Während dem Arbeiten fühlt sich das zwar schon lange an, aber wieviel ich wirklich getan hab, hab ich erst gemerkt wie ich den Blog-Post geschrieben und dann in zwei Teile geteilt hab. Grundsätzlich sind das die letzten 6 Wochen auf zwei Posts verteilt... der zweite Teil folgt morgen.
Schritt eins war dem Motor mal das Atmen zu ermöglichen. Ich bekenne mich schuldig im Sinne der Anklage, dass ich gerne Luftfilterkasten-Deckel zersiebe.
Das hat schon mal mächtig geholfen, das andere war den TT600-Ansaugstutzen gegen einen von der SR zu tauschen. Der ist um ein paar Milimeter kürzer und wird deswegen nicht zusammengedrückt. Was mir auf beiden JEWEILS locker 1cm an Querschnitt gekostet hat.
Dann war da die Sache mit dem Batteriekasten - eigentlich kein Weltuntergang, aber für andere Sachen musste die Batterie sowieso raus. Bissi Rostumwandler drauf und dann ein paar Tage später grundieren und lackieren. Früher oder später muss ich mal die ganze Box sandstrahlen und es "g'scheit" machen, aber bis dahin...
Vorallem aber hat mich die rostbraune Sauce die sich quer übers Moped verteilt hat gestört, nachdem ich einmal kurz im Regen unterwegs war.
Weil ich während des Lockdowns nicht die Bolzen in der richtigen Länge kriegen konnte, hab ich das im Zuge dessen auch gleich mal berichtigt.
Weil ich ja eigentlich immer noch auf der Suche nach Leistung war, ist dann auch mal schnell ein Lambdasonden-Anschluss reingehüpft. (Tip: bissi mehr Geld ausgeben und gekrümmte Anschlüsse kaufen, spart man locker beim Füller und Gas wieder rein - ich habs nicht gemacht und man siehts.)
Wer Angst um das Gewinde hat, dreht einen Stopfen rein, der vorher KRÄFTIGST mit Fett/Kupferpaste bestrichen wurde. Das Fett verkohlt und schützt so die Gewinde vor dem Fressen und am Schluss hat man ein kleines Feuerchen im Krümmer.

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Weil der Krümmer schon weg war, war das Ändern vom Endtopf auch kein großes Ding mehr. Dämpfernippel - pardon - konischer Geräuschreduzierkegel, war leider nicht Nobelpreis-verdächtig, da er aufgrund des engen Ringspalts und der damit einhergehenden Erhöhung der Gasgeschwindigkeit ein absolut nerviges Zirpen/Gezwitscher aus dem Auspuff erzeugt hat, das obendrein auch noch wesentlich lauter war als vorher.
Ich bin mir sicher in einem der heiligen Bücher steht geschrieben, dass es nur würdig und recht ist, dass man von einem zum anderen Ende eines Endtopfes sehen soll. Wenn nicht... haben die in dem Buch einen Fehler gemacht. (Auch wenns schwer vorstellbar ist, der Endtopf ist leiser auf diese Weise und angenehmer vom Ton her...)
Und dann war da noch die Sache mit dem hinteren, unteren Anschluss. Das Rohrwerk hat sich wunderbar geschlagen, aber der erste Anschlussblock war zu dünnwandig, hätte hinten noch eine Abstützung gebraucht und die Idee mit dem Bolzen von hinten in den Anschluss geschraubt war gut gedacht, aber nicht Praxis-tauglich, weil um den Bolzen rauszudrehen (und damit auf einfache Art den Endtopf abnehmen zu können), musste das Hinterrad und beide Federbeine raus... man sieht den Schraubenkopf ein bissl im Foto.
Also ein g'scheiter Block mit 5mm Wandstärke...
Und eine Gewindehülse zum Einschweißen.
Angeschweißt - schön sichtbar jetzt auch das neue Abschlussblech, dass die beiden Seiten gegeneinander abstützt und verhindert, dass man da was zusammenziehen kann.
Weil ich eh schon quasi bei der Schwinge war, da war noch die Sache mit den M10x1.25 Gewinden mit denen die Federbein an der Flucht gehindert werden sollen. Unnötig zu erwähnen, dass nicht jeder der Vorbesitzer der SR von den Feinheiten des japanischen Maschinenbaus wusste...
Also weg damit.
Eine Hülse die über die Stoßdämpferaufnahme drüberschlupft mit 6.5mm Bohrung gedreht.
Und gebohrt - keine Ahnung was das für Zeug ist oder ob der Stahl beim Anschweißen so nachgehärtet hat, aber selbst mit brandneuem 6.5er Bohrer war das Alles, nur kein Spaß. Danach noch ein M8 Gewind reingeschnitten, weil sind wir mal ehrlich: Wenn rund 20NM nicht reichen um die Schraube an ihrem Platz zu halten, werden es die gut 45NM von einem M10 Gewinde auch nicht rausreissen. Ehrlich gesagt, halte ich da die höhere Selbsthemmung der 1.25er Steigung für wesentlich wichtiger.
Mit der Schwinge heraußen, hab ich die traurigen Reste des Kettenschleifers gesehen, ein bissl schwarzes POM abgelängt und mir da einen neuen Gleiter gedreht.
Das Original. Oder was davon noch über ist.
Viel besser.
Morgen gehts dann mit dem zweiten Teil (noch mehr Rahmenmodifikationen und einer Motorüberholung) weiter.
Wer den Text lieber in meiner Muttersprache liest:
https://greasygreg.blogspot.com/2022/08 ... -done.html