Motorüberholung Kawa Z750Twin

[MichaelZ750Twin]

Hi bb42,

ich bin mit der Größe fast zufrieden.
Für einen großen Reihenvierzylinder dürfte / sollte / muss es sogar noch etwas größer sein.
Deine beschriebenen Änderungen dürften bei mir auch noch anstehen.
Als Absaugung hast du einfach einen alten Staubsauger genommen ?

Glasperlstrahlen verdichtet die Oberfläche und läßt sie im Idealfall seidenmatt-glänzend zurück.
Motorteile wie Gehäuse, Zylinder und -kopf kann man damit behandeln und dann einfach so belassen, evtl. noch mit Klarlack behandeln. Soweit die Theorie !
Ich werde das ausprobieren und die Ergebnisse hier posten ;-)

Auf jeden Fall kommt einiges an Staub aus der Kabine und füllt den ganzen Raum. Da dort leider auch die fertigen Moppeds stehen, muß ich mir etwas einfallen lassen. Entweder funktioniert das mit dem Staubsauger oder ich werde starke PE-Folie als eine Art Vorhang rund um die Strahlkabine aufhängen.
Wo hast du den hochflexiblen Schlauch her ? Auch das wäre bestimmt eine Verbesserung bei meiner Strahlkabine.

[bb42]

Habe auch nicht sofort begriffen, warum da so hartnäckig an den Ritzen Staub herausfegt, aber dann fiel mir ein:
Überdruck > komprimierte Luft geht über die Pistole rein aber kaum irgendwo heraus, also kommts an jeder Ritze dann entsprechend beschleunigt, mit dem Staub zusammen. Ohne Absaugung ist das IMO auch deshalb blöd, weil die Sicht vernebelt wird.
Ziel ist dann, dass stets ein leichter Unterdruck in der Kabine herrscht, nicht zuviel, weil sich sonst die Handschuhe aufblasen, nicht zuwenig, damit von der Pistole kein Überdruck entsteht. Auch auf niedrigster Stufe des regelbaren Staugsaubärs wurden aber die Handschuhe sofort aufgeblasen - mein Ventil liess also nicht genug Luft durch.
Eleganter wäre natürlich ein (einstellbares?) Rückschlagventil, das entsprechend viel Durchfluss ermöglicht. Die Ventile für Druckanwendungen sind da i.a. zu "hart" eingestellt.
Daher musste ich hier noch die Scheibe leicht aufstellen - der Staub wird jetzt sofort abgesaugt, nur ein paar große Körner kommen aus dem Spalt; aber die fliegen dann auch nicht groß herum.
Wie stark der Sauger eingestellt wird und ggf. die Öffnung/en zum Ansaugen, musst du ausprobieren, hängt natürlich auch vom Druck beim Strahlen ab und wie lange am Stück man hereinbläst usw.

'Glasperlen-gestrahlteTeile unbehandelt verwenden' hört man immer mal, aber das würde ich gern mal nach einer Saison Fahrbetrieb sehen, ob das nicht fleckig wird. Ideal wäre (vielleicht bei den Deckeln, die im Fahrtwind liegen, also auch Sand direkt abbekommen) eloxieren, wegen der Härte, auch da würde ich gern mal vorher-nachher Fotos sehen, oder direkt in Augenschein nehmen.

[obelix]

Wir haben mal nen kleinen Lackierstand gebaut, um Kleinteile zu lackieren und Polstermaterial mit der Pistole zu bekleistern. Das ähnliche Prinzip wurde dann ein paar Monate später an ner Strahlkabine verwendet.

In der Aussenwand ein Loch lassen. Da drauf kommt eine Filtermatte (Klimaanlage, Dunstabzugshaube). Drüber ein kurzer Flansch und daran ein kurzer (ca. 50cm) Abluftschlauch, wie man ihn in der Gebäudetechnik verwendet - erhältlich für kleines Geld in allen möglichen Durchmessern. An den Schlauch kommt ein Gehäuse (idealerweise rund) in dem ein Lüftermotor aus der KFZ-Kühlung steckt. Am Ausgang des Gehäuses wieder ein Abluftschlauch, der durch ein Loch in der Mauer die abgesaugte Luft nach draussen ableitet.

Der Vorteil ist, es läuft mit 12V, bringt nen wahnsinnigen Volumenstrom und ist LEISE:-) Mit einem entsprechenden Regelmodul (auch aus nem Schlachtauto) lässt sich die Drehzahl problemlos anpassen, mehr Luft in der Kabine, Drehzahl höher, weniger Luft - runterregeln. Die Matten lassen sich mehrfach verwenden, manche kann man auswaschen, andere einfach ausklopfen.

Ist die Vorderwand der Kabine abnehmbar, kann man da drin auch schleifen (vor dem Lackieren) und die selbe Konsruktion nochmal daneben gestellt kann man zum Lacken nehmen, mit wasserbenetztem Boden mit Abluft seitlich oder Gitterboden und Abluftanschluss unten.

