Hi Martin,
danke dir!
Die Z750Twins lassen sich in zwei grundverschiedene Modelle unterscheiden.
Die B-Modelle sind klassische Tourenmotorräder, die LTD-Modelle sind Softchopper der frühen 1980er Jahre.
https://www.z750twin.de/twin_modelle.htm
Neben den üblichen Nicklichkeiten alter Moppeds wie Standschäden, undichte Gabelsimmerringe, Lenkkopf-, Rad- und Kettenradträgerlager gilt es das Schwingenlager genau in Augenschein zu nehmen. Hier gibt es häufig Wartungsstau (abschmieren) und Rost.
Man sollte bei der Besichtigung wenigstens die Schwingenachse lösen und sehen, ob sie sich mit leichten (Gummi-)Hammerschlägen bewegen läßt. Sitzt sie fest, kann sie auch festgerostet sein und es ist doof, die Schwinge mit der Flex ausbauen zu müssen.
Sie haben durchweg haltbare Motoren, haben 4,0 Liter Motoröl, sind fahrtwindgekühlt, verschleißen nicht ungewöhnlich schnell, einige haben 100.000km ohne Überholung geschafft.
Allerdings gibt ein paar kleinere oder größere Schwachstellen sowie verschiedene Ausführungen der Peripherie (Kupplungsbetätigung, Lichtmaschine und Regler, Motordeckel, Vergaser).
Einige modellspezifische Ersatzteile sind nicht mehr lieferbar und dann wird es spannend.
Die Schwachstellen lassen sich weitgehend ausmerzen.
Die "Kleinen":
- Die B-Modelle haben kontaktgesteuerte Zündungen, die LTD-Modelle haben kontaktlose Zündungen.
Kontaktlose lassen sich in den Bs nachrüsten.
- Die Kopfdichtungen neigen zu Undichtigkeiten, Ölnebel ist fast normal, an der Stelle ganz trockene Motoren sind selten.
https://www.z750twin.de/zylinderkopfdichtung.htm
- Dichtringe der Drehzahlmesserwelle und der Schalthebelwelle undicht (kann man von aussen wechseln)
- Der Anlasser selber und häufiger der Anlasserfreilauf sind defekt (kann teuer werden!)
https://www.z750twin.de/anlasserfreilauf.htm
Die "Großen":
- Die inneren Stehbolzen können in der oben offenen Bohrung im Zylinder so festgammeln, das man den Zylinderblock nicht mit Geld und guten Worten oder roher Gewalt demontieren kann.
- Wenn man den Zylinderblock abziehen kann, dann rieselt einem unvermeidlich eine kleinere oder größere Menge Sand ins Motorgehäuse, genau auf die Kurbelwellenlager. Eine vollständige Reinigung ist dann angesagt.
- Der Spanner der Ausgleichswellenkette ist eine verschleißanfällige, nicht optimale Konstruktion. Diese Teile gibt es nicht mehr als Ersatzteil. Ich bin dran einen Teil des Spanners neu fertigen zu lassen und kann die dann hoffentlich in Kleinserie herstellen lassen und werde sie anbieten.
- Pitting an den Getrieberädern des 5. Gangs. Durch den enorm elastischen und durchzugsstarken Motor kann man fast alles ab 50 km/h im 5. Gang erledigen
Wartungsfehler:
Es gibt einen Wartungsfehler wegen dem schon einige Motoren ihr Leben ausgehaucht haben.
- Das Spannen der Steuerkette muss nach Handbuch erfolgen und darf nur bei montiertem Ventildeckel stattfinden. Ansonsten wird die Steuerkette durch die Gleitschiene im nachträglich montierten Ventildeckel so stark gespannt, das sie im Betrieb reissen kann und dann sind Motorgehäuse, Kurbelwelle, Ausgleichswellenkette und -spanner tot. Getriebe, Zylinder, Kolben und Zylinderkopf bleiben meist heil.
Warum also eine Z750Twin ?
Die Motoren laufen sehr geschmeidig, nehmen das Gas wunderbar leicht und ruckfrei schon ab niedrigsten Drehzahlen an, drehen wenn es nötig ist ohne gleich kaputt zu gehen, die Getriebe lassen sich butterweich schalten. Rahmen und Fahrwerk sind stabil, diverse Umbauten und Stilrichtungen sind möglich.
https://www.z750twin.de/twin_bilder.htm
Dazu gibt es eine rührige Interessengemeinschaft ;)
Banner Z750Twin 2017.jpg
Du musst registriert und eingeloggt sein, um die Dateianhänge dieses Beitrags sehen zu können.