieden, man wird sehen.
Schnell noch die Tauchrohre in Mattschwarz getaucht und dann schnell zusammenbauen
Hoppla, warum geht denn nun das Rohr nicht in das Loch?? Scheisssse!
Hätt ich nur erst mal einen Kaffee aus der mattschwarzen Forumstasse genossen, statt schnell noch die Führungsbuchse in das Tauchrohr gesteckt. Malheur malheur was nun?

Vorschneller Einbau
Da muss ein Spezialauszieher her. Gut wenn man ein Werkzeugmessi ist, da findet sich bestimmt was.

Sonderwerkzeug aus alter Zange mit aufgeschweissten Beilagscheibenhälften und zur Verspannung Schraube mit Mutter seitlich angeschweißt plus Aufnahmegewinde für Zupfeisen.
Zwei kurze Schläge und die Buchse war ohne Beschädigung ausgeschlagen. Glück gehabt!
Also Jungs und Mädels nichts Übereilen, erst mal hinsetzen und Kaffee oder je nach Uhrzeit ein Süffiges Keller genießen, kann vor Dummheiten schützen.
Als ich dann endlich fertig war und das erste mal frisch befüllt das Federbein betätigte rutschte mir doch die neue Staubkappe aus dem Tauchrohr. Nanu? Was ist denn nun schon wieder verkehrt.
Der Vergleich zum Original ergab nur einen minimalen Maßunterschied des Aussendurchmessers im Zehntelbereich, der aber ausreichte um die neue Dichtkappe nicht zu halten.
Da ich langsam genervt war und mich nicht weiter damit beschäftigen wollte, zumal vielleicht doch die ganze Gabel getauscht wird, maß ich den Abstand Oberkante Dichtring zu Unterkante Gabelstabi, machte mir einen passenden Federring zurecht den ich zwischenlegte und der dann in Zukunft die Staubkappe an ihren Platz hält. Basta.

Nächstes Problem Abstreifring hält nicht

Fertsch. Man beachte die Edelstahl- Kabelbinder, schick find ich.
Demnächst die Story wie aus einem Stuhl ein Kennzeichenhalter wurde.
ronny