Bambi hat geschrieben: 7. Dez 2019
... vor der Boyer wird zumindest bei den Triumph-Leuten inzwischen gewarnt. Die würde wohl bei schwacher Batterie nicht oder zu wenig in Richtung früh verstellen ...
Aber darin bin ich kein Experte, ich wiederhole nur die Ansage eines - allerdings sehr Triumph-erfahrenen - Freundes! Er hat mir zum Wiederaufbau meiner Trail zur Pazon-Zündung geraten. ...
Hallo zusammen,
die alten Boyer-Zündungen der Version Mk III neigen in der Tat dazu, bei zu wenig Spannung durcheinander zu kommen, allerdings verstellen sie dann zu früh, deshalb kann es passieren, dass das Moped dann zurück schlägt.
Das kann schmerzhaft fürs Knie oder unangenehm für den Anlasserfreilauf werden. Alles unter 11 V dürfte dann schon heikel werden, ab 10 V wird es das sicher.
Bei einem Moped, das nur einen Kicker hat, sollte das eigentlich kein Problem darstellen, weil die Zündung kann ja de facto nix dafür, wenn die Bordspannung zu niedrig ist. 12 V sind halt 12 V bzw. 12,6 V bei einer vollen Batterie, und nicht deren 10.
Die derzeitig aktuelle analoge Boyer ist aber die Mk IV, die kann deutlich geringere Spannung ab, ohne durcheinander zu kommen. Das ist wohl Ernie Bransdens Antwort auf die Pazon-Zündung gewesen, die von vorneherein auch bei 8 V nicht vollkommen seltsame Sachen macht.
Bei einem Moped mit einem Elektrostarter kann die Boyer Mk III also durchaus Malheur machen, wenn die Bordspannung beim Starten einbricht, was sie aber auch wiederum eher bei einem schlechten Ladezustand der Batterie macht. Wie schon gesagt, eine MK IV-Zündbox wäre die Lösung auch dafür.
Ich mag die Boyer sehr gerne, sie ist tough und unkompliziert, die Teile sind einzeln zu bekommen, und günstig ist sie obendrein. Sie laufen mit Plus oder Minus an Masse ohne Malheur, die Boxen sind vollkommen isoliert.
Richtig toll ist auch, dass die Zündboxen als solche universal sind, die gleiche Box geht bei den brätischen Möhren für Singles, Twins und Triples, eagl ob BSA, Norton oder Triumph. Der Unterschied liegt einzig und allein in den p/u-Platten und Rotoren.
Ich hatte meine letzte Boyer als Mk IV Im Jahre des Herrn 2017 für 122,- € gekauft, und das war im normalen Britbike-Handel, also nicht per I-Bäh oder sonstwo den letzten Cent rausgequetscht.
Das übliche Boyer-Bashing, das man so liest, ist meistens schlechte und/oder leere Batterien oder eher zweifelhaften Anschlüssen mit hohen Übergangswiderständen geschuldet. Wie gesagt, da kann die Zündung aber nur minder was für.
Die Pazon-Dinger sind sicher auch ganz nett, sie haben eine kleinere Box und wie zuvor beschrieben sind unterspannungsresistenter. Was mir persönlich daran nicht gefällt, das ist der Anschluss der Kabel zur Box auf der p/u-Platte per Schraubklemmen. Das finde ich suboptimal, irgendwie erinnert mich das an Lüsterklemmen.
Aber jeder, wie er mag.
Schöne Grüße
Ph.