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Re: Grüße von Onkel Heri
Verfasst: 18. Jul 2021
von grumbern
Ralf, ich habe die Bilder herausgenommen. Ich gehe davon aus, dass die dort gezeigten Personen nicht nach ihrem Einverständnis gefragt wurden und diese Plattform ist doch etwas zu öffentlich dafür.
Gruß,
Andreas
Re: Grüße von Onkel Heri
Verfasst: 18. Jul 2021
von f104wart
Ich glaube kaum, dass alle Leute nach ihrem Einverständnis gefragt wurden, die man in der öffentlichen Berichterstattung sieht und auch erkennen kann.
Ich könnte mir sogar vorstellen, dass die alten Leute, die auf den Fotos zu sehen sind, froh wären, wenn dokumentiert wäre, was die da durchgemacht haben.
Aber egal. Du bist Admin und das muss ich akzeptieren. Da gibt es keine Diskussion.

Re: Grüße von Onkel Heri
Verfasst: 18. Jul 2021
von onkelheri
Hallo Zusammen,
Danke euch für die vielen freundlichen Kommentare.
Nachdem ich meine Halle in einem 48h währenden Dauereinsatz mit Pumpen und Sandsäcken, im romantischen Petromaxlicht, sichern konnte und der Zustand dort dann vorgestern stabil war,
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konnte ich nun meine schwere Pumpe auf meinen Hänger packen und bin nach Insul „mitten rein“ gefahren ...
Am Ortsrand gabs dann die Situation wo Häuser bzw. deren Keller unterhalb durch eine durch eine große Wassersansammlung „weiterhin bedroht“ waren. Hier habe ich dann mein , zunächst belächeltes, Museumstück in Stellung gebracht und viele Stunden lang Wasser dem „Canalé grande“ zugeführt ... VW Motor eben ...
Anwohner sind begeistert ... dort geht es gleich wieder hin ...
Gruß an Alle!
Heri
Das Trümmerszenario erspare ich euch hier, auch die noch nicht geräumten Tierkadaver von Pferden, Eseln und Kühen mögen euch die Prioritäten vor das Innere Auge führen ...
und Heute wird „Mutti“ bestimmt sagen „ Wir schaffen das“ ...
Re: Grüße von Onkel Heri
Verfasst: 18. Jul 2021
von klx
Seit Tagen pumpt man Wasser und schaufelt Schlamm. Vor drei Tagen haben wir erst eine Kneipe, dann eine Motorrad Werkstatt versorgt. Ca. 50 Moppeds standen im 2 Meter hohen Flutwasser. Eglis, Bimotas, Ducatis. Dann den Rest der betroffenen Häuser im Flutgebiet des "Baches" Urft. Geht jetzt seit dem Unwetter so. Mir tut alles weh.. und ich bin noch keine 40. Was man doch für ein Weichei wird als Bitschubser. Ich wohne 5 Minuten von Nettersheim und Bamü entfernt, bis Insul und Schuld sind es 15 Minuten.
Mit dem Handy spielende Soldaten stehen nicht im Weg. Anders als Desaster Touristen mit Handy und holländischen Kennzeichen. Oder Porsche Carbios mit Familien mit weissen Klamotten. Und auch einige Zweiräder mit älteren Herren im schaufelfähigen Alter.
Aber auch Menschen mit Schaufeln und Kuchen kommen von überall her.
Es ist noch schlimm aber es wird besser.
Was zumindest Richtung Kall und Gemünd fehlt ist Kraftstoff! Wenn also jemand zum schaufeln kommt, bitte volle Kanister mitbringen.
Autobahn BN - Brühl - Nettersheim ist frei.
Ach ja.. Bundeswehr und Polizei Hundertschaften sind gegen Plünderer im Einsatz. Die gab es wohl in Gemünd, Kall und Bamü schon. Also mit Schaufel und Matschhose kommen. Leere große Rucksäcke daheim lassen.
Grüße an Dich heri.. von der anderen Seite vom Berg.
Re: Grüße von Onkel Heri
Verfasst: 18. Jul 2021
von Schinder
Puh ... und ich hatte mich über die armseligen 35 Liter vom undichten Werkstattdach beklagt ...
Drücke allen Helfern und Betroffenen die Daumen.
Die Bilder und Berichte machen sprachlos.
Gruss, Jochen !
Re: Grüße von Onkel Heri
Verfasst: 18. Jul 2021
von Bambi
Hallo zusammen,
ich habe nichts Großes geleistet, bin nur ein bißchen gefahren ...
