caferacer-forum.de

So wie ein Beetle kein Käfer ist wird auch kein Retrobike ein Oldie oder CR.

Wer's mag soll sich das ruhig kaufen - Caferacer wird er dadurch aber keiner, dazu gehört mehr.
Aber Mann hat sowieso mehrere Motorräder. Ob Mann eine Retrobike braucht weiß ich nicht, ich brauch jedenfalls keines. Da gibt es für mich bessere Möglichkeiten Geld auszugeben und den Fuhrpark zu erweitern.

Irgendwann in 25 Jahren ist eine Thruxton auch ein Oldie. Was soll daran verwerflich sein? Wenn ich keine Schrauber Ambitionen und Geld hätte, würde ich mir auch ein aktuelles Retrobike kaufen, denn teilweise sind doch richtig leckere Teilchen auf dem Markt.
Genau so könnte man behaupten jemand wäre kein echter Rock'n'Roller weil er keine Unterhosen aus den 50ern und ne neue Lederjacke trägt. Sicher fühlt es sich gut an mit dem selbst restaurierten Bike zu fahren, doch der Treiber einer Duc Sport 1000 hat ja auch seine Gründe.

Genauso wie ein Rollerfahrer und ein Fußgänger.
Immer diese Gleichmacherei...

Es wurde nach der Meinung gefragt und wenn diese dann negativ ist, ist das wieder diskriminierend?! Es kann ja jeder fahren, was er will, oder es auch bleiben lassen, deswegen muss man es nicht gut finden.
Gruß,
Andreas

P.S.: Ein aktueller Oldie war aber "damals" nicht schon darauf getrimmt, so auszusehen wie etwas, das er nicht ist.

grumbern hat geschrieben:P.S.: Ein aktueller Oldie war aber "damals" nicht schon darauf getrimmt, so auszusehen wie etwas, das er nicht ist.

Wurde nicht schon damals beispielsweise eine XS650 darauf getrimmt, wie eine Triumph auszusehen?
Ist sie eine Triumph?

Bin von der Scrambler ganz angetan.
Kann das gehype der Nine T nicht verstehen. Ist für mich kein Retro bike. Das ist nur Marketinggetue.

Klinko hat geschrieben:Bin von der Scrambler ganz angetan.
Kann das gehype der Nine T nicht verstehen. Ist für mich kein Retro bike. Das ist nur Marketinggetue.

Aber das ist bei der Scrambler doch nichts anderes, die haben doch nur nachgezogen. Retro ist die auch nicht.

Moin,

so nu wo ich alles durchgelesen habe, gebe ich meinen Senf auchmal mit dabei.

Mir ist es im Grunde genommen völlig wumpe ob Retro oder nicht. Gekauft/gefahren wird was gefällt.
Bei allem was momentan neu auf den Markt geschmissen wird ist schon was nett anzusehendes dabei ( wie es sich fährt: keine Ahnung muss ich da gestehen).

Was mich eher nervt ist die tatsache "neue" Motorräder. Neu in folgendem Sinn:

AU Pflicht beim TÜV
Darf offiziell nicht mehr laut (wie man das löst ist ein individual Problem )
UND für mich das dickste Manko ist diese teilweise verstörende Elektronik. Nicht Elektrik sonder Elektronik!
Hier wurde ja schon geschrieben das nach dem Bremsbelagwechsel nix mehr ging
Noch schöner sind dann so schöne Sachen wie kodierte Räder. Sprich anderes Rad rein nach z.B. einem Unfall. Karre springt an. Fährt an. Aber nur bis zu dem Punkt wo die Felge "gechipt" ist. Auf sowas habe ich persönlich gar keinen Nerv.
Und da gibts noch mehr so tolle Storys


Ich weiß das nicht alle neuen Kisten komplett überwacht werden.
Aber da mir auch die AU stinkt lande ich sowiso bei was älterem mindestens vor B.j: 1991

Das war mein Senf zum Wochenende.

MfG
V2Fan

... Männers, I don't care, ich freu mich auf meine Thruxton R

Wurde nicht schon damals beispielsweise eine XS650 darauf getrimmt, wie eine Triumph auszusehen?
Ist sie eine Triumph?

