Rahmenbedingungen am Sonntag
Für heute habe ich mir vorgenommen vom Rahmen zu berichten. Die Rahmenbedingungen waren soweit in Ordnung und auch nach einem intensiven Kontakt mit dem Dampfstrahler tauchten keine bösen Überraschungen auf. Ein Detail ist mir aber schon beim Kauf aufgefallen und zwar hat der Vorbesitzer (oder einer davor, die Spur lässt sich nicht mehr nachverfolgen) leider nicht bedacht dass die Tankauflage hinten auch gleichzeitg der Anschlag für die Sattelstütze ist und hat beim Nachbau dieses Blechteils simpel die Platte zu schlank gestaltet -> der Sattel schlägt am Tank an und jedes mal beim heben auf den Hauptständer hebt man am Tank. Nicht gut.
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Also erst einmal wieder kurz ein paar Prototypen mit dem 3D Drucker machen, Passgenauigkeit prüfen, Flex anwerfen und Teile fertigen und ab zum Karosseriebauer des Vertrauens da es Stellen gibt - wie etwa den Rahmen - wo meine nicht existenten Schweißfähigkeiten mehr Probleme verursachen als sie lösen würden.
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Hierbei habe ich dann auch noch einen etwas älteren Fehler bereinigt. Der ursprünglich schwarze Rahmen wurde im Laufe der Geschichte mal rot lackiert. Dabei hat derjenige dann aber auch die Rahmennummer überdeckt, fand sie nicht mehr, hat sie noch einmal angefangen einzuschlagen, hat es sich dort nochml überlegt und hat dann schlussendlich ein drittes mal die gleiche Zahlenfolge eingeschlagen….
Da unsere Prüforganisationen eher allergisch auf multiple gleiche Nummern sind habe ich mir die originale herausgesucht und den Rest verspachtelt und verschliffen. Verzinnen wäre mir auch noch in den Kopf gekommen aber das bringt meiner Meinung nach mehr bei dünneren Blecharbeiten.
Nun gut soweit so schön, wir haben also eine guten Flecken hellen Spachtel und weggebrutzelten Lack um die Tankaufnahme herum. Das lässt sich nicht wegpolieren also muss lackiert werden. Rahmen in den Kofferraum geworfen, ab zu Mipa und einen Lack gewählt der am nähesten an dem rot liegt und ihn als 2K Lack anmischen lassen.
Nur noch ein etwas übertriebenes Gestell zum lackieren bauen..
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… und schon sah das gute Stück wieder halbwegs wie vorher aus.
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Nun habe ich neue Messingbuchsen im Sattel eingeschlagen und die Lagerung der Schwinge inspiziert. Saubere Oberflächen, rund und spielfrei. Hier ist wohl nie jemand mit größeren Gewicht gefahren und auch nie über irgendwelche Feldwege eskaliert. Weniger Arbeit für mich.
Auch der Zylinder der Zentralfederung fühlte sich noch sehr gut an aber ob hier Handlungsbedarf ist muss sich bei den ersten Fahrten zeigen.
Mittlerweile waren auch die Felgen und Bremsen aufbereitet wo ich sehen musse das die Bremsen glücklicherweise nie geflutet waren. Ausreichend sauber innen, die Beläge nicht bröckelig oder verglast und sollten noch eine gute Zeit halten. Neue Reifen von Haidenau gab es auch noch welche ich über ein paar Stunden unter viel hebeln und fluchen montiert habe.
Einen kurzen Bogen zurück zum Tüv. Ich bin schon relativ kurz nach dem Kauf zum nächsten Tüvler und habe ihm Bilder vom Motorrad vorgelegt und bin mit ihm durchgegangen was ich machen will und was er haben will. Dem Baujahr geschuldet hat man glücklicherweise sehr große Freiheiten aber einige Dinge gab es zu erledigen. Da ich eine seitlichen Kennzeichenhalter will (mMn auch die einzige optisch vertretbare Lösung mit dem kurzen Heck) brauchte ich eine Kennzeichenbeleuchtung und mittig ein Rücklicht.
Durch die heutigen Möglichkeiten mit ultrakleinen LED dachte ich mir ich kann das Rücklicht praktisch unsichtbar machen. Also erst einmal ein Rücklicht ordern und - man kann es sich aus vorherigen Beiträgen schon denken - einen Prototypen für die Passform drucken.
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Schlank, unauffällig, blau… naja war nur ein Prototyp..
Das ganze habe ich dann nochmal aus PET-CF gedruckt und it Epoxy verklebt (bevor sich hier was löst ist der Rest vom Moped schon zu Staub zerfallen) - bitte das Elend früherer Besitzer vom Verschließen der Löcher ignorieren. Bitte gehen sie weiter…
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Der Kenner wird jetzt sagen „aber Domi, die Max hat doch nur eine 6V Anlage und heutige LED von der Stange sind 12V?!“.
Das ist auch richtig aber hierfür gibt es auch einen kleinen Spannungsqandler der im Kabelbaum vorne im Lampenschirm verschwindet
Nun konnte ich also endlich wieder Stück für Stück anfangen das Chaos zu sortieren und die Maschine zusammenzusetzen. Manche Lösungen von damals sind zwar smart umgesetzt aber können einem auch trotzdem die Finger brechen wie etwa das Lenkkopflager mit seinen einzelnen Kugeln die beim zusammenschrauben mit aller Liebe überall aber nicht in ihre. Lagerschalen bleiben wollen.
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Vorher hatte ich noch die Gabel, die Schwinge, den Kotflügel/hinteren Teil vom Rahmen und den Öltank nass bis Körnung 7000 geschliffen und ihnen eine angenehm glatte Oberfläche verpasst.
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