So, heute möchte ich etwas über die neue Elektrik berichten. Wie ich schon früher geschrieben hatte, wollte ich den ganzen StVZO-Kram so dezent und unsichtbar wie möglich gestalten. Also habe ich mir von Axel Joost eine Steuerungsbox geholt (Version H). Für diese Box habe ich einen kleinen „Rucksack“ auf der Rückseite des Scheinwerfers eingeschweißt.
Rucksack.JPG
Dieser Rucksack ist mit Moosgummi ausgelegt und über ein Befestigungsteil mit offenem Scharnier (das Gegenstück ist aus einem Nagel gefertigt) kann die Box vibrationsgeschützt befestigt werden. Die beiden Langlöcher sind für zwei kleine Kabelbinder, welche das Befestigungsteil an die Elektronikbox andrücken. Natürlich auch mit Moosgummi gepolstert.
Box im Scheinwerfer.JPG
Die sehr dünnen Steuerungskabel der Box wollte ich nicht löten. Nach einiger Suche bin ich bei Sub-D Crimpcontakten gelandet, die mit Schrumpfschlauch isoliert werden. Damit sich die Kontakte nicht durch die auftretenden Erschütterungen lösen, habe ich die Kabel zu einer Rolle geformt, die ihrerseits mit zwei kleinen Kabelbindern auf dem Befestigungsteil der Box fixiert werden. Das hält.
Für die linke Lenkerseite habe ich ein Gehäuse konzipiert, in welchem 4 Drucktaster für Hupe, Abblend-/ Fernlicht sowie Blinker rechts und Blinker links untergebracht sind.
Tasterkennzeichnung.JPG
Zur Kennzeichnung der Tastenfunktion habe ich farbige Folie verwendet.
Abblend-/ Fernlicht kann nicht wie vorgesehen angeschlossen werden, weil die XL 600 R eine besondere Elektrik hat. Eine Gleichspannungsversorgung für Blinker, Hupe und Bremslicht sowie eine Wechselspannungsversorgung für das Licht. An den Fernlichtausgang der Elektronikbox habe ich die Spule eines Umschaltrelais angeschlossen. So lässt sich die Wechselspannung für den Scheinwerfer mit Taster steuern.
Den hinteren Bremslichtschalter mit Hilfe eines Cherry Rollenhebelschalters hatte ich schon an anderer Stelle vorgestellt. Bis auf eine kleine Fernlichtkontrolle gibt es keine weiteren Kontrollleuchten.
Für den Betrieb eines Navis (wenn ich mir tatsächlich mal eins anschaffen sollte) ist auf der rechten Seite der Scheinwerferhalterung eine Steckdose eingebaut. Gegenüber auf der linken Seite sitzt der Miniaturtaster zur Programmierung des Motoscope Mini. Um diesen Taster vor Wasser zu schützen, habe ich die Softkappe eines Kugelschreibers darüber geklebt. Sieht aus, als wäre es genau dafür gemacht.
Der Kabelbaum wird von einer Kunststoffspirale gebündelt, im vorderen Bereich (Übergang zum Scheinwerfergehäuse) zusätzlich mit Schrumpfschlauch verstärkt.
Nach Abschluss der geschilderten Arbeiten wird die Box eingestellt (gedimmte Blinkleuchten als Positionslichter sollen von mir aus irgendwelche Harleys haben, dieser Mumpitz hat an der grauen Maus nichts verloren). Tja und dann die große Enttäuschung: der Motor springt nicht an. Ich mache eine lange Geschichte kurz. Das Zündschloss hat im Modus „Zündung an“ geschaltete Masse an die CDI geleitet. Weil das so unwahrscheinlich ist, habe ich vorher alles quergetauscht was ging. CDI, Zündspule, Pick-up. Nichts. Umso größer dann die Freude, als der Motor endlich lief.
Ach ja, dass die Bowdenzüge entweder passend gekürzt (Kupplung) oder komplett neu (alle anderen) angefertigt sind, muss nicht noch extra beschrieben werden. Aus meiner Sicht gehört sich das. Zu lange Züge sind mir ein Graus. Auch die Bremsleitung wurde in der Länge auf die Tieferlegung der Front angepasst.
Jetzt steht noch das Abenteuer §29 an

. Aber da bin ich sehr zuversichtlich, ist alles vorbereitet.