So, gestern hatte ich eine schlechte Internetverbindung und konnte nicht weiterschreiben.
Ich hab mir die Beiträge von Bernd, Tom und Gerd jetzt noch durchgelesen.
...Also,
eine andere Schwinge ist nicht des Rätsels Lösung, denn die hat damit nichts zu tun. Da der rechte Schwingenarm mit dem Kardantunnel dicker ist als der linke, ist es ganz normal, das der Abstand rechts kleiner ist als links.
Würde das Rad in einer symetrischen(!) Schwinge 10 mm zu weit rechts stehen, das heißt: Der Abstand zum linken Schwingenarn beträgt beispielsweise 20 mm, zum rechten sind es 10 mm, dann muss das Rad 5 mm nach links, so das es beidseitig 15 mm Luft zwischen Reifen und Schwingenarmen sind. Daher die Halbierung des Differenzmaßes.
Beträgt hingegen der Spurversatz 10 mm, dann muss er auch um 10 mm korrigiert werden. ...Herby schreibt, er hat 9 mm Spurversatz gemessen.
Bei der 500er ist, wie ich ja auch schon angedeutet habe, die Felge mittig zur Nabenmitte (Mitte Flanschabstand) zentriert. Das ist bei Gerd so und Bernd hat´s nochmal nachgemessen.
Bei der 650er war, bedingt durch den Umbau auf die GL-Nabe eine Korrektur (Offset) erforderlich, damit Vorder- und Hinterrad wieder in einer Spur laufen.
Herby´s Problem rührt vermutlich daher, dass er einen zu breiten Reifen montiert und rechte daher fast null Abstand zum rechten Schwingenarm hat. Das Rad sitz theoretisch trotzdem mittig zu Spur bzw. Fahrzeuglängsachse.
Wenn er hier korrigieren möchte, bedeutet das, dass er das Rad nach links aus der Spur versetzen muss. Aber auch das ist kein Problem. 9 mm Spurversatz kann man ohne weiteres in Kauf nehmen, um mehr Abstand zum rechten Schwingenarm zu erreichen. Das ist selbst in der Serie nichts aussergewöhnliches.
Das Moped fällt dann eben nach einer Seite besser in die Kurven als zur anderen. Es gibt sogar Rennfahrer, die bewusst mit einem Spurversatz fahren, um eben genau diesen Effekt zu erzielen.
Dazu hat er zwei Möglichkeiten: Entweder er speicht das Rad neu ein und zentriert die Felge mit einem Offset. 9 mm Offset sind aber schon ganz schön viel. Man muss nämlich darauf achten, dass die Speichen auf der einen Seite nicht zu gerade stehen. In diesem Fall müsste das Rad dann über Kreuz eingespeicht werden, um nicht zu viel Stabilität (Kräftedreieck) zu verlieren.
Dazu aber braucht er eine neue Felge, weil dann die Bohrungswinkel in den Punzen nicht mehr stimmen. Neue Speichen braucht er wahrscheinlich so oder so, wenn die Felge wirklich um 9 mm rüber muss, weil ansonsten die Speichenlängen nicht mehr passen.
Eine andere Alternative wäre, das Rad nur um 5 mm rüber zu ziehen, um rechts den geforderten Mindestabstand zum Schwingenarm zu erhalten.
Man könnte theoretisch auch die Nabe nach links versetzen, indem man
==> die Distanzbuchse, die über der Steckachse im Endantrieb steckt, um 5 mm verlängert. Dann aber ist die Verzahnung nicht mehr voll im Eingriff.
Das könnte man beheben, inden man einen Distanzring unter die Verzahnung in der Hinterradnabe legt und so die Verzahnung wieder um 5 mm nach rechts verschiebt.
Jetzt aber ist die Steckachse zu kurz. Sie steht linke um 5 mm raus, die dem Gewinde auf der Seite der Achmutter fehlen.
Um das zu korrigieren, setzt man den Bund der Achse, der im linken Schwingenarm sitzt, von der Achsseite her um 5 mm nach, so dass die Achse weiter durchgeschoben werden kann.
Da jetzt aber die Achse aussen nicht mehr bündig mit der Klemmung sitzt, muss auch hier nachgebessert werden.
[Dazu fertigt man einen Stopfen, den man mit einem Zapfen in den Kopf der Steckachse schrumpft, verschweißt und auf den Durchmesser des Achsenkopfes abdreht.]
Ich hab auf die Schnelle mal ne Skizze gemacht. Das Rote wird nachgedreht,
[das grüne kommt am anderen Ende drauf:]
Unbenannt.jpg
Edit: Der rot markierte Text in den eckigen Klammern entfällt, ebenso das in der Skizze grün dargestellte Teil. Die Erklärung folgt in den nächsten beiden Beiträgen.
Danke, Bernd, für den Hinweis.
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