Alle Achtung für Leute wie Heri mit seinem 'Museumsstück'! Ich fürchte manchmal, wir werden uns diese Technik irgendwann einmal zurückwünschen. Auch die alten 'händischen' Feuerwehrpumpen in den Ausstellungen sollte man einsatzbereit halten.
Schöne Grüße, Bambi
Re: Grüße von Onkel Heri
Verfasst: 18. Jul 2021
von LastMohawk
Hallo zusammen,
Ich möchte mich auch kurz zurückmelden. Es geht mir gut. Ich wohne in einem kleinen Dorf direkt oberhalb von Schuld. Wir hatten Mttwochabend auf dem Berg Überschwemmungen und ab 18 uhr keinen Strom mehr. Aber das hat uns wachgerüttelt für eine schlimme Nacht.
Wir haben nachts im Dorf alle Hilfsgüter von der Decke über warme Strümpfe bis zu Arzneimitteln und warmen Kaffee und Essen zusammen getragen und im Dorfsaal eine Notunterkunft für die Menschen aus dem Tal errichtet. Haben versucht an die Häuser und Menschen heranzukommen. Aber Erdrutsche versperrten Nachts ohne Strom den Weg. Nur die Strasse nach Schuld war frei. Als das Wasser so gegen 3 uhr etwas zurück ging, konnte man die ersten Nachbarn aus Schuld hoch bringen. Die zum Teil schwerste Verletztungen und Vergiftungen von ausgedtrömten Hadbehältern, wurden mit den wenigen Hilfsmitteln versorgt. Die Tettunhshubschrauber konnten morhens wegen fichtem Nebel die Leute nicht abholen. Es kamm eine Familie mit kleinen Kindern und nem Baby. Nur die Klamotten auf dem Leib und ein kleiner Koffer mit Windeln, Babynahrung und je ein Satz Kleider für beide Kinder. Die Mutter in Lebensbedrohlichem Zudtand... sie hatte einen Balken auf den Hinterkopf bekommen. Da ihr Haus, die Pizzeria von Schuld nicht mehr da ist, haben Sie nichts mehr. Aber sie wollen das Haus wieder bauen...
Ich konnte die Familie dann früh morgens zu Freunden in ein anderes Tal fahren... eine Odysee über fehlende Strassen, umgestürzte Bäume und wildwasserbäche statt Strassen. Aber das war alles egal... Nachmittags dann konnten wir nach Insul und die Leute dort zu uns holen. Im Nachbardorf war noch Strom. Dort wurde dann eine Küche eingerichtet und Lebensmittel zum Kochen gesammelt.
Nach 48 h auf dem Beinen fiel ich erschöpft ins Bett. Habe es inzwischen zu meinen Kindern in den Schwarzwald geschafft und bewundere jeden Helfer vor Ort.
Was ich gelernt habe, in unserer Ellenbogengesellschaft ist immer noch sehr viel Solidarität vorhanden. Ohne diese kommen wir nicht durch solche Zeiten.
Unsere Probleme werden ganz klein wenn man in die verzweifelten Augen geblickt hat. Da ist es auch egal, ob ich schmutzige Schuhe bekomme wenn ich gerettet werde...
Betroffene Grüße
Der Indianer
Re: Grüße von Onkel Heri
Verfasst: 18. Jul 2021
von Schinder
Da weiss man echt nicht was man dazu schreiben soll ...
Ich möchte da nicht drinstecken.
Wie kann man aus der Ferne helfen ?
Mal eben rüberfahren und Hand anlegen würde ich gerne,
nur kann ich das leider nicht.
Die Knochen machen da nicht mit.
Aber ich habe einen großen Kofferraum im PKW.
Gibt es Anlaufstellen für Sachspenden und wenn,
was wird gebraucht ?
Gruss, Jochen !
Re: Grüße von Onkel Heri
Verfasst: 19. Jul 2021
von CafeSchlürfer
Wirklich klasse Aktionen von den Leuten wie Heri und anderen hier, die mit Taten den Leuten vor Ort wirklich helfen können!
Re: Grüße von Onkel Heri
Verfasst: 19. Jul 2021
von vanWeaver
Jochen, Sachspenden sind genügend vorhanden, die Lager sind voll. Zur Zeit wird fleißig sortiert. Manpower wird aber immer noch benötigt.
Allen die aus der Ferne helfen wollen bleibt natürlich die Möglichkeit der Geldspende.
Ich bin selbst nicht betroffen, lebe wie Harald auf dem Berg, aber Leute hier ist nix mehr wie es war, habe zu einigen Bekannten keinen Kontakt mehr, geht hoffendlich gut aus.
Aber die Solidarität hier unter den Leuten ist der Hammer!!!