Gruss

Obelix

[Cheesylicous]

Hallo zusammen,

es passt zwar gerade nicht perfekt in eure Unterhaltung, allerdings zum allgemeinen Thema Motorüberholung: Kann mir jemand sagen, woran man am besten erkennen kann, ob die Kolben gewechselt werden sollten? Wir mussten den Motor komplett öffnen, da wir die Primärkette wechseln. Die waagerechten Rillen in den Zylindern sind schon leicht senkrecht "eingeschliffen". Ist das schon ein Grund zum Wechsel?

Danke im Voraus für einen Hinweis!

[grumbern]

Kolben wechselt man, wenn offensichtliche Beschädigungen vorliegen (das, was du meinst dürften einfach Laufspuren sein), oder das Höchstspiel überschritten wird. Das ermittelt man mit einer Messuhr und Bügelmessschraube und kann eigentlich jeder Maschinenbauer oder Motoreninstandsetzer.

Was das Glasperlen-Strahlen bringt, hab ich nie verstanden.
Wenn man strahlt, dann doch keine Teile, die nachher eine Glanz-Oberfläche haben sollen.

Ich verstehe gerade nicht, was du nicht verstehst?! Glasperlstrahlen nimmt man, um die Oberfläche zu säubern, eine seidenmatter Oberfläche zu erhalten und ggf. zu verdichten. Das kann dann auch eine vorarbeit fürs polieren sein. Generell ist es einfach weniger abrassiv, als Korund und ergibt eine glattere Oberfläche. Wenn man kein fleckiges Alu haben möchte, kann man direkt nach dem Strahlen etwas Kühlschmieremulsion auftragen, das "konserviert" etwas, bzw. lässt die Oberfläche gleichmäßig oxidieren.

Meine Strahlkabine habe ich nach einer Industrieanlage gebaut. Das Strahlgut wird direkt nach unten abgesaugt, damit auch sämtlicher Staub, da ein dauerhafter Luftstrom durch die Anlage vorherrscht. Die festen Anteile (Strahlgut) werden mittels Zyklonabscheider von der Luft und den zu feinen Staubpartikeln getrennt und direkt in den Zuführtrichter der Strahlpistole geführt. Das ist eigentlich die ideale Lösung, da man bei den Kabinen mit einfachem Trichter im Boden immer wieder Staub aufwirbelt, oder der abgesaugte Staub nach kurzer zeit die Filter verstopft. Das Probelm war bei mir, weil ich mit Natron strahle noch weit ausgeprägter. Bei Glas, oder Sand dürfte das etwas einfacher sein, aber dennoch in ähnlicher Weise bemerkbar.
Gruß,
Andreas

P.S.: Michael, die Kabine hätte ich dir eigentlich noch zeigen können!

[bb42]

Meine Strahlkabine habe ich nach einer Industrieanlage gebaut. Das Strahlgut wird direkt nach unten abgesaugt, damit auch sämtlicher Staub, da ein dauerhafter Luftstrom durch die Anlage vorherrscht. Die festen Anteile (Strahlgut) werden mittels Zyklonabscheider von der Luft und den zu feinen Staubpartikeln getrennt und direkt in den Zuführtrichter der Strahlpistole geführt. Das ist eigentlich die ideale Lösung, ...

Zyklonabscheider .. jau .. klingt nach einer konsequenten Lösung.
Wenn man nicht ganz so weit gehen will, scheint mir der normale Staubsauger, für den es günstig ziemlich optimale Filtertüten in jedem Drogeriemarkt gibt, ein gangbarer Kompromiss.
@Obelix, die 12V-Motoren sind in Sachen Regelbarkeit schon überlegen, aber mit dem Filtern / reinigen stelle ich mir das etwas umständlicher vor.

[Cheesylicous]

Danke für den Hinweis grumbern Werd mich hinsichtlich Vermessung mal kundig machen!

Viele Grüße!

[grumbern]

Zyklonabscheider .. jau .. klingt nach einer konsequenten Lösung.
Wenn man nicht ganz so weit gehen will, scheint mir der normale Staubsauger, für den es günstig ziemlich optimale Filtertüten in jedem Drogeriemarkt gibt, ein gangbarer Kompromiss.

So ein Abscheider ist kein Hexenwerk, in einem Nachmittag aus Spenglerblech gebastelt (oder sogar PET-Flaschen) und kann dann immer noch mit dem billigen Staubsauger verwendet werden

[MichaelZ750Twin]

Moin Männer,

ich bin ja begeistert über die tollen Infos und Anregungen !

Uli (Schraubnix) hatte aber Recht, dieses Thema separat als Bericht über das Werkzeug bzw. die Maschine einzustellen.
Ich habe bloß keine passende Rubrik gefunden.
Wo stellt man am besten solche "Werkstattausstattungsberichte" wie z.B. über eine Sandstrahlkabine ein ?

[schraubnix]

Hallo Michael


Rubrik

Werkzeug | Technik | Werkstatteinrichtung

wäre doch genau richtig ?


Gruss

Uli