Nun ja, die Japaner haben sich natürlich den den aktuellen Stil des Marktführers England gehalten, was flotte und stilvolle Maschinen anging. Dass dann eine Kawasaki aussieht wie eine BSA (W1/2/3) und die Yamaha wie eventuell eine Bonneville... das kam ebenso. Motortechnisch ist sie aber eher eine Horex (-konzept)!

Wäre sie retro gewesen, hätte sie aussehen müssen, wie eine Vorkriegsmaschine. Die XS war zeittypisch (1969) und wurde eben einfach sehr lange gebaut und dem Zeitgeist etwas angepasst.

Ich will auch gar nicht bestreiten, dass einige aktuelle Maschinen das Zeug zu einem Klassiker haben (W650, Estrella...), aber sie sind es eben noch nicht. Die jetztigen klassiker waren es damals auch nicht, sondern topmodern und die Jungs haben tolle Stories erfunden und davor gesabbert, wie heute vor ner R1 oder Z1000.
Was ein Klassiker wird, zeigt sich erst, wenn es so weit ist. Das hauptproblem wird die scheiß Elektronik und der Kunststoff werden. Ein aktuelles Fahrzeug, was mal 40 Jahre in der Scheune gemodert hat, bekommt man so einfach nicht mehr auf die Straße...
Gruß,
Andreas

Nun, die heutigen "Umbau" Möglichkeiten lassen ein Vielfaches zu, im Gegensatz zu Früher.
Da gab es ne Giuliari Sitzbank, Tomaselli Stummel und Lampenhalter, Raask zurückverlegte Fußrasten, vielleicht noch eine Rickman Verkleidung und ne Marving.
Oder halt in die "Andere" Richtung. Ich greife mal die Modelle xs650 und cb750 auf, was AME den "Armen wehrlosen Dingern" aus meiner Sicht da angetan hat, gedrehte Z - Lenker, Stufensitzbänke und Sportster Tanks mit hässlichen Verkleidungen darunter,, last but least lange Gabel Standrohre.
Aber Leute, so war der Zeitgeist.
Engländer gab es zwar, die waren aber nicht sehr beliebt, denn die tropften ja und waren beschränkt zuverlässig:-)
Als einen der wenigen aus "Heutiger Sicht" echten Cafe Racer stellte die Firma Reimo mit der Suzuki GT750 Wasserbüffel dar.
An Egli und Rickman war finanziell nicht zu denken. Der Kölner Egli Händler und Schrauber hatte eine Ladengröße von 2x Mister Minute, Absätze und Sohlen.
Manche Kölner Luden fuhren ne Egli, die Rickman war für Individualisten mit Patte.
Die Z1 wurden ohne Einsätze in der 4 in 4 und ohne Helm mit Spiegelsonnenbrille von einem Cafe zum nächsten chauffiert.
So der damalige "Mainstream", unvergessen die DS7 oder spätere RD250, 350 oder die anderen 2 takter von Kawasaki und Sukutzki.
Unerwähnt sollen nicht die Mopedfahrer deren Zahl größer war "als wie Heute" , die sich in der Freizeit in den schwarzen Einteiler von Harro hinein wursteten und Richtung Eifel oder Bergischen Land unterwegs waren.
Elefantentreffen, kennt das noch Jemand :-)
Der "TÜV", war da ebenfalls eine andere Nummer, kurz gesagt da ging nicht viel. Man wäre sofort eingewiesen worden, wenn man mit einem radikalen Umbau aufgetaucht wäre.
Im Gegensatz dazu werden da Heute die mittlerweile verschärften Gesetze umgangen durch die Nutzung der damaligen lascheren Werte.
An den heutigen Cafe Racer hype hat damals sicherlich noch niemand gedacht
Und wie damals möchten die Hersteller Heute auch nur Ihre klägliche Anzahl von Fahrzeuge absetzen unter zu Hilfenahme der Marktströme.
Das Geld wird Heute mit Merchandizing verdient, bestes Beispiel Harley und Ducati.
Egal wie man das ganze betrachtet, schlecht sind die Mopeds von Heute sicherlich nicht.
Aber bei mir muss es nach Benzin riechen und "Mir" spaß machen.
Ein frohes Neues
Lutz